Schlagwort-Archiv: Paul McGuigan

Das startet am 5. April 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 5. April, an dem ein Start besonders spannend ist: die neue Steven-Spielberg-Produktion „Ready Player One“. Entsprechend zurückhaltend präsentiert sich das restliche Programm, das zwar einige interessante und hochwertige Starts vorzuweisen hat, die allerdings eher unter die Kategorie „Geheimtipps“ fallen.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

FILM STARS DON’T DIE IN LIVERPOOL  | Regie:  Paul McGuigan | UK 2017

Der träumerische Nachwuchsschauspieler Peter Turner (Jamie Bell) lernt im Jahr 1978 in Liverpool durch Zufall die exzentrische Diva und spätere Oscar-Preisträgerin Gloria Grahame (Annette Bening) kennen. Die beiden freunden sich an, tauschen sich über ihren Beruf aus, doch mit der Zeit entwickelt sich mehr aus dieser oberflächlichen Freundschaft. Was als aufregende Affäre zwischen einer legendären Femme Fatale und ihrem jungen Liebhaber weitergeht, entwickelt sich schließlich zu einer ernsthafteren Beziehung, in welcher Turner mehr und mehr zu einem engen Vertrauten für Gloria wird. Sie hält mehrere Jahre an, bis Dinge passieren, die sich ihrer Kontrolle entziehen, werden ihre Leidenschaft und ihre Lust am Leben auf eine harte Probe gestellt.

„Film Stars Don’t Die in Liverpool“ ist eine melancholische Liebesgeschichte über eine außergewöhnliche Beziehung, die sich nicht über den Altersunterschied von knapp dreißig Jahren definiert, sondern für die tiefe Verbindung der beiden Hauptfiguren, die Annette Bening und Jamie Bell mit viel Hingabe und Feingefühl verkörpern.


GHOSTLAND  | Regie: Pascal Laugier | FR/CAN 2018

Nach dem Tod ihrer Tante bezieht Pauline mit ihren beiden Töchtern Beth (Crystal Reed) und Vera (Anastasia Phillips) das alte, mit Kuriositäten vollgestopfte Haus der Verstorbenen. Gleich in der ersten Nacht im neuen Heim werden sie jedoch von brutalen Einbrechern überfallen, die die drei Frauen übel zurichten. Das Trauma sitzt tief und prägt die Schwestern bis ins Erwachsenenalter. Beth hat ihre persönliche Bewältigungsstrategie im Schreiben gefunden und ist erfolgreiche Autorin von Horrorliteratur. Vera hingegen lebt immer noch mit ihrer Mutter in dem alten Haus, leidet unter paranoiden Wahnvorstellungen und verliert zunehmend den Verstand. 16 Jahre nach dem Vorfall kehrt Beth an den Ort des Geschehens zurück – was sich als schrecklicher Fehler erweist… 

Für ein ähnlich bahnbrechendes Erlebnis wie „Martyrs“ fehlt es Pascal Laugiers neuestem Film „Ghostland“ an Innovation. Doch auch ohne diese ist der äußerst beklemmend inszenierte Terrorthriller ein fieses Vergnügen und eine charmante Verbeugung vor bekannten Horrorikonen.


PIO | Regie: Jonas Carpignano | IT/BRA/DE/FR/SWE/USA 2017

Der 14-jährige Pio wächst in in einer italienischen Küstenstadt zwischen den einheimischen Dorfbewohnern, den Geflüchteten aus Afrika und seiner Roma-Community auf. Seine älteren Geschwister, die Tag für Tag durch die Gegend ziehen, einbrechen, stehlen und sich mit rivalisierenden Clans anlegen, verehrt er. Später möchte er einmal genau so sein wie sie, weshalb er sich bereits in jungen Jahren an kleineren Vergehen probiert, um endlich ernst genommen zu werden. Als sein großer Bruder Cosimo eines Tages spurlos verschwindet, wird Pios Leben auf eine harte Probe gestellt. Fortan ist er derjenige, der die Familie versorgen muss und beginnt, auf den Pfaden seiner Geschwister, Einbrüche zu begehen, Autos zu klauen und Reisende zu bestehlen. Doch irgendwo tief im Herzen weiß er, dass er das Lenkrad vielleicht noch rumreißen könnte, um nicht dort zu landen, wo seine Familie geendet ist…

Mit „Pio“ liefert Regisseur Jonas Carpignano einen ungeschönten Einblick in die Gesellschaft eines auch in Wirklichkeit existierenden Roma-Clans im Süden Italiens, bei dem er bei aller Drastik das Urteil über derartige Zustände dem Zuschauer überlässt. Nur so gelangt er besonders nah an die von sich selbst verkörperten Mitglieder der Amato-Familie heran und schafft es, uns ein Gefühl dafür zu geben, weshalb Menschen so sind, wie sie sind – selbst, wenn sie so sind wie hier.


