Das startet am 9. Februar 2017

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s ausnahmsweise schon am Samstag um den Startdonnerstag des 9. Februars, über den ich kaum etwas sagen kann. Auf den beiden wichtigsten Filmstarts „The LEGO Batman Movie“ sowie „Fifty Shades of Grey: Gefährliche Liebe“ liegen Embargos beziehungsweise wurden der Presse bislang nicht gezeigt. Die Sperrfrist für das „LEGO Movie“-Spin-Off endet allerdings morgen, sodass ihr morgen an dieser Stelle lesen könnt, ob sich ein Ticketkauf lohnt, oder nicht. Auf die Review zu „Shades“ müsst Ihr leider noch bis Mittwoch warten. Ansonsten hält der 9. Februar gerade für Genrefans einen Leckerbissen bereit – „The Girl With All the Gifts“ sorgt für frischen Wind im Zombie-Subgenre.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

THE GIRL WITH ALL THE GIFTS | Regie: Colm McCarthy | UK/USA 2017

The Girl With All the Gifts

In einer nicht allzu fernen Zukunft: Eine aggressive Pilzinfektion hat fast die gesamte Menschheit in fleischfressende, zombieartige Wesen verwandelt. Nur eine kleine Gruppe infizierter Kinder verspricht Hoffnung auf ein Heilmittel: Sie können ihren „Fressimpuls“ kontrollieren, weil ihr Verstand noch nicht der Infektion zum Opfer gefallen ist. In einer Militärbasis werden sie von der Wissenschaftlerin Dr. Caldwell grausamen Experimenten unterzogen. Doch ein Mädchen unter ihnen ist anders: Die junge Melanie übertrifft ihre Mitschüler an Intelligenz und vergöttert ihre Lieblingslehrerin, Miss Helen Justineau. Als die Basis von einer Horde Hungries überrannt wird, kann Melanie zusammen mit Helen, Sergeant Parks und Dr. Caldwell gerade noch entkommen. 4 von 5

„The Girl With All the Gifts“ ist ein kluger, ruhiger Zombiefilm, der von seiner absolut unberechenbaren Atmosphäre lebt und in den entscheidenden Momenten ordentlich Blut spritzen lässt. Von Newcomerin Sennia Nanua dürfte man in Zukunft noch viel hören.


THE LEGO BATMAN MOVIE |  Regie: Chris McKay | USA 2017

The LEGO Batman Movie

Als sich der Joker (deutsche Stimme: Gronkh) und sämtliche Superschurken des DC-Universums freiwillig stellen, sind Bewohner und Polizei begeistert, doch Batman wird hellhörig. Er vermutet einen weitreichenden Plan – und soll Recht behalten. Doch wenn er verhindern will, dass sich der Joker die Stadt durch eine feindliche Übernahme einverleibt, muss er vielleicht endlich einmal sein Image vom einsamen Rächer revidieren und die Unterstützung anderer annehmen. Außerdem könnte es ihm auch nicht schaden, wenn er alles etwas lockerer sehen würde. So nimmt er notgedrungen seinen aus Versehen adoptierten Sohn Robin (deutsche Stimme: Luke Mockridge) unter seine Fittiche und rettet, was zu retten ist. Und vielleicht gelingt es ihm mit Robins Hilfe sogar, aus seiner selbst gewählten Einsamkeit auszubrechen.

4 von 5

Der rasant inszenierte „The LEGO Batman Movie“ ist ein tricktechnisch spektakuläres Animationsabenteuer mit viel (Meta-)Humor und vielen kreativen Ideen, das sich nicht scheut, die eigene DC-Historie kritisch zu hinterfragen. Zeitweise ruhen sich die Macher zu sehr auf den unzähligen Anspielungen aus, dafür überzeugen die Sprecherleistungen ebenso wie die überraschend emotionale Komponente.


FIFTY SHADES OF GREY: GEFÄHRLICHE LIEBE | Regie: James Foley | USA 2017
Fifty Shades of Grey: Gefährliche Liebe

Anastasia (Dakota Johnson) versucht, Christian (Jamie Dornan) zu vergessen und stürzt sich in ihren neuen Job als Lektorin in einem Verlag. Doch Christian tut alles in seiner Macht stehende, um sie zurückzugewinnen. Für sie würde er sogar seinen bisherigen Lebensstil aufgeben und es mit einer ganz normalen Beziehung versuchen. Als auch Ana ihr Verlangen nicht länger unterdrücken kann, versuchen es die beiden erneut miteinander und ganz allmählich scheinen sich die beiden miteinander arrangieren zu können. Sie lernen sich und ihre Schwächen besser kennen und schmieden sogar Pläne für die Zukunft. Doch dann  wirft Christians Vergangenheit einen dunklen Schatten… 3 von 5

Der zweite Teil von „Fifty Shades of Grey“ ist immer noch nicht das Non plus Ultra tiefschürfender Liebesdramen, doch diesmal kann man zumindest verstehen, was Millionen von Frauen an der Lovestory zwischen den deutlich mehr aufeinander eingespielten Christian Grey und seiner Anastasia so toll finden.


