Die Oscar-Verleihung 2014: Prognose Teil 3

Aus und vorbei – die Oscars sind in greifbarer Nähe und ich beende hiermit offiziell meine Prognose. Werft gern auch einen Blick auf Teil eins und zwei. Wir sprechen uns nach der Verleihung! Weiterlesen
Aus und vorbei – die Oscars sind in greifbarer Nähe und ich beende hiermit offiziell meine Prognose. Werft gern auch einen Blick auf Teil eins und zwei. Wir sprechen uns nach der Verleihung! Weiterlesen
Der Countdown läuft weiter. Im zweiten Teil meiner Oscar-Prognose widme ich mich unter anderem den Drehbuchkategorien. Zum ersten Teil meiner Vorausicht geht es übrigens hier: *klick* Weiterlesen
Und wieder einmal steht eine Preisverleihung an und im Falle der Oscar-Verleihung ist dies nicht minder der wichtigste Filmpreis der Welt. Rund 6000 Mitglieder der Academy stimmten in den letzten Monaten über die Highlights der vergangenen Filmsaison ab. Auch ich habe mich vorab mit den Favoriten und Außenseitern des Events befasst und stelle nun meine umfassende Prognose vor. Man darf gespannt sein, mit welcher Trefferquote ich den Oscar in diesem Jahr zu den Akten legen darf. Weiterlesen
Auf der Zielgeraden, wenige Stunden vor Bekanntgabe der Nominierungen, werfe ich noch rasch einen Blick auf die Kategorie „Bester Animationsfilm“, die in diesem Jahr wohl die Sparte sein dürfte, welche am leichtesten vorauszusagen ist.
Die Vorauswahl:
Diverse kleinere Filmpreise – unter anderem der Golden Globe – lieben das Dreamworks‘ Steinzeitabenteuer DIE CROODS. Auf Animationsebene ist der Film tatsächlich eine Augenweide und präsentiert tolle Hintergründe, farbenprächtige Welten, einfallsreiche Kreaturen und knallige Farben. Doch der durchschnittlichen Story geht nach einem Mal Sehen merklich die Puste aus. Zu seicht und vorhersagbar dümpelt die Geschichte vor sich hin. Da die Academy-Mitglieder den Film jedoch nur einmal sehen werden – wenn überhaupt in Gänze – könnten diese sich rasch von dem guten ersten Eindruck um den Finger wickeln lassen.
Das rührselige Märchen ERNEST & CELESTINE erzählt von zwei ganz unterschiedlichen Charakteren. Zwei Außenseiter finden sich und knüpfen zarte, freundschaftliche Bande. Perfekter Oscar-Stoff also. Mit dem andersartigen Zeichenstil hebt sich der Film zudem von herkömmlicher Animationskunst ab. Ebenfalls ein Grund, auf die Bär-trifft-Maus-Geschichte zu setzen.
Um in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ zu gewinnen, muss DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG UNVERFROREN natürlich erst einmal nominiert werden. Selbstverständlich wird in diesem Jahr nichts an Disneys zauberhaftem Wintermärchen vorbeiführen.
Die Academy wird sich kaum trauen, Pixar zu übergehen. Zudem ist DIE MONSTER UNI das erste Prequel des Konzerns, erzählt eine mutige Geschichte und liefert atemberaubende Kulissen, die sich nah am Fotorealismus bewegen. Keine Nominierung käme einem Skandal gleich.
Hayao Miyazaki spielte beim Oscar bereits zweimal eine Rolle. Für „Chihiros Reise ins Zauberland“ erhielt er 2003 den Award für den Besten Animationsfilm, drei Jahre später wurde sein „Das wandelnde Schloss“ für selbigen nominiert. Kritikern zufolge knüpft sein vermutlich letztes Werk THE WIND RISES an die Qualität seiner vorausgegangenden Filme an. Bei den Golden Globes wurde der FIlm sogar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ geführt und nicht etwa als Bester Animationsfilm. Eine Nominierung ist also sicher. Und vermutlich ist sein Werk das einzige, welches der Eiskönigin wohl überhaupt gefährlich werden könnte.