READY PLAYER ONE | Regie: Steven Spielberg | USA 2018

Im Jahr 2045 ist die reale Welt nur schwer zu ertragen. Wirklich lebendig fühlt sich Wade Watts nur, wenn er in das gigantische virtuelle Universum OASIS entfliehen kann, in dem die Grenzen der Geografie, der Gesetze und auch der Identität aufgehoben sind – solange man nur seiner Fantasie freien Lauf lässt. Dort verbringen die meisten Menschen ihre Tage. Entwickelt wurde OASIS vom genialen, exzentrischen James Halliday, der sein ungeheures Vermögen und die totale Kontrolle über OASIS der ersten Person hinterlässt, die siegreich aus einem dreiteiligen Wettbewerb hervorgeht: Dadurch will Halliday sicherstellen, dass ein würdiger Erbe sein Nachfolger wird. Als Wade die erste Aufgabe der realitätsverändernden Schatzsuche löst, geraten er und seine Freundesclique, die High Five genannt wird, in ein fantastisches Universum voller Entdeckungen und Gefahren und bemühen sich, OASIS und ihre Welt zu retten. 

„Ready Player One“ wäre ein Durchschnittsblockbuster, hätte sich Steven Spielberg nicht dazu entschlossen, seine Reise in die virtuelle Welt zu einem spektakulären Abenteuerspielplatz zu machen, auf dem die erzählerischen Finessen nicht halb so viel zählen, wie die Verneigen vor der Popkultur an sich.

GRINGO  | Regie: Nash Edgerton | USA/AUS 2018

Eben noch war Harold Soyinka (David Oyelowo) ein unbescholtener US-Bürger mit glücklichem Privatleben und gutem Job in der Pharmaindustrie. Doch als er während eines Businesstrips nach Mexiko erfährt, dass seine Bosse Richard (Joel Edgerton) und Elaine (Charlize Theron) einen intriganten Coup planen und seine Frau Bonnie (Thandie Newton) ihn betrügt, hat er schlagartig nichts mehr zu verlieren. Harold inszeniert seine eigene Entführung und fordert ein hohes Lösegeld. Der vermeintlich geniale Plan geht allerdings mächtig nach hinten los, denn Harold ist ohne es zu wissen tief in schmutzige Deals verstrickt. Plötzlich macht alle Welt Jagd auf den Gringo: das mexikanische Drogenkartell, ein gnadenloser Ex-Söldner, schließlich gar die US-Drogenfahndung. Harold wird viel Glück brauchen, um diesen Schlamassel lebend zu überstehen… 

Als schnörkellose Actioncomedy rund um ein vorgetäuschtes Kidnapping könnte „Gringo“ richtig gut sein, doch Nash Edgerton verzettelt sich in Belanglosigkeiten, die seine Geschichte verwässern. Daran ändern auch die stark aufspielenden Darsteller nichts.


DAS ZEITRÄTSEL | Regie: Ava DuVernay | USA 2018

Meg Murry ist ein typischer Teenager, der einfach nur dazugehören möchte. Die Tochter zweier weltberühmter Physiker ist, genau wie ihr kleiner Bruder Charles Wallace, hochintelligent und auf einzigartige Weise begabt. Was ihr Leben allerdings noch komplizierter macht, ist das plötzliche Verschwinden ihres Vaters. Als Meg herausfindet, dass es etwas mit dem geheimen Projekt ihrer Eltern zu tun haben muss, nimmt die Sache ganz neue Dimensionen an: Um ihren Vater zu finden müssen Meg, ihr Klassenkamerad Calvin und ihr Bruder dieser mysteriösen Erfindung auf den Grund gehen und sich auf eine gewagte Expedition durch Raum und Zeit begeben, in der sie in Welten vordringen, die sich jenseits jeder Vorstellungskraft befinden. Neben vielen Gefahren gibt es allerdings auch unerwartete Hilfe von drei rätselhaften überirdischen Wesen Mrs. Welche, Mrs. Soundso und Mrs. Wer, die sie auf ihrem Weg begleiten. 

