Schlagwort-Archiv: Bryan Singer

Das startet am 14. März 2019

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 14. März, an dem es sich einmal etwas durchschnaufen lässt. Für Familien dürften sowohl „Rocca verändert die Welt“ als auch der neue „Asterix“-Film interessant sein. Beide lohnen sich auf ihre Weise, was auch den Thriller „Destroyer“ nicht besser zusammenfassen könnte. Hier überzeugt in erster Linie Nicole Kidman. Das Fußballer-Biopic „Trautmann“ kann man sich aufgrund mangelnder Ecken und Kanten allerdings getrost schenken – verschenken dagegen vielleicht unseren Heimkinotipp der Woche: Endlich erscheint „Bohemian Rhapsody“ auf DVD und Blu-ray Disc!

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

ROCCA VERÄNDERT DIE WELT | Regie: Katja Benrath | DE 2019

„Meine Eltern sind im Himmel“, lacht die elfjährige Rocca auf Anfrage ihres verdutzten Schulleiters und hat damit sogar doppelt Recht. Denn ihre Mutter ist leider schon bei ihrer Geburt verstorben, während ihr Vater gerade als Astronaut auf der Internationalen Raumstation ISS weilt. Aufgewachsen ist Rocca bei ihrem für die Europäische Weltraumorganisation ESA arbeitenden Papa auf dem Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan. Jetzt wo er auf Mission im All ist, muss Rocca allerdings nach Hamburg, um übergangsweise bei ihrer Oma Dodo zu wohnen. Doch kaum angekommen, löst der menschliche Wirbelwind ein großes Chaos aus. Nicht nur muss die Großmutter wegen ihr und eines allzu forschen Eichhörnchens ins Krankenhaus – was das Jugendamt auf den Plan ruft. Nebenher  sorgt Rocca auch in ihrer neuen Schule für jede Menge Aufregung.

Ein lustiger, spannender und turbulenter Jugendfilm, der nicht nur Spaß macht, sondern auch zum Nachdenken anregt. Anhand der liebenswerten Titelfigur bekommen Kids beider Geschlechter hier ein tolles Vorbild.


ASTERIX UND DAS GEHEIMNIS DES ZAUBERTRANKS | Regie: Alexandre Astier, Louis Clichy | FR 2018

Wir befinden uns im Jahre 50 v.Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt… Ganz Gallien? Nein! Das unbeugsame Volk leistet natürlich zu jeder Zeit Widerstand! Der Druide Miraculix sorgt sich um die Zukunft des Dorfes und macht sich gemeinsam mit Asterix (Milan Peschel) und Obelix (Charly Hübner) auf, einen Nachfolger zu finden, dem er das Geheimnis des legendären Zaubertranks anvertrauen kann. Doch auch der hinterhältige Dämonix versucht, in den Besitz der magischen Formel zu kommen und schreckt dafür nicht einmal vor einem Pakt mit den Römern zurück. Während Asterix und Obelix auf ihrer Suche nach einem würdigen Druiden-Lehrling ganz Gallien durchqueren, müssen die Frauen das Dorf allein gegen die römischen Soldaten verteidigen. Und die Zaubertrank-Vorräte reichen nicht ewig…

Ein 3D-animiertes Abenteuer, sowohl erzählerisch als auch optisch in bester „Asterix & Obelix“-Manier. Nur die weltpolitischen Spitzen vertragen sich nicht immer mit der sonst eher auf Klamauk und Witz setzenden Geschichte.


DESTROYER | Regie: Karyn Kusama | USA 2018

Ein Mordfall wie jeder andere – so scheint es. Erin Bell (Nicole Kidman), einst Vollblutpolizistin in Los Angeles, wird schnell eines Besseren belehrt: Indizien am Tatort deuten darauf hin, dass eine verschollen geglaubte Person aus ihrer Vergangenheit wieder zurück ist. Silas ist der Grund, warum Erin heute ein Schatten ihrer selbst ist, eine gebrochene, innerlich wie äußerlich zerstörte Frau, die durch ihr Leben stolpert wie eine Untote. 17 Jahre sind vergangen, seit Erin als verdeckt arbeitende FBI-Agentin Silas zum ersten Mal auf der Spur war. Damals endete die Ermittlung in einer Katastrophe. Jetzt sieht Erin die Gelegenheit gekommen, ihre Sünden von einst wieder gut zu machen und Silas zur Strecke zu bringen. Koste es, was es wolle…

„Destroyer“ lebt durch und durch von einer herausragenden Nicole Kidman. Die Geschichte und ihre Inszenierung können trotz sichtbarer Ambitionen leider nicht mit dem mithalten, was die Schauspielerin allein durch ihr Spiel beim Zuschauer auslöst.


