Schlagwort-Archiv: Bruce Beresford

Das startet am 19. Januar 2017

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den ersten Startdonnerstag des 19. Januar 2017, zu dem die Oscars erneut ihre Schatten voraus werfen. Mit „Manchester by the Sea“ kommt ein weiterer Favorit auf die Goldjungen in die Kinos, während sich die breite Masse wohl vor allem auf „Verborgene Schönheit“ freut – Will Smith zieht nach wie vor. In diesem Fall ein echtes Ärgernis. Ob die Welt auf ein neues Abenteuer von Vin Diesel alias Xander Cage gefreut hat, darf ebenfalls bezweifelt werden. Darüber hinaus wurde „xXx: The Return of Xander Cage“ der Presse bisher vorenthalten. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

MANCHESTER BY THE SEA | Regie: Kenneth Lonergan | USA 2016

Manchester by the Sea

Lee Chandler (Casey Affleck) ist ein schweigsamer Einzelgänger, der als Handwerker eines Wohnblocks in Boston arbeitet. An einem feuchtkalten Wintertag erhält er einen Anruf, der sein Leben auf einen Schlag verändert. Das Herz seines Bruders Joe (Kyle Chandler) steht still. Nun soll Lee die Verantwortung für seinen 16-jährigen Neffen Patrick (Lucas Hedges) übernehmen. Äußerst widerwillig kehrt er in seine Heimat, die Hafenstadt Manchester-by-the-Sea, zurück. Doch ist Lee dieser Situation und der neuen Herausforderung gewachsen? Kann die Begegnung mit seiner (Ex-)Frau Randi (Michelle Williams), mit der er einst ein chaotisches, aber glückliches Leben führte, die alten Wunden der Vergangenheit heilen? Und wollen die beiden das überhaupt?
5 von 5

„Manchester by the Sea“ zelebriert die Faszination der Gegensätzlichkeit, indem Kenneth Lonergan einen warmen Film über ein kaltes Thema inszeniert, sich die Wogen glättende Gespräche vor der Kulisse eines rauen Küstenstädtchens abspielen lässt und die Unbeholfenheit von Teenagern Probleme vermeintlich weiser Erwachsenen lösen können. Eine Perle subversiven Erzählens, deren emotionale Bandbreite fast überfordert.


PERSONAL SHOPPER | Regie: Olivier Assayas | FR/DE 2016
Personal Shopper

Die Amerikanerin Maureen (Kristen Stewart) arbeitet in Paris als persönliche Einkäuferin für Stars und Sternchen. Doch eigentlich begreift sie sich als Medium, das mit Toten in Kontakt treten kann. Seit Wochen wartet sie auf ein Zeichen ihres verstorbenen Zwillingsbruders Lewis. Vor dem Ableben hatte der ihr geschworen, Kontakt zu ihr aufzunehmen, sollte er irgendwann einmal das Zeitliche segnen. Nach einer langen Zeit ohne jedes Zeichen geschieht plötzlich Seltsames in Maureens Leben. Auf einmal bekommt sie geheimnisvolle Handy-Nachrichten von einer unbekannten Nummer. Ist es ihr Bruder, der aus dem Jenseits Kontakt zu ihr aufnimmt? Oder nur der sehr lebendige Geliebte ihrer Chefin, der es auf sie abgesehen hat?
4 von 5

„Personal Shopper“ ist ein smarter Film mit viel Interpretationsspielraum, der sich hin und wieder ein wenig zu sehr auf seine Hauptdarstellerin konzentriert. Trotzdem gerät das Gesamtkonstrukt faszinierend – vor allem, weil die Atmosphäre von Anfang an ebenso dicht wie undurchschaubar ist.


DER DIE ZEICHEN LIEST |  Regie: Kirill Serebrennikov | RUS 2016
Die die Zeichen liest

Benjamin ist Schüler an einer aufgeklärten, staatlichen Schule. Eines Tages weigert er sich, am Schwimmunterricht teilzunehmen und zwar nicht, weil der Anblick seiner minimal bekleideten Mitschülerinnen seine religiösen Gefühle verletzt. Benjamin ist konvertiert: zum Christentum und bedient sich ab sofort bei einer schier unendlichen Ressource der Aggression: der Bibel. Während sich seine Mitschüler weiterhin in Reih und Glied liberaler Unterrichtsführung dirigieren lassen, ist Benjamin auf Rebellionskurs, ein Missionar und Kreuzzügler, der gegen Homosexualität, geschiedene Frauen und Evolutionstheorie die eine oder andere Bibelstelle ins Feld zu führen weiß. So heftig und eloquent ist Benjamins Protest gegen den wissenschaftlichen Tenor der Schule, dass die Lehrerschaft bald ins Wanken gerät… 3 von 5

„Der die Zeichen liest“ ist eine erschreckend zeitgeistige Studie über religiösen Fanatismus, die noch einprägsamer wäre, wenn sich der Regisseur mehr um seine Figuren scheren und nicht bloß zum Spielball seiner gewiss cleveren Satire machen würde. Eine holprige Angelegenheit.


