Schlagwort-Archiv: Derek Cianfrance

Das startet am 2. Februar 2017

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 2. Februars, an dem ausgerechnet ein deutscher Kinderfilm zu den ganz großen Highlights gehört. „Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“ ist nicht nur aufgrund von Regisseur Andreas Dresen einen Blick wert. Des Weiteren werfen die Oscars erneut ihre Schatten voraus. So startet „Hidden Figures“ von Theodore Melfi, aber auch der ursprünglich mal als Academy-Award-Anwärter gehandelte „Die irre Heldentour des Billy Lynn“ von Ang Lee. Für das größte Aufsehen wird indes wohl Ben Afflecks neue Regiearbeit „Live by Night“ sorgen, auch wenn sie das gar nicht mal so sehr verdient hat. Übrigens: Besonders gespannt darf man wohl auch auf „Rings“ sein – was genau ihr davon erwarten dürft, verrate ich Euch ab Donnerstag-Abend. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

TIMM THALER ODER DAS VERKAUFTE LACHEN | Regie: Andreas Dresen | DE 2017

Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen

Timm Thaler (Arved Friese) lebt in ärmlichen Verhältnissen, doch er lacht gern und viel. Sein Lachen ist so bezaubernd und ansteckend, dass der dämonische Baron Lefuet (Justus von Dohnányi) es um jeden Preis besitzen will. Und so macht der reichste Mann der Welt dem Jungen ein unmoralisches Angebot: Wenn Timm ihm sein Lachen verkauft, wird er in Zukunft jede Wette gewinnen. Nach anfänglichem Zögern unterschreibt Timm den Vertrag. Jetzt kann er sich scheinbar jeden Wunsch erfüllen, doch ohne sein Lachen ist er ein anderer Mensch. Nur noch Timms Freunde Ida (Jule Hermann) und Kreschimir (Charly Hübner) halten zu ihm. Gemeinsam wollen sie Timm aus den Fängen des Barons befreien und durch eine List sein markantes Lachen zurückgewinnen.
4 von 5

„Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“ ist ein ebenso aussagekräftiger wie liebevoller Film, mag aber inszenatorisch zunächst ein wenig befremdlich wirken. Doch die optischen Widersprüche aus der Darstellung eines verarmten, zeitlich kaum zu verortenden Deutschland und der futuristischen Welt des Grafen verhilft der Geschichte zur einer entrückten Realität und dadurch zu noch mehr Zeitlosigkeit.


HIDDEN FIGURES – UNERKANNTE HELDINNEN | Regie: Theodore Melfi | USA 2016
Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen

Katherine Johnson (Taraji P. Henson), Dorothy Vaughan (Octavia Spencer) und Mary Jackson (Janelle Monáe) arbeiten zu Beginn der Sechzigerjahre bei der NASA und sind an vorderster Front an einem der wichtigsten Ereignisse der jüngeren Zeitgeschichte beteiligt. Die brillanten Mathematikerinnen sind Teil jenes Teams, das dem ersten US- Astronauten John Glenn die Erdumrundung ermöglicht. Eine atemberaubende Leistung, die der amerikanischen Nation neues Selbstbewusstsein gibt, den Wettlauf ins All neu definiert und die Welt aufrüttelt. Dabei kämpft das visionäre Trio um die Überwindung der Geschlechter- und Rassengrenzen und ist eine Inspiration für kommende Generationen, an ihren großen Träumen festzuhalten.4 von 5

Mit einem feinen Fingerspitzengefühl für die Balance zwischen Tragik und Komik erzählt Theodore Melfi in einem Tatsachendrama „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ von drei Powerfrauen, die die US-amerikanische Raumfahrtgeschichte entscheidend geprägt haben.


