Schlagwort-Archiv: Joachim Trier

2018 – Die Plätze 30 bis 21

Herzlich willkommen, Du – lieber Leser – der vielleicht erst jetzt zu meinem kleinen Jahresrückblick vorbeischaut. Oder aber Du, der sich nach den Plätzen 40 bis 31 fragt, wie es in den ganz subjektiven Charts meiner Lieblingsfilme 2017 weitergeht. Zur kurzen Erinnerung: Wie auch schon in den letzten beiden Jahren habe ich mich aufgrund der schieren Masse an starken Kinofilmen erneut für 40 anstatt für nur 30 Tops entschieden. Wer gerne wissen möchte, was die Frau mit dem skurrilen Filmgeschmack in den vergangenen zwölf Monaten so gar nicht mochte, den verweise ich indes auf meine Filmflops.

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Zehn Filme, die 2018 verdammt gruselig waren

Wie schon in den vergangenen Jahren stelle ich anlässlich Halloween auch diesmal meine (bisher) zehn liebsten Horrorfilme 2018 vor. Ein Großteil davon ist bereits auf DVD, Blu-ray oder bei Netflix erschienen. Bei einigen habt ihr noch die Gelegenheit, sie im Kino zu sehen und wieder andere laufen erst in ein paar Wochen in den Lichtspielhäusern an. Dabei war es mir wichtig, das Genre des Horrorfilms möglichst großflächig abzudecken. Nicht jeder Film in diesem ZEHN FILME-Ranking lässt sich ausschließlich dem Gruselfilm zuordnen. Dafür sind hoffentlich auch einige Geheimtipps für Euch dabei. Gern seid Ihr unterhalb des Postings dazu aufgefordert, Eure besten Horror-Geheimtipps zu posten. Und nun viel Spaß!

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Zehn Filme, die mir das 1. Quartal 2018 versüßt haben

Zum Ende eines jeden Monats veröffentliche ich in den sozialen Netzwerken meine fünf ganz persönlichen Lieblingsfilme sowie meine Flops der vergangenen Wochen. Um diese Filme in Zukunft ein wenig mehr zu würdigen, oder zu erklären, weshalb mir Film XY eben so gar nicht gefallen hat, präsentiere ich in meiner ZEHN FILME-Rubrik nun nochmal meine zehn Lieblings- und Hassfilme des vergangenen Quartals inklusive Trailer, in der Hoffnung, Ahnungslosen einen kleine Orientierung zu geben, was man im Kino auf keinen Fall verpassen sollte und was man getrost links liegen lassen darf. Gern seid Ihr unterhalb des Postings dazu aufgefordert, Eure Lieblings- und Hassfilme der vergangenen drei Monate zu veröffentlichen. Viel Spaß!

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Das startet am 22. März 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 22. März, an dem der für die breite Masse relevanteste Start noch nicht der Presse gezeigt wurde. Mehr zu „Pacific Rim: Uprising“ gibt’s am Dienstag an dieser Stelle zu lesen. Dafür reiht sich in dieser Woche eine ungewöhnliche Produktion an die nächste: ein Kinderfilm, der eigentlich „Deadpool Light“ ist, ein Biopic, das eigentlich eine Mockumentary ist und ein Mysterythriller, doch noch so viel mehr ist.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

THELMA  | Regie:  Joachim Trier | NOR/FR/DK/SWE 2017

Die schüchterne Thelma (Eili Harboe) verlässt ihr streng religiöses und konservatives Elternhaus in der ländlichen Idylle der norwegischen Wälder, um in der norwegischen Metropole Oslo zu studieren. Als sie auf dem Campus ihre Kommilitonin Anja (Kaya Wilkins) kennenlernt, entwickelt sich zwischen den beiden eine starke Anziehungskraft, aus der schon bald Liebe wird. Zum ersten Mal in ihrem Leben genießt sie die Zwanglosigkeit der Jugend, feiert ausgelassene Partys und entdeckt langsam aber sicher ihre Weiblichkeit. Doch plötzlich erlebt Thelma immer häufiger epilepsieartige Anfälle und es beschleicht sie der Verdacht, dass mit ihrem Befreiungsschlag auch übersinnliche Fähigkeiten freigesetzt wurden, die in ihrer Familiengeschichte tief verwurzelt sind. Sie wendet sich an einen Arzt, doch auch der kann ihr zunächst nicht weiterhelfen…

„Thelma“ ist schon deshalb etwas Besonderes, weil Regisseur Joachim Trier nicht den Fehler begeht, die komplette Faszination seiner Hauptfigur entschlüsseln zu wollen. Stattdessen erzählt er einfach eine hochatmosphärisch inszenierte Geschichte über ein Mädchen, das nicht weiß, wie ihm geschieht, als es plötzlich von epileptischen Anfällen durchgeschüttelt wird. Alles Weitere sollte man ohne viel Vorwissen selbst erleben.