VERBORGENE SCHÖNHEIT |  Regie: David Frankel | USA 2016

Verborgene Schönheit

Als der erfolgreiche New Yorker Werbemanager Howard (Will Smith) eine große Tragödie erlebt und sich völlig aus dem Leben zurückzieht, entwickeln seine verzweifelten Freunde Whit (Edward Norton), Claire (Kate Winslet) und Simon (Michael Peña) einen drastischen Plan, um zu ihm durchzudringen. Doch er beginnt universelle Fragen zu stellen, indem er Briefe an die Liebe, die Zeit und den Tod schreibt. Erst als er unerwartet sehr persönliche Antworten auf seine Notizen erhält, beginnt er zu begreifen, wie diese ewigen Konstanten untrennbar mit einem erfüllten Leben verbunden sind und wie sich selbst im schwersten Verlust Momente von tiefer Bedeutung und großer Schönheit offenbaren können.
2 von 5

„Verborgene Schönheit“ gibt eine edle Motivation vor, doch hinter der Geschichte um einen Trauernden und den Versuch seiner Freunde, ihn durch eine List wieder aufzubauen, steckt eine moralisch vollkommen fehlgeleitete, trotz der starken Schauspieler und der chicen Optik alles andere als ehrliche Geschichte über Depressionen, wie sie plakativer nicht sein könnte.


 xXx: THE RETURN OF XANDER CAGE | Regie: D.J. Caruso | USA 2017

xXx: The Return of Xander Cage

Alle dachten, er sei tot. Doch dann taucht Extremsport-Fanatiker und ehemaliger US-Geheimagent Xander Cage (Vin Diesel) wie aus dem Nichts wieder auf. Der Grund: Die Regierung braucht ihn! Eine Waffe namens „Die Büchse der Pandora“ befindet sich in den falschen Händen. Mit ihr hat man Zugriff auf sämtliche Militär-Satelliten der ganzen Welt – kein Wunder, dass die das Triple-X-Programm beaufsichtigende Jane Marke (Toni Collette) es unbedingt zurück haben will. Damit das gelingt, baut sie auf die Hilfe von Xander Cage und seiner Crew aus ausrangierten Profis (Deepika Padukone, Ruby Rose, Rory McCann), die den Nahkampf nicht scheuen und zu allem bereit sind. Eine wilde Jagd rund um den Globus beginnt.

2 von 5

Die Stunts und Actionszenen sind wirklich gelungen, doch wer nicht von sich aus auf die prollige Obermacho-Attitüde eines Vin Diesel abfährt, der wird an „xXx: Die Rückkehr des Xander Cage“ schwer zu schlucken haben. Ohne Herz und Seele, dafür mit einem Frauenbild von vor zwanzig Jahren fährt D.J. Caruso einen Kurs, den er schnell wieder verlassen sollte.


RITTER ROST 2 – DAS SCHROTTKOMPLOTT | Regie: Bruce Beresford | USA 2016

Ritter Rost 2 - Das SchrottkomplottMit einem Schaukampf, der Schrottland zeigen soll, wie brillant und unersetzbar er und seine Ritterkollegen sind, stürzt Ritter Rost das Königreich ungewollt in eine Krise. Denn das Spektakel verursacht einen riesigen Schaden, alle Ritter werden hochkant gefeuert und schieben die Schuld auf Rost. Während sein geliebtes Burgfräulein Bö arbeiten geht und sein bester Kumpel Drache Koks sich um den Haushalt kümmert, sitzt Ritter Rost im Keller und bläst Trübsal. Hier begegnet ihm Gespenst, der ehemalige Assistent seines Vaters. Der war einer von Schrottlands größten Erfindern und so findet Ritter Rost eine neue Lebensaufgabe: Er wird die Arbeit seines Vaters vollenden! Zunächst sieht es gut aus. Die neuen Erfindungen von Ritter Rost finden reißenden Absatz. Bis etwas Unvorhergesehenes passiert, das alles durcheinander wirbelt…


