Schlagwort-Archiv: J.A. Bayona

2017 – Die Plätze 10 bis 1

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge werde ich mit den Top 10 meiner Lieblingsfilme 2017 nun endgültig mit dem vergangenen Jahr abschließen. Ein kurzes Abschlussfazit: Ich habe so viele Filme wie noch nie gesehen und habe mich erstmals auch ein wenig ausführlicher mit Produktionen auseinandergesetzt, die nicht regulär ins Kino gekommen sind. Dabei habe ich dann tatsächlich eine Handvoll Perlen entdeckt und ärgere mich etwas, dass ich Direct-to-DVD-Produktionen erst jetzt in meinen Jahrescharts berücksichtige. Unter allen Filmen, die ich gesehen habe, waren diesmal doch ein paar mehr Graupen dabei, als zuletzt. Wobei sich diese mitnichten bloß im Mainstreamkino ausmachen lassen. Es nervt mich, dass Big-Budget-Filme immer stärker von oben herab betrachtet werden, auch wenn sich manch ein Film nicht wundern braucht, wenn er das Image des Blockbusters nachhaltig schädigt. Trotzdem gibt es in absolut jedem Genre und jeder Produktionsgröße starke und schwache Filme. 2017 war für mich aber vor allem das Jahr des Horrorfilms. Als Genrefan freut mich das ganz besonders, genauso wie ich an dieser Stelle gern (mal wieder) eine Lanze für das deutsche Kino brechen möchte, das dieses Jahr wirklich stark aufgestellt war. Nun aber genug in der Vergangenheit geschwelgt – Zeit, für die letzten ehrenwerten Nennungen:

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Verlosung: Sieben Minuten nach Mitternacht

Nach mehrmaliger Startterminverschiebung kam SIEBEN MINUTEN NACH MITTERNACHT im Mai dieses Jahres auch endlich in die deutschen Kinos – und begeisterte damit auf ganzer Linie. Zum Heimkinostart am 18. Oktober verlose ich in Kooperation mit STUDIOCANAL Home Entertainment zweimal die DVD und zweimal die Blu-ray Disc zum Film, zweimal die Romanvorlage sowie zweimal das Original-Kinoplakat. Was Ihr tun müsst, um einen dieser Preise abzustauben, erfahrt Ihr weiter unten in diesem Posting.

Das Leben des jungen Conor (Lewis MacDougall) ist alles andere als sorglos: Seine Mutter (Felicity Jones) ist ständig krank, er muss deshalb bei seiner unnahbaren Großmutter (Sigourney Weaver) wohnen, und in der Schule verprügeln ihn die großen Jungs. Kein Wunder, dass er jede Nacht Albträume bekommt. Doch dann wird alles anders: Als er wieder einmal schweißgebadet – um punkt sieben Minuten nach Mitternacht – aufwacht, hat sich der alte Baum vor seinem Fenster in ein riesiges Monster verwandelt und spricht zu ihm. Ist das noch der Traum – oder ist es Realität? Das weise Monster beginnt, ihm Geschichten zu erzählen. Fortan kommt sein ungewöhnlicher Freund jede Nacht und seine Erzählungen führen Conor auf den Weg zu einer überwältigenden Wahrheit…

Ein Fazit zu „Sieben Minuten nach Mitternacht“ zu verfassen, würde bedeuten, all die von diesem Film ausgehende Wucht zusammenfassen zu wollen. Zu zähmen, was nicht gezähmt werden darf, die Kraft zu bündeln, und zum Abschluss zu bringen was auch nach seinem Ende noch fortbestehen muss. Ein Film wie dieser braucht kein Fazit. Er braucht ja noch nicht einmal eine Kritik…

Ihr wollt Euch „Sieben Minuten nach Mitternacht“ auf keinen Fall entgehen lassen? Dann müsst Ihr nichts weiter tun, als den zu dieser Verlosung gehörenden Facebook-Beitrag zu kommentieren, zu teilen oder zu liken. Da sich Wessels-Filmkritik.com immer über neue Follower freut, ist diese Verlosung ausschließlich für meine Facebook-Freunde und Twitter-Follower bestimmt. Einfach Fan werden – schon habt Ihr die Chance auf einen Gewinn! Nach Teilnahmeschluss am 29. Oktober 2017 um 23:59 Uhr wähle ich via Zufallsverfahren den Gewinner oder die Gewinnerin aus und schreibe ihn oder sie über eine Privatnachricht an. Checkt nach Ablauf der Verlosung bitte unbedingt Eure Postfächer, da der Gewinn nach einer Woche ohne Rückmeldung verfällt. Nach Abschluss werden selbstverständlich alle personenbezogenen Daten gelöscht und ihr habt bei der nächsten Verlosung wieder die Chance, zu gewinnen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!

