Schlagwort-Archiv: Jon Lucas

Das startet am 9. November 2017

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 9. November, an dem mit „Mord im Orient Express“ großes, pompöses Hollywoodkino aufgefahren wird, eine kleine Produktion aus dem Hause Coen sowie feines Kino aus Deutschland. Im Anbetracht des Überraschungserfolges von „Bad Moms“ dürfte allerdings das Sequel dazu die Nase vorn haben und könnte erneut die Eine-Million-Zuschauermarke knacken – zumal die Komödie diesmal auch auf das Thema Weihnachten setzt und damit bis weit in den Dezember hinein laufen dürfte.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

MORD IM ORIENT EXPRESS  | Regie: Kenneth Branagh | MLT/USA 2017

Es ist ein eisiger Wintertag, als der berühmte Orient Express seine Reise von Istanbul in Asien ins europäische Wien antritt. Die Passagiere an Bord des luxuriösen Zuges stammen allesamt aus den höchsten Kreisen: adlige Herrschaften, ein amerikanischer Multimillionär, etliche Diplomaten und nicht zuletzt der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot (Kenneth Branagh). Als der Zug in Jugoslawien in einem Schneesturm stecken bleibt, richten sich alle auf eine lange Nacht ein. Am nächsten Morgen wird im Schlafwagen die Leiche des amerikanischen Millionärs Ratchett (Johnny Depp) gefunden – getötet durch zwölf Messerstiche. Hercule Poirot steht vor einem seiner schwierigsten Fälle und unterzieht alle Passagiere des Abteils einem Verhör. Eines steht fest: Der Mörder muss noch im Orient Express sein… 

Kenneth Branaghs Version von „Mord im Orient Express“ erweckt das Verlangen nach Filmen, von denen wir ganz vergessen haben, dass es sie einmal gab. Die bombastisch gefilmte Mörderjagd ist klassisch-minimalistische Krimiunterhaltung vom Feinsten, zum Leben erweckt von fantastischen Schauspielern.


SIMPEL  | Regie: Markus Goller | DE 2017

Seit Ben denken kann, sind er und sein Bruder Barnabas ein Herz und eine Seele. Barnabas, „Simpel“ genannt, ist 22 Jahre alt, aber geistig auf dem Stand eines Kindes. Quasilorten (Erdbeeren) sind sein Lieblingsessen und draußen im Watt entdeckt er mit seinem Stofftier Monsieur Hasehase neue Kontinente. Simpel ist anders und oft anstrengend, aber ein Leben ohne ihn ist für Ben unvorstellbar. Als ihre Mutter unerwartet stirbt, soll Simpel in ein Heim eingewiesen werden. Die einzige Person, die diesen Beschluss rückgängig machen könnte, ist ihr Vater David, zu dem die Brüder seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr hatten. Die Suche nach ihm entwickelt sich zu einer turbulenten Odyssee, bei der Simpel und Ben auf die Medizinstudentin Aria und ihren Kumpel, den Sanitäter Enzo treffen. Keiner der vier ahnt, dass sich hier eine große Freundschaft entwickelt – und vielleicht ein bisschen mehr.

„Simpel“ ist das wahrhaftige Porträt einer beispielhaften Bruderliebe, das in seiner Dramatik zu Tränen rührt und trotzdem auch immer wieder zum Brüllen komisch ist. Frederick Lau und David Kross erwecken preiswürdig ihre beiden kantigen Figuren zum Leben. So wird aus „Simpel“ eine Feelgood-Tragikomödie, ganz ohne die gängigen Wohlfühlmechanismen, die die Augen nicht vor der Wahrheit verschließt und dabei trotzdem immer optimistisch bleibt.


HEXE LILLI RETTET WEIHNACHTEN  | Regie: Wolfgang Groos | USA 2017

Lilli ist genervt: Immer steht ihr kleiner Bruder Leon im Mittelpunkt! Dessen Allergie verhindert, dass sie ein Kaninchen als Haustier bekommt, und als er dann auch noch ihr neues Teleskop zerstört, das gerade erst der Nikolaus (eigentlich Lillis Oma mit angeklebtem Rauschebart) gebracht hat, reicht es Lilli endgültig! Trotz der Warnungen ihres kleinen grünen Drachen Hektor, verwendet sie einen Spruch aus ihrem Hexenbuch und zaubert Knecht Ruprecht aus dem Mittelalter in ihre Welt, damit er Leon eine kleine Lektion erteilt. Der Herbeizauber klappt, aber als sich Ruprecht dann in der heutigen Welt selbstständig macht, bringt das Lilli jede Menge Ärger ein. Er lässt einen von Lillis Lehrern verschwinden und entwickelt sich langsam wieder zu dem Wesen aus der Unterwelt, das er war, bevor ihn der Nikolaus besänftigte. Jetzt kann nur noch der echte Nikolaus helfen.

