Schlagwort-Archiv: Simon Verhoeven

Das startet am 13. Februar 2020

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 13. Februar, der sich mit drei größeren Filmstarts übersichtlich präsentiert. Über den wohl bekanntesten, „Sonic the Hedgehog“, dürfen wir erst ab dem 10. Februar mehr verraten. Bis dahin weisen wir auf „Bombshell“ als Geheimtipp hin und wagen die Prognose, dass „Nightlife“ zwischen zwei und zweieinhalb Millionen Zuschauer holen wird.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

BOMBSHELL – DAS ENDE DES SCHWEIGENS | Regie: Jay Roach  | USA/CAN 2019

Megyn Kelly (Charlize Theron) ist das Aushängeschild von Fox News: blond, attraktiv, sexy. Schöne Beine sind bei dem konservativen Nachrichtensender gefragter als investigativer Journalismus und unbequeme Fragen. Als sich die Starmoderatorin vor laufenden Kameras mit Präsidentschaftsbewerber Donald Trump anlegt, hat sie keine Rückendeckung von oben zu erwarten: Senderchef Roger Ailes ist mit Trump befreundet, außerdem beschert der Krawallkandidat Fox News Topquoten – so auch mit seiner sexistischen Twitter-Kampagne gegen Megyn. Ihre gestandene Kollegin Gretchen Carlson (Nicole Kidman) weigert sich, noch länger die „TV-Barbie“ zu geben. Daraufhin wird ihr Vertrag „wegen enttäuschender Einschaltquoten“ nicht verlängert – während die ehrgeizige Redakteurin Kayla Pospisil (Margot Robbie) nach einem Meeting hinter Roger Ailes‘ verschlossener Bürotür aufsteigt…

Adam McKay light: „Bombshell – Das Ende des Schweigens“ seziert den 2016 stattgefundenen Missbrauchsskandal rund um Fox-News-Channel-Boss Roger Ailes als starkes Porträt dreier den Ereignissen unterschiedlich gegenüber stehenden Moderatorinnen, das einen umfangreichen Einblick in die Senderabläufe und die späteren Ermittlungen bietet. Stark gespielt, kurzweilig inszeniert und mit der notwendigen Portion Boshaftigkeit.


NIGHTLIFE | Regie: Simon Verhoeven | DE 2020

Milo und Renzo sind beste Freunde. Ihre gemeinsame Leidenschaft: das Berliner Nachtleben, wo Milo kellnert und Renzo Party macht. Doch mit diesem Lotterleben soll nun Schluss sein: Die beiden Buddys träumen von einer eigenen Bar und versuchen, den dafür notwendigen Geldkredit aufzutreiben. Doch das ist gar nicht so leicht, denn Renzo ist wegen eines „harmlosen“ Drogendelikts vorbestraft. Als ihnen ihr Bankberater den Kredit verwehrt, stürzen sich die zwei einmal mehr ins Nightlife. Hier lernt Milo unverhofft die kurz vor einem längeren Auslandsaufenthalt befindliche Sunny  kennen. Durch einen kuriosen Zufall tragen beide an diesem Abend eine Augenklappe – es muss also Schicksal sein, sodass die beiden beschließen, sich auf ein Date zu treffen. Doch so aufgeregt Milo am nächsten Tag auch ist, so unsicher werden plötzlich die Pläne, denn Renzo hat sich mit den Falschen angelegt…

Deutschlands angesagteste Schauspieler in einem Film, irgendwo zwischen Romantic Comedy, Buddy-Movie und Gangster-Komödie – mit „Nightlife“ trifft Regisseur Simon Verhoeven (fast) jeden Ton.


SONIC THE HEDGEHOG | Regie: Jeff Fowler  | USA/JPN/CAN 2020

Sonic (Ben Schwartz/Julien Bam) ist mit seinen 15 Jahren ein pubertierendes Powerpaket, aber dessen ist er sich selbst noch nicht wirklich bewusst. Zu seiner eigenen Sicherheit soll er sich auf dem Planeten Erde verstecken. Allerdings gibt es hierfür eine Bedingung: Die Welt soll niemals von seiner Existenz erfahren. Doch das erweist sich für den extrovertierten Igel als schier unmöglich, vor allem im Hinblick auf seine Super-Power, die er erst noch entdecken muss. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis jemand auf ihn aufmerksam wird. Zum Glück gerät Sonic an Tom, einen zynischen Polizisten, der aber das Herz am rechten Fleck hat. Gemeinsam nehmen es die beiden mit Sonics verrücktem Erzfeind Dr. Robotnik auf, der sie schon bald über den ganzen Planeten jagt. Eine atemberaubende Verfolgungsjagd in Schallgeschwindigkeit beginnt…

