Barbie

Einer der meisterwarteten Filme des Jahres startet zeitgleich zu einem weiteren meisterwarteten Filme des Jahres. #Barbenheimer wurde zum Meme. Nun ist es soweit und Greta Gerwig und Noah Baumbach beantworten mit BARBIE endlich die Frage, ob die Comedy-Satire mit feministischem Anstrich der hohen Erwartungshaltung standhält.

OT: Barbie (USA 2023)

Darum geht’s

Barbieland – das ist DIE heile Welt, in der Barbie und ihre Freundinnen ihr glücklich pinkes Leben verbringen. Fragen rund um den „Sinn des Lebens“, Sorgen, Kummer… all das hat hier keinen Platz zwischen den riesigen Plastikvillen und dem weißen Sandstrand mit jederzeit perfektem Wellengang. Doch eines Tages denkt die „stereotype Barbie“ (Margot Robbie) plötzlich ans Sterben, ihre Dusche ist eiskalt und an ihren Oberschenkeln zeigen sich erste Spuren von Cellulite. Irgendwas muss in Barbieland aus dem Gleichgewicht geraten sein. Und so macht sich Barbie unverhofft mit ihrem ständigen Anhängsel Ken (Ryan Gosling) auf in die echte Welt, um die heile Barbie-Ordnung wiederherzustellen…

Kritik

Kann ein Film, der auf einem Produkt basiert und gleichzeitig finanziell von ebenjenem Konzern unterstützt wird, der die Rechte an ihm hält, überhaupt eine kritische Auseinandersetzung mit dem Produkt sein? Während reine, unverhohlen den Werbewert ausnutzende „Spielzeugfilme“ wie „Paw Patrol“ oder „Transformers“ natürlich überhaupt keine kritische Auseinandersetzung mit der Marke beabsichtigen, war im Vorfeld der „Barbie“-Verfilmung schon allein anhand der Regie- und Drehbuchautor:innenwahl klar: Dieser Film wird vermutlich keine Werbeveranstaltung für die 1965 die Spielzeugwelt revolutionierende Puppe mit vermeintlichen (gleichwohl nicht lebensfähigen) Normschönheitsidealmaßen. Dafür ist „Lady Bird“-Regisseurin Greta Gerwig nicht nur zu bekannt für ihr Einfühlungsvermögen in komplexe (Frauen-)Figuren, sondern auch bekennende Feministin. Ihr Lebensgefährte und Drehbuchautor Noah Baumbach machte sich mit komplexen Charakterstudien einen Namen, inszenierte unter anderem Filme wie „Frances Ha“, „Gefühlt Mitte Zwanzig“ und jüngst „Weißes Rauschen“. Und doch findet sich im Vorspann des „Barbie“-Films das weltbekannte Logo von Mattel, dem Spielzeugkonzern, der mit der Barbie Milliarden verdiente und dies in Zukunft natürlich auch weiterhin tun möchte. Wie weit würde die Selbstkritik also gehen? Und wo würde Mattel damit lediglich Selbstbeweihräucherung tarnen?

In Barbieland ist alles perfekt – bis Barbie (Margot Robbie) plötzlich ans Sterben denkt…