Regisseur Wolfgang Groos gelingt erneut ein Familienfilm für alle Altersklassen. Für die Kleinen bietet „Hexe Lilli rettet Weihnachten“ tolle Effekte, amüsanten Hexen-Spaß und gut animierten, einen frechen Drachen, während die Erwachsenen mit der interessanten Figur des Knecht Ruprecht einen Bösewicht präsentiert bekommen, hinter dem weitaus mehr steckt, als ein einseitiger Schurke.


SUBURBICON  | Regie: George Clooney | UK/USA 2017

Willkommen in Suburbicon, einer Vorstadtgemeinde mitten im Herzen von Amerika. Mit seinen erschwinglichen Häusern und gepflegten Rasenflächen ist Suburbicon in den 1950er Jahren die idyllische Postkarten-Version des amerikanischen Traums. Doch das ändert sich, als mit den Meyers die erste farbige Familie in die Nachbarschaft zieht und sich der Rassismus der Gemeinde Bahn bricht. Gleichzeitig wird das Leben der Familie Lodge auf den Kopf gestellt, nachdem ein Einbruch in ihrem Haus eskaliert und zum Tod der Mutter führt. Der Familienvater Gardner und die Zwillingsschwester der Toten geraten in einen Strudel ungewöhnlicher Ereignisse, der sie immer tiefer in ein Netz von Verrat und Erpressung hineinzieht. Als der Sohn der Verstorbenen die seltsamen Machenschaften der Erwachsenen zu verstehen versucht, findet er sich auf Konfrontationskurs zu seinem Vater, der eine neue Familienordnung herstellen möchte.

„Suburbicon“ ist so etwas wie die Fast-Food-Variante einer typischen Coen-Komödie. George Clooney nimmt sich wenig Zeit für seine Figuren und setzt stattdessen ganz auf den zynischen Unterhaltungswert der aus dem Ruder laufenden Leinwandereignisse. Denen bei ihrer Eskalation zuzusehen, macht diebische Freude. Doch ein wenig mehr erzählerische Tiefe hätte der Geschichte gut getan, um auch die Aussage dahinter noch mehr zur Geltung kommen zu lassen.


BAD MOMS 2  | Regie: Jon Lucas, Scott Moore | USA 2017

Die dauergestressten Mütter Amy, Kiki und Carla (Mila Kunis, Kristen Bell, Kathryn Hahn) pfeifen auf traditionelle Perfektion und wollen sich dieses Jahr dem alljährlichen Weihnachtsvorbereitungswahnsinn samt aller hochgesteckten Erwartungen entziehen, indem sie für ihre Familien eine ganz besondere Bescherung planen, in ihrem eigenen „Bad Moms“-Style versteht sich. Die Hoffnungen der drei scheinen jedoch schneller als erwartet zu platzen, als sie plötzlich mit ihrem wohl schlimmstem Weihnachtsalptraum konfrontiert werden: ihren eigenen Müttern! Die tauchen nicht nur unverhofft (und ungeladen!) auf, sondern treiben alle mit ihren Schrullen und Macken an den Rand des Wahnsinns. Es kommt zum ultimativen Duell zwischen Müttern und Töchtern. Und trotz ungewissem Ausgang ist eins bereits jetzt sicher: Dieses Weihnachten wird niemand so schnell vergessen. 

Trotz einiger Kompromisse im Sinne der klassischer Weihnachtstradition ist „Bad Moms 2“ ein stimmiges Sequel, das den Tonfall des Vorgängers sehr gut aufgreift und eine noch höhere Trefferquote besitzt, als der hier und da ein wenig zähe erste Teil.


DIE LIEBHABERIN  | Regie: Lukas Valenta Rinner | AT/KOR/ARG 2016

Als die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Belén (Iride Mockert) einen Job als Hausmädchen bei einer reichen Familie annimmt, bekommt sie erstmals in ihrem Leben einen der entlegenen Außenbezirke der pulsierenden Argentinischen Hauptstadt Buenos Aires zu sehen. Hohe Mauern schützen das prächtige Anwesen, hinter dem ein dichtes, dschungelähnliches Gebiet liegt. Auf einem ihrer  langen einsamen Spaziergänge entdeckt Belén plötzlich ein Nudistencamp. Ihre heimlichen Besuche als Voyeurin häufen sich, doch schließlich wird sie von der Nudisten-„Familie“ entdeckt und anschließend als vollwertiges Mitglied aufgenommen und erlebt nie gekannte Zügellosigkeit und Harmonie. Doch der Zusammenprall dieser zwei so unterschiedlichen Welten erzeugt eine Reibung, die nicht ohne Folgen bleibt. Und so muss sich Belén schon sehr bald entscheiden, ob das tatsächlich ihr vorbestimmter Weg sein kann.