DIE IRRE HELDENTOUR DES BILLY LYNN |  Regie: Ang Lee | USA/UK/CN 2016
Die irre Heldentour des Billy Lynn

Nach einem schrecklichen und alle Beteiligten stark traumatisierenden Gefecht im Irakkrieg werden der 19-jährige Soldat Billy Lynn (Joe Alwyn) und seine Kameraden in ihrer Heimat als Helden gefeiert und auf eine landesweite Siegestour durch die USA geschickt. Alles wirkt merkwürdig – weiß doch Niemand, was an der Front wirklich geschah. So kehren nach und nach die wahren Geschehnisse am Golf ans Licht und die Enthüllung findet ihren Höhepunkt während der spektakulären Halbzeit-Show eines Football-Spiels an Thanksgiving. Die amerikanische Feier-Euphorie ist meilenweit von der Realität des Krieges entfernt, doch so wirklich bremsen lassen möchte sich Niemand darin, Menschen zu feiern, die vielleicht gar nicht gefeiert werden wollen…
3 von 5

„Die irre Heldentour des Billy Lynn“ punktet mit virtuosen Bildern und einer vielschichten Geschichte über den Sinn und Unsinn von Heroisierung. Abstriche macht er dafür bei manch einem Besetzungscoup und einer recht holprigen Erzählweise, bei der sich Tonfälle beißen und manch ein Handlungsstrang kein zufriedenstellendes Ende findet.


LIVE BY NIGHT | Regie: Ben Affleck | USA 2016
Live by Night

Die wilden Zwanziger. Die Prohibition hat den Alkoholfluss in den von Gangstern betriebenen Flüsterkneipen noch nicht ausgetrocknet. Für jeden Mann mit Ehrgeiz und guten Nerven bietet sich hier die Möglichkeit, zu Macht und Geld zu kommen. Joe Coughlin (Ben Affleck), der Sohn des Bostoner Police Superintendents (Brendan Gleeson), hat schon vor langer Zeit seiner strengen Erziehung den Rücken gekehrt, um ein Gesetzloser zu werden. Doch auch unter Kriminellen gibt es Regeln, und Joe bricht eine wichtige: Er betrügt einen mächtigen Gangsterboss und stiehlt sein Geld und seine Braut (Sienna Miller). Die heiße Affäre endet tragisch und Joe landet auf einem Pfad der Rache, des Ehrgeizes, der Liebe und des Betruges, der ihn hinaus aus Boston führt und hinein in die feucht-heiße Unterwelt der Rum-Schmuggler von Tampa.3 von 5

„Live by Night“ lebt von seinem schönen Schein – namhafte Darsteller, eine schmucke Optik und diverse gesellschaftsrelevante Themen prägen das Bild dieses Crime-Thrillers, der als Gangsterporträt wiederum kaum funktioniert. Kurzweilig und unterhaltsam ist er dennoch – und zeitweise auch ganz schön brutal.


RINGS | Regie: F. Javier Gutiérrez | USA 2017

Rings

Es kursiert immer noch: das Video, das einen umbringt, wenn man es sich ansieht. Seit dem letzten Todesfall sind mittlerweile zwei Jahre vergangen, als der attraktive Bio-Professor Gabriel auf einem Flohmarkt einen alten Videorekorder ersteht. Auf die Aufforderung „Play Me“, die auf einer mitgelieferten Videokassette steht, reagiert er prompt – und schaut sich sogleich den gruseligen Videoclip an, mit dem sich das Brunnenmädchen Samara einst ihre vielen Todesopfer holte. Ähnliches ist offenbar auch Carter ergangen. Seit Wochen distanziert er sich von seiner Freundin Julia, bis sie ihn eines Tages gar nicht mehr erreicht. Sie reist zu ihm, um seinem Verschwinden auf die Schliche zu kommen. Vor Ort entdeckt sie Recherchematerial und diverse Aufzeichnungen, denn ihr Freund hatte kurz zuvor noch versucht, mehr über die Urheberin eines Videobandes herauszufinden… 3 von 5

Erzählerisch kann F. Javier Guttiérrez den „Ring“-Kosmos um einige interessante Facetten ergänzen, doch inszenatorisch kommt sein sehr krimilastiger „Rings“ nicht über den Status einer gut gemeinten Hommage hinaus.