DIE HÖLLE – INFERNO | Regie: Stefan Ruzowitzky | DE/AT 2017

Die Hölle - Inferno

Taxifahrerin Özge Dogruol lebt in Wien, besucht die Abendschule, redet wenig und trainiert hart. Sie ist eine leidenschaftliche Thaiboxerin, die keine Auseinandersetzung scheut. Eines Nachts wird Özge Augenzeugin eines extrem brutalen Mordes im Nachbarhaus. Der Täter, ein fanatischer Serienmörder, weiß, dass Özge ihn beobachtet hat und ist entschlossen, sie aus dem Weg zu schaffen. Er lauert Özge in ihrer Wohnung auf, tötet jedoch die Falsche: Ranya, Özges Cousine und beste Freundin. Nun muss Özge sich auch noch um Ada, die kleine Tochter von Ranya kümmern. Unterstützung bekommt sie von dem mürrischen Wiener Kommissar Christian Steiner, der schnell feststellt, dass Özge schwer zu kontrollieren ist. Denn Özge ist kein Opfer und die Wut auf ihren Peiniger wächst und bald ist nicht mehr klar: Wer ist Opfer, wer Täter?


JUNCTION 48 | Regie: Udi Aloni | ISR/USA/DE 2016

Junction 48

In Lod, einem Vorort von Tel Aviv, lebt Kareem, Ende 20, im täglichen Leben Call-Center-Telefonist. Sein Traum ist aber, mit seiner HipHop – Musik zum Star zu werden. Die wunderschöne Manar, mit der er nicht nur auf der Bühne ein Paar ist, gibt Kareem Halt, gerade nachdem sein Vater bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist und seine Mutter schwer verletzt wurde. Seine Freunde halten sich mit Drogenhandel über Wasser, was immer wieder zu Konflikten führt. Die zunehmenden rassistischen Angriffe in seiner Heimatstadt, in der der jüdisch-palästinensische Konflikt täglich spürbar ist, lässt sich Kareem nicht länger gefallen. Zusammen mit Manar kämpft er mit seiner Musik gegen die Unterdrückung von Seiten der jüdischen, gleichzeitig auch gegen die engstirnigen, traditionellen Lebensentwürfe der palästinensischen Israelis.


Heimkinotipp: DON’T BREATHE |  Regie: Fede Alvarez | USA 16

Don't Breathe

Rocky, Alex und Money leben in einem nicht näher definierten Kaff in einer der ranzigeren Ecken der USA. Hier hält sich die Clique mit kleineren Diebstählen über Wasser. Eine richtige Perspektive hat keiner von ihnen. Als sie eines Tages davon erfahren, dass in ihrer direkten Nachbarschaft ein verwitweter Kriegsveteran wohnt, der erst kürzlich seine Tochter verloren hat und nun – so glauben sie – in Geld schwimmen muss, beschließen sie, die Lage des blinden Mannes auszunutzen und des Nachts in sein Haus einzubrechen. Ein schwerer Fehler, wie sich bald herausstellen wird, denn der Hausbesitzer kennt seine eigenen vier Wände im Schlaf. Als er den Eindringlingen das Licht ausknipst, wird es für die Einbrecher brenzlig… 4 von 5

Mit „Don’t Breathe“ beweist Fede Alvarez, dass eine clevere Inszenierung völlig ausreich, um aus einer einfachen Prämisse einen hochspannenden Film zu kreieren, dessen doppelbödiges Ende dem Publikum den Boden unter den Füßen wegreißen wird. Da wird der Titel zum Programm!

Das startet am 12. Januar 2017

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den ersten Startdonnerstag des 12. Januar 2017, zu dem die Oscars ihre Schatten voraus werfen. Das Must-See der Woche ist das spektakuläre Musical „La La Land“, das angesichts der guten Mundpropaganda durchaus schöne Zahlen schreiben dürfte. Ebenfalls mehrfach für Filmpreise nominiert ist das Westerndrama „Hell or High Water“, das für die breite Masse allerdings zu nieschig sein dürfte. Schwer tun könnte sich auch „Bob, der Streuner“, da dieser eher als Familienfilm vermarktet wird, jedoch erst ab 12 Jahren freigegeben ist. Darüber hinaus dürfte in Ermangelung von Genrekonkurrenz auch die derbe Familienkomödie „Why Him?“ recht leichtes Spiel haben. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

