Schlagwort-Archiv: Greg Berlanti

2018 – Die Plätze 10 bis 1

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge werde ich mit den Top 10 meiner Lieblingsfilme 2018 nun endgültig mit dem vergangenen Jahr abschließen. Ein kurzes Abschlussfazit: Erneut habe ich – vor allem berufsbedingt – die Anzahl der von mir in einem Jahr gesehenen Filme noch einmal gesteigert. Dabei hatte ich im Großen und Ganzen das Gefühl, dass das Jahr eher durchschnittlich war. Meine Lieblingsfilme habe ich daher lieber einmal mehr geschaut (mit „Mission: Impossible – Fallout“ einen sogar ganze sechsmal im Kino), als mich ein zweites Mal durch Filme zu quälen, die (wie die meisten) noch eine zweite Chance bekommen, wenn ich unsicher bin. Ich war dieses Jahr mit Herzblut beim Fantasy Filmfest anwesend – dafür, dass ich Filmfestivals eigentlich nicht ausstehen kann, hat es mir auch bemerkenswert gut gefallen. Und mein anfänglicher Missmut gegenüber des deutschen Kinos hat sich spätestens in der zweiten Jahreshälfte wieder in Luft aufgelöst.

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Das startet am 8. November 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 8. November. Und der ist prall gefüllt mit jeder Menge starker Neustarts. Darunter: Oscar-Ware von Damien Chazelle, gewitzte Thrillerunterhaltung mit zwei smarten Ladys, ein Start mit Außenseiterchancen, der uns einen authentischen Einblick ins thailändische Knastleben ermöglicht und Nazi-Zombie-Action, die so ganz anders ist, als der übliche B-Movie-Trash.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

AUFBRUCH ZUM MOND | Regie: Damien Chazelle | USA 2018

Neil Armstrong ist ein ehemalige Navy-Pilot, der sich seit dem tragischen Tod seiner zweijährigen Tochter wie wild in die Arbeit stürzt. Er hat klar ein Ziel vor Augen: Als erster Mensch in der Geschichte will er einen Fuß auf den Mond setzen. Doch um es zu erreichen, muss er einen langen, steinigen Weg bestreiten, auf dem viele seiner Kollegen das Zeitliche segnen. Das bekommt auch seine Frau Janet mit, die sich mit anderen Astronauten-Gattinnen austauscht und dabei feststellt, wie sie nach und nach den Zugang zu ihrem Mann zu verlieren droht. Als sie ihn eines Tages mit ihrer Angst konfrontiert, Neil eines Tages nicht mehr in ihre Arme schließen zu können, steht der junge Mann vor einem innerlichen Zwiespalt. Familie oder Karriere? Doch lange kann er nicht nachdenken, denn schon bald klingelt das Telefon und am anderen Ende der Leitung unterbreitet man ihm das Angebot für einen Flug auf den Mond… 

Mit „Aufbruch zum Mond“ gelingt Damien Chazelle der nächste Eintrag in die Kinogeschichte. Sein Neil-Armstrong-Biopic ist keine Geschichte über einen US-amerikanischen Helden, sondern das Porträt eines sensiblen Mannes, der der Menschheitsgeschichte zu einem ihrer größten Triumphe verhalf.


NUR EIN KLEINER GEFALLEN | Regie: Paul Feig | USA/CAN 2018

Stephanie Smothers ist eine quirlige, naive Single-Mom, die einen eigenen YouTube-Channel betreibt, auf dem sie Rezepte verrät, Erziehungs- sowie Basteltipps gibt und ein wenig aus ihrem Leben plaudert. Zudem ist die junge Witwe völlig übermotiviert, weshalb die Eltern der anderen Kinder aus der Klasse ihres Sohns Miles häufig hinter Stephanies Rücken über sie herziehen. Eines Nachmittags begegnet Stephanie jedoch der stets hochelegant gekleideten, determiniert-schroffen Emily. Die wohlhabende PR-Managerin einer angesehenen Modefirma wird Stephanie „verschlingen“, schwören die restlichen Eltern, als sie erkennen, wie schnell Stephanie der zackige Kommandos verteilenden, weltlichen Emily verfällt. Sie lädt sie zu Martinis ein, entlockt ihr düstere Geheimnisse und lässt die Mom-Vloggerin vom Leben der Reichen kosten. Und dann, eines Tages, bittet Emily ihre neue Bekannte um einen kleinen Gefallen… 