Die Wermutstropfen:
Keine.
Es bleibt musikalisch! Nach meiner Prognose des Besten Filmsongs widme ich mich nun, einen Tag vor der Bekanntgabe der Nominierten, dem besten Instrumentalscore. Mit 114 Beiträgen fällt die Vorauswahl in der Kategorie „Beste Filmmusik“ derart groß aus, dass die Nennung aller potentiell Nominierten den Rahmen dieses Blog sprengen würde. Nur soviel: Es wird so ziemlich alles vorgeschlagen. Wer genauer nachlesen möchte, kann das an dieser Stelle tun. Ich habe versucht, die fünf aussichtsreichsten Kandidaten herauszusuchen, welche mit einer Oscar-Nominierung geehrt werden könnten. Ob ich richtig liege, sehen wir bereits morgen.
Meine Prognose:
Eigentlich wäre Hans Zimmers Score zu MAN OF STEEL der Beitrag von ihm, welchen ich in dieser Award-Season für auszeichnungswürdig erachten würde. Doch die Academy wird ihn kaum zweimal nominieren. So muss sich Zimmer wohl von sich selbst geschlagen geben: Seine ruhigen Kompositionen zu 12 YEARS A SLAVE gelten Insidern zufolge bereits als sicherer Kandidat auf einen Oscar.
Bei den Golden Globe Awards bereits ausgezeichnet, halte ich Alex Eberts Arbeit für das Survival-Drama ALL IS LOST ebenfalls für sicher. Wie bereits an dieser Stelle erklärt, liefert der Komponist einen enorm wichtigen Bestandteil für das Gelingen des Films ab. Als Nahezu-Stummfilm konzipiert, lebt dieser fast ausschließlich von Musik und Geräuschen – so etwas honoriert die Academy gern.
Steve Price imitiert mit seinem Score für GRAVITY die (nicht vorhandenen) Geräusche im schallleeren Weltraum. Dieser ganz besonderen Kunst gebührt eine Nominierung, vielleicht sogar der Award für die Beste Filmmusik..
Randy Newman inszenierte für DIE MONSTER UNI einen herrlich beschwingten Big-Band-Score, der das Uni-Feeling perfekt untermalt und es versteht, den ohnehin schon ungeheuer lebhaft animierten Bildern noch mehr Leben einzuhauchen. Seine Musik ist authentisch, passt perfekt zu den Figuren und erhält nebenbei viel Zuspruch von Seiten der Insider.
Noch ein Newman: Für SAVING MR. BANKS variiert Randy Newmans Onkel Thomas munter bekannte Melodien aus diversen Disney-Meisterwerken, allen voran natürlich Stücke aus „Marry Poppins“. Dabei besinnt er sich beim Sound stets auf das jeweilige Jahrzehnt, in welchem die einzelnen Szenerien spielen. Zudem komponierte er eigene Melodien, die sich jedoch hervorragend ins Gesamtwerk einfügen. Tolle Arbeit!
Die Wermutstropfen:
Ich bedauere es sehr, dass diese Kategorie lediglich fünf Nominierungen zulässt. Die Vielfalt der Scores und die herausragende Qualität der meisten fleht nahezu darum, noch mehr Nominierungen zuzulassen. So würde ich es dem munter durch verschiedene Musikstile hüpfenden Score von Rick Smith zu TRANCE sehr gönnen, von der Academy ausgezeichnet zu werden. Selbiges gilt für Craig Armstrong und DER GROSSE GATSBY, der die tollen Songs mit seinen Intrumentalkompositionen wunderbar verbindet. Auch DAS ERSTAUNLICHE LEBEN DES WALTER MITTY hätte eine Auszeichnung verdient. Theodore Shapiro komponierte verspielte Klänge passend zu Walter Mittys jeweiliger Gefühlslage. Zu guter Letzt wäre noch Daniel Pemberton für seine rhythmischen Latinoklänge in DER COUNSELOR zu nennen. Diese tonale Ausrichtung hört man beim Oscar nicht alle Tage und sie passt perfekt zum Film.