Monatsarchive: April 2012

Die Haut, in der ich wohne

Üblicherweise gelten die Filme des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar als melodramatische Meisterwerke, die mit kuriosen, unerwarteten Wendungen auftrumpfen und gleichzeitig ein Gefühl der beunruhigenden Unbekümmertheit ausstrahlen. Oftmals fällt die Wahl der Protagonisten auf Randfiguren der Gesellschaft, mit denen sich zu beschäftigen sonst kaum ein Filmemacher für angebracht hält. Vielleicht sogar deshalb, weil sich kaum einer traut. Somit sind Almodóvars Filme, zu denen unter anderem auf Zelluloid gebannte Absurditäten-Kabinette wie „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“ (1988) und „Zerrissene Umarmungen“ (2009) gehören, mehr Liebhaberstücke denn massentaugliche Publikumsmagneten. Sie zielen weniger auf das Gefallen der Allgemeinheit ab, sondern versuchen vielmehr, Nischenbedürfnisse zufriedenzustellen. So ist auch sein neuster Film eine Ansammlung an obskuren Thematiken, die – alle in einem Film verpackt – ein hohes Maß an Konzentration erfordern und voraussetzen, dass der Zuschauer sich allem öffnet, was ihn erwarten mag.

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