LA LA LAND | Regie: Damien Chazelle | USA 2016

La La Land

Die leidenschaftliche Schauspielerin Mia (Emma Stone) und der charismatische Jazzmusiker Sebastian (Ryan Gosling) suchen das große Glück in Los Angeles. Sie halten sich mehr schlecht als recht und wenig zufriedend mit Nebenjobs über Wasser und nachdem sich ihre Wege zufällig kreuzen, verlieben sie sich nach anfänglicher Skepsis Hals über Kopf ineinander. Gemeinsam schmieden sie Pläne für ihre Zukunft auf der Bühne und genießen den Zauber der jungen Liebe in „La La Land“ – der Stadt der Träume. Doch schon bald müssen Mia und Sebastian einsehen, dass sie Opfer bringen müssen um ihren Träumen näher zu kommen. Kann ihre Beziehung diesem Druck standhalten, oder wird sie an der schillernden Hollywoodwelt zerbrechen?5 von 5

„La La Land“ ist pure Kinomagie, ein leidenschaftlicher Ritt durch unzählige Jahrzehnte des kinematografischen Zeitgeschehens und eine Hommage an das Genre der Musical-Romanze. So wunderschön, mitreißend, passioniert und gefühlvoll ist Kino nur in den seltensten Fällen. Nie war ein Must-See verpflichtender!


BOB, DER STREUNER | Regie: Roger Spottiswoode | UK 2016
Bob, der Streuner

Das Letzte, was James (Luke Treadaway) gebrauchen kann, ist ein Haustier! Er schlägt sich von Tag zu Tag als Straßenmusiker durch, und sein mageres Einkommen reicht gerade, um sich selbst über Wasser zu halten. Und jetzt auch noch das: Als es eines Abends in seiner Wohnung scheppert, steht da nicht wie vermutet ein Einbrecher in der Küche, sondern ein roter ausgehungerter Kater. Obwohl knapp bei Kasse beschließt James, den aufgeweckten Kater aufzupäppeln, um ihn dann wieder seines Weges ziehen zu lassen. Doch Bob hat seinen eigenen Kopf und denkt gar nicht daran, sein neues Herrchen zu verlassen. Er folgt ihm auf Schritt und Tritt. Für James ist nichts mehr, wie es war. Bob und er werden unzertrennliche Freunde, und James findet dank Bob nach und nach den Weg zurück ins Leben … 4 von 5

„Plötzlich Papa“ beginnt als heitere Komödie und mündet in ein herbes Drama. Zusammen gehalten wird diese inszenatorische Gratwanderung von Omar Sy und dem Rest des Ensembles, wenngleich manche erzählerischen Verwicklungen ein wenig zu bemüht wirken, um ehrlich zu Herzen zu gehen.


HELL OR HIGH WATER |  Regie: David Mackenzie | USA 2016
Hell or High Water

Zwei Brüder – der rechtschaffene, geschiedene Toby (Chris Pine), Vater zweier Kinder, und der jähzornige Tanner (Ben Foster), frisch entlassener Häftling – begehen gemeinsam mehrere Banküberfälle, um zu verhindern, dass die hochverschuldete Farm ihrer Familie an die Bank zurückfällt. Dies ist ihr letzter, verzweifelter Kampf um eine Zukunft, die ihnen unter den Füßen weggezogen wurde. Ihr Plan scheint aufzugehen, bis sie ins Visier des unerbittlichen Texas Rangers Marcus Hamilton (Jeff Bridges) geraten, der kurz vor seinem Ruhestand noch einen großen Triumph feiern will. Als die beiden Brüder einen letzten Bankraub planen, kommt es zum alles entscheidenden Showdown zwischen einem wahrhaft aufrichtigen Gesetzeshüter und einem Brüderpaar, das nichts zu verlieren hat – außer der Familie! 4 von 5

Man könnte kaum pessimistischer ins neue (Kino-)Jahr starten! David Mackenzies „Hell or High Water“ dekonstruiert den American Dream vom sorglosen Leben und sorgt mit aller Konsequenz und viel pechschwarzem Humor für ein, trotz allem Pessimismus, doch überraschend vielschichtiges Abbild der modernen Gesellschaft – die darin innewohnenden, menschlichen Abgründe inklusive.


WHY HIM? |  Regie: John Hamburg | USA 2016

Why Him?