Das startet am 19. Oktober 2017

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 19. Oktober, über dessen spannendste Starts ich bislang nichts sagen kann beziehungsweise darf. Für „Geostorm“ besteht eine Sperrfrist bis einschließlich Mittwoch, „Schneemann“ dagegen wurde der Presse bislang nicht vorgeführt. Dafür startet der schwedische Oscar-Kandidat „The Square“, der Satirefreunden unbedingt ans Herz gelegt sei, darüber hinaus gibt es für alle Fans von Filmen wie „Rush“ das biographische Drama „Borg/McEnroe“ über eines der spannendsten Tennismatches aller Zeiten. Und auch Deutschland hat mit „Es war einmal Indianerland“ ein spannendes Programm zu bieten, während das eigentliche Highlight der Woche diesmal im Heimkino zu finden ist, wo endlich „Sieben Minuten nach Mitternacht“ genossen werden kann.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

THE SQUARE  | Regie: Ruben Östlund | SWE/DE/FR/DK 2017

Christian (Claes Bang) ist der smarte Kurator eines der größten Museen in Stockholm. Die nächste spektakuläre Ausstellung, die er vorbereitet, ist „The Square“. Es handelt sich dabei um einen quadratischen Platz, der als moralische Schutzzone fungieren und das schwindende Vertrauen in die Gemeinschaft hinterfragen soll. Jeder der hier Hilfe benötigt, soll sie bekommen. Doch wie bei den meisten modernen Menschen ist es auch bei Christian nicht weit hin mit diesem Vertrauen – auch er verriegelt die Tür seines stylischen Apartments und würde seinen Tesla nicht unbeaufsichtigt in einer zwielichtigen Gegend parken. Als Christian ausgeraubt wird und ihm kurz darauf die provokante Medienkampagne zu „The Square“ um die Ohren fliegt, geraten sein eigenes Selbstverständnis wie auch sein Gesellschaftsbild schwer ins Wanken. 

Extrem bissig aber nie verächtlich sagt Ruben Östlund in seiner preisgekrönten Satire „The Square“ vor allem eines aus: Nehmt Euch doch bitte alle nicht so ernst! Und das gelingt: Mithilfe seines phänomenalen Ensembles führt er mit spitzer Zunge eine Branche vor, die immer wieder droht, den Zugang zur Realität zu verlieren. Ein wahrhaft spektakuläres Ereignis von brüllender Komik!


BORG/McENROE  | Regie: Janus Metz | SWE/DK/FIN 2017

1980: Das traditionsreichste Tennisturnier, die Wimbledon Championships, steht vor der Tür und für den besten Tennisspieler der Welt soll es ein Triumphzug werden. Björn Borg kann zum fünften Mal den Titel holen. Jedoch hat seine lange, schon im Kindesalter begonnene Karriere Spuren hinterlassen. Obwohl er erst 24 Jahre alt ist, fühlt Borg sich erschöpft und ausgebrannt, leidet unter Ängsten. Davon ist John McEnroe noch weit entfernt. Der 20jährige aufstrebende Star will Borg vom Thron stürzen und ist fest entschlossen, Wimbledon zu gewinnen. Doch mehr und mehr fühlt er sich, ebenso wie Borg, als wäre er in einem Käfig gefangen. In der Öffentlichkeit sorgt McEnroes aufbrausendes Temperament immer wieder für Schlagzeilen und die Medien stilisieren den Zweikampf immer weiter hoch: der coole Borg gegen den verzogenen McEnroe.

Janus Metz lässt in seinem skandinavischen Langfilmdebüt „Borg/McEnroe“ nicht bloß die Achtzigerjahre wiederaufleben, sondern auch eine der heißblütigsten Rivalitäten der Tennisgeschichte. Der mit ebenso dramatischen, wie komischen Zwischentönen versehene Sportfilm ist ein wenig zu sehr auf Björn Borg fokussiert, hat allerdings das Herz am rechten Fleck und ist selbst dann hochspannend, wenn einem der Ausgang des Matchs bekannt ist.