Dass es einen Großteil der in „Barbie“ vorkommenden Puppen und Produkte zu kaufen gibt, spricht natürlich erst einmal dafür, dass „Barbie“, egal wie kritisch Gerwig und Baumbach am Ende mit der Marke und ihrer Historie umgehen, letztlich doch Mattels zweifelsohne kapitalistische Vorstellungen erfüllen dürfte. So sind etwa pünktlich zum Filmstart Nachbildungen der Filmfiguren selbst auf den Markt gekommen – für die Mattel übrigens einen doppelt so hohen Preis veranschlagt hat wie für Barbiepuppen heute sonst so üblich. Keine Frage: Mattel wird an „Barbie“ Millionen verdienen, ganz egal, wie bissig darin mit ihrem Produkt umgesprungen wird. Daran kann man sich nun mehr oder weniger stören. Immerhin streuen die Kreativen schon früh Seitenhiebe ein, die sich jedoch weitestgehend auf die besonders naheliegenden Angriffspunkte konzentrieren; und die Mattel nach so vielen Jahren auch schlicht nicht mehr leugnen kann, ohne sich dabei völlig unglaubwürdig zu machen. Die Männer und Frauen von Mattel wissen einfach, dass die Barbiepuppe mitnichten als Symbol für weibliche Selbstbestimmung und ein gesundes Körperbild verstanden werden kann/konnte. Und auch dass die von Margot Robbie („Babylon“) gespielte Barbie-Protagonistin durchgehend als „stereotype Barbie“ bezeichnet wird, ist kurios, wenn man bedenkt, dass das „Barbie“-Sortiment lange Zeit ausschließlich aus ebenjenen „stereotypen Barbies“ bestand und eine schlanke, blonde, langbeinige – ergo in der äußerlichen Wahrnehmung „perfekte“ Frau – keine Ausnahme, sondern die Regel war. Es musste viel Zeit vergehen, ehe das Sortiment um weitere Hautfarben, Haarlängen, Körperformen oder körperlich gehandicapte Barbies ergänzt wurde. Denkt man an Barbie, denkt man bis heute an eine blonde, normschöne Frau…

„Pünktlich zum Filmstart sind natürlich auch Nachbildungen der Filmfiguren selbst auf den Markt gekommen – und direkt mit einem doppelt so hohen Preis versehen wie für reguläre Barbies heutzutage üblich.“

…die in „Barbie“ immerhin auch mit ihrem Äußeren hadern darf, was Erzählerin Helen Mirren mit einer süffisanten Ansage an die Castingentscheidung Robbies kommentiert, die für eine Geschichte über optische Selbstzweifel dann letztlich doch die völlig falsche Wahl sei. Diese Szene steht stellvertretend für jene Momente, in denen die eingangs erwähnte Selbstkritik nicht den notwendigen Biss hat, um Mattel so etwas wie Mut zu attestieren. Denn nur weil man Missstände laut ausspricht, setzt man sich nicht automatisch mit ihnen auseinander. Dem Einräumen der Fehler folgt hier zwangsläufig nicht das Versprechen, es in Zukunft besser zu machen. Denn das hat Mattel in der Eigenwahrnehmung ohnehin schon längst; Und da weist auch der „Barbie“-Film mehr als einmal drauf hin. Barbie wird heutzutage nicht mehr nur im Ballkleid oder Strandoutfit verkauft, sondern auch mit Richterinnenrobe, als Astronautin, Meeresbiologin oder Fußballerin. Es gibt sogar eine eigene „You can be Anything“-Serie und sogenannte „Curvy“-Modelle, in denen der Puppe zugestanden wird, keine 99-46-84 mehr haben zu müssen, um ein Verkaufsschlager zu sein (die Figuren der „You can be Anything“-Reihe entsprechen übrigens nach wie vor der „stereotypen“ Barbie). Ins satirische Visier nimmt „Barbie“, zumindest im Hinblick auf fragwürdige Produktentwürfe, erneut vorwiegend die leichten Ziele: Zum Beispiel eine Teenager-Barbie, deren Brüste wachsen, wenn man ihren Arm hebt. Oder eine Barbie mit einem Bildschirm auf dem Rücken. Oder einen „Sugar Daddy“-Ken, der natürlich nur deshalb so hieß, weil er einen kleinen Hund namens Sugar bei sich trug… Darüber kann man heute nur den Kopf schütteln.

Begleitet Barbie auf ihrer Reise in die echte Welt: Ken (Ryan Gosling)