JETZT. NICHT.  | Regie: Julia Keller | DE 2017

Seine Tage sind lang, sein Terminkalender voll – ein hochtourig getaktetes Leben in der Marketingabteilung eines Kosmetikherstellers. Als Walter Mitte vierzig völlig unerwartet gekündigt wird, verliert er jeglichen Halt. Die erzwungene Auszeit bringt existenzielle Fragen hervor. Auf der Suche nach Antworten flüchtet sich Walter in die Identität eines anderen Mannes. Was aber sollen die Koordinaten des Lebens sein, wenn Arbeit und Leistung nicht mehr das Maß aller Dinge sind?

Das Sozialdrama „Jetzt.Nicht.“ zielt mitten ins kalte Herz unserer modernen Leistungsgesellschaft und zeigt, wie die Arbeitslosigkeit zur Identitätskrise wird. Godehard Giese überzeugt in einer Charakterrolle als Marketingdirector Walter, der seinen Job verliert und damit seinen gesamten Lebensinhalt. Packendes deutsches Kino, das zutiefst beunruhigt und zugleich Hoffnung weckt.


DIE WELT SEHEN  | Regie: Muri­el Coulin, Del­phi­ne Cou­lin | FR 2016

Zwei jun­ge Sol­da­tin­nen, Auro­re und Mari­ne, kom­men von ihrem Ein­satz aus Afgha­ni­stan zurück. Mit ihrer Trup­pe ver­brin­gen sie drei Tage in einem Fünf-Sterne-Hotel auf Zypern. Hier, inmit­ten von Tou­ris­ten, sol­len sie ler­nen, das Erleb­te hin­ter sich zu las­sen. Im Militärjargon: „Dekom­pres­si­on“. Doch so leicht ist es nicht, den Krieg zu vergessen.

Was sieht man im Krieg? Gar nichts. Ers­tens, weil im Camp über lan­ge Stre­cken kei­ne Kampf­hand­lun­gen statt­fin­den. Zwei­tens, weil man während des Kamp­fes überhaupt nichts sieht – man kämpft um sein Leben. Und schließ­lich, weil jeder aus sei­ner eige­nen Per­spek­ti­ve sieht, was geschieht, also nur eine par­ti­el­le Sicht der Realität. Während der „Dekom­pres­si­on“ neh­men Auro­re und Mari­ne an Ein­satz­nach­be­spre­chun­gen teil, nach denen sie anders darüber den­ken wer­den, was sie gese­hen haben.


MACHINES  | Regie:  Rahul Jain | IND/DE/FIN 2016

Rahul Jain präsentiert mit „Machines“ eine intime, aufmerksame Darstellung des Rhythmus des Lebens und der Arbeit in einer Textilfabrik in Gujarat. Die Kamera gleitet förmlich durch die langen Korridore und enormen Tiefen dieser verwirrenden Struktur. Sie entführt den Betrachter an einen Ort der Entmenschlichung von körperlicher Arbeit und intensiver Härte. Hierbei werden sehr fligran Denkanstöße hinsichtlich anhaltender vorindustrieller Arbeitsbedingungen und der großen Kluf zwischen reich und arm generiert. Seit den 1960er Jahren hat sich das Gebiet Sachin im Westen Indiens einer beispiellosen, unregulierten Industrialisierung unterzogen, die in zahlreichen Textilfabriken zum Ausdruck kommt. „Machines“ porträtiert nur eine dieser Fabriken und stellt gleichzeitig Tausende von Arbeitern dar, die tagtäglich in einer Umgebung arbeiten, leben und leiden, der sie nicht ohne Einheit entkommen können.


 Heimkinotipp: DIE ERFINDUNG DER WAHRHEIT  | Regie: John Madden | FR/USA 2016

Elizabeth Sloane (Jessica Chastain) der Star der Branche. Die brillante, selbstsichere, völlig skrupellose Lobbyistin der alteingesessenen Kanzlei George Dupont ist berüchtigt für ihr einzigartiges Talent, ihre Rücksichtslosigkeit und ihre zahllosen Erfolge. Um ans Ziel zu kommen, tut sie alles. Für die mächtige Waffenlobby ist sie die Frau der Stunde, um ein neues unliebsames Waffengesetz zu verhindern. Doch Sloane verfolgt ihre eigenen Ziele und wechselt nach einem Streit mit Dupont überraschend die Seiten. Die Waffenlobby sieht sich plötzlich einer unberechenbaren Gegnerin gegenüber. Sloane nimmt den härtesten Kampf ihrer Karriere in Angriff und beginnt zu ahnen, dass der Preis für ihren Erfolg etwas zu hoch sein könnte.