I, TONYA | Regie: Craig Gillespie | USA 2017

Sie war die berühmteste Person der Welt – nach Bill Clinton. Als erste Amerikanerin der Welt vollzog die Ausnahmesportlerin Tonya Harding (Margot Robbie) innerhalb eines Wettbewerbs gleich zweimal den sogenannten Dreifach-Axel – einen der anspruchsvollsten Sprünge im Eiskunstlauf. Ihr Name wird jedoch für alle Zeiten mit dem schlecht geplanten und stümperhaft durchgeführten Attentat auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan (Caitlin Carver) in Verbindung bleiben, das ihre Erzrivalin trainingsunfähig machen und Tonya den Sieg in den amerikanischen Meisterschaften sichern sollte – doch alles kam anders, als sich langsam herausstellen sollte, dass die ganze Tat nicht unbedingt von den klügsten Menschen geplant wurde…

Mit seinem ungewöhnlich erzählten Mockumentary-Biopic „I, Tonya“ wird Regisseur Craig Gillespie der darin porträtierten, faszinierenden Ex-Eisläuferin Tonya Harding zu jedem Zeitpunkt gerecht – genau wie Margot Robbie, die hier ihre bislang beste Performance abliefert.

PETER HASE  | Regie: Will Gluck | UK/AUS/USA 2018

Der freche, aber gutmütige Peter Hase führt seit vielen Jahren einen Kleinkrieg mit dem mürrischen Mr. McGregor, dem ein üppig bewachsener Obst- und Gemüsegarten gehört. Der Alte findet die puscheligen Vierbeiner nämlich alles andere als niedlich und scheucht sie immer wieder verzweifelt von seinem Grund und Boden. Diese Fehde erreicht plötzlich ungeahnte Ausmaße, als Peter den alten McGregor – eher aus Versehen – zur Strecke bringt. Fortan gehört der Garten der Hasenfamilie und sämtlichen Tieren des Waldes. Und auch die tierliebe und warmherzige Nachbarin Bea schaut regelmäßig nach dem Rechten. Da steht eines Tages McGregors Neffe Jeremy auf der Matte und ist auf dem besten Wege, es seinem tierunfreundlichen Onkel gleichzutun und es sich auf ewig mit den Häschen zu verscherzen. 

Mit Beatrix Potters harmloser Kinderbuchvorlage hat die mit starken Trickeffekten gespickte Leinwandadaption „Peter Hase“ nichts mehr zu tun. Was Regisseur Will Glück stattdessen daraus gemacht hat, ist ein einzigartiger Clash aus liebenswürdigem Familienabenteuer der Marke „Paddington“ und derben Metaspäßen im Stile von „Deadpool“.


MIDNIGHT SUN – ALLES FÜR DICH | Regie: Scott Speer | USA 2018

Musik ist alles im Leben der 17-jährigen Katie: Tagsüber komponiert sie Songs und beobachtet ihren Schwarm Charlie aus der Ferne, abends tritt sie als Straßenmusikerin auf. Als der gutaussehende Skater zufällig einen Auftritt Katies sieht, verliebt er sich in sie. Schnell kommen sich die beiden näher, doch was Charlie nicht weiß: Katie leidet seit ihrer Geburt an einer seltenen Krankheit, die jegliches Sonnenlicht zur tödlichen Gefahr macht und sie tagsüber an ihr Zuhause fesselt. Beflügelt von der neu entfachten Liebe, beschließt Katie jedoch zum ersten Mal in ihrem Leben, sich nicht mehr länger von ihrem Schicksal bestimmen zu lassen. Sie genießt Charlies Liebe und lässt sich von seiner Lebenslust und Leidenschaft mitreißen. Irgendwann ist es allerdings unausweichlich: Sie muss Charlie mit der Wahrheit konfrontieren, dass sie anders ist als andere Mädchen…

Eigentlich ist „Midnight Sun – Alles für Dich“ eine generische Teenie-Lovestory, die die meiste Zeit nicht vom vorhersehbaren Genrestandard abweicht. Doch die beiden bezaubernden Hauptdarsteller, viele wundervoll-lebensechte Einzelszenen und ein überraschendes Finale machen den Film zu mehr als bloßer Durchschnittsware – und für die Zielgruppe zu einem echten Erlebnis!


PACIFIC RIM: UPRISING  | Regie: Steven S. DeKnight | CN/USA 2018

Vor einigen Jahren starteten die von Menschen gelenkten Jaeger-Supermaschinen einen erfolgreichen Vernichtungsfeldzug gegen außerirdische Monster. Doch nun stellt sich heraus: All das war nur ein Vorspiel – die Kaijus kehren zurück! An vorderster Front gegen die neue Bedrohung steht der einst hoffnungsvolle Jaeger-Pilot Jake Pentecost, dessen legendärer Vater damals im Krieg sein Leben lassen musste. Inzwischen hat Jake seine Ausbildung abgebrochen und droht in die Kriminalität abzurutschen. Als plötzlich die Erde attackiert wird, stellt sich Jake der Herausforderung, das Erbe seines Vaters anzutreten. An Jakes Seite kämpfen sein Pilotenrivale Lambert und die 15-jährige Jaeger-Hackerin Amara. Schon bald bildet das Pan Pacific Defense Corps eine mächtige Abwehrtruppe – und jeder Einzelne muss erkennen, dass er nur in der heldenhaftesten Version von sich selbst zum Sieg gegen die Monster beitragen kann. 

