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Das startet am 23. August 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 23. August, an dem die kleinen Starts triumphieren. Vor allem das französisch Drama „Nach dem Urteil“ ist ein absolutes Must-See und wird mit der Zeit zu einem der intensivsten Filme des Jahres. Der jetzt bereits für den Oscar hochgehandelte „BlacKkKlansman“ enttäuscht dagegen auf recht hohem Niveau. Spannend sein dürfte auch, wie sich der der Presse vorenthaltene Horrorfilm „Slender Man“ schlagen wird, denn so ganz ohne Horrorkonkurrenz könnte hieraus ein kleiner Überraschungserfolg werden. Mehr zu dem Film erfahrt ihr an dieser Stelle am kommenden Donnerstag. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

NACH DEM URTEIL | Regie: Xavier Legrand | FR 2017

Miriam (Léa Drucker) ist fassungslos, als das Gericht entgegen ihres Willens und dem Willen ihres Sohnes ihrem unberechenbaren Ex-Mann Antoine (Denis Ménochet) das Besuchsrecht für den gemeinsamen Sohn Julien (Thomas Gioria) zuspricht. Von nun an soll der 11-Jährige jedes zweite Wochenende bei seinem Vater verbringen. Die Besuche bei Antoine werden für Julien zur Tortur. Während Miriam und ihre Tochter daheim krank vor Sorge warten, setzt Julien alles daran, seinen verzweifelt um Annäherung bemühten Vater nicht zu provozieren. Und tatsächlich passiert auch lange Zeit nichts. Ist Antoine also wirklich ein Pulverfass wie Miriam ihn beschreiben, oder einfach nur unbeholfen im Umgang mit der Situation? Ein Nervenkrieg steht bevor, der das ohnehin zerrissene Ehepaar noch einmal auf die Probe stellt. 

„Nach dem Urteil“ ist hochemotionales und bisweilen unerträglich spannendes Dramakino, das einen auch nach Verlassen des Kinosaals noch lange beschäftigen wird. Denn letztlich sind die darin behandelten Themen nur das Abbild eines für viele Menschen stattfindenden Alltags.


GUNDERMANN | Regie: Andreas Dresen | DE 2018

Gerhard Gundermann ahnt noch nicht, dass er später einmal einer der prägendsten Künstler der Nachwendezeit sein wird. Als er in den Achtzigerjahren mit seinen Musikern durch die Clubs tourt, ist das Geldverdienen mit seiner Musik noch nicht einmal sein Hauptanliegen. Stattdessen möchte er seine einfühlsamen, oft auf echten Erlebnissen beruhenden Texte mit der Welt teilen. Seine Brötchen verdient er sich dagegen als Baggerfahrer. Als er eines Tages gezwungen ist, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, wird er unsanft an seine Vergangenheit als Stasi-Spitzel erinnert. Das erschüttert nicht nur Gundis Vertrauen in sich selbst, der sich bis zu seinem frühen Tod nie verzeihen wird, was er getan hat. Vor allem stellt ihn das vor die Frage nach dem „Warum?“, die er nicht beantworten kann und von der er hofft, dass sein Umfeld ihm diese nicht stellt… 

„Gundermann“ ist ein zwar sperriges, aber absolut authentisches Porträt über einen Sänger, der mit Mut und Lyrik zu einem Sprachrohr seiner Generation wurde. Für Hauptdarsteller Alexander Scheer ist es möglicherweise die Rolle seines Lebens.