VOLT |  Regie: Tarek Ehlail | DE/FR 2016

Volt

Die Flüchtlingskrise war nur der Anfang. In naher Zukunft hat Deutschland Transitzonen an seinen Grenzen errichtet. Tausende Flüchtlinge warten in großen Lagern. Auf Einbürgerung – oder ihren Rücktransport. Längst wurden die Menschen in den rechtsfreien Slums sich selbst überlassen. Die Situation brodelt, droht ständig zu eskalieren. Brachiale Polizeikorps halten die wütenden Transits auf Abstand. In den Reihen der staatsübergreifenden Einsatzkommandos steht auch Volt, der im nächtlichen Einsatz eine folgenschwere Tat begeht: Volt tötet den Flüchtling Hesham. Das Verbrechen bleibt zeugenlos, doch aufkeimende Schuld beginnt ihn zu zerfressen, treibt Volt zunehmend und immer tiefer in die Welt seines Opfers – bis in die Arme von LaBlanche, der Schwester des Toten. Er beginnt ihr zu folgen. Zuerst als Retter, dann als Freund… 2 von 5

An „Volt“ überzeugt in erster Linie die technische Aufmachung. Der düstere Crime-Thriller strahlt eine fiebrige Atmosphäre aus, mit der sich Regisseur Tarek Ehlail auch vor internationaler Konkurrenz nicht zu verstecken braucht. Ob man sich hingegen auf ein Filmerlebnis einlassen möchte, das so vollkommen ohne Hoffnung oder sympathische Figuren auskommt, steht auf einem anderen Blatt.


THE SALESMAN | Regie: Asghar Farhadi | IRN/FR 2016

The Salesman

Fluchtartig müssen Emad (Shahab Hosseini) und Rana (Taraneh Alidoosti) ihre Wohnung verlassen. Durch eine Beschädigung des Fundaments droht das Haus einzustürzen. Ein Bekannter stellt dem jungen Paar seine leerstehende Wohnung zur Verfügung, ein seltener Glücksfall in einer dicht besiedelten Stadt wie Teheran. Als Rana im Badezimmer von einem Unbekannten überrascht wird, erfahren sie, dass die Vormieterin neben persönlichen Gegenständen auch einen zweifelhaften Ruf hinterlassen hat. Rana weigert sich, die Polizei einzuschalten oder auch nur über den Vorfall zu sprechen. Also macht sich Emad selbst auf die Suche nach dem Täter. Zunehmend verstrickt sich das Paar in einem Geflecht aus Scham und Schuldzuweisungen und droht schließlich daran zu zerbrechen. Nominiert für den Oscar als „Bester fremdsprachiger Film“.


 Heimkinotipp: LIEBE ZWISCHEN DEN MEEREN |  Regie: Derek Cianfrance | USA 16

Liebe zwischen den Meeren

Der traumatisierte Kriegsveteran Tom Sherbourne (Michael Fassbender) nimmt eine Stelle als Leuchtturmwärter auf Janus Rock an. Auf der winzigen Insel gibt es nur ihn und das tosende Meer. Tom sehnt sich nach absoluter Ruhe und begrüßt die Einsamkeit, die seine neue Arbeit verspricht. Doch er bleibt nicht allein: Im Hafenstädtchen Partageuse lernt er Isabel Graysmark (Alicia Vikander) kennen, eine lebhafte junge Frau, die selbst zwei Brüder im Krieg verloren hat. Sie heiraten und genießen das Leben in der Isolation von Janus Rock. Das glückliche Paar wünscht sich Kinder, doch das Schicksal will es anders. Eines Nachts wird ein mysteriöses Ruderboot angetrieben. Darin: ein Toter und ein neugeborenes Mädchen. Tom und Isabel treffen eine folgenschwere Entscheidung, die niederschmetternde Konsequenzen haben wird.
3 von 5

Derek Cianfrances Liebesdrama „Liebe zwischen den Meeren“ („The Light Between Oceans“) besticht mit starken Schauspielleistungen und einer ambitionierten Erzählweise. Doch sowohl die penetrante Symbolik, als auch die technische Ausstattung verleihen der Romanverfilmung allenfalls Fernsehausmaße.