 „Nur ein kleiner Gefallen“ ist so etwas wie die Antithese zu David Finchers „Gone Girl“ – eine gewitzte Thrillersatire, die das Genre einmal rauf- und runterzitiert, während zwei hervorragende (und vor allem hervorragend gekleidete!) Hauptdarstellerinnen die besten Leistungen ihrer Karriere abliefern.


OPERATION: OVERLORD | Regie: Julius Avery | USA 2018

Am Vortag des D-Days landet eine amerikanische Soldatentruppe in einem von deutschen Truppen besetzten Dorf in Nordfrankreich. Hier wollen sie den Funkturm sprengen, um den Deutschen die Kommunikation zu erschweren. Dabei treffen sie auf die resolute Chloe (Mathilde Ollivier), die sich gemeinsam mit ihrem Sohn vor den Nazis versteckt. Bei ihrem Versuch, zum Funkturm zu gelangen, stoßen Boyce (Jovan Adepo), Ford (Wyatt Russell) und der Rest des Teams auf ein geheimes, unterirdisches Labor, in dem sich bis zur Unkenntlichkeit entstellte Menschen befinden. Sie erkennen schnell, was dahintersteckt: Die Besatzer führen hier völlig wahnsinnige Experimente an den Dorfbewohnern durch, um aus ihnen Kampfmaschinen zu züchten – denn das 1000-jährige Reich benötigt 1000-jährige Krieger… Die Folgen sind verheerend! 

Die erste Hälfte von „Operation: Overlord“ ist ein herber Kriegsthriller, der in der zweiten Hälfte schließlich zur infernalen Nazi-Zombie-Sause mutiert, die trotz ihrer abgehobenen Prämisse immer genau so ernst bleibt, dass die grandios aussehenden Monster eine echte Bedrohlichkeit entfalten.

Das startet am 28. Juni 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 28. Juni, der einen die Fußball-Weltmeisterschaft ordentlich spüren lässt. Während „Meine teuflisch gute Freundin“ immerhin das aktuell brach liegende Kinder- Jugendkino mit neuem Stoff versorgt, dürfte einzig und allein „Love, Simon“ die Chance haben, wenigstens ein paar Zuschauer für sich zu gewinnen. Nach eine großen Werbekampagne und in Ermangelung an Konkurrenz tippe ich auf den stärksten Neustart. Der Rest ist guten Gewissens vernachlässigbar. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

LOVE, SIMON | Regie: Greg Berlanti | USA 2018

Auf den ersten Blick führt Simon ein Bilderbuchleben. Doch in ihm drin sieht es anders aus, denn Simon ist schwul und zu einem Coming Out konnte er sich bislang nicht durchringen. Erst als sich eines Tages ein Schulkamerad auf einem anonymen Blog outet, fühlt er sich zum ersten Mal verstanden. Der geheimnisvolle Unbekannte nennt sich nur ‘Blue‘ und fortan offenbaren sie sich Nacht für Nacht die intensivsten Gefühle, bis sie sich schließlich sogar ein wenig ineinander verlieben. Aufgrund einer Unachtsamkeit könnte Simons Geheimnis jedoch schneller als Licht kommen, als ihm lieb ist: Ein Klassenkamerad entdeckt die Chatverläufe und erpresst Simon fortan damit. Aus Angst davor geht Simon auf verschiedene Forderungen ein und bringt schon bald Chaos in seine Clique, denn der Erpresser will vor allem eines: mit seinem Schwarm verkuppelt werden…

Gelacht, geweint, geträumt – die Romanadaption „Love, Simon“ ist ohne Zweifel einer der besten Filme des Jahres und könnte das Genre des Coming-of-Age-Films allein schon deshalb maßgeblich prägen, da Homosexualität nun endlich auch den Mainstream erreicht hat.