ES WAR EINMAL INDIANERLAND  | Regie:  Ilker Çatak | DE 2017

Stell dir vor, du (Leonard Scheicher) bist 17 und lebst in den Hochhäusern einer großen Metropole am Stadtrand. Du kennst sie alle – die Rowdys, die Außenseiter und deine Verehrerinnen. Die Luft flimmert: Es ist Sommer. Dann die Nacht, als dir die geheimnisvolle Jackie (Emilia Schüle) dir den Kopf verdreht, die du zuvor noch nie gesehen hast. Im Freibad, Fuchsrotes Haar. Stell dir vor, wie dir die Funken aus den Fingern sprühen vor Glück. Und Peng. Dir fliegt die Welt aus den Angeln: Zöllner (Clemens Schick) erwürgt seine Frau. Edda (Johanna Polley), die 21-jährige aus der Videothek, stellt dir nach. Du steigst mit Kondor (Joel Basman) in den Ring. Immer wieder meinst du, diesen Indianer zu sehen. Und zum Showdown zieht ein geradezu biblisches Gewitter auf. Fühlt es sich so an – das Abenteuer, jung zu sein?

Im Rausch des Erwachsenwerdens – „Es war einmal Indianerland“ steckt voller kreativer Einflüsse und Ideen, denen Regisseur Ilker Çatak jedoch nicht immer Herr wird. An seiner Vision, eine unkonventionelle Teenager-Geschichte erzählen zu wollen, ändert das jedoch nichts. Sein Film ist ein Erlebnis, dem man inszenatorische Schwächen verzeiht.


SCHNEEMANN  | Regie: Tomas Alfredson | UK/USA/SWE 2017

Oslo, mitten im Winter. Der erste Schnee fällt. Plötzlich verschwinden diverse junge Mütter spurlos – was bleibt, ist ein Schneemann in ihren Vorgärten, den der mutmaßliche Entführer für sie hinterlässt. Er spielt ein gemeingefährliches Spiel mit seinen Opfern – und mit den auf ihn angesetzten Ermittlern. Kommissar Harry Hole (Michael Fassbender) recherchiert fieberhaft in einem Labyrinth aus Verdächtigungen und falschen Fährten nach ihrem Killer. Die brutalen Morde müssen enden, noch bevor der nächste Schnee fällt, denn der Mörder geht immer brutaler vor und wird mutig, als er nun schon vorab ankündigt, wen er als nächstes umbringen wird. Zusammen mit der Nachwuchsbeamtin Katrine Bratt (Rebecca Ferguson) vermutet der eigenwillige Einzelgänger einen nie gefassten Serienmörder hinter den Verbrechen. Als seine Freundin Rakel ins Visier des Killers gerät, entwickelt sich ein mörderisches Duell.

„Schneemann“ ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite funktioniert der auf einem Bestseller von Jo Nesbø basierende Serienkillerthriller darüber, den Zuschauer bis zuletzt über den Täter im Unklaren zu lassen und bei der Auflösung schließlich zu überraschen. Auf der anderen Seite lässt Tomas Alfredson zu viele Fragen offen und Handlungsstränge ins Leere laufen, sodass der Eindruck entsteht, der Film sei vorab der Schere zum Opfer gefallen. Die Folge: Vieles wirkt konstruiert und nicht immer logisch.


GEOSTORM  | Regie: Dean Devlin  | USA 2017

Eine beispiellose Serie außergewöhnlicher Naturkatastrophen bahnt sich ihren Weg rund um den Globus. Mitten in der Wüste rafft ein Eissturm die Einwohner eines Dorfes nieder, basketballgroße Hagelkörner krachen auf die Erde und riesige Flutwellen bedrohen die Städte. Aus diesem Anlass kommen die Regierungschefs der Welt zusammen, um ein Netz von Satelliten zu schaffen, das das Weltklima überwacht und Sicherheit für alle garantiert. Doch nun ist etwas schief gelaufen und das System, das den Planeten eigentlich schützen sollte, greift diesen an. In einem Wettlauf gegen die Zeit muss die wahre Bedrohung entdeckt werden, bevor ein weltweiter Geostorm alles ausradiert – und jeden. Dafür begibt sich der Wissenschaftler Jake (Gerard Butler) auf eine Weltraumstation um von dort aus die defekten Systeme zu reparieren. Doch die Zeit drängt – und irgendeiner in dem Team sabotiert außerdem seine Arbeit. 

Viel Gerede, wenig Zerstörung und ein gelangweilter Gerard Butler: Auch wenn ein Subplot rund um eine Verschwörung einen Hauch Spannung aus „Geostorm“ herauskitzeln kann, ist dieser technisch ambivalente Katastrophenthriller reine Zeit- und Geldverschwendung.