Das startet am 8. September 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 8. September, der ganz im Zeichen des Genrekinos steht. In den USA hat der Thriller „Don’t Breathe“  zum Startwochenende alle überrascht. Auch hierzulande läuft die PR-Maschinerie auf Hochtouren. Angesichts der recht mauen Konkurrenz würde es mich nicht wundert, wenn der neue Film von Fede Alvarez am besten aus den Startlöchern kommt. Der einzigen Produktion, der ich Ähnliches zutraue, ist „Nerve“. Ich persönlich glaube angesichts der hochmodernen Thematik und der effektiven Werbung, dass sich hier eine echte Überraschung an den Kinokassen entwickeln könnte. Bis vor Kurzem hätte ich übrigens geglaubt, dass es die deutsche Komödie „Männertag“ recht einfach haben dürfte, am kommenden Donnerstag auf die eins zu marschieren. Doch bislang ist absolut nichts zu dem Film an die Öffentlichkeit gelangt. Es gab weder prominent platzierte Werbespots, noch wurde die Männer-Comedy der Presse vorgeführt. Ich tippe auf ein Desaster. Der Rest wird es wohl kaum auf nennenswerte Zuschauerzahlen bringen.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

DON’T BREATHE | Regie: Fede Alvarez | USA 2016

Don't Breathe

Rocky, Alex und Money leben in einem nicht näher definierten Kaff in einer der ranzigeren Ecken der USA. Hier hält sich die Clique mit kleineren Diebstählen über Wasser. Eine richtige Perspektive hat keiner von ihnen. Als sie eines Tages davon erfahren, dass in ihrer direkten Nachbarschaft ein verwitweter Kriegsveteran wohnt, der erst kürzlich seine Tochter verloren hat und nun – so glauben sie – in Geld schwimmen muss, beschließen sie, die Lage des blinden Mannes auszunutzen und des Nachts in sein Haus einzubrechen. Ein schwerer Fehler, wie sich bald herausstellen wird, denn der Hausbesitzer kennt seine eigenen vier Wände im Schlaf. Als er den Eindringlingen das Licht ausknipst, wird es für die Einbrecher brenzlig, denn irgendwas scheint ihr Opfer zu verbergen, das auf gar keinen Fall ans Licht kommen soll…4 von 5

Mit „Don’t Breathe“ beweist Fede Alvarez, dass eine clevere Inszenierung völlig ausreich, um aus einer einfachen Prämisse einen hochspannenden Film zu kreieren, dessen doppelbödiges Ende dem Publikum den Boden unter den Füßen wegreißen wird. Da wird der Titel zum Programm!


DER LANDARZT VON CHAUSSY | Regie: Thomas Lilti | FR 2016

Der Landarzt von Chaussy

Dr. Jean-Pierre Werner (François Cluzet) ist seit über 30 Jahren Landarzt und in seiner Dorfgemeinschaft sehr beliebt. Für die Nöte und Sorgen seiner Patienten hat er immer ein offenes Ohr. Als er plötzlich selbst erkrankt, ist er gezwungen, eine Vertretung einzustellen. Diese kommt, schneller als ihm lieb ist, in Gestalt der attraktiven und selbstbewussten Dr. Nathalie Delezia (Marianne Denicourt). Aber Jean-Pierre, der sich für ziemlich unersetzbar hält, ist nicht bereit, sie ohne Umschweife als mögliche Nachfolgerin an seiner Seite zu akzeptieren. Und so muss sich Natalie seine Anerkennung und die der Dorfgemeinschaft erst hart erarbeiten. Doch nach und nach kommt unter der anfänglich rauen Oberfläche wahre Herzlichkeit zum Vorschein.4 von 5

Das Biederste an „Der Landarzt von Chaussy“ ist der Titel. Regisseur Thomas Lilti gelingt mit seinem französischen Drama eine subtile Auseinandersetzung mit der Tragik des Medizinberufs, ganz ohne „Wir sind Helden“-Attitüde. Lediglich den romantischen Subplot hätte es nicht gebraucht.


