Monatsarchive: Oktober 2016

Zehn Filme, die 2016 verdammt gruselig waren

Heute ist Halloween! Der Tag, an dem gruselige Killerclowns ganz offiziell vor die Tür dürfen. Während das deutsche Fernsehen wieder Altbekanntes auspackt und in den Kinos leider nicht mehr zu sehen ist, als der neueste Rob-Zombie-Film, habe ich mir mal einen Überblick über das Genrekino der vergangenen Monate verschafft und festgestellt, dass sich daraus ganz hervorragend ein Ranking basteln lässt. Im Folgenden stelle ich Euch die zehn besten Horrorfilme 2016 vor. Wen es darüber hinaus interessiert, welche zeitlosen Schockerklassiker zu meinen liebsten gehören, der wirft doch gern einen Blick auf die dazugehörige Hitliste.

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Das startet am 3. November 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 3. November 2016, der ein weiteres Mal mit einer nahezu unübersichtlich hohen Anzahl an Kinostarts aufwartet. Wirklich relevant dürften davon nur drei sein. Der mit Sicherheit besten Neustart dürfte ziemlich deutlich der Komödie „Willkommen bei den Hartmanns“ gelingen. Besetzung, aktuelle Thematik und des Deutschen liebstes Genre (und natürlich der Elyas-M’Barek-Fanclub!) stellen die Weichen klar auf Erfolgskurs. Für die Kleineren gibt es je nach Alter zwei relevante neue Kinofilme. Für die ganz Kleinen dürfte es gerade im Angesicht der nahenden Weihnachtszeit in das neue „Pettersson und Findus“-Abenteuer gehen, auch wenn dieses echt nicht gut geworden ist. Für alle, die schon ein paar Jahre älter sind aber trotzdem noch nicht in der Pubertät stecken, dürfte der „Violetta“-Film „Tini“ Pflichtprogramm sein.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

WILLKOMMEN BEI DEN HARTMANNS | Regie: Simon Verhoeven | DE 2016

Willkommen bei den Hartmanns

Alles beginnt, als Angelika Hartmann, frisch pensionierte Lehrerin und Mutter einer von Alltagsproblemen geplagten gutbürgerlichen Familie, eines Tages beschließt, einen Flüchtling aufzunehmen. Angelika ist einsam, seit die Kinder aus dem Haus sind. Ihr Mann, Chefarzt einer Klinik, versucht mit allen Mitteln, den Alterungsprozess aufzuhalten. Sohn Philip driftet in Businesswelten zwischen Shanghai und München, dabei bleibt die Beziehung zu seinem Sohn Basti etwas auf der Strecke, Tochter Sophie weiß mit 31 immer noch nicht, was sie will. Der ganz normale Familienwahnsinn also, in den der Nigerianer Diallo gerät – und auf seine charmantnaive Art das Leben der Hartmanns ziemlich durcheinanderwirbelt. Ein turbulenter Zustandsbericht aus einem fast normalen Land, in dem alle etwas verwirrt sind…
4 von 5

„Willkommen bei den Hartmanns“ will keine Lösungen bieten, sondern uns für zwei Stunden daran erinnern, dass wir uns eine ohnehin verwirrende Zeit nicht noch verwirrender machen müssen. Dabei besticht die sämtliche Facetten des Flüchtlingsthemas anreißende Satire mit teils ziemlich gewagtem Humor, einem herrlich aufgelegten Ensemble und einem melancholischen roten Faden, der die bisweilen ein wenig zu überhastete Handlung gut erden kann.


TINI: VIOLETTAS ZUKUNFT | Regie: Juan Pablo Buscarini | ESP/IT/ARG 2016

Tini - Violettas Zukunft

Nach einer erfolgreichen, aber kräftezehrenden Welttournee kehrt Violetta als neuer Star am Musikhimmel nach Hause zurück. Doch anstatt endlich Zeit mit Freunden und Familie verbringen zu können, stehen gleich die nächsten Termine an. Als dann auch noch die Beziehung zwischen ihr und ihrer großen Liebe León in der Krise steckt, flieht Violetta verzweifelt aus Argentinien. Sie folgt der Einladung einer alten Freundin ihres Vaters und begibt sich auf die Suche zu sich selbst. In Italien erlebt Violetta einen traumhaften Sommer voller Kreativität, Musik – und Liebe? Oder warum will ihr der geheimnisvolle Caio einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen? Fernab ihrer Heimat – als ihre Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart aufeinandertreffen – findet sie endlich heraus, wer sie wirklich ist. 4 von 5

„Tini: Violettas Zukunft“ ist zwar cheesy ohne Ende. Und doch können wir es uns angesichts dieser harmlos-charmanten Umsetzung irgendwie sehr gut erklären, weshalb das dazugehörige Fernsehformat über Jahre hinweg so ein Renner bei den Kiddies war.