Doch genug von Mattel. Denn Greta Gerwig und Noah Baumbach schicken Barbie und Ken nicht nur deshalb aus dem spektakulär ausgestatteten Barbieland in die reale Welt, weil sich so eine Fish out of Water-Geschichte schon oft als dankbares Szenario erwiesen hat. Das primäre Vorhaben: die „Barbiewelt“ sowie das Image der „stereotypen Barbie“ daraufhin abzuklopfen, wie unrealistisch es im Vergleich zur Realität wirklich ist. Im konkreten Zentrum dessen stehen zwei Dinge: Zum einen das von der „Barbiewelt“ vorgelebte, heutige „You can be Anything“-Frauenbild und wie es im krassen Kontrast zu den Möglichkeiten der Frau im Hier und Jetzt steht respektive stehen soll. Zum anderen Ken als die männliche Entsprechung der Damsel in Distress, denn in der Wahrnehmung des Films ist die reale Welt schlicht das exakte Gegenteil der „Barbiewelt“. Einem Matriarchat, in dem die Frauen den Ton angeben und Männer nicht mehr sind als ein hübsches Anhängsel, steht ein Patriarchat gegenüber, das die Männer heutzutage „einfach nur besser tarnen als früher“, wie ein Geschäftsmann Ken in einer Szene verrät. Der es aus Barbieland nicht anders gewohnte Ken sieht in der Realität plötzlich die Möglichkeit, nicht mehr nur der auf sein Äußeres reduzierte Surfer Dude zu sein und bläst mit Büchern über das Patriarchat zum Angriff auf die Geschlechter-Umstrukturierung in Barbieland. Währenddessen versucht Barbie herauszufinden, wie sie ihre Gedanken über den Tod sowie die nahenden Cellulite abwenden kann, indem sie herausfindet, wer oder was die Bindung zwischen ihr und ihrer Spielerin aus dem Gleichgewicht gebracht hat.

„Vor allem Gerwigs Blick auf die heutige Wichtigkeit von Popkulturkonsum als Standbein des Konsumentenegos gelingt ihr hervorragend.“

Beide Handlungsstränge können komödiantische Highlights vorweisen, setzen auf hintersinnige Beobachtungen gesellschaftlicher Strukturen… und entfernen sich dabei doch merklich von der Kritik an der Barbiepuppe selbst. Das ist nicht zwingend schlimm, unterstreicht dann allerdings doch den Einfluss von Mattel auf das Endergebnis. Diese inhaltliche Schwerpunktverschiebung gelingt der Gerwig-Baumbach-Combo allerdings konsequent, obwohl „Barbie“ alles andere als stringent erzählt, sondern eher eine Aneinanderreihung mal mehr, mal weniger gelungener Einzelszenen ist. In der dann auch mal eine eben noch wichtige Figur, die nicht unwesentlich die Dynamik des Films bestimmt hat, für eine knappe halbe Stunde einfach verschwindet. Vor allem Gerwigs Blick auf die heutige Wichtigkeit von Popkulturkonsum als Standbein des Konsumentenegos (zur Zielscheibe werden hier unter anderem „Der Pate“ sowie der „Justice League“-Snyder-Cut) gelingt ihr hervorragend. Ansonsten geht ihrem feministischen Ansatz allerdings der Blick auf den aktuellen Zeitgeist ab. Das liegt vor allem daran, dass ihre Darstellung der echten Welt zu überhöht ist, um tatsächlich als Abbild der heutigen Realität zu funktionieren. Die Äußerung, Männer würden das Patriarchat heutzutage tarnen, bleibt reine Behauptung, während Emerald Fennell und Edgar Wright mit „Promising Young Woman“ sowie „Last Night in Soho“ gezeigt haben, wie genau das richtig geht. In „Barbie“ wird Margot Robbie derweil so unverhohlen auf den Hintern gehauen, dass von „Tarnung“ keine Rede sein kann. Doch „Barbie“ muss seinen feministischen Ansatz auch gar nicht zwingend subtil vortragen. Greta Gerwigs Intention war schlicht eine völlig andere als Fennells oder Wrights – und völlig legitim. Trotzdem wirkt „Barbie“ dadurch eher wie ein Film von vor zwanzig Jahren; gleichwohl bleibt ein feministischer Rundumschlag generell nach wie vor zeitlos.