TRAUTMANN | Regie: Marcus H. Rosenmüller | DE/UK 2018

Bernd Trautmann, 1923 in Bremen geboren, wird mit 17 Jahren in die Wehrmacht eingezogen. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges gerät er in britische Kriegsgefangenschaft und wird in der Nähe von Manchester inhaftiert. Bei einem Fußballspiel unter deutschen Kriegsgefangen wird Jack Friar, Coach des Provinzclubs St. Helens, auf Bernds Talent als Torwart aufmerksam und engagiert ihn für seinen Verein. Trautmann verliert sein Herz an Margaret , die hübsche Tochter seines Trainers. Als nach Kriegsende der Erfolgsverein Manchester City Bernd „Bert“ Trautmann als Torwart engagiert, muss er St. Helens schweren Herzens verlassen: Der Deutsche, der als „Feind“ zur Mannschaft Jack Friars kam, verlässt sie als Freund. Doch in Manchester löst die Verpflichtung des deutschen „Nazi-Torwarts“ eine große Welle der Entrüstung und des Protestes aus…

So leer gefegt von Schmutz und Staub die Settings, so bereinigt wirkt „Trautmann“ erzählerisch im Hinblick auf die durchaus spannende Frage, ob man einem deutschen Kriegsgefangenen Ende des Zweiten Weltkrieges als Sportler zujubeln durfte. Herausgekommen ist ein durch und durch berechenbares Drama in gefälligen Farben aber mit immerhin starken Darstellern.


WAS MÄNNER WOLLEN | Regie: Adam Shankman | USA 2019

Ali Davis hat es als einzige Frau in einer Sportlermanagement Agentur nicht leicht. Die zielstrebige Karrierefrau arbeitet härter als all ihre männlichen Kollegen und wird bei Beförderungen trotzdem immer wieder übergangen. Als sie ihrem Frust auf dem Junggesellinnenabschied ihrer Freundin so richtig Luft macht, bietet ihr eine dubiose Hellseherin die Lösung für ihr Problem … Denn am nächsten Morgen erwacht Ali nicht nur mit einem riesigen Kater, sondern besitzt auch die Fähigkeit, die Gedanken jedes Mannes zu hören, dem sie begegnet. Auch wenn sie es so schafft ihre überheblichen Kollegen auszustechen, stellt sich schnell heraus, dass zu viele Informationen oft mehr Schaden anrichten als Gutes tun.

Eine Karrierefrau mit außergewöhnlichen Fähigkeiten! In „Was Männer wollen“ stellt Regisseur Adam Shankman die Prämisse seines Vorgängers „Was Frauen wollen“ von Nancy Meyers auf den Kopf.


Heimkinotipp: BOHEMIAN RHAPSODY | Regie: Bryan Singer (Dexter Fletcher) | USA 2018

Im Jahr 1970 gründen Freddie Mercury, Brian May, Roger Taylor und John Deacon die Band Queen, die später zu einer der legendärsten Rockbands aller Zeiten werden sollte. Songs wie „Killer Queen”, „Bohemian Rhapsody”, „We Are The Champions” und „We Will Rock You“ machen die Musiker unsterblich, doch hinter der Fassade des Leadsängers Freddie Mercury macht sich langsam eine emotionale Zerrissenheit bemerkbar. Nicht nur mit seiner für ihn lange Zeit nicht definierbaren Sexualität muss sich der aus Sansibar stammende Parse arrangieren. Immer häufiger scheint sein Umfeld etwas Anderes zu wollen, als er selbst. Spätestens als sich seine große Liebe Mary von ihm trennt, bricht auch Freddie den Kontakt zu seinen Bandmitgliedern ab und versucht, solo genauso erfolgreich zu sein. Erst viel zu spät begreift er, dass er in diesen eigentlich längst eine Familie gefunden hat, mit der er 1985 beim legendären Live-Aid-Konzert spielen will.

