Das startet am 3. September 2020

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 3. September, an dem mit dem Romanzen-Sequel „After Truth“ ein Film in die Kinos kommt, der durchaus gut performen dürfte, wenn man bedenkt, dass der erste Teil hierzulande ein echter Erfolg war. Wie er geworden ist, erfahrt ihr an dieser Stelle ab Mittwoch. Und bis dahin empfehlen wir euch, „The Hunt“ endlich im Heimkino zu genießen (also mit „endlich“ meinen wir: auf Blu-ray!) und darüber nachzudenken, ob man nicht ein Kinoticket für das bezaubernde Familienabenteuer „Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess“ löst.
Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!
MEINE WUNDERBAR SELTSAME WOCHE MIT TESS | Regie: Steven Wouterlood | UK/USA 2020
Sam (Sonny Coops Van Utteren) verbringt mit seiner Familie den Urlaub auf der niederländischen Insel Terschelling und direkt bricht sich sein älterer Bruder das Bein. Das ist zwar doof für ihn, aber gut für Sam. Denn das brüderliche Missgeschick führt dazu, dass Sam der eigensinnigen Tess (Josephine Arendsen) begegnet, einem wilden Jungspund. Ihre unbändige Energie zieht Sam direkt in den Bann, und ihre unverblümte Art, Sam direkt in all ihre Tätigkeiten einzubinden, sorgt zudem dafür, dass Sam seine eigenen Abenteuer im Urlaub erlebt, fernab seiner Eltern und seines Bruders. Daher ist Sam nun hin- und hergerissen. Eigentlich wollte er doch endlich das Alleinsein üben – so für den Fall der Fälle… Tess wiederum ist wie besessen davon, einem jungen Pärchen den perfekten Urlaub in einer strandnahen Ferienwohnung zu verschaffen…
Ein Sommer voll gewollter Wehmut wird zu einem Sommer der Erfahrungen, Erkenntnisse und Erlebnisse – Steven Wouterloods niederländische Regiearbeit „Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess“ ist angenehmes Familienkino mit Herz und wenig Hektik.
CORPUS CHRISTI | Regie: Jan Komasa | CHN/FR 2019
Jan Komasas „Corpus Christi“ ist die Geschichte des 20-jährigen Daniel (Bartosz Bielena), der während seines Aufenthalts in einem Jugendgefängnis eine spirituelle Transformation erlebt. Fortan möchte er Priester werden, weiß aber, dass dieser Plan mit vielen Hürden gesäumt ist. Aufgrund seiner Vorstrafen ist es ihm nämlich nahezu unmöglich, diese vermeintliche Berufung anzutreten. Doch dann kommt plötzlich alles anders: Als er zur Arbeit in eine kleinen Stadt geschickt wird, verkleidet er sich bei seiner Ankunft spontan als Priester und übernimmt versehentlich die örtliche Gemeinde. Durch die Ankunft des jungen, charismatischen Predigers verändert sich die Gemeinde zum Positiven und Daniel sieht sich in seiner vermeintlichen Bestimmung bestätigt. Doch dieses Täuschungsmanöver hat verheerende Folgen…
„Corpus Christi“ erzählt eine schon vielfach dagewesene Geschichte über einen Hochstapler, stützt sie hier allerdings auf wahre Ereignisse und konzentriert sich ganz auf den Druck, dem sich die hochstapelnde Person ausgesetzt sieht. Leider wirkt der Film hin und wieder zu bedeutungsschwanger für die inhaltlich sehr leicht zu durchschauende Geschichte.
AFTER TRUTH | Regie: Roger Kumble | USA 2020
DER FLÜSSIGE SPIEGEL | Regie: Stéphane Batut | FR 2019
Juste streift fast unbemerkt durch die Straßen von Paris. Menschen die ihn sehen können bittet er ihm eine Erinnerung an ihr Leben zu erzählen, dann hilft er ihnen ins Jenseits. Eines Tages wird Agathe, eine junge Frau auf ihn aufmerksam. Sie glaubt ihn wiederzuerkennen. Sie gehört zu seinem alten Leben. Wieso kann sie ihn sehen? Sie lebt und er ist ein Geist. Bekommen sie beide eine zweite Chance? Agathe sieht Juste und weiß, das muss Guillaumes sein, ihre große Liebe, die vor ein paar Jahren von einem auf den anderen Tag aus ihrem Leben verschwunden ist. Juste ahnt, dass er Agathe von früher kennt. Juste weiß, wenn Menschen ihn sehen können, dann muss er sie nach einer Erinnerung fragen und sie danach mit ihrer Erinnerung in die andere Welt begleiten. Dass er in Agathes Erinnerung ist, darauf hat man ihn nicht vorbereitet. Darf er sich in Agathe verlieben?
Heimkinotipp: THE HUNT | Regie: Craig Zobel | USA 2020
Zwölf Fremde wachen auf einer Waldlichtung auf. Niemand von ihnen weiß, wo sie sich befinden und wie sie dort hingekommen sind. Ebenso wenig wissen sie, dass jeder und jede von ihnen ausgewählt wurde, und zwar für einen ganz speziellen Zweck: die Jagd. Im Schatten einer düsteren Internet-Verschwörungstheorie versammelt sich eine elitäre Gruppe erstmals auf einem abgelegenen Anwesen, um ganz normale Amerikaner und Amerikanerinnen zum Spaß zu jagen. Doch ihr perfider Plan fällt schnell in sich zusammen, denn eine der Gejagten, Crystal (Betty Giplin), beherrscht das grausame Spiel der selbst ernannten Elite besser als sie selbst. Sie dreht den Spieß um und schaltet einen der Killer nach dem anderen aus, bis sie schließlich vor der rätselhaften Frau (Hilary Swank) steht, bei der alle Fäden zusammenlaufen…
„The Hunt“ ist ein im besten Sinne abgefuckter, bitterböser, mit fiesem Humor, Unmengen an Twists und spektakulären Kills angereicherter Mix aus Politkommentar und Survival-Horror, der von der ersten bis zur letzten Sekunde, vor allem aber dank zwei hervorragend aufgelegten Hauptdarstellerinnen enorm viel Spaß macht.