Kate McKinnon ist Weird Barbie – mit ihr Wurde halt einfach ein bisschen zu doll gespielt…

Besonders smart ist dagegen die Umkehr der bekannten Rollen. In „Barbie“ ist es Ken, der sich verzweifelt an der (nunmehr männlichen) Selbstbestimmung versucht, indem er im Eilverfahren und mithilfe seiner männlichen Ken-Kollegen eine Hardcore-Emanzipation durchläuft – mit einer gnadenlos guten Selbstmitleids-Musicalnummer als absolutem Höhepunkt! Dass sich die Pläne der Kens allerdings nur umsetzen lassen, indem sie den bis dato die Herrschaft innehabenden Barbies einer Gehirnwäsche unterziehen, lässt sich allerdings kaum 1:1 auf die Mechanismen der echten Welt übertragen. Dahingehend erinnert „Barbie“ ausgerechnet an den Animationshit „Zoomania“, dessen Rassismus-Allegorie sich ebenfalls nicht immer konkret als Kommentar auf die Menschenwelt lesen ließ, sondern inhaltlich schlüssige Angleichungen vorwies. Auch in „Barbie“ lässt sich manches 1:1 auf die Missstände der echten Welt übertragen, manches ist satirisch überhöht und manches funktioniert lediglich in der Filmwelt als der Story dienliches Puzzleteil. Und tatsächlich gelingt es dem Skript erstaunlich gut, all diese verschiedenen Elemente in Einklang zu bringen.

Die Kens blasen zum Angriff auf das Matriarchat

Dass es sich nicht pauschalisieren lässt, ob nun Subtilität oder Plakativität der Schlüssel ist, um eine filmische Message angemessen vorzutragen, zeigt sich anhand von „Barbie“ darin, dass sowohl die Treffer- als auch die Verpuffungsquote beider Ansätze ausbalanciert ist. Ein Monolog über die Widersprüchlichkeit der Ansprüche, die heutzutage an Frauen gestellt werden, beinhaltet nichts, worauf nicht schon an anderer Stelle vielfach hingewiesen wurde. Gleichwohl findet Noah Baumbach derart starke Formulierungen dafür, dass die von Schauspielerin America Ferrera („Superstore“) gleichermaßen sachlich wie leidenschaftlich vorgetragenen Worte direkt ins Herz treffen. Ihre Figur der an sich selbst und ebenjenen Ansprüchen glaubhaft zweifelnden Mutter Gloria steht zwar im direkten Kontrast zu den schillernden Performances ihrer Co-Stars, doch der emotionale Punch, den „Barbie“ in seinen besten Momenten entwickelt, geht vor allem von ihr aus. Auch Kate McKinnon („Bombshell – Das Ende des Schweigens“) als Weird Barbie – eine, mit der einfach einen Tick zu intensiv gespielt wurde – hinterlässt einen starken Eindruck, obwohl ihre Rolle eigentlich recht undankbar ist. Als diejenige, die als einzige Barbie in Barbieland durchschaut hat, was Barbieland wirklich ist und was für einen Einfluss die mit den Puppen spielenden Menschen auf das Gleichgewicht dieser Welt haben, ist sie ein notwendiger Erklärbar, der allerdings daran scheitert, dass ihre mehrfachen Hinweise auf die quasi nicht-existente Logik des Ganzen wie eine Ausrede wirken. In „Tenet“ funktionierte die Grundidee vom „Fühlen statt Verstehen“ aufrichtig; schließlich ließ sich das Erzählkonzept des Christopher-Nolan-Films eben doch schlüssig aufdröseln, selbst wenn es dafür mehrere Anläufe benötigte. In „Barbie“ dagegen ist es nicht zu erklären; Und Weird Barbies Hinweis darauf kommt eher dem bekannten „Denk nicht an einen rosafarbenen Elefanten“-Experiment gleich. Man könnte sich vermutlich mehr darauf einlassen, die Filmlogik nicht zu hinterfragen, hätte Weird Barbie nicht allzu oft darum gebeten.

„Dass es sich nicht pauschalisieren lässt, ob nun Subtilität oder Plakativität der Schlüssel ist, um eine filmische Message angemessen vorzutragen, zeigt sich anhand von ‚Barbie‘ darin, dass sowohl die Treffer- als auch die Verpuffungsquote beider Ansätze ausbalanciert ist.“

Barbie kann (heute) alles sein. Es gibt sogar eine eigene „You can be Everything“-Serie.