„Bohemian Rhapsody“ bringt das große Kunststück fertig, aus Menschen, die noch nie Berührungspunkte mit der Band hatten, Queen-Fans zu machen. Und trotz einiger Ungenauigkeiten im porträtierenden Teil, an dem sich allerdings nur Puristen stören dürften, ist der Musikfilm obendrein ein hochemotionales Porträt einer faszinierenden Persönlichkeit, die Rami Malek voller Inbrunst, Leidenschaft und Sensibilität verkörpert.

2018 – Die Plätze 10 bis 1

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge werde ich mit den Top 10 meiner Lieblingsfilme 2018 nun endgültig mit dem vergangenen Jahr abschließen. Ein kurzes Abschlussfazit: Erneut habe ich – vor allem berufsbedingt – die Anzahl der von mir in einem Jahr gesehenen Filme noch einmal gesteigert. Dabei hatte ich im Großen und Ganzen das Gefühl, dass das Jahr eher durchschnittlich war. Meine Lieblingsfilme habe ich daher lieber einmal mehr geschaut (mit „Mission: Impossible – Fallout“ einen sogar ganze sechsmal im Kino), als mich ein zweites Mal durch Filme zu quälen, die (wie die meisten) noch eine zweite Chance bekommen, wenn ich unsicher bin. Ich war dieses Jahr mit Herzblut beim Fantasy Filmfest anwesend – dafür, dass ich Filmfestivals eigentlich nicht ausstehen kann, hat es mir auch bemerkenswert gut gefallen. Und mein anfänglicher Missmut gegenüber des deutschen Kinos hat sich spätestens in der zweiten Jahreshälfte wieder in Luft aufgelöst.

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Das startet am 1. November 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 1. November, der um den 31. Oktober als vorgezogener Starttag für zwei Filme ergänzt wird. Mit „Bohemian Rhapsody“ erscheint das umstrittene Porträt der legendären Band Queen in den Kinos, das sich zwar jede Menge künstlerische Freiheiten nimmt, jedoch das erreicht, was beabsichtigt ist: er zollt der prägenden Musik der Band einen Tribut. Und Rami Malek brilliert! Auch aus deutschen Landen gibt es mit „25 km/h“ eine sehr sympathische Roadmovie-Komödie mit zwei top aufgelegten Darstellern zu sehen, die hoffentlich das Publikum bekommt, das sie verdient. Disneys Wintermärchen „Der Nussknacker“ durften wir indes noch nicht sehen. Und für alle, die „Mandy“ auf dem Fantasy Filmfest verpasst haben, gibt es den abgefuckten LSD-Albtraum auch in einigen ausgewählten Kinos in Deutschland zu sehen.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

Starttag: 31. Oktober: BOHEMIAN RHAPSODY | Regie: Bryan Singer (Dexter Fletcher) | USA 2018

Im Jahr 1970 gründen Freddie Mercury, Brian May, Roger Taylor und John Deacon die Band Queen, die später zu einer der legendärsten Rockbands aller Zeiten werden sollte. Songs wie „Killer Queen”, „Bohemian Rhapsody”, „We Are The Champions” und „We Will Rock You“ machen die Musiker unsterblich, doch hinter der Fassade des Leadsängers Freddie Mercury macht sich langsam eine emotionale Zerrissenheit bemerkbar. Nicht nur mit seiner für ihn lange Zeit nicht definierbaren Sexualität muss sich der aus Sansibar stammende Parse arrangieren. Immer häufiger scheint sein Umfeld etwas Anderes zu wollen, als er selbst. Spätestens als sich seine große Liebe Mary von ihm trennt, bricht auch Freddie den Kontakt zu seinen Bandmitgliedern ab und versucht, solo genauso erfolgreich zu sein. Erst viel zu spät begreift er, dass er in diesen eigentlich längst eine Familie gefunden hat, mit der er 1985 beim legendären Live-Aid-Konzert spielen will.

„Bohemian Rhapsody“ bringt das große Kunststück fertig, aus Menschen, die noch nie Berührungspunkte mit der Band hatten, Queen-Fans zu machen. Und trotz einiger Ungenauigkeiten im porträtierenden Teil, an dem sich allerdings nur Puristen stören dürften, ist der Musikfilm obendrein ein hochemotionales Porträt einer faszinierenden Persönlichkeit, die Rami Malek voller Inbrunst, Leidenschaft und Sensibilität verkörpert.