Business as usual: „Sonic the Hedgehog“ ist eine gefällige Game-Verfilmung ohne Ecken und Kanten mit soliden Effekten, soliden Schauspielern, einer soliden Story. In Erinnerung wird man wohl nichts davon behalten. Aber immerhin sieht die Hauptfigur nach dem Redesign richtig gut aus.


LA GOMERA – VERPFIFFEN UND VERRATEN | Regie: Corneliu Porumboiu | ROM/FR/DE/SWE 2019

Der Polizist Cristi lässt sich mit der Mafia ein und fliegt auf. Nun folgen ihm verdeckte Ermittler auf Schritt und Tritt und hören seine Wohnung ab. Daher gibt sich die schöne Gilda als seine Geliebte aus und drängt ihn zu einer Reise nach La Gomera. Cristi soll die geheime Pfeifsprache der Inselbewohner lernen, damit er trotz Überwachung mit der Gaunerbande kommunizieren kann. Pfeifend versuchen sie den Matratzenfabrikanten Zsolt aus dem Gefängnis zu befreien, denn der ist der einzige, der weiß, wo die 30 Millionen des letzten Coups versteckt sind. Doch alle Beteiligten spielen ein doppeltes Spiel und bald geraten die Ereignisse außer Kontrolle.

Der preisgekrönte Regisseur Corneliu Porumboiu gilt als einer der Wegbereiter des neuen rumänischen Kinos. Mit „La Gomera“ liefert er einen höchst unterhaltsamen Neo-Noir-Polizeithriller, gespickt mit ironischen Filmzitaten und unerwartet komischen Elementen.


Heimkinotipp: GEMINI MAN | Regie: Ang Lee  | CHN/USA 2019

Henry Brogan (Will Smith) ist ein ausgebuffter Schütze und ehemaliger Elitesoldat, der immer dann gerufen wird, wenn die Situation bereits aussichtslos erscheint. Doch plötzlich gerät Henry selbst ins Visier seiner Feinde, als er eines Tages mitten im Zentrum der Verfolgung durch einen mysteriösen jungen Agenten wiederfindet. Dieser scheint ihm nicht nur stets mehrere Schritte voraus, sondern kämpft auch mit ähnlichen Mitteln wie Henry selbst. Nachdem er sich mit seinem ehemaligen Kollegen Baron (Benedict Wong) und der toughen Agentin Danny (Mary Elizabeth Winstead) verbündet hat, nimmt das Trio die Spur des mysteriösen Killers auf, der sich als eine jüngere Version von Henry selbst entpuppt. Was hat es damit auf sich? Und was hat der Wissenschaftler Clay Verris (Clive Owen) damit zu tun, der in dem jungen Agenten einen Sohn sieht?

Die Story von „Gemini Man“ beschränkt sich auf bewährte Themen im Science-Fiction-Genre. Doch betrachtet man den Actionblockbuster mit einem doppelten Will Smith in der Hauptrolle einmal als Gesamtkonstrukt, dann wünscht man sich, Ang Lee würde mit diesem technisch auf jeder Hinsicht gelungenen Experiment die Begeisterung fürs Kino neu entfachen, so wie einst James Cameron mit „Avatar“.

Nightlife

Nach seinem Kassenerfolg „Willkommen bei den Hartmanns“ legt Regisseur und Autor Simon Verhoeven mit der romantischen Crime-Comedy NIGHTLIFE über das Berliner Nachtleben nach, in der er die angesagten deutschen Schauspielstars Elyas M’Barek, Frederick Lau und Palina Rojinski für ein aus dem Ruder geratenes Fast-Blind-Date vereint. Mehr dazu verraten wir in unserer Kritik.