Dieser Flop ist hausgemacht! Mit einer dahinsiechenden Geschichte, ätzenden Figuren und größtenteils unecht wirkenden Effekten, gehört „Das Zeiträtsel“ zu den schlechtesten Filmen, die der Disney-Konzern in den letzten Jahren veröffentlicht hat. Das ändern auch eine Handvoll schmucker Setpieces und eine stark aufspielende Hauptdarstellerin nicht.


TRANSIT  | Regie: Christian Petzold | DE/FR 2018

Die deutschen Truppen stehen vor Paris. Georg, deutscher Flüchtling, entkommt im letzten Moment nach Marseille. Im Gepäck hat er die Hinterlassenschaft des Schriftstellers Weidel, der sich aus Angst vor seinen Verfolgern das Leben genommen hat: Ein Manuskript, Briefe, die Zusicherung eines Visums durch die mexikanische Botschaft. In Marseille darf nur bleiben, wer beweisen kann, dass er gehen wird. Visa für die möglichen Aufnahmeländer werden gebraucht, Transitvisa, die raren Tickets für die Schiffspassage. Georg erinnert sich der Papiere Weidels und nimmt dessen Identität an. Er taucht ein in die ungefähre Existenz des Transits. Flüchtlingsgespräche in den Korridoren des kleinen Hotels, der Konsulate, in den Cafés und Bars am Hafen. Er freundet sich mit Driss an, dem Sohn seines auf der Flucht gestorbenen Genossen Heinz. Wozu weiterreisen? Lässt sich anderswo ein neues Leben beginnen?


DAS MÄDCHEN AUS DEM NORDEN | Regie: Amanda Kernell | NOR/DK/SWE 2016

Im traditionellen Schweden der 1930er-Jahre besucht die ehrgeizige angehende Rentierzüchterin Elle Marja (Lene Cicilia Sparrok) mit ihrer Schwester (Mia Erika Sparroks) eine gehobene Internatsschule in Lappland. Sie gehört dem Volk der Samen an, deren Alltag von Vorurteilen und Ausgrenzung durch ihre Mitschüler und Lehrer geprägt ist. Elle Marja bemüht sich um die Anerkennung ihrer ihr zugewandten Lehrerin in der Hoffnung, so ihrem Traum von einem freien Leben näher zu kommen. Doch als an der Schule erniedrigende, rassen-biologische Untersuchungen durchgeführt werden, entscheidet sie sich für einen radikalen Schritt: Das intelligente, willensstarke und rebellische Mädchen bricht mit ihrer Familie und macht sich auf den Weg nach Uppsala, um eines neues, unabhängiges Leben zu führen. Vielleicht als Rentierzüchterin, vielleicht als etwas ganze Anderes…


Heimkinotipp: DETROIT  | Regie: Kathryn Bigelow | USA 2017

Der Sommer 1967 ist ein ausschlaggebender Moment in der modernen amerikanischen Geschichte, als das Land von wachsenden politischen und sozialen Unruhen heimgesucht wird. Die Eskalation des Vietnamkriegs sowie jahrzehntelange Ungleichheit und Unterdrückung fordern ihren Tribut. Die Unzufriedenheit und kochende Wut finden schließlich ihren Höhepunkt in den Großstädten, wo die afroamerikanische Gemeinschaft seit jeher mit systematischer Diskriminierung sowie hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat. Als zwei Tage nach Beginn der Rebellionen auf der Anlage eines Motels Pistolenschüsse gemeldet werden, rückt die Polizei mit einem Großaufgebot an. Statt sachlich zu ermitteln, kommt es zu einer von Vorurteilen und Gewalt geprägten Razzia. Die anwesenden Motelgäste müssen sich einem gefährlichen Verhör unterziehen, bis alles eskaliert.

„Detroit“ ist ein erschütterndes Dokument sinnlosen Rassenhasses und veranschaulicht die Ereignisse einer Nacht im sozialpolitisch äußerst angespannten Detroit Ende der Sechzigerjahre. Eine Tour de Force für Zuschauer und Darsteller, die sich die Seele aus dem Leib spielen, um daran zu erinnern, dass es so etwas wie damals nie wieder geben darf.