Starttag: 31. Oktober: 25 KM/H | Regie: Markus Goller | DE 2018

Nach 30 Jahren treffen sich die beiden Brüder Georg und Christian auf der Beerdigung ihres Vaters wieder. Beide haben sich zunächst wenig zu sagen: Georg, der Tischler geworden ist und seinen Vater bis zuletzt gepflegt hat, und der weitgereiste Top-Manager Christian, der nach Jahrzehnten erstmalig zurück in die Heimat kommt. Doch nach einer durchwachten Nacht mit reichlich Alkohol beginnt die Annäherung: Beide beschließen, endlich die Deutschland-Tour zu machen, von der sie mit 16 immer geträumt haben – und zwar mit dem Mofa. Völlig betrunken brechen sie noch in derselben Nacht auf. Trotz einsetzendem Kater und der Erkenntnis, dass sich eine solche Tour mit über 40 recht unbequem gestaltet, fahren sie unermüdlich weiter, während sie schräge Bekanntschaften machen und diverse wahnwitzige Situationen er- und überleben.

„25 km/h“ ist ein über weite Strecken sehr sympathisches und amüsantes Roadmovie mit zwei bestens aufgelegten Hauptdarstellern. Zwischendurch mogeln sich allerdings immer mal wieder theatralische Bildmontagen in den Film, die der sonst so authentisch und bodenständig inszenierten Komödie für Minuten den Anstrich eines austauschbaren Schweiger-Blockbusters verleihen. Und das hätte Markus Gollers Regiearbeit echt nicht benötigt.


BLUE MY MIND | Regie: Lisa Brühlmann | CH 2017

Die 15-jährige Mia ist zusammen mit ihren Eltern umgezogen, und so beginnt für sie der Spießrutenlauf, sich in der neuen Schule einzuleben. Sie will bloß nicht als Langweilerin abgestempelt werden, weshalb sie sich den Störenfrieden in der Klasse annähert. Parallel dazu sondert sich Mia von ihren Eltern ab. Sie missachtet zunehmend Bitten und Regeln, durchwühlt unerlaubt die privaten Sachen ihrer Eltern, fängt sogar an, zu hinterfragen, ob sie überhaupt in diese Familie gehört. Doch nicht nur charakterlich verändert sich Mia, sondern auch körperlich, was sie eingangs verwundert und zunehmend verängstigt. Sie fühlt sich fehl am Platze, sie hat Angst, dass ihre Mitschülerinnen und Mitschüler von ihren körperlichen Eigenheiten Wind bekommt. Und trotzdem will sich Mia nicht von ihren neu entdeckten Freundinnen und Jungsbekanntschaften abkoppeln…

„Blue My Mind“ ist ein bildgewaltiger, toll gespielter Film über das Gefühl des Verlorenseins, das eine Teenagerin plagt, die frisch in der Pubertät angekommen ist.

Bohemian Rhapsody

Die Produktionsschwierigkeiten, mit denen BOHEMIAN RHAPSODY zu kämpfen hatte, ließen Filmfans lange Zeit nichts Gutes erahnen. Nun erscheint der Film über die Band Queen und ihren legendären Frontsänger Freddie Mercury, der sich viele künstlerische Freiheiten herausnimmt und damit goldrichtig liegt, endlich in den Kinos und macht alle bösen Vorahnungen zunichte. Mehr dazu verraten wir in unserer Kritik!

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Das startet am 22. September 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 22. September, dessen stärkster Neustart in nur wenigen Kinos laufen wird. Das Schwangerschafts-Drama „24 Wochen“ gehört zum Intensivsten, was das deutsche Kino 2016 hervorgebracht hat, während Florian Gaag mit „LenaLove“ nachlegt und ein starkes, authentisches Jugend-Drama auf die Leinwand bringt. In den Multiplexen dürfte „Die glorreichen Sieben“ ordentlich abgehen. Der Actionwestern ist stargespickt und hat im Genre aktuell keine starke Konkurrenz zu fürchten. Thematisch dürften sich viele zudem für „Snowden“ interessieren, doch qualitativ hängt dieser Film den anderen hinterher. Zu guter Letzt traue ich der Komödie „Bad Moms“ trotz durchschnittlicher Qualität einen starken Start zu.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

