Schlagwort-Archiv: Wessels‘ Weekly

23. September 2021: Die deutschen Kinostarts

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY. Diese Woche geht es um den 23. September 2021, an dem vor wenigen Tagen noch der Kinostart des „Sopranos“-Prequelfilms „The Many Saints of Newark“ angedacht war. Dieser ist nun Geschichte, sodass Philipp Stölzls „Schachnovelle“ in dieser Woche der breiteste Kinostart sein dürfte – und sich noch dazu wirklich lohnt. Darüber hinaus starten zwei Geheimtipps aus fernen Ländern, unter anderem der indische Oscar-Beitrag 2020 sowie ein deutsches Indiedrama mit Nachwuchsschauspielerinnen und -Schauspielern, das definitiv einen Blick wert ist. Superheld:innenfans dagegen können sich darüber freuen, dass es „Black Widow“ ab dieser Woche endlich auch auf DVD und Blu-ray gibt.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Ich wünsche Euch natürlich trotzdem viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

SCHACHNOVELLE | Regie: Philipp Stölzl  | DE/AUT 2021

Wien im Jahre 1938: Österreich wird vom Nazi-Regime besetzt. Kurz bevor der Anwalt Josef Bartok (Oliver Masucci) mit seiner Frau Anna (Birgit Minichmayr) in die USA fliehen kann, wird er verhaftet und in das Nobelhotel Metropol, Hauptquartier der Gestapo, gebracht. Als Vermögensverwalter des Adels soll er dem dortigen Gestapo-Leiter Böhm (Albrecht Schuch) Zugang zu Konten ermöglichen. Doch Bartok weigert sich. Er ist fest entschlossen, den Nationalsozialisten keinen Pfennig zu überlassen. Doch er weiß auch, dass er diese Standfestigkeit mit seiner psychischen und physischen Gesundheit bezahlen wird. Als Böhm realisiert, dass Bartok auch nach Wochen und Monaten nicht kooperiert, kommt er in Isolationshaft. Hier verzweifelt er zusehends. Das Einzige was ihm bleibt, ist ein stibitztes Schachbuch, das er hütet wie seinen Schatz und das ihn durch die Tage der Tortur begleitet… 

Philipp Stölzls Interpretation der „Schachnovelle“ ist eine imposant gefilmte, herausragend gespielte und dank vieler neuer Impulse zeitlose Adaption eines Klassikers, der beklemmt und dank seiner ungewöhnlichen Erzählweise auch ein Stückweit überrascht – selbst wenn man die Vorlage kennt.


16. September 2021: Die deutschen Kinostarts

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY. Diese Woche geht es um den 16. September 2021, an dem ein Film startet, auf den scheinbar die ganze Welt gewartet hat. Doch außerhalb der filmzentrischen sozialen Filterblase ist von einem „Dune“-Hype relativ wenig zu spüren. Auch die Vorbestellrate für die ersten Kinoaufführungen hielt sich in Grenzen. Gerade deshalb ist es aber so spannend, zu sehen, wie Denis Villeneuves Adaption des Romans bei der breiten Masse ankommen wird. Und wer keine Lust auf Science-Fiction hat, der bekommt mit „Je suis Karl“ einen richtig starken, brandaktuellen Film präsentiert. Oder eben „Saw: Spiral“… 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Übrigens: Das erste Mal in „Wessels‘ Weekly“-Zeiten gibt es diese Woche keinen Heimkinotipp. Es startet einfach nichts… Ich wünsche Euch natürlich trotzdem viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

JE SUIS KARL | Regie: Christian Schwochow  | DE/CZE 2021

Irgendwo in Berlin. Nicht irgendwann – heute. Ein Paket im Flur. Alex (Milan Peschel) ist Ehemann und Vater dreier Kinder. Er vergisst den Wein im Auto. Und wird anschließend durch eine verheerende Explosion aus der Routine seines Alltags gerissen. Er findet im Taumeln danach seinen Halt nicht wieder. Maxi (Luna Wedler) ist seine Tochter und eine kraftvolle junge Frau, die losgeht, in das, was Leben heißt. Die sich ihr Abnabeln anders vorgestellt hat, wütend wird und Fragen stellt. Der charismatische Karl (Jannis Niewöhner) ist längst losgegangen und scheint die Antworten zu haben, die Maxi noch sucht. Er fängt Maxi ab und auf. Kennt ihre Wut und das Ventil. Ist resolut, blitzgescheit und verführerisch tanzt er mit ihr auf des Messers Schneide. Als Teil einer Bewegung. Heute in Berlin. Morgen in Prag. Bald in Strasbourg – in ganz Europa. Es ist eine Machtergreifung.

Christian Schwochows „Je suis Charlie“ ist in seiner direkten Darstellung der Methoden Neuer Rechter nicht gerade ein subtiler und damit längst kein kontroverser Film. Doch durch die Erzählperspektive der von Luna Wedler herausragend gespielten Maxi gibt er einen umso deutlicheren Einblick in eine neue Form des Radikalen.