NERVE | Regie: Henry Joost, Ariel Schulman | USA 2016

Nerve

Auf Vees (Emma Roberts) Highschool gibt es so gut wie kein anderes Gesprächsthema mehr als die immer riskanter werdenden Challenges, die das illegale Online-Game „Nerve“ seinen Spielern stellt. Um einmal so wie ihre Freundin Sydney im Mittelpunkt zu stehen meldet sich die eher schüchterne Vee kurzentschlossen selbst bei „Nerve“ an. Angetrieben vom Kick des Verbotenen bricht Vee mit ihrem ebenso attraktiven wie mysteriösen neuen Game-Partner Ian (Dave Franco) schnell alle Tabus: keine Challenge ist ihnen zu riskant. Über Nacht werden Vee und Ian die Sensation des immer gefährlicher werdenden Spiels! Doch als Vee herausfindet, dass ihre gesamten Social Media Accounts gehackt wurden, und versucht, aus dem Spiel wieder auszusteigen, muss sie feststellen, dass es dafür längst zu spät ist…
3 von 5

Trotz Schwächen in Charakterzeichnung und handlungsbasierender Logik kann man „Nerve“ eines nicht absprechen: Er trifft den aktuellen Social-Media-Zeitgeist besser, als jeder Film, der derzeit ebenfalls versucht, die Teens bei ihrer Onlinesucht zu packen. Auch wenn der Thriller gen Ende absolut irrwitzige Wendungen nimmt, die bereits in einem Großteil der Trailer vorweggenommen wurden, besticht der Film mit Kurzweil und seinem modernen Erscheinungsbild.


THE LIGHT BETWEEN OCEANS |  Regie: Derek Cianfrance |  UK/NZL/USA 2016

The Light Between Oceans

Der traumatisierte Kriegsveteran Tom Sherbourne (Michael Fassbender) nimmt eine Stelle als Leuchtturmwärter auf Janus Rock an. Auf der winzigen Insel gibt es nur ihn und das tosende Meer. Tom sehnt sich nach absoluter Ruhe und begrüßt die Einsamkeit, die seine neue Arbeit verspricht. Doch er bleibt nicht allein: Im Hafenstädtchen Partageuse lernt er Isabel Graysmark (Alicia Vikander) kennen, eine lebhafte junge Frau, die selbst zwei Brüder im Krieg verloren hat. Sie heiraten und genießen das Leben in der Isolation von Janus Rock. Das glückliche Paar wünscht sich Kinder, doch das Schicksal will es anders. Eines Nachts wird ein mysteriöses Ruderboot angetrieben. Darin: ein Toter und ein neugeborenes Mädchen. Tom und Isabel treffen eine folgenschwere Entscheidung, die niederschmetternde Konsequenzen haben wird. 3 von 5

Derek Cianfrances Liebesdrama „The Light Between Oceans“ besticht mit starken Schauspielleistungen und einer ambitionierten Erzählweise. Doch sowohl die penetrante Symbolik, als auch die technische Ausstattung verleihen der Romanverfilmung allenfalls Fernsehausmaße.