24 WOCHEN | Regie: Anne Zohra Berrached | DE 2016

24 Wochen

Astrid (Julia Jentsch) und Markus (Bjarne Mädel) stehen mit beiden Beinen fest im Leben. Astrid lebt und liebt ihren Beruf als Kabarettistin, ihr Mann und Manager Markus unterstützt sie besonnen und liebevoll. Doch als die beiden ihr zweites Kind erwarten, wird ihr Leben aus der Bahn geworfen: Bei einer Routineuntersuchung erfahren sie, dass das Baby schwer krank ist. Die Diagnose trifft sie wie das blinde Schicksal, das sie auf sich nehmen müssen. Gemeinsam wollen sie lernen, damit umzugehen. Doch während Heilungspläne, Ratschläge und Prognosen auf sie niederprasseln, stößt ihre Beziehung an ihre Grenzen. Die Suche nach der richtigen Antwort stellt alles in Frage. Je mehr Zeit vergeht, desto klarer erkennen sie, dass nichts und niemand ihnen die Entscheidung abnehmen kann, die eine Entscheidung über Tod und Leben ist.
5 von 5

Anne Zohra Berrached gelingt mit ihrem Drama „24 Wochen“ ein mitfühlender, ehrlicher und hochklassig gespielter Appell an uns alle, Konflikte nicht auf ihre Schwarz-Weiß-Zeichnung zu reduzieren, sondern individuelle Einflüsse selbiger zu tolerieren. So ist ihr Film mitunter kaum zu ertragen und bedarf einer anschließenden Auseinandersetzung, doch mutiger könnte man das Tabu Schwangerschaftsabbruch nicht angehen.


DIE GLORREICHEN SIEBEN | Regie: Antoine Fuqua | USA 2016

Die glorreichen Sieben

Das kleine Städtchen Rose Creek steht unter der tödlichen Kontrolle des Geschäftsmanns Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard), der die dortigen Anwohner unterjocht und erpresst. Die verzweifelten Einwohner engagieren daher zu ihrem Schutz sieben Outlaws, Kopfgeldjäger, Spieler und Revolverhelden – Sam Chisolm (Denzel Washington), Josh Farraday (Chris Pratt), Goodnight Robicheaux (Ethan Hawke), Jack Horne (Vincent D’Onofrio), Billy Rocks (Byung-Hun Lee), Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo) und Red Harvest (Martin Sensmeier). Während sie die Stadt mit viel Elan und Hoffnung auf den gewalttätigen Showdown vorbereiten, der unausweichlich bevorsteht, finden diese sieben Söldner heraus, dass es bei ihrem Kampf um mehr als nur um Geld geht.
4 von 5

Die glorreichen Sieben“ punktet mit Tempo, Style und tollen Darstellern. In Sachen Brutalität schaltet Antoine Fuqua überraschend auf Sparflamme. Dadurch büßt die Neuauflage des Klassikers jedoch nur bedingt an Sehvergnügen ein. Der energiegeladene Action-Western bietet einen äußerst unterhaltsamen Spagat zwischen traditionellem Genrekino und modernem Blockbuster-Entertainment.


LENALOVE | Regie: Florian Gaag | DE 2016

LenaLove

Die zurückhaltende aber alles andere als unbeliebte Lena (Emilia Schüle), 16, kreativ und hochsensibel, fühlt sich in der Vorortsiedlung, in der sie lebt, zunehmend ausgegrenzt und unverstanden. Im begabten Künstler Tim (Jannik Schümann) findet sie einen Seelenverwandten. Ein erster Flirt bahnt sich an, der aber jäh endet, als sich Lenas ehemals beste Freundin Nicole (Kyra Sophia Kahre) an Tim heranmacht. Tief enttäuscht schüttet Lena ihrem neuen Chat-Freund Noah ihr Herz aus. Noch ahnt die Schülerin nicht, wer sich tatsächlich hinter diesem Account verbirgt. Ein hinterhältiges Spiel nimmt seinen Lauf, das die makellose Fassade des Vorstadt-Idylls allmählich zum Einsturz bringt. Bei einem nächtlichen Date mit Noah gerät das „Spiel“ außer Kontrolle. Danach wird für Lena und alle Beteiligten nichts mehr so sein, wie es einmal war.
4 von 5

Florian Gaags Teenie-Drama „LenaLove“ ist kein platter Rundumschlag gegen unsere online-fixierte Jugend, sondern ein mutiges Filmprojekt auf der Höhe der Zeit, das weit darüber hinaus Themen wie soziale Isolation, missverstandene Kommunikation und den Versuch, sich der Gesellschaft bestmöglich anzupassen, anspricht.