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Verlosung: Willkommen bei den Hartmanns

Das Thema Flüchtlingskrise bestimmt nicht nur das aktuelle Nachrichtengeschehen, sondern immer öfter auch diverse Ergüsse der Popkultur. Mit WILLKOMMEN BEI DEN HARTMANNS wagt sich „Männerherzen“-Regisseur Simon Verhoeven an den schwierigen Spagat aus emotionaler Komödie und herzhafter Satire – und gewinnt auf ganzer Linie. Zum Heimkinostart am 6. April verlose ich in Kooperation mit Warner Bros. Home Entertainment zweimal die Blu-ray zum Film. Was Ihr tun müsst, einen der Preise abzustauben, erfahrt Ihr weiter unten in diesem Posting.

Alles beginnt, als Angelika Hartmann (Senta Berger), frisch pensionierte Lehrerin und Mutter einer von Alltagsproblemen geplagten gutbürgerlichen Familie, eines Tages beschließt, einen Flüchtling aufzunehmen. Angelika ist einsam, seit die Kinder aus dem Haus sind. Ihr Mann (Heiner Lauterbach), Chefarzt einer Klinik, versucht mit allen Mitteln, den Alterungsprozess aufzuhalten. Sohn Philip (Florian David Fitz) driftet in Businesswelten zwischen Shanghai und München, dabei bleibt die Beziehung zu seinem Sohn Basti (Marinus Hohmann) etwas auf der Strecke, Tochter Sophie (Palina Rojinski) weiß mit 31 immer noch nicht, was sie will. Der ganz normale Familienwahnsinn also, in den der Nigerianer Diallo (Eric Kabongo) gerät – und auf seine charmantnaive Art das Leben der Hartmanns ziemlich durcheinanderwirbelt. Ein turbulenter Zustandsbericht aus einem fast normalen Land, in dem alle etwas verwirrt sind…

„Willkommen bei den Hartmanns“ will keine Lösungen bieten, sondern uns für zwei Stunden daran erinnern, dass wir uns eine ohnehin verwirrende Zeit nicht noch verwirrender machen müssen, indem wir alles doppelt und dreifach hinterfragen. Dabei besticht die sämtliche Facetten des Flüchtlingsthemas anreißende Satire mit teils ziemlich gewagtem Humor, einem herrlich aufgelegten Ensemble und einem melancholischen roten Faden, der die bisweilen ein wenig zu überhastete Handlung gut erden kann.

Ihr wollt Euch „Willkommen bei den Hartmanns“ auf keinen Fall entgehen lassen? Dann müsst Ihr nichts weiter tun, als den zu dieser Verlosung gehörenden Facebook-Beitrag zu kommentieren, zu teilen oder zu liken. Da sich Wessels-Filmkritik.com immer über neue Follower freut, ist diese Verlosung ausschließlich für meine Facebook-Freunde und Twitter-Follower bestimmt. Einfach Fan werden – schon habt Ihr die Chance auf einen Gewinn!

Nach Teilnahmeschluss am 16. April 2017 um 23:59 Uhr wähle ich via Zufallsverfahren den Gewinner oder die Gewinnerin aus und schreibe ihn oder sie über eine Privatnachricht an, damit Ihr den Preis so schnell wie möglich erhaltet. Nach Abschluss werden alle personenbezogenen Daten gelöscht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!

Das startet am 6. April 2017

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 6. April, der vielleicht nicht zu den stärksten Startwochen des Jahres gehört, wohl aber einen der schlechtesten Filme der vergangenen Jahre bereithält. „Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ birgt derart furchtbare Botschaften, dass man sich fragt, ob ein solcher Film überhaupt in die Kinos kommen sollte. Zum Ausgleich gibt’s mit „Free Fire“ dafür einen kreativen Actionfilm zu sehen, der aufgrund seines Konzepts einer neunzigminütigen Schießerei vorab auch schon für ein wenig Furore gesorgt hat. Dasselbe gilt für den auf der Berlinale gefeierten „Tiger Girl“, der aber gar nicht so spektakulär ist, wie erwartet. Dafür ist der neue „Schlümpfe“-Film überraschend unterhaltsam und der neue Dany-Boon-Film erstaunlich furchtbar. Der österreichischen Fantasy-Film „Mindgamers“ wurde der Presse übrigens bislang vorenthalten. Mehr zu diesem schwer einschätzbaren Projekt gibt’s hier morgen zu lesen. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