ABSOLUTELY FABULOUS – DER FILM |  Regie: Mandie Fletcher |  UK/USA 2016
Absolutely Fabulous - Der Film

Edina Monsoon (Jennifer Saunders) und Patsy Stone (Joanna Lumley) sind mittlerweile in die Jahre gekommen, strotzen aber immer noch vor Glanz und Glamour und genießen das gehobene Leben, das sie gewöhnt sind: Sie shoppen, trinken und feiern an Londons angesagtesten Hotspots. Doch als sie Kate Moss versehentlich auf einer wahnsinnig eleganten Eröffnungsparty in die Themse schubsen, sehen sie sich einem Mediensturm ausgesetzt und werden schonungslos von Paparazzi verfolgt. Sie fliehen mittellos auf die glamouröse Spielwiese der Superreichen – an die Französische Riviera. Dort hecken sie einen Plan aus, um ihr gehobenes Leben in alle Ewigkeit weiter leben zu können!

2 von 5

Für Fans der Serie ist „Absolutely Fabulous – Der Film“ ohnehin Pflichtprogramm. Alle anderen müssen ihren Anspruch an Humor indes arg herunterschrauben, um an den Kalauern und Zoten ihren Spaß zu haben. Auch die Figuren bleiben trotz ihres exzentrischen Auftretens eindimensional, da es die Regisseurin davon auszugehen scheint, dass das Publikum ohnehin um die Backgrounds der Figuren wisse.


MÄNNERTAG | Regie: Holger Haase | DE 2015
Männertag

Schluss, aus, vorbei, einfach tot! Die vier Freunde Stevie (Milan Peschel), Chris (Tom Beck), Peter (Oliver Wnuk) und Klaus-Maria (Axel Stein) sind schockiert über den plötzlichen Tod ihres Schulfreundes Dieter. Um seinen letzten Wunsch zu erfüllen, begeben sie sich auf einen chaotischen Abenteuertrip auf dem Bierbike – und entdecken ganz neue Seiten aneinander. Mit von der Partie sind Stevies vom Liebeskummer geplagter Sohn Paul (Chris Tall) sowie Powerfrau Andrea (Lavinia Wilson), die aufpassen soll, dass Schauspieler Chris nicht über die Stränge schlägt. Doch der Alkohol fließt in rauen Mengen und noch dazu legen die Freunde sich mit ihrem früheren Erzfeind Andi Mauz (Hannes Jaenicke) an, der sie zusammen mit seiner Gang verfolgt. Da ist es gar nicht so einfach, das ursprüngliche Ziel der Fahrt nicht aus den Augen zu verlieren….2 von 5

Dass „Männertag“ einfach nicht lustig ist, ist das eine Problem. Dass Holger Haases Komödie darüber hinaus aber auch zweifelhafte Männerbilder propagiert, macht den allenfalls solide gespielten Film zu einem echten Rohrkrepierer.


DRAGONBALL Z: RESURRECTION ‚F‘ | Regie: Tadayoshi Yamamuro | JP 2015
Dragonball Z: Resurrection 'F'

Einst wurde der intergalaktische Tyrann Freezer von Goku besiegt und von Trunks vernichtet. Nun reisen Freezers Untergebene auf die Erde, um ihren Meister mithilfe der Dragonballs wieder zurückzuholen. Dieser schwört auf Rache und fällt mit seinen Truppen auf der Erde ein. Ausgerechnet Goku und Vegeta sind jedoch auf einen entfernten Planeten gereist, um dort ihre Fähigkeiten zu erweitern. Nun liegt es an Gokus Freunden, sich Freezer entgegenzustellen. Ein erbitterter Kampf bricht aus. Schaffen es Goku und Vegeta noch rechtzeitig zurück, um die Erde zu retten?

„Dragonball Z: Resurrection ‚F'“ bringt den wohl berüchtigsten aller Dragonball-Bösewichte zurück auf die große Leinwand. Die Freezer-Saga gilt unter Fans als Highlight in der „Dragonball Z“-TV-Serie.


