Das startet am 10. September 2020

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 10. September, an dem mit „The New Mutants“ ein Film in die Kinos kommt, mit dem so wirklich schon lange keiner mehr gerechnet hat. Schon vor der Corona-Krise wurde der „X-Men“-Ableger immer und immer wieder verschoben. Daher ist es auch fraglich, ob ihn überhaupt noch irgendwer sehen will. Dasselbe gilt auch für die anderen Filme dieser Woche. Besonders verdient hätte es allerdings „Faking Bullshit“, eine mit Herz und Leidenschaft ausgestattete Komödie über Polizisten, die ihre eigenen Verbrechen begehen – frei nach „Kopps“. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

FAKING BULLSHIT | Regie: Alexander Schubert | DE 2020

Eine verschlafene Kleinstadt, irgendwo in Nordrhein-Westfalen. Für die Polizisten Deniz, Rocky, und das Ehepaar Netti und Hagen gibt es hier nahezu nichts zu tun. Doch dieser zufriedenstellende und liebgewonnene Zustand, wird für die befreundeten Beamten schlagartig zum Problem, als überraschend Tina auf ihrer Wache auftaucht. Tina wurde beauftragt, die Abwicklung der Wache 23 einzuleiten. Angesichts mangelnder Kriminalität hält man die Kollegen hier offenbar für entbehrlich. Doch im Gegensatz zu ihrem direkten Vorgesetzten Rainer  wollen sich Deniz, Rocky, Netti und Hagen nicht so einfach mit dem Ende ihrer Wache abfinden. Um ihre Arbeitsplätze zu retten beschließen die Polizisten, kurzerhand die Seiten zu wechseln und wohl oder übel selbst für Straftaten zu sorgen, ganz nach dem Motto: „Wer keine Arbeit hat, der macht sich welche!“

Warmherzig, albern, aber nie unterhalb der Gürtellinie – das Remake des schwedischen Komödienhits „Kopps“ ist eine im besten Sinne harmlose Comedy mit einem toll aufgelegten Cast, der einige Schwächen in der B-Note mit Spielfreude und der Leidenschaft für das Absurde ausgleichen kann.


THE PHOTOGRAPH | Regie: Stella Meghie | USA/CHN 2020

Als die berühmte Fotografin Christina Eames (Chanté Adams) unerwartet stirbt, bleibt ihre Tochter Mae Morton (Issa Rae) mit vielen Fragen zurück. Sie erinnert sich zwar noch gut an die Zeit mit ihrer Mutter, doch ihr Leben beinhaltete immer viele Leerstellen, über die nie mit Mae gesprochen wurde. Ein gefundenes Foto, dass ihre Mutter ihr nach dem Tod mitsamt eines Briefes hinterlässt, führt  die junge Frau auf Spurensuche in die Jugendzeit ihrer Mutter und zu einer Entdeckung, die auch Maes intensive Romanze mit dem Journalisten Michael Block (LaKeith Stanfield) beeinflusst. Denn auch er hat das Foto entdeckt und wüsste gerne mehr über die geheimnisvolle Fotografin. Vielleicht ist es am Ende ausgerechnet sie, die zwei Liebende zusammenführt…

„The Photograph“ ist eine schön aussehende und klingende Liebesgeschichte, deren Protagonisten einem leider seltsam fernbleiben. Das Gimmick rund um eine verschiedene Zeitebenen verbindende Fotografie nutzt die Regisseurin und Autorin leider nicht aus.


THE NEW MUTANTS | Regie: Josh Boone  | USA 2020


LOVE, SARAH – LIEBE IST DIE WICHTIGSTE ZUTAT | Regie: Eliza Schroeder  | UK 2020

Es war immer Sarahs Herzenswunsch, eine eigene Bäckerei in Notting Hill zu eröffnen. Als sie überraschend stirbt, ist ihre 19-jährige Tochter Clarissa fest entschlossen, den Traum ihrer Mutter wahr werden zu lassen. Mit Charme und Überredungskunst holt sie erst Sarahs beste Freundin und schließlich auch ihre exzentrische Großmutter Mimi mit ins Boot. Geeint durch die gemeinsame Trauer stürzen sich die drei Frauen in die abenteuerliche Welt der Konfiserie. Zwischen Cremetörtchen, Himbeer-Eclairs und Schokoladenküchlein wachsen Stück für Stück neue Liebe und Hoffnung.

Mit Humor, Herz und einem bezaubernden Ensemble inszeniert die deutsche Regisseurin Eliza Schroeder eine romantische Tragikomödie, die ihre Zuschauer gleichzeitig berührt und ihnen das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt.


KISS ME KOSHER | Regie: Shirel Peleg  | ISR/DE 2020

Die quirlige jüdische Großmutter Berta und ihre nicht weniger leidenschaftliche Enkelin Shira streiten inniglich über die Liebe und darüber, was Frau darf und was nicht. Vor allem als sich ihre geliebte Enkeltochter ausgerechnet für Maria, eine Deutsche, entscheidet. Die beiden Frauen machen richtig ernst – sie wollen heiraten. Das Chaos ist perfekt als die Eltern von Maria aus Deutschland auf die Mischpoke in Jerusalem treffen. So unterschiedlich beide Familien sind, so einig sind sich alle in einem Punkt: Die Hochzeit muss geplant werden! Nur eine versucht diesen Bund des Lebens zu verhindern – Berta. Für sie ist eine Ehe zwischen einer Israelin und einer Deutschen ein Ding der Unmöglichkeit. Obwohl auch sie mit dem Palästinenser Ibrahim ein recht unkonventionelles Liebesglück gefunden hat, das sie im Gegensatz zur lebensfrohen Enkeltochter vor der Familie verheimlicht. Aber wie lange kann das noch so gut gehen?


Netflix-Tipp: I’M THINKING OF ENDING THINGS | Regie: Charlie Kaufman  | USA 2020

Trotz der Zweifel an ihrer Beziehung besucht eine junge Frau (Jessie Buckley) mit ihrem neuen Freund Jake (Jesse Plemons) die Farm seiner Eltern. Das Wetter ist schlecht. Immer wieder kreisen ihre Gedanken darum, mit Jake Schluss zu machen, noch bevor die Beziehung so richtig begonnen hat. Als ein Schneesturm den Aufenthalt auch noch zwangsläufig verlängert und sie Jakes Mutter (Toni Collette) und Vater (David Thewlis) näher kennenlernt, nimmt sie beunruhigende Dinge wahr – und die Tatsache, dass die Eltern permanent älter und jünger zu werden scheinen, ist da noch nicht die skurrilste Entdeckung. Weshalb hängt an der Wand von Jakes Elternhaus ein Kinderfoto von ihr? Wer versucht permanent, sie auf dem Smartphone zu erreichen, nur um ihr daraufhin kryptische Worte zuzuflüstern? Und wer sagt uns eigentlich, dass das, was wir um uns herum sehen, tatsächlich die Realität ist?

Ein Film zum mehrmaligen Entdecken – Charlie Kaufman legt mit seiner eigenwilligen Romaninterpretation „I’m thinking of Ending Things“ eine inszenatorische Wundertüte vor, in der Horror- und Musicalmotive gleichermaßen auftreten, es im Kern jedoch jederzeit um das Missverständnis der Liebe geht. Oder um das, was sich sonst noch so in den Film hineininterpretieren lässt.

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