FREE FIRE | Regie: Ben Wheatley | FR/UK 2016

Boston in den späten 1970ern: In einer verlassenen Lagerhalle bringt die auf heiße Ware spezialisierte Justine (Brie Larson) die beiden Iren Chris (Cillian Murphy) und Frank (Michael Smiley) mit den zwielichtigen Geschäftsmännern Ord (Armie Hammer) und Vernon (Sharlto Copley) zusammen. Eine große Ladung Waffen soll verkauft werden. Eigentlich ein simpler Deal, der jedoch dank der hitzköpfigen „Profis“ schlagartig ausartet. Die gerade verhandelten Knarren werden sogleich dem blutigen Härtetest unterzogen, sodass sich die leerstehende Halle in eine bedrohliche Kampfarena verwandelt und ein knallharter, gnadenloser Shootout um Leben und Tod beginnt, an dessen Ende es vermutlich keinen Gewinner geben kann…
4 von 5

Brutal, witzig – brutal witzig: Ben Wheatley hat mit dem von schillernden Charakteren zum Leben erweckten „Free Fire“ einen eineinhalbstündigen Shootout konzipiert, der so dreckig und realistisch daherkommt, dass wir es einem Film tatsächlich mal wieder zutrauen, in ein paar Jahren Kult zu sein.


DIE SCHLÜMPFE – DAS VERLORENE DORF | Regie: Kelly Asbury | USA 2017

Bewaffnet mit einer geheimnisvollen Landkarte begibt sich Schlumpfine (deutsche Stimme: Nora Tschirner) gemeinsam mit ihren Freunden Schlaubi (Axel Stein), Hefty (Rick Kavanian) und Clumsy (Tim Oliver Schulz) auf eine aufregende Reise in den „Verbotenen Wald“, der von vielen magischen Kreaturen bewohnt wird. In einem Wettlauf gegen die Zeit müssen sie das „verlorene Dorf“ ausfindig machen, ehe der böse Zauberer Gargamel (Christoph Maria Herbst) es entdeckt. Die Reise der Schlümpfe wird zur reinsten Achterbahnfahrt voller Action und Gefahren – und an ihrem Ende steht nichts Geringeres als die Enthüllung des größten Geheimnisses in der Schlumpf-Geschichte! 3 von 5

Gute bis sehr gute Sprecher, eine traumhaft animierte 3D-Welt und eine durchschnittliche Geschichte – „Die Schlümpfe – Das versunkene Dorf“ sticht auf solidem Niveau die misslungenen Realverfilmungen rund um die blauen Comichelden aus und liefert kurzweilige Familienunterhaltung mit einem überraschend ehrlichen Ende.


TIGER GIRL |  Regie: Jakob Lass | DE 2017

Margarethe „Maggie“ Fischer nimmt Anlauf, springt und fliegt. Durch die Polizeiprüfung. Sie wollte zur Polizei, wollte eine Aufgabe, einen Platz im Leben. Als sie heulend zurück in ihr altes Leben fährt, kostet nicht nur der Parkplatz auf einmal fünf Euro Gebühr – es ist auch keine Parklücke mehr frei. Doch die Wächterin schenkt Maggie erstens ein breites Grinsen und zweitens eine Parkmöglichkeit, indem sie einfach den Seitenspiegel eines dicken Autos abtritt. Es ist Maggies erste Begegnung mit Tiger, einem Mädchen, das als Outlaw in einem ausrangierten Bus lebt. Zur Überbrückung bis zur nächsten Aufnahmeprüfung fängt Maggie eine Ausbildung bei einem Sicherheitsdienst an. Doch Tiger kommt wieder und führt Maggie vor, dass „Leben“ auch anders geht, wenn man sich nur nimmt, was man will…
3 von 5

„Tiger Girl“ hat Power, zelebriert die Anarchie und punktet mit einer cleveren Dramaturgie. Zur Offenbarung werden in erster Linie die beiden Hauptdarstellerinnen Ella Rumpf und Maria Dragus, doch so radikal und mutig wie von vielen Seiten angekündigt, ist der Film nicht. Dafür gerät  er in zu vielen Momenten plakativer, als er müsste.