Das startet am 12. Mai 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 12. Mai. Ganz gleich, was für Titel die Verleiher dieser Tage in die Kinos entlassen: Das Wetter macht den Starts gehörig zu schaffen. Daher ist es auch schwer, abzuschätzen, wie sich doch recht große Starts wie „Angry Birds“ wohl schlagen werden. Qualitativ ist das allerdings weniger relevant, denn das Highlight der Woche trifft man ohnehin in viel zu wenigen Kinos an. Die Rede ist von der Tragikomödie „Mängelexemplar“ – eine echte, deutsche Filmperle. Derweil bleibt „Victor Frankenstein“ hinter seinen Möglichkeiten zurück und „Wie Männer über Frauen reden“ hätte eigentlich auch mehr Potenzial, als es der Film schlussendlich zeigt.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

MÄNGELEXEMPLAR | Regie: Laura Lackmann | DE 2016

Mängelexemplar

Karo (Claudia Eisinger) hat kein Problem. Karo ist das Problem: Für ihre Chefin, ihren Freund und für einen Baumarktmitarbeiter, der Karo nach einem sonderbaren Wutausbruch in Gewahrsam nehmen muss. Und es stimmt, mit Karo stimmt was nicht. Sie ist ungeduldig, viel zu emotional und hat sich selbst nicht unter Kontrolle. Als Karo deswegen ihren Job verliert und selbst ihre beste Freundin nichts mehr von ihr wissen will, wird ihr klar, dass sich etwas ändern muss. Voller Übereifer stürzt sie sich in eine Therapie, will die Superpatientin sein und macht gerade deshalb alles falsch. Als daraufhin ihr Freund mit ihr Schluss macht wird es ernst. Von Panikattacken in die Depression getrieben muss sie feststellen, dass es nicht leicht ist, ein Problem zu lösen, wenn man es selber ist.
4 von 5

„Mängelexemplar“ ist ein unglaublich spannendes, wenngleich nicht einfach so zu konsumierendes Filmerlebnis, das Depressionen so einfängt, wie sie sind: unbequem. Kleiner Tipp: Wer der Meinung ist, Depressive seien doch „einfach nur traurig“, sollte sein Geld vielleicht lieber in einen anderen Film investieren.


ANGRY BIRDS – DER FILM | Regie: Clay Kaytis, Fergal Reilly | USA 2016

Angry Birds - Der Film

In der animierten 3D-Komödie „Angry Birds – Der Film“ finden wir endlich heraus, warum die Vögel so sauer sind. Der Film entführt uns auf eine Insel, die ausschließlich von glücklichen, flugunfähigen Vögeln bewohnt wird – oder zumindest fast. In diesem Paradies gehörten Red (deutsche Stimme: Christoph Maria Herbst), ein Vogel mit der Neigung zu cholerischen Wutausbrüchen, der blitzschnelle Chuck (deutsche Stimme: Axel Stein) und der unberechenbare Bombe (deutsche Stimme: Axel Prahl) schon immer zu den Außenseitern. Doch als die Insel eines Tages von mysteriösen grünen Schweinchen besucht wird, liegt es an diesen drei Ausgestoßenen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, herauszufinden, was die Schweine im Schilde führen. 2 von 5

Eine Handlung, die innerhalb eines Handyspiels etwa drei Sekunden einnimmt, lässt sich eben schwer auf über 60 Minuten strecken. Erst im Finale kommt jener anarchische Humor zum Tragen, der im Trailer angekündigt wurde. Bis dahin bekommt der Zuschauer trotz tollem 3D nur wenig geboten.


 VICTOR FRANKENSTEIN – GENIE UND WAHNSINN |  Regie: Paul McGuigan |  GB 2015
Victor Frankenstien - Genie und Wahnsinn

Der radikale Wissenschaftler Victor Frankenstein (James McAvoy) rettet den in einem Zirkus arbeitenden Igor Strausmann vor den brutalen Misshandlungen seiner Vorgesetzten. Er nimmt ihn mit in sein Labor, wo er ihn mit der Anatomie des Menschen vertraut macht. Gemeinsam teilen die beiden ungleichen Männer schon bald eine düstere Vision: Durch ihre bahnbrechenden Forschungen wollen sie der Menschheit zur Unsterblichkeit verhelfen. Aber Victors Experiment geht zu weit und seine Obsession hat grauenvolle Konsequenzen. Nur Igor kann seinen Freund am Rande des Wahnsinns erreichen und ihn vor seiner monströsen Kreation retten. Schon bald hat es auch die Polizei auf die beiden abgesehen und eine Flucht scheint ausweglos. Da entscheidet sich Victor, all die düsteren Pläne in die Tat umzusetzen… 2 von 5

„Victor Frankenstein“ fährt das in der ersten halben Stunde dargebrachte Potenzial mit Schwung an die Wand, um Platz für ein halbherziges Effektegewitter zu machen. Am Ende bleibt ein nicht mal durchschnittliches Horrordrama übrig, das so viel mehr könnte.


