Das startet am 1. September 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 1. September, der eine Handvoll Filme bereit hält, die unter ihrem Ruf arg zu leiden haben. Da wäre in erster Linie die Neuninterpretation von „Ben Hur“, die in den USA (und auch in Deutschland mittlerweile) übel von der Kritik abgestraft wurde, aber eigentlich richtig ansehnlich geraten ist. „Mike and Dave Need Wedding Dates“ ist indes eine Komödie, die nur auf den ersten Blick so aussieht, als hätte sie qualitativ etwas mit dem grottigen „Dirty Grandpa“ gemein. In Wirklichkeit macht die mit Zac Efron und Anna Kendrick besetzte Komödie aber richtig Spaß. Das Highlight der Woche gibt es aber nur in 60 Kinos deutschlandweit zu sehen. Das neuseeländische Familiendrama „Mahana“  stammt von einem „James Bond“-Regisseur und erreicht mit kleinen Mitteln epische Ausmaße. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

MIKE AND DAVE NEED WEDDING DATES | Regie: Jake Szymanski | USA 2016

Mike and Dave Need Wedding Dates

Mike und Dave Stangle sind jung, abenteuerlustig, witzig – und manche würden sogar sagen nervig. Zu diesen „manchen“ zählen bestimmt auch andere Mitglieder der Stangle-Familie. Als ihre Schwester Jeanie also ankündigt, sie werde demnächst heiraten, hält die Familie eine Interventions-Sitzung ab und verlangt, dass Mike und Dave in weiblicher Begleitung zur Hochzeit erscheinen. Also müssen Dates her! Um dem Wunsch ihrer Familie nachzukommen, wenden sich Mike und Dave an die beste Quelle für manierliche und respektable Girls, die ihnen einfällt: Craigslist. Die Anzeige verbreitet sich wie ein Lauffeuer, und die Bewerberinnen antworten dermaßen zahlreich, dass Mike und Dave nichts anderes übrig bleibt, als ein Vorsprechen abzuhalten. Plötzlich erscheinen Tatiana und Alice auf der Bildfläche. Und die beiden haben es faustdick hinter den Ohren…
4 von 5

„Mike and Dave Need Wedding Dates“ ist sicher nicht das Non plus Ultra tiefgreifender Hollywoodkomödien. Dafür sorgen der hemmungslos passioniert aufspielende Cast, kreative Sketchideen und eine absurd komische Ausgangslage für 100 Minuten feuchtfröhlichen Kinospaß, der alles ist, aber ganz sicher nicht „so wie ‘Dirty Grandpa‘“.


BEN HUR | Regie: Timur Bekmambetov | USA 2016

Ben Hur

Durch eine Intrige seines Adoptivbruders Messala (Toby Kebbell) wird der angesehene und wohlhabende Judah Ben Hur (Jack Huston) von seiner Familie und seiner großen Liebe Esther (Nazanin Boniadi) getrennt und als Sklave auf eine römische Galeere gezwungen. Dort muss er viele Jahre schuften, bis ein Zusammenstoß mit einem Schiff ihn zum Schiffbrüchigen macht. Doch auch das überlebt er. Immer wieder mit dem Tod konfrontiert, reift in ihm ein alles bestimmender Gedanke: Rache zu nehmen an dem ehemals geliebten Bruder, durch den er erst in diese Lage geraten ist. Nach Jahren der Qual und Verzweiflung kehrt Ben Hur schließlich nach Jerusalem zurück und stellt sich in einem epochalen Wettkampf gegen den Verräter Messala und das gesamte römische Imperium.
4 von 5

Den ikonischen Wert des 1959er-Vertreters kann die Neuauflage von „Ben Hur“ natürlich nicht erreichen. Immerhin war das spektakuläre Wagenrennen einst etwas, was man auf der Leinwand so noch nicht zu Gesicht bekam. Heute ist im Kino alles möglich – und zwar auch die gelungene Neuinterpretation eines Klassikers. „Ben Hur 2016“ bietet pompöse Schauwerte und eine durchschnittliche Geschichte über Schuld und Sühne.