DIESES SOMMERGEFÜHL | Regie: Mikaël Hers | FR/DE 2015

Dieses Sommergefühl

Sasha (Stéphanie Déhel) und Lawrence (Anders Danielsen Lee) sind ein junges, verliebtes Paar im urbanen Berlin. Sie planen eine gemeinsame Zukunft, sind erfolgreich im Job und haben viele Freunde. Eines Tages geschieht jedoch etwas Unvorhergesehenes, als Sasha auf offener Straße einfach umkippt – und wenig später tot ist. Durch diesen plötzlichen Schicksalsschlag findet dieses Glück ein jähes Ende. Wie soll, wie kann das Leben für Lawrence, Sashas Schwester Zoé (Judith Chemla) und ihre Familie jetzt weitergehen? Jeder von ihnen trauert anders. Den einen verschlägt es in die Ferne, der andere klammert sich verbissen an all das fest, was er in den letzten Jahren mit Sasha geteilt hat. Darüber drohen Familien und Freundschaften zu zerbrechen, aber auch neue Chancen im Leben aufzutun.4 von 5

Ein Kaleidoskop der Traurigkeit – Regisseur Mikaël Hers gelingt mit dem stillen Drama „Dieses Sommergefühl“ ein absolut unprätentiöses, intimes Porträt zweier Menschen, die über viele Jahre hinweg den Verlust einer nahestehenden Person verarbeiten müssen. Das wirkt bisweilen so echt, dass es beim Zusehen schmerzt!


EINE GESCHICHTE VON LIEBE UND FINSTERNIS |  Regie: Natalie Portman | ISR/USA 2015
Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

Amos Oz, sein intellektuellen Vater Arieh, und seine verträumte, fantasievollen Mutter Fania sind eine der vielen jüdischen Familien, die sich in den 1930er- und 1940er-Jahren vor der Verfolgung nach Palästina flüchten. Arieh hegt eine vorsichtige Hoffnung für die Zukunft. Doch Fania hat hohe Erwartungen an das gelobte Land. Auf den Schrecken des Krieges und die Flucht folgt jedoch die Ernüchterung des Alltags, und diese legt sich schwer auf Fanias Gemüt. Um sich selbst und ihren 10-jährigen Sohn Amos aufzuheitern, erfindet sie Geschichten von Abenteuern und Reisen durch die Wüste. Amos hört gebannt zu, wenn sie ihm vorliest; so dass es sein Schreiben später immer prägen wird. Als die Unabhängigkeit Israels nicht die erhoffte Wiederbelebung ihrer Lebensgeister mit sich bringt, verliert sich Fania in Einsamkeit und Depression. 3 von 5

Erst auf der Zielgeraden von „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ erkennt man, dass die zuvor so überdominante Düsternis ihren Sinn hat. Bis dahin übertreibt es Regiedebütantin Natalie Portman allerdings stark mit ihrer Schwermut. Ihr Film legt sich wie Blei auf das Gemüt der Zuschauer.


PETTERSSON & FINDUS – DAS SCHÖNSTE WEIHNACHTEN… |  Regie: Ali Samadi Ahadi | DE 2016
Pettersson und Findus - Das schönste Weihnachten überhaupt

Pettersson und Findus sind zwei Tage vor Weihnachten auf ihrem kleinen Hof komplett eingeschneit. Nichts ist mehr zu essen im Haus und der Weihnachtsbaum, den sie im Wald schlagen wollten, fehlt auch noch. Der kleine Kater hat Angst, dass sie das Fest nun gar nicht feiern können. „Weihnachten fällt nicht aus“, verspricht ihm der alte Mann, ganz im Gegenteil „es wird das schönste Weihnachten überhaupt“. Als sie jedoch am nächsten Tag endlich bei besserem Wetter mit ihrem Schlitten in den Wald ziehen können, um den Baum zu schlagen, verletzt sich Pettersson so unglücklich am Fuß, dass er sich nur noch humpelnd unter Schmerzen bewegen kann. Sie kehren ohne Baum zurück und der Einkauf der noch fehlenden Leckereien für Weihnachten muss nun auch ausfallen. Wirklich?
2 von 5

Auch wenn „Pettersson und Findus – Das schönste Weihnachten überhaupt“ ganz klar für die jüngsten Zuschauer konzipiert wurde, mag angesichts der unausgegorenen Dramaturgie, der mangelnden Überraschung und der mehr albernen denn amüsanten Attitüde des Films zu keinem Zeitpunkt wirkliche Weihnachtsstimmung aufkommen.


MORRIS AUS AMERIKA | Regie: Chad Hartigan | DE/USA 2016

Morris aus Amerika

Morris  ist ein übergewichtiger, dunkelhäutiger, amerikanischer Junge. Jedes dieser Merkmale führt dazu, dass er auffällt in Heidelberg. Dort lebt er mit seinem Vater Curtis, der im Trainerteam des hiesigen Profi-Fußball-Clubs arbeitet. Morris’ Mutter ist vor nicht allzu langer Zeit gestorben. Er und Curtis sind eher wie Freunde, als dass sie eine typische Vater-Sohn-Beziehung hätten. Besonders ihre gemeinsame Liebe zu Hip-Hop schweißt sie zusammen. Morris´ einzige Kontakte in Heidelberg sind sein Vater und Inka, seine private Deutschlehrerin. Sie will, dass Morris mehr Kontakt zu anderen Jugendlichen hat und rät ihm, regelmäßig in ein Jugendzentrum zu gehen. Dort trifft er Katrin – und verliebt sich sofort in sie. Katrin ist rebellisch und kann es kaum erwarten, endlich dem kleinbürgerlichen Heidelberg zu entkommen.