WIE MÄNNER ÜBER FRAUEN REDEN  |  Regie: Henrik Regel  |  DE 2016

Wie Männer über Frauen reden

„Frankies Club ist wie Disneyland: Hier stehen nur die neuesten Spielsachen rum“, sagt DJ über die Bar seines besten Freundes Frankie. Hier treffen sich regelmäßig die Kumpels von DJ und Frankie, die ihr Leben in vollen Zügen auskosten – und nicht die geringste Absicht haben, dies zu ändern, obwohl sie eigentlich längst aus dem Alter raus sein sollten. Aber sie haben Angst, es könnte ihnen so gehen wie Marco, der früher immer an ihrer Seite war, jetzt aber domestiziert ist. Oder man könnte so werden wie der 21-jährige Sohn von DJ, Martini, der große Romantiker, den die Frauen umschwärmen, der aber stets auf der Suche nach der großen Liebe ist. Obwohl Martini längst flügge ist, lebt er immer noch unter einem Dach mit seinem alten Herrn – und manchmal will man glauben, dass er längst erwachsener ist als sein Daddy.2 von 5

„Wie Männer über Frauen reden“ ist der Hipster unter den deutschen Romantic Comedies. Und wie das mit Hipstern nun mal so ist, wissen nur die Wenigsten, was sie mit ihm anfangen sollen, wenn er direkt vor einem steht.


DIE POESIE DES UNENDLICHEN | Regie: Matthew Brown | UK 2015
Die Poesie des Unendlichen

Im Indien des Jahres 1913 arbeitet Srinavasa als einfacher Büroangestellter. Seine Berufung ist jedoch eine andere: Er hat ein einzigartiges Gespür für Mathematik. Wild entschlossen, seine Hingabe an die Zahlen zu verwirklichen, schreibt Ramanujan an G. H. Hardy, einen bedeutenden britischen Mathematikprofessor. Dieser erkennt Ramanujans Originalität und Brillanz und setzt sich gegen Widerstände aus den eigenen akademischen Reihen durch, den „Rohdiamanten“ samt seiner unkonventionellen Ideen nach Cambridge zu bringen. Für eine Reise ins Ungewisse verlässt Ramanujan sein Land, seine Familie und Ehefrau Janaki. Angekommen in England, kann er auf das Verständnis und Vertrauen seines Mentors Hardy bauen. Unter seiner Protektion entwickeln sich Ramanujans Theorien zu Formeln, die die Welt für immer verändern.


DER JUNGE MESSIAS  |  Regie: Cyrus Nowrasteh |  USA 2016

Der junge Messias

Der siebenjährige Jesus lebt mit seinen Eltern Maria und Josef in Alexandria, wohin sie geflüchtet sind. Jesus, der wegen seiner besonderen Fähigkeiten immer wieder in Schwierigkeiten gerät, erweckt eines Tages einen toten Jungen wieder zum Leben und zieht damit den Argwohn der Bewohner auf sich. In einem Traum erfährt Josef, dass Herodes gestorben ist und er mit seiner Familie nach Palästina zurückkehren soll. Er beschließt, die Abreise nach Nazareth zügig anzutreten. Schon fast zuhause angekommen, erkrankt Jesus‘ Onkel. Vor allen Augen heilt Jesus ihn. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Der römische Centurio Severus erhält den Auftrag, das wundertätige Kind zu finden und zu töten. Kaum in Nazareth angekommen, sieht sich Jesus erneut den Gefahren römischer Verfolgung ausgesetzt, versteht aber nicht, warum…


JUNGES LICHT  |  Regie: Adolf Winkelmann|  DE 2016

Junges LichtDie 60er-Jahre, ein Sommer im Ruhrgebiet. Der Krieg ist vorbei. Das Ruhrgebiet sorgt mit Kohle und Stahl für das Wirtschaftswunder und den Fortschritt der gesamten Republik. Die Gastarbeiter sind schon da und Tante-Emma-Läden noch rentabel; Rauchen gilt nicht als gesundheitsgefährdend und Currywurst als nahrhaft. Während die Männer unter Tage malochen, vertreiben sich die Jungen ihre Zeit mit Zigaretten, Bier und Obszönitäten. Doch der 12-jährige Julian ist anders. Er kümmert sich liebevoll um seine kleine Schwester, schmiert Brote für seinen Vater und dient sonntags in der Messe. Mit Neugier beobachtet er, was um ihn herum geschieht. Die Nachbarstochter Marusha hat es ihm angetan, die jedoch nicht nur den Jungen fasziniert. Als sich die latente erotische Spannung plötzlich entlädt, gerät das Leben von Julian und seiner Familie aus der Bahn.