9. September 2021: Die deutschen Kinostarts

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY. Diese Woche geht es um den 9. August 2021, an dem mit „Beckenrand Sheriff“ eine deutsche Komödie startet, die (trotz des furchtbaren Plakats) durchaus das Potenzial hat, ein kleiner, nationaler Hit zu werden. Mehr dazu in der Kritik. Parallel dazu veröffentlicht Warner Bros. mit reichlich coronabedingter Verspätung die Romanverfilmung „Ein nasser Hund“. Gern genommene Schullektüre, stark aufbereitet für die große Leinwand und verlagert in ein aktuelles Milieu. Weitestgehend ohne Ankündigung (und Pressevorstellungen) bahnt sich außerdem das Horrorfilmsequel „Don’t Breathe 2“ seinen Weg in die Kinos, wäre aber mal lieber kein Sequel, sondern ein für sich alleinstehender Film geworden. Am zufriedensten fällt diese Woche der Blick auf den DVD- und Blu-ray-Markt aus: Denn ab sofort ist Pixars „Luca“ in haptischer Form für Zuhause erhältlich. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Übrigens: Das erste Mal in „Wessels‘ Weekly“-Zeiten gibt es diese Woche keinen Heimkinotipp. Es startet einfach nichts… Ich wünsche Euch natürlich trotzdem viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

BECKENRAND SHERIFF | Regie: Marcus H. Rosenmüller  | DE 2021

Zu alt, zu teuer und nicht mehr tragbar! Das Freibad in Grubberg muss geschlossen werden. Die Chance für Bauherr Albert Dengler: Die freie Fläche bietet jede Menge Platz für neue Wohnungen. Doch die beiden haben die Rechnung ohne Karl gemacht. Denn er ist hier nicht nur der Bademeister, er ist der Schwimmmeister, der Beckenrandsheriff! Seit über 30 Jahren und daran soll sich gefälligst auch nichts ändern! Um das Freibad zu retten, müsste ein Bürgerbegehren her. Doch woher soll Karl die benötigten 600 Unterschriften kriegen? Nicht mal die wenigen verbliebenen Badegäste sind gut auf ihn zu sprechen. Vor allem mit Dr. Rieger legt er sich ständig an. Der schafft es aber auch einfach nicht, vom 5-Meter-Turm zu springen! Selbst Sali, der nigerianische Bademeister-Azubi, ist besser integriert als Karl, obwohl er eigentlich nur so schnell wie möglich aus Deutschland raus und nach Kanada möchte…

Marcus H. Rosenmüller ist mit „Beckenrand Sheriff“ eine sympathisch-beschwingte Komödie über den Subkosmos Freibad gelungen, die mit charismatischen Figuren, Humor und Sensibilität im Umgang mit der Flüchtlingsthematik punktet, mit einigen arg überhasteten Storywendungen allerdings auch irritiert. Und auch die erstklassige Besetzung rund um Milan Peschel macht mächtig Laune.


2. September 2021: Die deutschen Kinostarts

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY. Diese Woche geht es um den 2. August 2021, der im Hinblick auf einen Kinostart durchaus wichtig sein dürfte. Denn der zweite Teil der „After“-Reihe entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten Filme nach dem ersten Corona-Lockdown. Nun erscheint mit „After Love“ die Fortsetzung, die mit Sicherheit in der Lage ist, den Erfolg des Vorgängers zu überbieten. James Wans „Malignant“ dagegen ist wohl eher ein Liebhaber:innenprojekt, das wir zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht gesehen haben. Doch schon in den nächsten Tagen findet ihr an dieser Stelle alles zur Giallo-Hommage des „Saw“-Schöpfers. Darüber hinaus kommt mit „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ ein neuer Marvel-Film in die deutschen Kinos sowie eine sehr gelungene Neuinterpretation des Thomas-Mann-Klassikers „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Übrigens: Das erste Mal in „Wessels‘ Weekly“-Zeiten gibt es diese Woche keinen Heimkinotipp. Es startet einfach nichts… Ich wünsche Euch natürlich trotzdem viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

SHANG-CHI AND THE LEGEND OF THE TEN RINGS | Regie: Destin Daniel Cretton  | USA/AUS 2021

Eigentlich dachte Katy, alles über ihren besten Freund Shaun zu wissen. Gemeinsam arbeiten sie nicht nur als Hotelpagen eines Nobelschuppens und streiten regelmäßig darum, wer die Luxusautos ihrer Gäste in die Garage fahren darf, vor allem machen sie das Nachtleben unsicher und lassen sich regelmäßig zu rauschenden Karaoke-Partys hinreißen. Doch dann passiert eines Tages etwas, was das Leben der Freunde völlig auf den Kopf stellt. In einem Bus wird Shaun bei voller Fahrt von einigen düster gekleideten Kämpfern angegriffen, die irgendetwas von Shaun wollen – doch was? Er hat keine Wahl und muss Katy über die wahren Hintergründe seiner Identität aufklären. Denn eigentlich heißt Shaun Shang-Chi und ist ein von seinem Vater Wenwu ausgebildeter Profikiller, der allerdings vor zehn Jahren aus der Obhut seines Vaters floh, um sich anderswo ein neues, normales Leben aufzubauen…

„Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ kann die Qualität seines sehr guten Auftakts und seines gleichermaßen spannenden sowie ästhetisch beeindruckenden Mittelteils leider nicht bis zum Schluss halten, ist davon abgesehen aber eine der unterhaltsamsten Origin-Stories innerhalb des MCU.


MALIGNANT | Regie: James Wan  | USA/CHN/ROU 2021

Als hätte die hochschwangere Madison (Annabelle Wallis) nach drei Fehlgeburten nicht schon genug mit ihrer werdenden Mutterrolle zu tun, muss sie sich auch noch gegen die Attacken ihres gewalttätigen Ehemanns zur Wehr setzen. Eines Abends gipfelt diese toxische Beziehung in einen handfesten Streit; Doch noch bevor die junge Frau Hilfe rufen kann, wird ihr Peiniger von einem unheimlichen Killer brutal niedergemeuchelt. Madison, die diesen Vorfall mit ansehen musste, trägt nicht nur ein schweres Trauma davon, sondern verliert dabei auch ihr ungeborenes Kind. Fortan depressiv lässt Madison nur noch ihre Schwester (Maddie Hasson) an sich heran, der sie auch von ihren furchtbaren Visionen erzählt. Immer wieder erlebt sie die Morde an ihr fremden Menschen vor ihrem eigenen Auge mit – und fühlt sich auch von dem Killer selbst verfolgt. Gemeinsam mit zwei zunächst misstrauischen Cops versuchen die beiden Frauen, den unheimlichen Albträumen auf den Grund zu gehen…

„Malignant“ hat als Giallo-Hommage immer dann Schwächen, wenn Regisseur und Autor James Wan sich doch noch zu sehr auf sein bewährtes Hollywoodhandwerk besinnt. Das ist dann immer noch solide Genreunterhaltung, aber eben nicht mehr. Dreht er spätestens im dritten Akt allerdings erstmal frei, entwickelt sich der Horrorschocker in eine Wundertüte, der man alles, aber auch wirklich alles zutraut.


26. August 2021: Die deutschen Kinostarts

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY. Diese Woche geht es um den 26. August 2021, an dem mit „Candyman“ ein Film startet, über den wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht Näheres verraten dürfen. Doch schon in wenigen Stunden erfahrt ihr mehr über einen der wichtigsten Filme des Jahres. Trösten wir uns bis dahin mit ein paar netten Worten zu „Reminiscence“, einem starken Science-Fiction-Film-Noir, oder damit, dass endlich das oscarprämierte Anthony-Hopkins-Vehikel „The Father“ in die deutschen Kinos kommt. Und der Rest? Der geht vielleicht in das sehr vergnügliche Animationsabenteuer „Bigfoot Junior 2“!?

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Übrigens: Das erste Mal in „Wessels‘ Weekly“-Zeiten gibt es diese Woche keinen Heimkinotipp. Es startet einfach nichts… Ich wünsche Euch natürlich trotzdem viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

CANDYMAN | Regie: Nia DaCosta  | CAN/USA 2021

„Candyman, Candyman, Candyman“ – eine uralte Legende besagt, dass der, der diese Worte in einen Spiegel spricht, eine düstere Gestalt heraufbeschwört. Einen Mann in auffälligem Fellmantel, mit einem Haken anstatt seiner rechten Hand und umgeben von Bienenschwärmen, der durch Spiegelungen in Fenstern und anderen Glasflächen in der Lage ist, seine Opfer qualvoll zu ermorden. Auch der aufstrebende Künstler Anthony erfährt von dieser Legende, als er gemeinsam mit seiner Freundin Brianna in jene Gegend zieht, die den Candyman einst hervorbrachte. Mittlerweile hat die Gentrifizierung die einstige Sozialwohnungssiedlung Cabrini Green zu einem Hotspot für Besserverdiener und aufstrebende Millennials gemacht doch der Schatten seiner Vergangenheit lastet bis heute auf ihm. Der alteingesessene Bewohner William erzählt Anthony von den grausamen Hintergründen der Candyman-Legende und inspiriert ihn dadurch zu seinen neuesten Werken…

In seiner stilistisch herausragenden Mischung aus abgebrühtem Killerfilm, Rassismusanklage und Psychodrama um einen von seiner Muse vereinnahmten Künstler ist „Candyman“ einer der besten Filme des Jahres und mit Sicherheit der Startschuss für eine spannende Karriere der Regisseurin Nia DaCosta.


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