BLACKKKLANSMAN | Regie: Spike Lee | USA 2018

Die frühen 1970er-Jahre: Der junge Polizist Ron Stallworth tritt als erster Afroamerikaner seinen Posten als Kriminalbeamter im Colorado Springs Police Department an. Entschlossen, sich einen Namen zu machen, startet der unerschrockene Cop eine aberwitzige und gefährliche Mission: den Ku-Klux-Klan zu infiltrieren und bloßzustellen. Stallworth gibt vor, ein eingefleischter Extremist zu sein, und nimmt telefonisch Kontakt zur lokalen Gruppe der Rassistenvereinigung auf. Es gelingt ihm tatsächlich, schnell in den inneren Kreis vorzudringen. Er imitiert die Sprache der hasserfüllten Rassisten so überzeugend, dass er sogar das Vertrauen des Klanführers David Duke gewinnt. Als die Undercover-Mission zunehmend komplexer wird, übernimmt Stallworths Kollege Flip Zimmerman Rons Rolle in den persönlichen Treffen. Dort erlangt er Insiderwissen über einen tödlichen Plan.

Spike Lee gelingt mit „BlacKkKlansman“ eine unterhaltsam inszenierte Polizei-Anekdote über eine schier unmögliche, aber wahre Undercover-Aktion. Die Idee hinter dem Film ist nobel, die Aussagen darin wichtig. Doch Lee verlässt sich in seiner bisweilen mit dem Holzhammer inszenierten Betrachtung zu sehr auf Dinge, die man ohnehin schon weiß, sodass sein Film kaum dazu betragen wird, die Menschen zu bekehren, die es so dringend nötig hätten.


ACTION POINT | Regie: Tim Kirkby | USA 2018

D.C. Berichtet seiner Enkelin von seiner wilden Zeit: D.C. (Johnny Knoxville) ist der abgedrehte Besitzer von Action Point, einem heruntergekommen und außer Kontrolle geratem Freizeitpark, der dadurch glänzt, dass Sicherheitsstandards minimiert und Spaßfaktoren maximiert werden. Ausgerechnet als D.C.s Tochter Boogie (Eleanor Worthington-Cox) in den Sommerferien zu ihrem Vater zu Besuch kommt, eröffnet direkt nebenan ein Mega-Freizeitpark, der die Zukunft von Action Point gefährdet. Um sowohl Action Point als auch die Beziehung zu seiner Tochter Boggie zu retten, lassen D.C. und seine durchgeknallte und zudem selten nüchterne Belegschaft nichts unversucht … Sie ziehen sämtliche Register und „Stunts“ und scheuen sich nicht, alles auf eine Karte zu setzen für weitere wilde Fahrten in den Gefilden von Action Point… 

Für eine Familienkomödie ist „Action Point“ einfach nicht lustig genug und für einen weiteren Krawall-Film der Marke „Jackass“ steckt hinter den Stunts nicht genügend Wumms. Lediglich vor Johnny Knoxville und seiner Aufopferungsbereitschaft muss man einmal mehr den Hut ziehen.


THE DOMESTICS | Regie: Mike P. Nelson | USA 2018

Die USA sind am Ende. Als Teil von menschengeschaffenen, katastrophalen Ereignissen werden Toxine über den gesamten Vereinigten Staaten freigesetzt. Während die meisten sterben, sind manche seltsamerweise immun. Die Überlebenden flüchten im Norden oder Süden über die Grenze, lassen dabei alles und das Leben, wie sie es kennen, zurück. Ohne Stromnetz sind die letzten Verbliebenen machtlos. Großstädte bleiben als Grabstätten zurück. Überlebende schließen sich in ländlichen Gruppierungen zusammen und bilden eine primitive Konter-Kultur gleichgesinnter Banden, die im Land verstreut sind und eine neue Landschaft plündern. Unter ihnen die Eheleute Nina und Mark, die auf der Suche nach Sicherheit verzweifelt durch die verwüstete und gesetzlose Landschaft hetzen. Sie müssen zusammenarbeiten, während sie bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit getrieben werden, um zu überleben. 

Mike P. Nelsons „The Domestics“ ist ein atmosphärisch stimmiger Endzeit-Thriller, der dem Genre erzählerisch jedoch keine neuen Impulse hinzuzufügen hat und an dem man aufgrund der austauschbaren Hauptfiguren schnell die Lust verliert. Muss man nicht sehen!


