Wessels‘ Weihnachts-Countdown: Beste Hauptdarstellerin

Endlich ist es wieder soweit! Die Zeit der Besinnlichkeit, der Ruhe und Rückbesinnung auf zwölf aufregende Monate eines viel zu schnell vorbeiziehenden Jahres hat begonnen: der Dezember, und damit verbunden die Zeit, in der wir für gewöhnlich jeden Tag ein Türchen an unserem Adventskalender öffnen dürfen. Egal ob Ihr aus Eurem Schokolade, Gummibärchen oder ganz etwas anderes zieht: all das kann ich Euch nicht bieten! Dafür präsentiere ich Euch an dieser Stelle bis zum 24. Dezember jeden Tag ein ganz besonderes Top-Ranking, mit dem ich mein Filmjahr 2018 Revue passieren lassen möchte. Heute widme ich mich den fünf besten Hauptdarstellerinnen der vergangenen 12 Monate!

Jessica Chastain in MOLLY’S GAME

Jessica Chastain mimt im Real-Life-Thriller „Molly’s Game“ eine resolute, junge Ex-Skifahrerin, die über viele Jahre lang illegale Pokerturniere für die Reichen und Schönen Hollywoods abgehalten hat. Ihre Rolle erfordert dabei allerdings nicht nur ein möglichst toughes und unnahbares Auftreten, sondern auch eine ungeheure Zerbrechlichkeit, gepaart mit Reue und einem trotz dessen unerschütterlichen Selbstbewusstsein. Gerade in der zweiten Filmhälfte verlangt das Skript Chastain alles ab – und die umwerfende Schauspielerin meistert ihre Aufgabe bravourös.

Toni Collette in HEREDITARY

Die Tour-de-Force-Performance der für ihre Rolle bereits mehrfach für Filmpreise nominierten Toni Collette im Ausnahme-Horrorfilm „Hereditary“ ist nicht im Ansatz vergleichbar mit der von Chastain, jedoch nicht minder herausragend. Collettes Figur hängt emotional an einem seidenen Faden, geht irgendwann regelrecht auf dem Zahnfleisch und schürt zu gleichen Anteilen Mitleid wie eine ungeheure Einschüchterung, denn wenn sie ihrem Filmsohn hier mitten ins Gesicht sagt, dass sie ihn nicht haben wollte, trägt sie das mit einer solch unterkühlten Inbrunst vor, dass einem selbst beim Zuschauen das Blut in den Adern gefriert.

Elsie Fisher in EIGHTH GRADE

Leider hat das Teenagerdrama „Eighth Grade“ bislang noch nicht einmal einen deutschen Starttermin, dennoch gehört Elsie Fishers Leistung an dieser Stelle mehr gewürdigt als alle anderen, denn die blutjunge Schauspielerin entblößt sich vor der Kamera seelisch direkt mehrfach. Ihre Figur der pubertierenden Kayla Day wird dank Fishers voller Inbrunst und Fingerspitzengefühl verkörperten Performance nicht zu einer x-beliebigen Außenseiterin, sondern zu einer charakterlich komplexen kleinen Persönlichkeit, deren Schicksal einem deshalb ganz besonders ans Herz geht.

Lady Gaga in A STAR IS BORN

Dass Lady Gaga in „A Star Is Born“ alle um den Verstand singen würde, war abzusehen. Das wirklich Bemerkenswerte an ihrer Performance in dem Hollywood-Drama ist allerdings, dass sie einen in den ruhigen Schauspielmomenten fast noch mehr umhaut, als wenn sie ihre spektakuläre Stimme auf der Bühne spielen lässt. Mit ihrer zurückhaltenden Gestik und ihrer sehr feinen Mimik stellt sie sich voll in den Dienst dieses Films, dem ein „Zuviel“ auf Darstellerebene schnell das Genick hätte brechen können. Lady Gaga weiß das und erweist sich als Idealbesetzung für die vom Schicksal gebeutelte Sängerin.

Jennifer Lawrence in RED SPARROW

Anfang des Jahres eroberte Jennifer Lawrence in „Red Sparrow“ die Alleinherrschaft über ihren Körper zurück – und ihr starkes, selbstbewusstes Auftreten in dem Spionagethriller schien so etwas wie die Antwort auf den Nacktbilder-Skandal zu sein, bei dem Hacker intime Fotos der Schauspielerin ins Internet gestellt hatten. So resolut und selbstbestimmt wie in „Red Sparrow“ hat man Lawrence bislang noch nirgendwo gesehen; verführerisch und doch jederzeit die Kontrolle über sich und ihr Umfeld habend, zeigte sie sich in dem Film von einer Seite, von der ich in Zukunft gern mehr sehen würde.

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