MAHANA – EINE MAORI-SAGA | Regie: Lee Tamahori | NZL 2016

Mahana - Eine Maori-Saga

In den 1960er-Jahren ist das Leben der Schafscherer an der Ostküste Neuseelands noch tief in alten Maori-Traditionen verwurzelt. Unter dem strengen Blick des Familien-Ältesten leben drei Generationen unter einem Dach. Der 14-jährige Simeon (Akuhata Keefe) – Enkel von Tamihana Mahana (Temuera Morrison) – beugt sich nur widerwillig der Autorität und gibt seinem Großvater ungewohnte Widerworte. Und dann verliebt sich Simeon auch noch in die Tochter der Familie Poata, mit denen die Mahanas schon ewig im Clinch liegen. Die Fronten zwischen Großvater und Enkel verhärten sich dramatisch. Als zufällig ein altes Foto in Simeons Hände fällt, lüftet sich ein wohlgehütetes Familiengeheimnis, das alles ändert.
4 von 5

Auch wenn angesichts einer zweistelligen Kopienanzahl nicht der große Kassenerfolg bevorstehen dürfte, lohnt sich „Mahana – Eine Maori-Saga“ uneingeschränkt für all diejenigen, die starken Figuren und großen Emotionen zuliebe auf viel Schnickschnack auf der Leinwand verzichten können. Der Film erzählt eine intensive Geschichte, die mit zunehmender Laufzeit immer eindringlicher wird.


MEIN ZIEMLICH KLEINER FREUND |  Regie: Laurent Tirard |  FR 2016

Mein ziemlich kleiner Freund

Diane, Anwältin und Single, erhält eines Abends einen unerwarteten Anruf. Am anderen Ende der Leitung: Alexandre, ein charmanter Architekt, der von ihrem Handy aus anruft, welches sie in einem Restaurant hat liegen lassen. Nach einer kleinen Plänkelei willigt Diane gerne in ein Treffen zur Übergabe ein. Doch die Verabredung nimmt eine so nicht erwartete Wendung. Denn als Diane im Restaurant auf Alexandre trifft, steht vor ihr: ein Winzling, gerade mal knapp 1,40 m groß! Nachdem dieser allerdings so unbeschwert mit seiner „Größe“ umgeht und sie auf die verrücktesten Dates entführt, weicht bei Diane der anfängliche Schock einer großen Sympathie für diesen Mann. Und der Sympathie folgt Liebe. Dianes Umfeld jedoch reagiert konsterniert auf das ungleiche Paar. Und am Ende stellt sich die Frage: Besitzt Diane die Größe, die Umstehenden zu ignorieren?
3 von 5

„Mein ziemlich kleiner Freund“ ist eine durch und durch sympathische Tragikomödie, die aufgrund ihres Castings nicht aus den Vollen schöpfen kann. Abgesehen von der technischen Komponente sind Skript und Inszenierung weitestgehend gut geraten. Nur den letzten Funken Glaubwürdigkeit verspielen die Macher mit ihrem Bedacht darauf, bloß nicht von der Norm abzuweichen.


KÖNIG LAURIN | Regie: Matthias Lang | DE 2016
König Laurin

Königssohn Theo (Florian Burgkart) ist zu klein für sein Alter, deshalb passt er weder in Ritterrüstungen noch kann er die Erwartungen seines Vaters (Rufus Beck) erfüllen. Als sich Theo mit dem Zwergenkönig Laurin (Volker Michalowski) anfreundet, der aus dem Königreich verbannt worden ist, erkennt er, dass er seinem eigenen Herzen folgen muss und trotzdem Großes erreichen kann.