SLENDER MAN | Regie: Sylvain White | USA 2018


CRAZY RICH | Regie: Jon M. Chu | USA 2018

Die New Yorkerin Rachel Chu (Constance Wu) und ihr Freund Nick Young (Henry Golding) fahren zur Hochzeit seines besten Kumpels nach Singapur. Rachel freut sich riesig auf ihre erste gemeinsame Asienreise, doch nervös blickt sie der Begegnung mit Nicks Familie entgegen. Völlig unvorbereitet erfährt sie nun etliche Einzelheiten aus Nicks Leben, die er ihr bisher vorenthalten hat. Nicht nur ist er der Spross einer der reichsten Familien des Landes, sondern auch einer der begehrtesten Junggesellen. Weil Rachel an Nicks Seite auftaucht, zieht sie sofort den Neid aller It-Girls auf sich. Und was noch schlimmer ist: Nicks eigene Mutter (Michelle Yeoh) ist mit Rachel nicht einverstanden und nimmt sie entsprechend ins Visier. Bald wird deutlich, dass in dieser humorvollen und romantischen Geschichte, die Zuschauer von überall nachempfinden können, nur eines verrückter ist als die Liebe: die Familie


MEIN NAME IST SOMEBODY | Regie: Terence Hill | IT 2018

In dem Roadmovie „Mein Name ist Somebody“ ist der Star des Italowesterns Terence Hill als Easy Rider Thomas zu sehen, der die Einsamkeit der Wüste sucht. Auf seiner Reise kommt er durch Zufall der jungen Frau Lucia zu Hilfe, die in die Hände zweier Verbrecher geraten ist. Doch nach der Rettung ist es mit der von Thomas ersehnten Einsamkeit vorbei, denn die junge Frau weigert sich alleine zurückzubleiben. Trotz der ganzen Umstände und Schwierigkeiten, die Lucia verursacht, erkennt Thomas etwas Entscheidendes: Die Erfüllung des Lebens, die er sucht, findet er nicht in der Einsamkeit der Wüste. Es sind Lucias Mut und Freigeist, die ihn inspirieren… Terence Hill hat zehn Jahre an seinem Herzensprojekt gearbeitet, das Drehbuch geschrieben, Regie und Hauptrolle übernommen. Terence Hill hat „Mein Name ist Somebody“ seinem kongenialen langjährigen Schauspielpartner und Freund Bud Spencer gewidmet.

Heimkinotipp: GAME NIGHT | Regie: John Francis DaleyJonathan Goldstein | USA 2018

Max und Annie sind große Brettspielfans und halten wöchentlich Brettspielabende für Paare ab. Als Max’ charismatischer Bruder Brooks eines Abends eine Mordfall-Ermittlungsparty arrangiert – inklusive falscher Gangster und Pseudo-FBI-Agenten –,  dringen plötzlich echte Ganoven ins Haus ein und kidnappen ihn. Die ahnungslosen Mitspieler glauben daran, dass all dazugehört. Doch als die sechs ehrgeizigen Hobby-Ermittler auf Spurensuche gehen, begreifen sie allmählich, dass weder dieses „Spiel“ noch Brooks selbst das sind, was sie zu sein vorgeben. Im Laufe dieser total chaotischen Nacht geraten die Freunde bis über die Ohren in einen Schlamassel, dem keiner von ihnen gewachsen ist, weil sie durch ständig neue Wendungen verblüfft werden. Es gibt keine Regeln, keine Grenzen und keine Anhaltspunkte, was echt und was Fake ist…

„Game Night“ qualifiziert sich früh für den Titel „Komödie des Jahres“, den die mit voller Leidenschaft für das Thema Brettspiele inszenierte Actioncomedy punktet mit fantastischen Darstellern, einer überdurchschnittlichen Gag-Trefferquote, charmanten Wendungen und einer herausragenden Kameraarbeit – der lustigste Spieleabend des Jahres!