MEINE TEUFLISCH GUTE FREUNDIN | Regie: Marco Petry | DE 2018

Lilith (Emma Bading) ist 14 Jahre alt und macht ihren Mitmenschen gern das Leben schwer. Ihrem Vater (Samuel Finzi) kommt das nur gelegen – ist er doch niemand Geringeres als der leibhaftige Teufel. Als Bewerbung für den Außendienst, erhält die Teenagerin den Auftrag, eine von ihrem Vater ausgewählte Zielperson zum Bösen zu bekehren. Dafür hat sie eine Woche Zeit. Doch diese Aufgabe ist schwerer als gedacht! Mit der Außenseiterin Greta Birnstein (Janina Fautz) und ihren Eltern (Alwara Höfels, Oliver Korittke) hat Liliths Vater nämlich die wohl netteste Familie auf diesem Planeten ausgesucht. Lilith muss sich ganz schön anstrengen, um ihr Ziel zu erreichen, das in noch weitere Ferne rückt, als sie den Schulrowdy kennenlernt, in den sich Lilith Hals über Kopf verliebt. Doch Lilith weiß: Verliebte Teufel sind zu nichts mehr zu gebrauchen…

Mit „Meine teuflisch gute Freundin“ gelingt Marco Petry ein charmantes Jugendabenteuer voller fieser kleiner Spitzen, tollen Gags und einem zurückhaltenden Schuss Romantik, für das er fantastische Newcomer mit Wiedererkennungswert gewinnen konnte.


DIE WUNDERÜBUNG  | Regie: Michael Kreihsl | AT 2018

Die Liebe kann fast alles: Herzen brechen, Berge versetzen, Königreiche zerstören. Die ganz, ganz großen Sachen. Aber eines kann sie nicht: Den Graben überbrücken, der entsteht, wenn ein Paar sich, wie man so schön sagt, auseinandergelebt hat. Zwei Menschen, die einst zusammenkamen, weil sie sich blind verstanden und besser als alle anderen aufeinander ein- und verlassen konnten. Jetzt, viele Jahre und viele Erfahrungen später, sprechen sie eine völlig unterschiedliche Sprache. Joana und Valentin stehen auf den entgegengesetzten Seiten des erwähnten Grabens. Nach über einer Dekade Ehe kommunizieren sie zwar miteinander, aber nur noch gehässig und polemisch. Die gemeinsame Tochter zwingt sie zum Paartherapeuten. Dieser Therapeut hat mit den beiden seine helle Freude.

Starke Dialoge bilden eine solide Grundlage für „Die Wunderübung“. Doch die Kammerspielkomödie schaut sich nicht nur wie abgefilmtes Theater, sie greift vor allem auf einen Twist zurück, dessen Pointe sich bereits nach der Hälfte der Laufzeit erahnen lässt und dem Film dadurch jedwede Spannung nimmt.


RENEGADES – MISSION OF HONOR | Regie: Steven Quale | FR/BEL/DE/USA 2017

1995: Die Navy SEALs Matt Barnes, Stanton Baker, Ben Moran, Kurt Duffy und Jack Porter befinden sich im Einsatz in Sarajevo. Bei ihrem Nato-Auftrag, einen Kriegsverbrecher aufzuspüren und auszuschalten, kommen sie trotz ihrer Tarnung als Journalisten nicht weit. Früh werden sie vom serbischen General Petrovic enttarnt. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd ziehen sie eine Schneise der Zerstörung durch die Stadt, weshalb sie von ihrem Befehlshaber Levin suspendiert werden. Da der Auftrag, aller Verwüstung zum Trotz, ein Erfolg war, begießen die fünf Soldaten ihre Leistungen in einer örtlichen Bar. Die einheimische Kellnerin Lara erzählt ihrem Liebling aus der Truppe bald darauf vom Goldschatz, von dem ihr einst ihr Großvater berichtete. Dieser schwört, dass die Nazis in einer versunkenen Kirche tonnenweise Goldbarren versteckt haben… 

„Renegades – Mission of Honor“ kocht eine fast in Vergessenheit geratene Stilrichtung des 90er-Actionkinos wieder auf – wenn auch nur auf mittlerer Flamme.