Als Ned (Bryan Cranston), ein überfürsorglicher aber liebender Vater, zusammen mit seiner Familie seine Tochter Stephanie (Zoey Deutch) in Stanford besucht, trifft er auf seinen größten Alptraum: ihren Freund, den gutmeinenden aber nicht gesellschaftsfähigen Silicon-Valley-Millionär Laird (James Franco), der es mit allem immer ein wenig zu gut meint. Der zugeknöpfte Ned findet den peinlichen Laird absolut unangebracht für seine Tochter. Die einseitige Rivalität und Neds panische Reaktionen eskalieren als er feststellt, dass er keinen Einfluss in der glamourösen High-Tech Welt hat und Laird kurz davor ist, seiner Tochter einen Heiratsantrag zu machen. 3 von 5

„Why Him?“ täten ein paar ruhigere Momente ganz gut, denn wann immer die Darsteller so richtig aufdrehen, wird es schnell (zu) vulgär. Trotzdem ist es ausgerechnet James Franco, der dazu beiträgt, dass die Geschichte die richtige Portion Herz hat – und an Bryan Cranston kann man sich ohnehin nicht satt sehen.


BALLERINA | Regie: Eric Summer, Eric Warin | FIN/SWE/DE 2016
Ballerina

Félicies Füße wollen einfach nicht still stehen: Das 12-jährige Mädchen träumt davon, Tänzerin zu werden. Doch in dem Waisenhaus, in dem sie aufwächst, hält man ihren tollpatschigen Bewegungsdrang für Unfug. Einzig der gleichaltrige Victor, dessen Traum ein berühmter Erfinder zu werden ebenfalls belächelt wird, glaubt an die zukünftige Ballerina. Natürlich hat Victor auch schon einen genialen Fluchtplan entwickelt, der die beiden auf turbulente Weise direkt in die Stadt katapultiert, in der ihren Träumen nichts mehr im Weg stehen soll: Paris – die Stadt der Lichter und Entstehungsort einer futuristischen Stahlkonstruktion namens Eiffelturm. Hier werden die beiden schon bald getrennt und Félicie macht sich auf die Suche nach dem Pariser Opernhaus. Was sie dort sieht, verschlägt ihr glatt den Atem… 3 von 5

Optisch wie erzählerisch kann der 3D-Animationsfilm „Ballerina“ längst nicht mit den Produktionen der großen Frontrunner-Studios mithalten. Doch obwohl die Geschichte über ein Waisenmädchen, das gern eine Ballerina wäre, in weitestgehend schematischen Bahnen verläuft, verhelfen ihr die soliden Sprecherleistungen, die schnörkellose Botschaft und der poppige Soundtrack zu einer immer noch durchschnittlichen Wertung.


 THE GREAT WALL | Regie: Yimou Zhang | CN/USA 2016

The Great Wall

Nordchina vor vielen hundert Jahren: Der Söldner William Garin führt ein Quintett von kampferprobten Kriegern an, die es nach Reichtum, Macht und Ruhm giert. Einer aus der Gruppe hat von einer neuen Waffe gehört, einem explodierenden Pulver, das ihnen alle Reichtümer einbringen kann. Nachdem sie gerade so ein Aufeinandertreffen mit einem Wüstenstamm überlebt haben, wird die Gruppe nachts von einem unsichtbaren Feind angegriffen. Garin und Tovar verlieren ihre Begleiter, aber sie erbeuten auch einen seltsamen, magnetischen Stein zusammen mit einer weiteren Trophäe – einer abgetrennten Kralle von der Kreatur, welche die Gruppe so brutal angegriffen hat. Als die beiden Überlebenden die Chinesische Mauer erreichen und auf eine unbekannte Armee von Kriegern treffen, ergeben sie sich und erfahren Unglaubliches… 2 von 5

„The Great Wall“ hat trotz imposanter Bilder, eines hohen Produktionswertes und hübschen Kampfchoreographien ein ganz großes Problem: Er besitzt die meiste Zeit über weder ein Herz, noch eine Seele und die oberflächlichen Figuren sind von Anfang an vollständig egal. Dagegen können selbst Namen wie Matt Damon oder Willem Dafoe nichts ausrichten.