Schon lange bevor „Barbie“ überhaupt in die Kinos kam, wurde der Film online zum Meme, als die Produktionsfirma Warner Bros. erstmals Bilder der Sets sowie der im stilechten Barbie-Dress gekleideten Hauptdarsteller:innen Ryan Gosling („Aufbruch zum Mond“) und Margot Robbie teilte. Für ihre Funktion als „stereotype Barbie“ und Ken – den es ja bis heute wirklich nur als männliches Abbild von Normschönheit gibt – sind die Hollywoodstars der Inbegriff des perfekten Typecastings. Ryan Gosling gelingt es famos, seiner offensiv (und natürlich im besten Sinne des Films) charakterlosen Darstellung einer Tiefe zu geben, dass allein die Vorstellung dessen paradox wirkt. Es klingt wie ein Ding der Unmöglichkeit, doch Gosling macht aus der der vermeintlichen Not einer fehlenden Persönlichkeit seiner Figurenvorlage eine Tugend, indem er aus dem Kampf um ebenjene Persönlichkeit eine Identitätskrise kreiert, die die Charakterleerstelle seines Kens perfekt ausfüllt. Margot Robbie geht ebenfalls voll in ihrer Rolle der Barbie auf, wird schauspielerisch aber nicht derart gefordert wie ihr Kollege Gosling. Sie überzeugt trotzdem – schon allein mit ihrer sichtbaren, sich sehr schnell auf das Publikum übertragenden Spielfreude, die sich bei den Dreharbeiten in den großartigen, handgemachten Sets zwangsläufig eingestellt haben muss. Zeitweise existierte gar eine weltweite Knappheit an pinker Wandfarbe. Barbieland sieht schlicht und ergreifend genau so aus, wie man sich eine „Barbiewelt“ vorstellt. In Kombination mit dem Aufgreifen von kindlich erdachten „Regeln“ innerhalb dieser Welt – etwa, dass Barbies natürlich keine Treppen gehen müssen, sondern einfach genau dort platziert werden, wo man gerade mit ihnen spielen möchte, dass aus ihrer Dusche kein echtes Wasser und aus der überdimensional großen Milchpackung kein Tropfen Milch fließt – ergibt sich das Abbild einer Kinder-Fantasiewelt, das mit dem Perfektionismus des „LEGO Movies“ durchaus mithalten kann. So viel Leidenschaft und Einfühlungsvermögen in die mit Barbiepuppen spielenden Kinder wird der Darstellung von Will Ferrell („Downhill“) als Mattel-Konzernchef nicht zuteil. Diese wirkt vor allem unentschlossen; Irgendwo angesiedelt zwischen fiesem Mega-Boss und satirisches Witzfigur, bei der sich jedoch beide Seiten als nicht zur Genüge ausgeprägt erweisen. Da passt es ja fast, dass er es ist, denn das Drehbuch für eine knappe halbe Stunde einfach vergisst.

Fazit: „Barbie“ ist schwer zusammenzufassen. Vielen gelungenen Aspekten stehen mindestens genauso viele gegenüber, in denen die Durchschlagskraft von Konzept und Message hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. Der Kritik an der „Idee Barbie“ mangelt es an Biss, doch immerhin ist sie bis zu einem gewissen Grad vorhanden. Gerwigs und Baumbachs feministische Botschaft setzt voll auf Direktheit, wirkt dadurch allerdings auch nicht ganz zeitgemäß. Trotzdem hat der Filme zahlreiche Momente, in denen der Humor schon allein durch seine erzählerische Grundlage zündet. Genauso verhält es sich mit der Emotionalität, die Baumbach mit einprägsamen Dialogen zutage fördert. Der Detailreichtum und die kreative Umsetzung von Sets und Kostümen ist überwältigend. Und die zunächst ein wenig größenwahnsinnig anmutenden Prognosen, Ryan Gosling könnte sich als Ken zu einer Oscar-Nominierung spielen, wirken plötzlich ganz schön realistisch.

„Barbie“ ist ab dem 20. Juli in den deutschen Kinos zu sehen.

Ein Kommentar

  • Sven Apitzsch

    Hallo Antje, was für eine laaaaaange Kritik! Ich war noch nie ein Barbie Fan und werde mir den Film garantiert nicht ansehen! Ich bin eh als Mann mit 56 Jahren aus dieser Zielgruppe raus, aber sowas von!! 😎😎😎😇

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