Der Abenteuerfilm „König Laurin“ erzählt die berühmte Südtiroler Sage um König Laurin und seinen Rosengarten in einer modernen und humorvollen Adaption für die ganze Familie. Mit Rufus Beck („Die wilden Kerle“), Volker Michalowski „(Zack! Comedy nach Maß“, „Motzgurke.tv“), Florian Burgkart („Alles inklusive“) und Patrick Mölleken („Gespensterjäger“) in den Hauptrollen.


VON TRAUBEN UND MENSCHEN | Regie: Paul Lacoste | FR 2014
Von Trauben und Menschen

Schauplatz: Frankreich, eine kleine Weinregion östlich von Toulouse. Die Zeit: Mitte September. Das Personal: eine Gruppe von etwa 20 Frauen und Männern jeden Alters – mit Lesescheren und Eimern bewaffnete, Erntehelfer für die paar Wochen der Weinernte. Der Trupp ist in die Rebzeilen eines mittelständischen Anbaubetriebs in der Region Gaillac ausgeschwärmt. Behutsam taste sich der Film an seine Protagonisten heran und erfährt etwas aus dem Leben jeden einzelnen Erntehelfers. Zwei Studentinnen die ihren Platz im Leben suchen. Eine 50 Jährige Frau die nach ihrer Entlassung keine andere Arbeit findet. Eine junge Familie aus der Region, die sich bewusst für ein unabhängiges Leben entschieden hat. Zwei ältere Männer, denen das Leben nichts geschenkt hat. Sie alle sind stolz auf ihre gemeinsame Arbeit im Weinberg, eine gute Zeit im Jahr.


TIMEBREAKERS | Regie: Niels Marquardt | DE 2016
Timebreakers

Die naturverbundene neunjährige Larissa lebt in der Lüneburger Heide auf dem Schnuckenhof ihrer Eltern. Ihre Clique „DIE TIMIES“ besteht aus dem unerschrockenen Charly, dem schlauen Enzo, der Computerexpertin Lilli und der kleinen frechen Leni. Die Kinder haben unheimlich Spaß daran, alte geschichtliche Rätsel und Mythen zu erforschen und aufzulösen. In diesen Sommerferien kommen erstmals Larissas Cousinen aus Berlin in die Lüneburger Heide und werden natürlich sofort bei den TIMIES aufgenommen, denn Emma hat eine ganz besondere Gabe: sie kann beim Berühren von sehr alten Gegenständen manchmal in deren Vergangenheit sehen, dadurch werden alte und neue Rätsel für die Timies plötzlich lösbar. Durch die vielen uralten Mythen in der Lüneburger Heide kommen Sie dem sagenumwobenen Klosterschatz auf die Spur.


Heimkinotipp: THE JUNGLE BOOK | Regie: Jon Favreau | USA 2016

The Jungle Book

Aufgenommen von einem Wolfsrudel, wächst der Menschenjunge Mogli behütet im Dschungel auf. Doch Mogli fühlt sich nicht länger willkommen, als er von dem Versprechen des mächtigen und furchterregenden Tigers Shir Khan erfährt, der jegliche menschliche Bedrohung vernichten wird, um die Gesetze des Dschungels zu wahren. Nun muss Mogli das einzige Zuhause, das er je kannte, verlassen und sich auf ein gefahrenvolles Abenteuer begeben. In Begleitung seines weisen aber strengen Mentors Baghira und des lebensfrohen Bären Balu macht Mogli sich auf seine schwerste Reise, auf der er auch Dschungelbewohner trifft, die es nicht unbedingt gut mit ihm meinen. So wie Kaa, eine Python, deren verführerische Stimme und hypnotisierender Blick den Menschenjungen in ihren Bann ziehen. Oder der hinterlistige Affe King Louie. 5 von 5

Jon Favreau versteht seine Leinwandinterpretation von „Das Dschungelbuch“ als technisch perfekt in Szene gesetzte Hommage an einen Film, dessen inhaltliche und optische Bandbreite wie geschaffen dafür ist, um in Form eines hier dargebrachten 3D-Meisterwerkes neu zu bestehen.

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