BAD MOMS |  Regie: Jon Lucas, Scott Moore | USA 2016

Bad Moms

Amy Mitchell (Mila Kunis) steckt mittendrin im Alltagswahnsinn. Die attraktive 32-Jährige strampelt sich ganz schön ab, um Kids und Karriere unter einen Hut zu bringen. Als sie herausfindet, dass sie von ihrem Mann Mike (David Walton) auch noch betrogen wird, ist Schluss mit Nettigkeit und Perfektion. Ab sofort pfeift Amy auf alle Regeln, setzt den untreuen Gatten kurzerhand vor die Tür und lässt es mit ihren neuen Freundinnen, der braven Kiki (Kristen Bell) und der frivolen Carla (Kathryn Hahn), so richtig krachen: Supermom war gestern – jetzt regieren die Bad Moms! So viel unverschämte Freizügigkeit ruft umgehend Gwendolyn James (Christina Applegate) auf den Plan. Die spießige Übermutter der Schule hält nämlich gar nichts von Spaßkultur und setzt ein böses Intrigenspiel in Gang, was Amy nur noch mehr in Fahrt bringt.3 von 5

„Bad Moms“ verläuft zwar in üblichen Genre-Bahnen, doch das enthusiastisch aufspielende Ensemble und die lobenswerte Botschaft machen aus der Komödie ein ebenso kurzweiliges wie durchaus berührendes Vergnügen.


DER VOLLPOSTEN |  Regie: Gennaro Nunziante | IT 2016
Der Vollposten

Checco Zalone (spielt sich selbst) hat das, wovon andere nur träumen können: Eine unbefristete Festanstellung in der Landesverwaltung für Jagd und Fischerei in seiner italienischen Heimatstadt. Seine alles andere als arbeitsintensive Position sichert ihm nicht nur Geschenke der vorsprechenden Antragsteller, sondern auch die uneingeschränkte Hingabe seiner Dauerfreundin. Und natürlich ist er sich auch der ewigen Liebe seiner lieben Frau Mutter gewiss. Doch dann beschließt die Regierung eine Reform der öffentlichen Verwaltung und Checco wird vor die Wahl gestellt: Kündigung oder Versetzung. Stur klammert er sich an seine ihm heilige Festanstellung. Doch die eiskalte Beamtin Sironi (Sonia Bergamasci) will Checco loswerden und entsendet ihn an immer abgelegenere Orte, sogar weit über die Grenzen Italiens hinaus… 3 von 5

Doof aber lustig! Mit seiner Komödie „Der Vollposten“ zieht Gennaro Nunziante nicht bloß seine Landsleute einmal quer durch den Kakao, sondern alles was ihm gerade vor die Nase läuft. Ob das Beamtentum, die Bewohner anderer Länder oder den zunehmenden Sittenverfall: Hier bekommt jeder sein Fett weg. Und zwar auf erstaunlich unterhaltsame, wenn auch nicht immer ganz kluge Art und Weise.


SNOWDEN | Regie: Oliver Stone | FR/DE/USA 2016
Snowden

Als Edward Snowden im Jahr 2013 seinen Job bei der NSA hinter sich lässt und nach Hongkong fliegt, tut er das stillschweigend, ohne dass NSA-Mitarbeiter oder seine langjährige Freundin Lindsay Mills davon etwas ahnen. In Hongkong will er sich mit den Journalisten Glenn Greenwald und Ewen MacAskill sowie der amerikanischen Dokumentarfilmerin Laura Poitras treffen, um Informationen über weltweite und in tiefste Privatbereiche vordringende Überwachungsprogramme der US-Regierungzu enthüllen. Der herausragende Programmierer und Berater für IT-Sicherheit hatte entdeckt, dass amerikanische Regierungsbehörden eine Unmenge an Daten gesammelt hatten und dafür jede nur erdenkliche Form digitaler Kommunikation überwacht und aufgezeichnet worden war. 2 von 5

„Snowden“ ist zweifelsohne ein wichtiger Film, der abseits der herausragenden Schauspielleistungen Joseph Gordon-Levitts seiner Bedeutung qualitativ nicht gerecht wird. Oliver Stone inszeniert die Geschichte um den Whistleblower als weitestgehend austauschbare Liebesgeschichte, deren Seichtheit der ernsten Überwachungsthematik immer wieder im Wege steht.