DIE HOLLARS – EINE WAHNSINNSFAMILIE | Regie: John Krasinski | USA 2016

Die Hollars - Eine Wahnsinnsfamilie

John Hollar lebt in New York City, wo er sich mehr oder weniger erfolgreich als Künstler durchschlägt. Als er von der Krankheit seiner Mutter erfährt, reist er in seine alte Heimat und muss sich dort den Herausforderungen einer typischen Kleinstadt im Herzen der USA stellen. Zurück im Haus, in dem er einst aufwuchs, wird John postwendend mit den Problemen seiner zerrütteten Familie, einem alten Highschool-Rivalen und einer übereifrigen Ex konfrontiert, während seine Freundin in New York kurz vor der Geburt des gemeinsamen Kindes steht. Nach einem Drehbuch von Jim Strouse inszenierte John Krasinski mit seinem zweiten Spielfilm eine gleichermaßen urkomische wie herzzerreißende Geschichte, die den Blick in berührender Weise auf familiäre und freundschaftliche Bindungen richtet.


MR. CHURCH | Regie: Bruce Beresford | USA 2016

Mr. Church

1965: Die zehnjährige Charlie lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter Marie Brody (Natascha McElhone) in einem kleinen heruntergekommenen Apartment. Eines Morgens klopft es an der Tür: Henry Church (Eddie Murphy) hat von Maries verstorbenem Ex-Freund den Auftrag bekommen, sich sechs Monate lang um Charlie und Marie zu kümmern, weil Marie an Brustkrebs erkrankt ist. Doch aus den sechs Monaten werden sechs Jahre – immer noch unterstützt Mr. Church seine Schutzbefohlenen. Mit der Zeit entwickelt sich eine tiefe Bindung zwischen dem herausragenden Koch und seinen Vorgesetzten, doch nach Außen wirkt die Freundschaft einer weißen Familie mit einem Schwarzen zur damaligen Zeit mehr als befremdlich. Die Zeit dort wird für Henry auch zu einer moralischen Zerreißprobe…


DIE BLUMEN VON GESTERN | Regie: Chris Kraus | DE 2016

Die Blumen von gestern

Eine irgendwie doch sehr romantische Komödie am Rande des Abgrunds: Mitten in der tiefsten Lebenskrise wird dem Holocaust-Forscher Toto eine Assistentin zur Kongress-Vorbereitung zugeteilt – Zazie, jüdischer Herkunft und mit ausgeprägter Teutonen-Phobie. Der Stargast des Kongresses, eine berühmte Schauspielerin, zieht plötzlich die Zusage zurück und zwischen Totos und Zazies Biografien tauchen bizarre Verbindungen auf…

Chris Kraus verbindet in „Die Blume von gestern“ auf seine eigene, leidenschaftliche Art Komödie mit einem zutiefst berührendem Drama. In den Hauptrollen brillieren unter anderem Lars Eidinger, wie man ihn noch nie gesehen hat, und die sensationelle Adèle Haenel, weltweit gefragter französischer Shooting-Star.


Heimkinotipp: MOTHER’S DAY – LIEBE IST KEIN KINDERSPIEL |  Regie: Gary Marshall | USA 16

Mother's Day

Was wären wir ohne die Liebe? Mal verzaubert sie uns, mal lässt sie uns verrückt spielen, mal bringt sie uns zum Lachen und dann wieder zum Weinen. Sie macht uns stark und manchmal ganz schwach, doch eigentlich tun wir alles für sie – denn ohne sie wäre alles nichts. So wie für Sandy (Jennifer Aniston), die seit Jahren von Henry (Timothy Olyphant) geschieden ist, aber irgendwie immer noch hofft, dass er zu ihr zurück findet. Wäre da nicht nur seine ätzende neue Freundin. Oder Jesse (Kate Hudson) und Gabi, die ihren Eltern schon seit Jahren verheimlichen, dass Jesses Mann Russell Inder und Gabis Frau Max gar kein Mann ist. Bradley (Jason Sudeikis) wiederum versucht, seit dem Tod seiner Frau als „Mister Mom“ bei seinen Teenie-Töchtern zu punkten – stolpert aber von einem Fettnapf zum nächsten.
3 von 5

„Mother’s Day – Liebe ist kein Kinderspiel“ hält genau das, was der Titel verspricht. Schöne Menschen geben sich vor schönen Kulissen den mal berührenden, mal komischen, aber oftmals auch ziemlich belanglosen Liebesproblemen hin, die nur Hollywood so herrlich konstruieren kann. Zwei der fünf Episoden sind aber tatsächlich richtig gelungen – nicht zuletzt, weil die Besetzung einfach stimmt.