CLASH  | Regie: Mohamed Diab | ÄG/DE/FR 2016

Kairo im Sommer 2013. Nach der Revolution von 2011, den ersten freien Wahlen und dem anschließenden Militärputsch befindet sich Ägypten im Chaos. Muslimbrüder und Anhänger des Militärs liefern sich Strassengefechte, zwischen denen die Revolutionäre des Tahrir-Platzes aufgerieben werden. Der Film folgt einer Gruppe von Menschen, die in einem Transportfahrzeug der Polizei eingesperrt sind. Während sie die gewalttätigen Auseinandersetzungen außen hilflos mit ansehen müssen, prallen auch im Inneren des Fahrzeugs die unterschiedlichen politischen Ansichten und Emotionen der Menschen aufeinander. Anhänger der Muslimbrüder und des Militärs, desillusionierte Jugendliche und ganz normale Bürger liefern sich einen ideologischen und handfesten Schlagabtausch. In der klaustrophobischen Enge des Schauplatzes entfaltet Diab nach „Kairo 678“ ein Panorama Ägyptens unter Hochspannung.


Heimkinotipp: SIEBEN MINUTEN NACH MITTERNACHT  | Regie: J.A. Bayona | UK/ESP/USA 2016

Das Leben des jungen Conor (Lewis MacDougall) ist alles andere als sorglos: Seine Mutter (Felicity Jones) ist ständig krank, er muss deshalb bei seiner unnahbaren Großmutter (Sigourney Weaver) wohnen, und in der Schule verprügeln ihn die großen Jungs. Kein Wunder, dass er jede Nacht Albträume bekommt. Doch dann wird alles anders: Als er wieder einmal schweißgebadet – um punkt sieben Minuten nach Mitternacht – aufwacht, hat sich der alte Baum vor seinem Fenster in ein riesiges Monster verwandelt und spricht zu ihm. Ist das noch der Traum – oder ist es Realität? Das weise Monster beginnt, ihm Geschichten zu erzählen. Fortan kommt sein ungewöhnlicher Freund jede Nacht und seine Erzählungen führen Conor auf den Weg zu einer überwältigenden Wahrheit…

Ein Fazit zu „Sieben Minuten nach Mitternacht“ zu verfassen, würde bedeuten, all die von diesem Film ausgehende Wucht zusammenfassen zu wollen. Zu zähmen, was nicht gezähmt werden darf, die Kraft zu bündeln, und zum Abschluss zu bringen was auch nach seinem Ende noch fortbestehen muss. Ein Film wie dieser braucht kein Fazit. Er braucht ja noch nicht einmal eine Kritik…

Zehn Filme, die mir das 2. Quartal 2017 versüßt haben

Zum Ende eines jeden Monats veröffentliche ich in den sozialen Netzwerken meine fünf ganz persönlichen Lieblingsfilme sowie meine Flops der vergangenen Wochen. Um diese Filme in Zukunft ein wenig mehr zu würdigen, oder zu erklären, weshalb mir Film XY eben so gar nicht gefallen hat, werde ich in meiner ZEHN FILME-Rubrik ab sofort nochmal meine zehn Lieblings- und Hassfilme inklusive Trailer vorstellen, in der Hoffnung, Ahnungslosen einen kleine Orientierung zu geben, was man im Kino auf keinen Fall verpassen sollte und was man getrost links liegen lassen darf. Gern seid Ihr unterhalb des Postings dazu aufgefordert, Eure Lieblings- und Hassfilme der vergangenen drei Monaten zu veröffentlichen. Viel Spaß!

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Zehn Filme, die mir die Welt bedeuten

Anlässlich des Kinostarts von „Sieben Minuten nach Mitternacht“ habe ich mir ein paar Gedanken darüber gemacht, welche Filme mich – aus welchem Grund auch immer – nachhaltig geprägt haben. Das müssen nicht immer besondere Ereignisse sein. In erster Linie geht es um Geschichten, die mir etwas mit auf den Weg gegeben haben, die für mich eine besondere Wichtigkeit haben, oder die ich in manchen Momenten einfach brauche, weil es mir mit ihnen besser geht als ohne. Insofern besteht an dieser Stelle gar nicht unbedingt der Wille nach Diskussion, denn ich behaupte nicht, dass die kommenden zehn Filme alle großartig sind. Aber es sind ZEHN FILME, DIE MIR DIE WELT BEDEUTEN – und an diesen lasse ich Euch gern teilhaben. Viel Spaß!

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