ALICE UND DAS MEER | Regie: Lucie Borleteau | FR 2014
Alice und das Meer

Alice (Ariane Labed) fährt zur See. Während ihr Freund, auf dem Festland zurückbleibt, arbeitet sie als Mechanikerin auf einem Frachtschiff. Alice liebt das Meer und seine unendliche Weite, weiß aber auch, dass jede Freiheit zum Gefängnis werden kann. In ihrer Kabine stößt Alice auf ein Tagebuch, das ihrem Vorgänger, einem alten Mechaniker gehört hat. Bei der Lektüre seiner Notizen – zwischen Problemen mit der Maschine, neuen Eroberungen und Liebeskummer – klingt seltsamerweise etwas nach, das auch Alice verspürt, das Glück und die Traurigkeit viele Monate des Jahres in einer Parallelwelt auf dem Meer zu leben. Von Hafen zu Hafen, zwischen dem Leben an Bord inmitten einer rein männlichen Schiffsbesatzung und ihren Gefühlen, die ins Schwanken geraten, versucht Alice ihren Kurs zu halten.


HEDIS HOCHZEIT | Regie: Mohamed Ben Attia | TUN/BE/FR 2016
Hedis Hochzeit

Hedi (Majd Mastoura) ist ein ruhiger, junger Mann, der dem Weg folgt, der ihm vorgezeichnet wurde. Tunesien verändert sich, aber Hedi erwartet nicht viel von der Zukunft und lässt andere die Entscheidungen für ihn treffen. In der Woche, in der seine Mutter seine Hochzeit vorbereitet, schickt ihn sein Boss ans Meer, nach Mahdia, um neue Kunden zu gewinnen. Doch dort vernachlässigt Hedi seine beruflichen Aufgaben und bald trifft er Rim (Rym Ben Messaoud), eine freigeistige Weltreisende, die als Animateurin in einem Club arbeitet. Rims Lebenslust färbt auf Hedi ab und die beiden beginnen eine leidenschaftliche Liebesaffäre. Während zu Hause in Kairouan die Hochzeitsvorbereitungen in vollem Gange sind, muss Hedi endlich mal eine eigene Entscheidung treffen.


THE VISIT | Regie: Michael Madsen | DK/IE/AT/FIN/NOR 2015
The Visit - Eine außerirdische Begegnung

Der dänische Regisseur Michael Madsen dokumentiert in „The Visit“ ein Ereignis, das bisher nicht stattgefunden hat: Die erste Begegnung des Menschen mit intelligentem Leben aus dem All! Seit der Erfindung der Radiowellen wird der Mensch nicht müde, Signale in den Weltraum zu senden, um Kontakt mit möglichem Leben im All aufzunehmen. Die Frage für Viele ist nicht „Was passiert, wenn wir Kontakt haben?“, sondern viel mehr „Wann werden wir den ersten Kontakt haben?“. Madsen entwirft ein unglaubliches Szenario, fragt bei UNO, NASA, Astrophysikern und dem Militär nach, erlangt beispiellosen Zugang zu Experten wie der Direktorin des UNO Büros für Weltraumfragen, der ISU (International Space University) sowie der SETI (Search for Extraterrestrial Intelligence). Und spielt Möglichkeiten eines Erstkontakts durch.


Heimkinotipp: X-Men: Apocalypse | Regie: Bryan Singer | USA 2016

X-Men: Apocalypse

1983 wird der unbesiegbare, unsterbliche Apocalypse (Oscar Isaac), seines Zeichens mächtigster Mutant aller Zeiten, nach fünftausendjähriger Gefangenschaft befreit. Wütend, dass er und seine Artgenossen nicht länger als Götter verehrt werden, schart er mächtige Mutanten um sich – unter ihnen der durch den tragischen Tod seiner Tochter entmutigte Magneto (Michael Fassbender) –, um der Welt unter seiner Führung eine neue Ordnung zu geben. Um Apocalypses Pläne weltweiter Zerstörung zu durchkreuzen, führen Raven (Jennifer Lawrence) und Professor X (James McAvoy) ein junges X-Men-Team in eine epische Schlacht, um dem scheinbar unbezwingbaren Feind Einhalt zu gebieten. 3 von 5

„X-Men: Apocalypse“ beginnt auf dem erzählerisch komplexen Niveau von „The First Avenger: Civil War“ und verliert sich schließlich in einer lieblosen Materialschlacht der Marke „Batman v Superman“. Wenngleich der erzählerisch angenehme Teil den Großteil des Films ausmacht, ist es doch ausgerechnet die Schlussphase, die den bleibenden Eindruck des Zuschauers prägt.

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