DEN STERNEN SO NAH |  Regie: Peter Chelsom | USA 2017
Den Sternen so nah

Eigentlich könnte alles so sein wie bei Tausenden anderen Teenagern auch: Gardner und Tulsa haben sich beim Chatten im Internet kennengelernt und würden sich gern endlich persönlich kennenlernen. Aber was Tulsa nicht ahnt: Gardner lebt Millionen von Kilometern von ihr entfernt. Vor 16 Jahren kam er während einer Mars-Expedition als Kind einer Astronautin zur Welt. Seine Mutter starb bei der Geburt, und er lebt seitdem auf dem roten Planeten. Schon lange aber träumt er davon, endlich zur Erde zu fliegen, um endlich das wirkliche Leben kennen zu lernen – und natürlich Tulsa, das Mädchen aus Colorado, die ihm, ebenso einsam wie er, so vertraut und verbunden scheint. Die Ärzte befürchten zwar, dass sein Körper der Erdatmosphäre nicht gewachsen sein könnte. Aber Gardners Neugier und Freiheitsdrang sind größer als alle Bedenken.
2 von 5

„Den Sternen so nah“ überzeugt dank der gut miteinander harmonierenden Hauptdarsteller stellenweise als romantisches Drama. Über die moralisch fragwürdige Aussage sowie den hanebüchenen Plottwist innerhalb des Schlussakts dieses sich insgesamt sehr zäh anfühlenden Films, können die beiden ihm dann aber auch nicht hinweg helfen.


MADAME CHRISTINE UND IHRE UNERWARTETEN GÄSTE | Regie: Alexandra Leclère | FR 2017

Madame Christine und ihre unerwarteten Gäste

Christine und ihre Familie gehören zur gut betuchten Pariser Oberschicht: Nichts stört die gutbürgerliche Idylle ihrer Traumwohnung in der prachtvollen Rue du Cherche-Midi – außer vielleicht die Hasstiraden ihres egozentrischen Mannes Pierre, der sich den ganzen Tag lang über alle aufregt, die seiner Ansicht nach nicht so „ehrbar“ sind wie er: Zum Beispiel Ausländer, Arbeitslose oder „Gutmenschen“ – wie die intellektuelle Nachbarsfamilie Bretzel. Als jedoch Dauerfrost und Minusgrade Frankreich wochenlang einfrieren lassen, haben Christine und Pierre plötzlich ganz andere Probleme: Denn da die Regierung dringend Wohnraum für Obdachlose und finanziell minder bemittelte Bürger finden muss, beschlagnahmt sie kurzerhand alle Wohnungen, die zu wenige Bewohner aufweisen und teilt ihnen neue, ärmere Mitbewohner zu.


DER EID | Regie: Baltasar Kormákur | IRN/FR 2016

Der Eid

Finnur (Baltasar Kormákur) ist ein liebevoller Familienvater und ein erfolgreicher Herzchirurg in Reykjavík. Nur seine volljährige Tochter Anna (Hera Hilmar) macht ihm Sorgen; sie wohnt nicht mehr zu Hause und konzentriert sich lieber auf rauschende Partys als auf ihre Ausbildung. Als Anna sich dann auch noch in den äußerst zwielichtigen Ottar (Gisli Örn Gardarsson) verliebt, droht sie noch tiefer abzurutschen. Der besorgte Finnur versucht alles, um Anna von Ottars schädlichem Einfluss fernzuhalten, doch gerät er dadurch selbst ins Fadenkreuz des Drogendealers Ottar und dessen Machenschaften. Unausweichlich sieht sich Finnur vor die Frage gestellt, wie weit er gehen muss, um seine Familie zu beschützen. Er begibt sich auf eigene Faust in ein Milieu, von dem der Familienvater mehr und ehr überfordert ist.


WAS HAT UNS BLOß SO RUINIERT | Regie: Marie Kreutzer | AT 2016

Was hat uns bloß so ruiniert

Drei befreundete Paare, erfolgreich, cool, Mitte 30 und eine Überzeugung: Man muss nicht notgedrungen zum Spießer verkommen, nur weil man Eltern wird. Gleichermaßen idealistisch wie materialistisch züchten sie Tomaten auf dem Balkon, trinken lokal gerösteten Kaffee, teure Cocktails und würden sich nie ein elektronisches Gerät zulegen, auf dem nicht ein angebissener Apfel abgebildet ist. Mit den neuesten Erkenntnissen zu frühkindlicher Förderung im Mutterleib, weichenstellenden Tipps aus Kinder- und Ernährungsratgebern und dem Smartphone in Griffnähe stellen sich die Paare ihrer neuen Lebensaufgabe, die natürlich zum bisherigen, lässigen und reflektierten Lebensstil passen soll. In der Realität jedoch ist das hippe, unbeschwerte Leben bald schlagartig vorbei. Und die Frage steht im Raum, ob das alles so sein soll.


 Heimkinotipp: BLAIR WITCH |  Regie: Adam Wingard | USA 2016

Blair Witch

20 Jahre nachdem Heather Donahue und ihre beiden Freunde bei den Dreharbeiten zu ihrem „Blair Witch Project“ in den Black Hills Wäldern verschwanden, macht sich Heathers Bruder James (James Allen McCune) zusammen mit seinen Freunden Peter (Brandon Scott) und Ashley (Corbin Reid) und der Filmstudentin Lisa (Callie Hernandez) auf, die Umstände des Verschwindens zu erforschen. Dass sich der Gruppe zwei Einheimische anschließen, um sie durch die Wälder zu führen, stimmt sie zunächst zuversichtlich. Doch schon bald wird ihnen klar, dass die Legende rund um die Hexe von Blair furchterregender ist, als sie es sich je hätten vorstellen können…
5 von 5

Adam Wingard gelingt mit „Blair Witch“ der Geniestreich, einen Film für die nachwachsende Generation horrorfanatischer Filmfreunde zu inszenieren, indem er neuere Technik verwendet und das Tempo anzieht. Gleichzeitig kreiert er ohne den Bonus der vermeintlichen Videomaterial-Authentizität ein Horrorfest, das genau jene Emotionen provoziert, wie das Original.

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