HAPPY HOUR  | Regie: Franz Müller |  DE/IE 2015

Happy Hour

„Happy Hour“, das ist in diesem Fall die Bezeichnung für das regelmäßige Schäferstündchen von HCs Frau und ihrem Liebhaber, wie der gehörnte Ehemann zufällig per fehlgeleiteter SMS erfährt. Zutiefst erschüttert, aber friedfertig wie eh und je, klagt er seinen Jugendfreunden Wolfgang und Nic sein Leid. Die reagieren mäßig mitfühlend – fühlen sich aber trotz eigener Probleme in Beziehungsdingen dazu berufen, HC und seine Männlichkeit zu retten. So fliegt das ungleiche Trio zu einem Kurztripp in Wolfgangs Cottage in Irland, wo sie es in rauer Natur und bei viel Guinness ordentlich krachen lassen wollen. Wolfgangs spießige Hausregeln stehen dem wilden Leben zunächst noch mehr im Weg als HCs Lethargie, doch als die irischen Frauen ins Spiel kommen, sieht sich jeder der Dreien plötzlich vor ganz eigene Aufgaben gestellt…


REMAINDER|  Regie: Omar Fast |  UK/DE 2015

Remainder

Wie die unendliche Schleife eines Möbiusbands beginnt und endet „Remainder“ im selben Moment. Darin liegt der Ausschnitt eines Lebens: Nachdem er sein Gedächtnis bei einem schweren Unfall verloren hat, versucht ein junger Mann, sich selbst zu verstehen, indem er in seine bruchstückhafte Erinnerung eintaucht. Die achteinhalb Millionen Pfund Schadensersatz, die er unter der Maßgabe des Stillschweigens erhalten hat, ermöglichen es ihm, sich immer obsessiver eine Welt und eine Identität zusammenzubauen, in der sich die mögliche Vergangenheit in der Gegenwart realisiert.

„Remainder“ ist der erste Spielfilm des weltweit renommierten Videokünstlers Omer Fast, nach dem internationalen Bestseller von Tom McCarthy.


Heimkinotipp: DIE WINZLINGE | Regie: Helene Giraud, Thomas Szabo | FR/BE 2015

Die Winzlinge - Operation Zuckerdose

In einem wunderschönen Tal leben winzige Bewohner friedlich miteinander, bis eines Tages eine schwarze Ameise einen fabelhaften Schatz entdeckt: Eine vergessene Zuckerdose. Darin versteckt sich ein kleiner Marienkäfer, der seine Familie verloren hat. Die Ameisen und der Käfer freunden sich schnell an und begeben sich zusammen auf eine abenteuerliche Reise zum heimatlichen Hügel. Doch ein Stamm roter Ameisen hat es ebenfalls auf die wertvolle Fracht abgesehen. Es beginnt eine wilde Jagd durch Wälder und Wiesen und auf einem reißenden Fluss…
4 von 5

Familienbespaßung der minimalistischen Art: Das Regieduo aus Hélène Giraud und Thomas Szabo kombiniert in seinem 3D-Animationsfilm „Die Winzlinge“ moderne Tricktechnik und die Schönheit der Natur. Vor realer Kulisse liefern sich animierte Winzlinge einen abenteuerlichen Kampf um eine Zuckerdose, der vor Kreativität nur so strotzt.

Victor Frankenstein – Genie und Wahnsinn

Bei Verfilmungen, von denen es unzählige gibt, ist es umso schwerer, der neuen ein Alleinstellungsmerkmal zu verleihen. Mit VICTOR FRANKENSTEIN – GENIE UND WAHNSINN könnte das jener sein, dass die neue Adaption des Romans von Mary Shalley weder Frankenstein, noch dessen Monster in den Mittelpunkt rückt, sondern den Assistenten Igor. Ein spannender Ansatz, doch wie gelingt Regisseur Paul McGuigan die Umsetzung? Das und mehr erfahrt Ihr in meiner Kritik.
Victor Frankenstien - Genie und Wahnsinn Weiterlesen