An den detailverliebten Vorgänger kommt Steven DeKnights „Pacific Rim: Uprising“ nicht heran. Trotzdem überzeugt auch das Sequel mit diversen technischen Finessen, einer ordentlichen Portion (Selbst-)Ironie und mit einer überraschenden Wendung im Finale. Leider kommen ausgerechnet die Kaijus selbst zu kurz; und auch die bemühte Coolness erweist sich zwischenzeitlich als ziemlich anstrengend.


DIE SCH’TIS IN PARIS | Regie: Dany Boon | FR 2018

Das angesagte Architektenpaar Valentin D. (Dany Boon) und Constance Brandt (Laurence Arné) bereitet die Eröffnung ihrer Retrospektive im Pariser Museum für Moderne Kunst vor. Was niemand weiß: Valentin hat der Pariser Gesellschaft und sogar seinem Schwiegervater und Hauptinvestor (François Berléand) seine Sch’ti-Herkunft aus dem Arbeitermilieu verschwiegen und gibt sich als Waise aus. Doch als Valentins Bruder (Guy Lecluyse) zusammen mit seiner Frau (Valérie Bonneton) und Mutter (Line Renaud) überraschend nach Paris reisen, treffen nicht nur zwei völlig gegensätzliche Welten aufeinander, sondern sein großes Geheimnis droht zu platzen und publik zu werden. Und es kommt noch schlimmer: Nach einem Unfall verliert Valentin sein Gedächtnis, hält sich wieder für einen Teenager und spricht nur noch Sch’ti…

Mit „Willkommen bei den Sch’tis“ hat das inoffizielle Sequel „Die Sch’tis in Paris“ nichts mehr zu tun – nur der Sprachwitz ist übrig geblieben. Das ist dann auch vereinzelt das, was an dieser schematischen Gedächtnisverlustcomedy überhaupt noch überzeugen kann, denn die Geschichte und die Figuren bleiben völlig austauschbar.


ZWEI HERREN IM ANZUG | Regie: Josef Bierbichler | DE 2018

Es ist das Jahr 1984, am Ende des Sommers. Im ausgedienten Tanzsaal eines einst traditionsreichen Gasthauses am See, haben der Wirt und Bauer Pankraz und sein 35 jähriger Sohn Semi gerade die letzten Gäste verabschiedet, die zum Leichenschmaus zu Ehren der verstorbenen Frau und Mutter Theres erschienen waren. Nun sitzen Vater und Sohn in erzwungener Gemeinschaft beisammen und unterhalten sich über die Vergangenheit: 1. und 2. Weltkrieg, alliierte Besatzung, der erste Traktor, Kalter Krieg, Wirtschaftswunder, Flüchtlinge, Studentenunruhen, die Familie. Alles kommt stockend und sehr persönlich zur Sprach. Zwei unbekannte, vornehm gekleidete Herren werden sie vom späten Nachmittag an bis in die anbrechende Nacht hinein als zwar ungebetene, aber doch eindringliche Stichwortgeber ihres familiären Erinnerns über einen Zeitraum von 70 Jahren begleiten.


Heimkinotipp: MORD IM ORIENT EXPRESS  | Regie: Kenneth Branagh | MLT/USA 2017

Es ist ein eisiger Wintertag, als der berühmte Orient Express seine Reise von Istanbul in Asien ins europäische Wien antritt. Die Passagiere an Bord des luxuriösen Zuges stammen allesamt aus den höchsten Kreisen: adlige Herrschaften, ein amerikanischer Multimillionär, etliche Diplomaten und nicht zuletzt der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot (Kenneth Branagh). Als der Zug in Jugoslawien in einem Schneesturm stecken bleibt, richten sich alle auf eine lange Nacht ein. Am nächsten Morgen wird im Schlafwagen die Leiche des amerikanischen Millionärs Ratchett gefunden – getötet durch zwölf Messerstiche. Hercule Poirot steht vor einem seiner schwierigsten Fälle und unterzieht alle Passagiere des Abteils einem Verhör. Eines steht fest: Der Mörder muss noch im Orient Express sein… 

Kenneth Branaghs Version von „Mord im Orient Express“ erweckt das Verlangen nach Filmen, von denen wir ganz vergessen haben, dass es sie einmal gab. Die bombastisch gefilmte Mörderjagd ist klassisch-minimalistische Krimiunterhaltung vom Feinsten, zum Leben erweckt von fantastischen Schauspielern.

Thelma

Norwegen schickte in diesem Jahr Joachim Triers Mysterydrama THELMA ins Rennen um den Auslandsoscar. Es wurde noch nicht einmal nominiert – dabei hätte der Film die Konkurrenz ordentlich aufmischen können. Warum, das verrate ich in meiner Kritik.

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