NICHTS ZU VERSCHENKEN | Regie: Fred Cavayé | FR 2016

Violinist François Gautier ist nicht nur hervorragend in seinem Fach, sondern auch ein Pfennigfuchser, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Geld zu sparen verschafft ihm Glückseligkeit – Geld auszugeben dagegen bringt ihn ins Schwitzen und verusacht Panikattacken. Er verwendet unendlich viel Energie darauf, diese Macke zu vertuschen und ein halbwegs normales Sozialleben zu führen. Als jedoch eines Tages ohne Vorwarnung die 16-jährige Laura vor seiner Tür steht und ihm offenbart, dass sie seine Tochter ist, sieht sich der Pfennigfuchser mit einer Lawine an Kosten und Problemen konfrontiert. Vor allem, als sich herausstellt, dass Laura eine Idee im Kopf hat, die ihn sehr teuer zu stehen kommen könnte. Zudem bringt die plötzliche und gänzlich unerwartete Zuneigung einer neuen Kollegin François’ Gefühlswelt durcheinander.

Ein paar nette Gags und zwei wundervoller Hauptdarstellerinnen reichen beim besten Willen nicht aus, um die ansonsten ziemlich kläglich scheiternde Komödie „Nichts zu verschenken“ irgendwie noch auf den Durchschnitt zu hieven. Manchmal ist ein grantelnder Eigenbrötler als Hauptfigur eben nicht interessant, sondern einfach nur unausstehlich.


MINDGAMERS | Regie: Andrew Goth | AT 2015

Einer Gruppe genialer Studenten gelingt nach jahrelanger Forschung der bedeutendste wissenschaftliche Durchbruch aller Zeiten: Mithilfe eines Quantencomputers entsteht ein kabelloses neuronales Netzwerk, in dem die Gehirne aller Menschen gekoppelt werden. Die Forscher merken, dass sich mit der Quantentheorie motorische Fertigkeiten von einem Gehirn zum anderen übertragen lassen: die erste Shareware für menschliche Fähigkeiten. Das Team stellt diese Technologie jedermann zur Verfügung – sie soll die Basis für eine neue Dimension der Gleichberechtigung und intellektuellen Freiheit bieten. Doch bald stellen sie fest, dass sie selbst nur Rädchen in einem viel gewaltigeren und unheimlicheren experimentellen Getriebe sind: Finstere Mächte missbrauchen die Technik zur Kontrolle der Massen und schmieden finstere Pläne… 

Wir wüssten zu gern, wer sich den fertigen Science-Fiction-Thriller „Mindgamers“ einst als aller erstes ansah und dann auf die Idee kam, dass so ein Film ein Erfolg werden könnte. Der Zuschauer versteht nichts – und zwar von der ersten, bis zur aller letzten Sekunde.


DIE HÜTTE – EIN WOCHENENDE MIT GOTT | Regie: Stuart Hazeldine | USA 2017

Seit der treue Familienvater Mackenzie „Mack“ Phillips (Sam Worthington) vor vielen Jahren seine jüngste Tochter verlor, ist er in Trauer und Schuldgefühlen versunken. Ihre letzte Spur fand man in einer Hütte im Wald – nicht weit von dem Campingplatz, auf dem die Familie damals Urlaub machte. Eines Tages kommt ein Brief mit der Post: Es ist eine Einladung in eben jene Hütte – und ihr Absender ist Gott. Mack ist schockiert und voller Angst, all die schmerzhaften Erinnerungen kommen erneut hoch. Trotzdem bricht er auf, unsicher, was er in der Hütte finden wird. Das nun folgende Wochenende soll sein Leben erneut von Grund auf verändern.

„Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ ist ein moralisch vollkommen fehlgeleitetes Stück Gotteskino, das sich vorwurfsvoll gegen andere Meinungen auflehnt und und mit seiner Penetranz und Symbolik gar nicht erst in die Lichtspielhäuser kommen sollte.