ELIAS – DAS KLEINE RETTUNGSBOOT | Regie: Simen Alsvik | NOR 2017

Das kleine Rettungsboot Elias ist jung und mutig: Bei einem wilden Sturm zögert es nicht, einem Kutter in Seenot zu helfen. Diese Heldentat beschert Elias einen Job in Großhafen, den Elias begeistert annimmt, obwohl er dafür seine Freunde in der behaglichen Bucht zurücklassen muss. Bald merkt er jedoch, dass die Tage in Großhafen zu anstrengend sind: Elias verschläft seinen Einsatz so oft, dass er heimgeschickt wird. Doch dort ist sein Job jetzt besetzt und seine alten Freunde sind beleidigt. Traurig dümpelt Elias auf dem Meer herum, bis er zufällig ein paar Schmuggelbooten auf die Spur kommt. Da wird ihm klar, dass er jetzt seine Freunde braucht. Also bittet er sie um Hilfe und sie lassen ihn nicht im Stich: sie fahren mit ihm zusammen los und verfolgen die Gangster. Dabei wird es noch ganz schön gefährlich, aber am Ende haben alle gelernt: Auch wenn das Abenteuer groß ist und wir klein sind – gemeinsam sind wir stark.


Heimkinotipp: DIE VERLEGERIN | Regie: Steven Spielberg | USA/UK 2017

1971 steht mit Katharine „Kay“ Graham (Meryl Streep) eine Frau an der Spitze des Verlags, der die renommierte „Washington Post“ herausbringt. Als erste weibliche Zeitungsverlegerin der USA hat Kay ohnehin keinen leichten Stand in der von Männern dominierten Journalistenbranche. Außerdem steht die Zeitung kurz vor dem Börsengang – brisant wird es, als Chefredakteur Ben Bradlee (Tom Hanks) über einen gigantischen Vertuschungsskandal im Weißen Haus berichten will, in den allein vier US-Präsidenten verwickelt sein sollen. In einem nervenzerreißenden Kampf für die Pressefreiheit riskieren Kay und Ben ihre Karrieren und die Zukunft der Zeitung – ihr mächtigster Gegner ist dabei ausgerechnet niemand Geringeres als die gesamte US-Regierung…

Steven Spielbergs „Die Verlegerin“ ist ein routiniert inszeniertes Journalismusdrama, das wichtige, wahre Ereignisse nacherzählt. Dass die Regielegende dabei aber so gar keine Experimente eingeht, macht den Film zur weitestgehend spannungsarmen „Nummer sicher“ der diesjährigen Awardsaison.

Zehn Filme, die mir das 2. Quartal 2018 versüßt haben

Zum Ende eines jeden Monats veröffentliche ich in den sozialen Netzwerken meine fünf ganz persönlichen Lieblingsfilme sowie meine Flops der vergangenen Wochen. Um diese Filme in Zukunft ein wenig mehr zu würdigen, oder zu erklären, weshalb mir Film XY eben so gar nicht gefallen hat, präsentiere ich in meiner ZEHN FILME-Rubrik nun nochmal meine zehn Lieblings- und Hassfilme des vergangenen Quartals inklusive Trailer, in der Hoffnung, Ahnungslosen einen kleine Orientierung zu geben, was man im Kino auf keinen Fall verpassen sollte und was man getrost links liegen lassen darf. Gern seid Ihr unterhalb des Postings dazu aufgefordert, Eure Lieblings- und Hassfilme der vergangenen drei Monate zu veröffentlichen. Viel Spaß!

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