DIE ÖKONOMIE DER LIEBE |  Regie: Joachim Lafosse | FR/BE 2016

Die Ökonomie der Liebe

Marie ist genervt, als sie nach Hause kommt: Sie war einkaufen, hat die Zwillinge abgeholt, muss nun das Essen kochen und mit den Kindern die Hausaufgaben machen. Und plötzlich steht auch noch Boris vor ihr. An einem Mittwochnachmittag! Dabei hatten sie ausgemacht, dass er mittwochs erst ab 20 Uhr nach Hause kommt. Nach 15 Jahren Ehe haben Marie und Boris beschlossen, sich scheiden zu lassen. Da Boris nicht über die finanziellen Mittel verfügt, um sich eine eigene Wohnung leisten zu können, müssen sie vorerst weiterhin im gemeinsamen Haus wohnen. Für Marie ist klar, dass ihr das Haus gehört, Boris hingegen begründet seine Ansprüche damit, dass er das komplette Haus über Jahre renoviert hat. In ihrer Wut und Verzweiflung sind sie unfähig, einen Kompromiss zu finden.


DIE TÄNZERIN |  Regie: Stéphanie Di Giusto | FR/UK 2016
Die Tänzerin

Niemand hätte ahnen können, dass Loïe Fuller, die Tochter eines Rodeoreiters irgendwo aus dem amerikanischen Westen, zum Star der Belle Epoque in Europa werden würde. Unter Metern von Seide, die Arme verlängert durch Holzstäbe, erfand sie ihren Körper auf der Bühne jeden Abend neu und verzauberte das Publikum mit ihrem revolutionären Tanzstil. Mit ihrem magischen Serpentinentanz aus Stoff und Licht wird sie zum neuen Stern am Pariser Nachthimmel und im Folies Bergère gefeiert, wie keine zweite Künstlerin ihrer Zeit. Ihr schonungsloser Köpereinsatz und das blendende Licht der Bühne schwächen sie zunehmend, doch vom Perfektionismus getrieben, gibt Loïe nicht auf. Unterstützung findet sie in ihren Bewunderern. Der melancholische Adlige Louis Dorsay wird zu ihrem  Bewunderer und Seelenverwandten.


DIE GESCHWISTER | Regie: Jan Krüger | DE 2016
Die Geschwister

THE WOUNDED ANGEL | Regie: Emir Baigazin | DE/FR/KAZ 2016
The Wounded Angel

Mitte der Neunzigerjahre in einem gottverlassenen kasachischen Dorf. Vier Heranwachsende suchen ihren Platz im Leben: Zharas leidet darunter, dass sein Vater, der im Gefängnis war, keinen Job findet. Um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen, verdingt sich der Junge in einer Getreidehandlung. Balapan singt glockenklar das „Ave Maria“, wird aber von seinen Mitschülern provoziert, anstelle seiner Stimme lieber die Fäuste zu gebrauchen. Zhaba stromert durch die Ruinen des Dorfes und spürt Metallabfälle auf, die er verkaufen kann. Dabei trifft er auf drei heruntergekommene Gleichaltrige, die aus dem nahen Heim entflohen sind und in einem stillgelegten Stollen hausen. Aslan bereitet sich auf ein Medizinstudium vor. Doch nachdem er seine Freundin zur Abtreibung gedrängt hat, geht eine Wesensveränderung in ihm vor.


Heimkinotipp: MÄNGELEXEMPLAR | Regie: Laura Lackmann | DE 2016

Mängelexemplar

Karo (Claudia Eisinger) hat kein Problem. Karo ist das Problem: Für ihre Chefin, ihren Freund und für einen Baumarktmitarbeiter, der Karo nach einem sonderbaren Wutausbruch in Gewahrsam nehmen muss. Und es stimmt, mit Karo stimmt was nicht. Sie ist ungeduldig, viel zu emotional und hat sich selbst nicht unter Kontrolle. Als Karo deswegen ihren Job verliert und selbst ihre beste Freundin nichts mehr von ihr wissen will, wird ihr klar, dass sich etwas ändern muss. Voller Übereifer stürzt sie sich in eine Therapie, will die Superpatientin sein und macht gerade deshalb alles falsch. Als daraufhin ihr Freund mit ihr Schluss macht wird es ernst. Von Panikattacken in die Depression getrieben muss sie feststellen, dass es nicht leicht ist, ein Problem zu lösen, wenn man es selber ist.
4 von 5

„Mängelexemplar“ ist ein unglaublich spannendes, wenngleich nicht einfach so zu konsumierendes Filmerlebnis, das Depressionen so einfängt, wie sie sind: unbequem. Kleiner Tipp: Wer der Meinung ist, Depressive seien doch „einfach nur traurig“, sollte sein Geld vielleicht lieber in einen anderen Film investieren.

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