ES WAR EINMAL IN DEUTSCHLAND | Regie: Sam Garbarski | DE/LUX/BEL 2016

Frankfurt am Main, 1946. David Bermann (Moritz Bleibtreu) und seine jüdischen Freunde sind dem Naziregime nur knapp entkommen und träumen jetzt wie viele von der Ausreise nach Amerika. Doch wie das nötige Geld in diesen kargen Zeiten dafür aufbringen? Dem eloquenten Geschäftsmann kommt die zündende Idee: Was brauchen die Deutschen jetzt am meisten? Feinste Wäsche aller Art, hübsch verpackt in unglaubliche Geschichten. Gemeinsam ziehen die sechs begnadeten Entertainer von Haus zu Haus und preisen den Hausfrauen mit hinreißender Chuzpe ihre Ware an, so dass die geschmeichelten Damen gar keine andere Wahl haben, als bei diesem unwiderstehlichen Angebot zuzugreifen. Das Geschäft floriert, die schöne, neue Zukunft naht. Doch bald holt Bermann seine eigene Vergangenheit ein.


TU NICHTS BÖSES | Regie: Claudio Caligari | IT 2015

Die Vorstädte von Rom und Ostia, in den 90er Jahren. Die „Ragazzi di vita“, einst von Pasolini beschrieben, gehören nun zu einer Welt – der Unterwelt Italiens – , in der Geld, schnelle Autos, Nachtlokale und Kokain scheinbar leicht zu haben sind. Es ist die Welt, in der sich Vittorio (Alessandro Borghi) und Cesare (Luca Marinelli), beide 20 Jahre alt, auf der Suche nach Erfolg und Bestätigung bewegen. Das neue „dolce vita“ fordert jedoch einen sehr hohen Preis. Und irgendwann trennen sich die Wege: Vittorio verliebt sich, versucht eine Rückkehr in die bürgerliche Gesellschaft, Cesare hingegen versinkt immer tiefer in einem Sumpf aus Drogen und Dealen. Doch Vittorio gibt seinen Freund nicht auf und versucht, ihn aus der Unterwelt zu befreien. Und wenn das bedeutet, dafür sein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen.


Heimkinotipp WILLKOMMEN BEI DEN HARTMANNS  |  Regie: Simon Verhoeven | DE 2016

Alles beginnt, als Angelika Hartmann, frisch pensionierte Lehrerin und Mutter einer von Alltagsproblemen geplagten gutbürgerlichen Familie, eines Tages beschließt, einen Flüchtling aufzunehmen. Angelika ist einsam, seit die Kinder aus dem Haus sind. Ihr Mann, Chefarzt einer Klinik, versucht mit allen Mitteln, den Alterungsprozess aufzuhalten. Sohn Philip driftet in Businesswelten zwischen Shanghai und München, dabei bleibt die Beziehung zu seinem Sohn Basti etwas auf der Strecke, Tochter Sophie weiß mit 31 immer noch nicht, was sie will. Der ganz normale Familienwahnsinn also, in den der Nigerianer Diallo gerät – und auf seine charmantnaive Art das Leben der Hartmanns ziemlich durcheinanderwirbelt. Ein turbulenter Zustandsbericht aus einem fast normalen Land, in dem alle etwas verwirrt sind…
4 von 5

„Willkommen bei den Hartmanns“ will keine Lösungen bieten, sondern uns für zwei Stunden daran erinnern, dass wir uns eine ohnehin verwirrende Zeit nicht noch verwirrender machen müssen. Dabei besticht die sämtliche Facetten des Flüchtlingsthemas anreißende Satire mit teils ziemlich gewagtem Humor, einem herrlich aufgelegten Ensemble und einem melancholischen roten Faden, der die bisweilen ein wenig zu überhastete Handlung gut erden kann.

2016 – Die Plätze 20 bis 11

Vor einigen Tagen eröffnete ich an dieser Stelle meine Jahrescharts 2016. Was sich auf den Plätzen 40 bis 31 sowie 30 bis 21 findet, könnt ihr in den jeweiligen Blog-Beiträgen nachlesen. Um Euch nicht weiter auf die Folter zu spannen, geht es nun mit den nächsten zehn Platzierungen weiter. Vorab jedoch ein bisschen Statistik: Ich habe vom 01. Januar bis zum 31. 12. 2016 exakt 255 Kinovorstellungen besucht. Dabei habe ich 226 verschiedene Filme gesehen. 25 mal besuchte ich reguläre Vorführungen, 230 mal waren diese ausschließlich für die Presse. Und 24 Filme habe ich im Kino verpasst und mussten von mir auf DVD oder via Pressestream/-screener nachgeholt werden. Für meine Top 40 zur Auswahl standen insgesamt also 250 verschiedene Kinofilme.

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