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Das startet am 10. Januar 2019

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 10. Januar 2019, bei dem sich die ganz großen Kinostarts noch in Grenzen halten. Der in den USA gefloppte „Robin Hood“ dürfte es – auch in Ermangelung an Superstarpower – schwer haben. Vielleicht könnte das Drogendrama „Ben Is Back“ dagegen sogar besser aus dem Startblock kommen, immerhin ist Julia Roberts ein Name, der auch in Deutschland zieht. Darüber hinaus rührt der Verleih die Werbetrommel mächtig für die deutsch-österreichische Komödie „Kalte Füße“, die in Ermangelung an Konkurrenz vielleicht mit einem Überraschungserfolg vom Platz gehen könnte. Und apropos fehlende Konkurrenz: Da lange kein Horrorfilm in die Kinos gekommen ist, fürchte ich, dass auch „Polaroid“ nicht komplett unerfolgreich sein wird…

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

BEN IS BACK | Regie: Peter Hedges | USA 2018

Die Familie Burns bereitet sich gerade auf das anstehende Weihnachtsfest vor, als ein unverhofftes Ereignis das Familiengefüge durcheinander bringt: Holly Burns (Julia Roberts), vierfache Mutter, ist hin- und hergerissen, als ihr 19-jähriger Sohn Ben (Lucas Hedges) an Heiligabend unverhofft vor der Tür steht. Sie möchte eigentlich nur zu gern glauben, dass ihr Ältester sein Drogenproblem endlich im Griff hat und daher aus der Entzugsklinik nach Hause darf. Aber die Zweifel bleiben. Vor allem Schwester Ivy (Kathryn Newton) und Stiefvater Neal (Courtney B. Vance) sind skeptisch. Hat er die Familie nicht schon oft genug ins Chaos gestürzt? In den folgenden turbulenten 24 Stunden versucht Holly alles, um ihre Familie zusammenzuhalten und Ben vor sich selbst zu schützen – und findet dabei mehr über sein Leben heraus, als ihr lieb ist… 

„Ben Is Back“ ist ein packendes, einfühlsames Drogendrama, das erzählerisch jedoch ein wenig in zwei Hälften zerfällt. Immerhin überzeugen beide Hälften für sich – auch weil Julia Roberts und Lucas Hedges konstant stark aufspielen.


KALTE FÜSSE | Regie: Wolfgang Groos | DE/AT 2018

Durch eine kuriose Verwechslung findet sich der Kleinkriminelle Denis plötzlich in der Position des Krankenpflegers für den Schlaganfallpatienten Raimund wieder. Dabei wollte er nur in dessen Villa einbrechen, um endlich seine Schulden bei einigen unliebsamen Ganoven zu begleichen. Stattdessen sitzt er nun im herrschaftlichen Anwesen des reichen Unternehmers fest, der seit dem Anfall nicht mehr sprechen kann und an den Rollstuhl gefesselt ist. Als dann auch noch Raimunds Enkeltochter Charlotte auftaucht, wird es Denis endgültig zu viel. Doch an Flucht ist nicht zu denken, ein Schneesturm tobt in der Region. Und so muss er wohl oder übel die Rolle des Krankenpflegers spielen – sehr zu Raimunds Unmut, der sich mit allen Mitteln gegen den Eindringling wehrt. Denn im Gegensatz zu Charlotte hat Raimund den Ganoven Denis sofort durchschaut… 

Der stark gespielte „Kalte Füße“ ist eigentlich eine charmant-freche RomCom, doch durch grob gestrickte Pubertäts-Kalauer geht dem Film einiges an Charme ab.


ROBIN HOOD | Regie:  Otto Bathurst | USA 2018

Lord Robin von Loxley verliebt sich eines Tages in die gewiefte Diebin Marian. Dann ereilt ihn ein Einberufungsbescheid: Er müsse sich dem Dritten Kreuzzug gegen die Heiden im Morgenland anschließen. Als Lord Robin dort vergeblich versucht, die Exekution eines Jugendlichen aufzuhalten, wird er unehrenhaft entlassen. Wieder in Nottingham, erfährt Lord Robin von seinem alten Freund Bruder Tuck, dass er längst für tot erklärt wurde. Bei einer Ansprache des Sheriffs enthüllt Lord Robin, dass er noch lebt – und erfährt, dass Marian nun mit dem zögerlichen Anführer einer Gegegenbewegung zusammen ist. Außerdem trifft er auf den Vater des Jungen, den er auf dem Kreuzzug zu retten versucht hat. Er hat mit angesehen, was Sir Robin alles erfahren muss – und er schlägt ihm einen kühnen Racheplan vor… 

Konfus aus politischen Motiven zusammengestückelt, historisch völlig inakkurat, aber kurzweilig und sowohl erzählerisch als auch visuell etwas ganz anderes als alle anderen „Robin Hood“-Filme zuvor: Dieser „Robin Hood“ ist ein seichter, simpler Film für einen amüsierten „Hirn aus“-Kinoabend.