MOLLY MONSTER | Regie: Michael Ekblad, Matthias Bruhn, Ted Sieger | DE 2015
Molly Monster

Molly ist ein fröhliches, aufgewecktes Monstermädchen, das zusammen mit ihrem besten Freund Edison, einem Aufzieh-Spielzeug mit aufmüpfigem Eigenleben, und ihren Eltern im bunten, verrückten Monsterland lebt. Als sich ein neues Geschwisterchen ankündigt, bricht in der Familie freudiger Trubel aus: das Ei, das Mutter Etna gelegt hat, soll nach alter Monstersitte Vater Popocatepetel ausbrüten. Der traditionelle Ort dafür ist die weit entfernte Eier-Insel, zu der sich die Eltern aufmachen müssen. Molly soll mit ihren Onkel Alfredo und Santiago zuhause zurückbleiben, schließlich ist sie noch zu klein für solch eine lange Reise. Finden die Eltern – findet Molly nicht. Und als die Onkel gerade mal nicht aufpassen, begibt sich die mutige Monsterin auf eigene Faust zusammen mit Edison auf die lange und spannende Reise.


NELLYS ABENTEUER | Regie: Dominik Wessely | DE/ROU 2016
Nellys Abenteuer

Die 13jährige Nelly ist stinksauer! Gegen ihren Willen soll sie die Sommerferien mit ihren Eltern in Rumänien verbringen. Gleich bei der Anreise läuft so einiges schief  – das Flugzeug landet außerplanmäßig mitten in der Walachei und dann verrät der vermeintliche Reiseleiter Holzinger Nelly aus Versehen ein Geheimnis: Familie Klabund soll schon bald ins rumänische Siebenbürgen ziehen, da Nellys Vater hier einen tollen neuen Job annehmen wird. Nelly ist geschockt! Wie konnten ihre Eltern sie nur so hintergehen? Ihr ganzes Leben soll sie aufgeben – ihre Freunde, die Schule, den Skatepark? Niemals! Nelly dreht durch, rennt weg und irrt verloren durch eine fremde Stadt mitten in Rumänien. Dabei läuft sie geradewegs in die Arme von zwei wirklich zwielichtigen Gestalten. Die beiden entpuppen sich als die fiesen Schurken Hokus und Iancu…


Heimkinotipp: EDDIE THE EAGLE – ALLES IST MÖGLICH | Regie: Dexter Fletcher | UK/DE/USA 2016

Schon als Kind träumt Michael „Eddie“ Edwards davon, einmal bei den Olympischen Spielen teilnehmen zu dürfen. Er wird ein erfolgreicher Skiläufer, doch als es ans Eingemachte geht, bleibt ihm die Aufnahme in den Kader verwehrt. Eddie will die Skier schon fast an den Nagel hängen, als er sich in den Kopf setzt, als erster britischer Skispringer seit fast 100 Jahren ins kanadische Calgary zu fahren, wo im Jahr 1988 die Olympischen Winterspiele ausgetragen werden. Mit Hilfe des rebellischen, aber nicht minder charismatischen Trainers Bronson Peary und unter den motivierenden Worten der liebevollen Bar-Inhaberin Petra nimmt er es im Bayerischen Garmisch-Patenkirchen mit dem gesamten (Sport-)Establishment auf. Getrez dem Motto: „Dabei sein ist alles!“4 von 5

„Eddie the Eagle: Alles ist möglich“ ist das Feel-Good-Movie des Jahres, dessen anfänglich anklingende Albernheit später in pure Euphorie kippen lässt. Früher oder später wird man sich dabei erwischen, wie man die Taten des am meisten motivierten Skispringers der Welt einfach nur bejubeln möchte.

The Light Between Oceans

Der Regisseur von „The Place Beyond the Pines“ und „Blue Valentine“ schickt für THE LIGHT BETWEEN OCEANS Michael Fassbender und Alicia Vikander auf eine einsame Leuchtturminsel. Sein symbolisch aufgeladener Film will von Subtilität nichts wissen. Stattdessen serviert er dem Publikum die Message auf dem Silbertablett. Mehr dazu in meiner Kritik.The Light Between Oceans

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