„Die Erfindung der Wahrheit“ ermöglicht dem Zuschauer einen hochbrisanten Blick hinter die Kulissen des US-amerikanischen Lobbyismus, den nicht bloß die wendungsreich inszenierte, absolut kurzweilige Story so sehenswert macht, sondern allen voran die kraftvolle Performance von Jessica Chastain.

Das startet am 22. September 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 22. September, dessen stärkster Neustart in nur wenigen Kinos laufen wird. Das Schwangerschafts-Drama „24 Wochen“ gehört zum Intensivsten, was das deutsche Kino 2016 hervorgebracht hat, während Florian Gaag mit „LenaLove“ nachlegt und ein starkes, authentisches Jugend-Drama auf die Leinwand bringt. In den Multiplexen dürfte „Die glorreichen Sieben“ ordentlich abgehen. Der Actionwestern ist stargespickt und hat im Genre aktuell keine starke Konkurrenz zu fürchten. Thematisch dürften sich viele zudem für „Snowden“ interessieren, doch qualitativ hängt dieser Film den anderen hinterher. Zu guter Letzt traue ich der Komödie „Bad Moms“ trotz durchschnittlicher Qualität einen starken Start zu.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

24 WOCHEN | Regie: Anne Zohra Berrached | DE 2016

24 Wochen

Astrid (Julia Jentsch) und Markus (Bjarne Mädel) stehen mit beiden Beinen fest im Leben. Astrid lebt und liebt ihren Beruf als Kabarettistin, ihr Mann und Manager Markus unterstützt sie besonnen und liebevoll. Doch als die beiden ihr zweites Kind erwarten, wird ihr Leben aus der Bahn geworfen: Bei einer Routineuntersuchung erfahren sie, dass das Baby schwer krank ist. Die Diagnose trifft sie wie das blinde Schicksal, das sie auf sich nehmen müssen. Gemeinsam wollen sie lernen, damit umzugehen. Doch während Heilungspläne, Ratschläge und Prognosen auf sie niederprasseln, stößt ihre Beziehung an ihre Grenzen. Die Suche nach der richtigen Antwort stellt alles in Frage. Je mehr Zeit vergeht, desto klarer erkennen sie, dass nichts und niemand ihnen die Entscheidung abnehmen kann, die eine Entscheidung über Tod und Leben ist.
5 von 5

Anne Zohra Berrached gelingt mit ihrem Drama „24 Wochen“ ein mitfühlender, ehrlicher und hochklassig gespielter Appell an uns alle, Konflikte nicht auf ihre Schwarz-Weiß-Zeichnung zu reduzieren, sondern individuelle Einflüsse selbiger zu tolerieren. So ist ihr Film mitunter kaum zu ertragen und bedarf einer anschließenden Auseinandersetzung, doch mutiger könnte man das Tabu Schwangerschaftsabbruch nicht angehen.


DIE GLORREICHEN SIEBEN | Regie: Antoine Fuqua | USA 2016

Die glorreichen Sieben

Das kleine Städtchen Rose Creek steht unter der tödlichen Kontrolle des Geschäftsmanns Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard), der die dortigen Anwohner unterjocht und erpresst. Die verzweifelten Einwohner engagieren daher zu ihrem Schutz sieben Outlaws, Kopfgeldjäger, Spieler und Revolverhelden – Sam Chisolm (Denzel Washington), Josh Farraday (Chris Pratt), Goodnight Robicheaux (Ethan Hawke), Jack Horne (Vincent D’Onofrio), Billy Rocks (Byung-Hun Lee), Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo) und Red Harvest (Martin Sensmeier). Während sie die Stadt mit viel Elan und Hoffnung auf den gewalttätigen Showdown vorbereiten, der unausweichlich bevorsteht, finden diese sieben Söldner heraus, dass es bei ihrem Kampf um mehr als nur um Geld geht.
4 von 5

Die glorreichen Sieben“ punktet mit Tempo, Style und tollen Darstellern. In Sachen Brutalität schaltet Antoine Fuqua überraschend auf Sparflamme. Dadurch büßt die Neuauflage des Klassikers jedoch nur bedingt an Sehvergnügen ein. Der energiegeladene Action-Western bietet einen äußerst unterhaltsamen Spagat zwischen traditionellem Genrekino und modernem Blockbuster-Entertainment.


LENALOVE | Regie: Florian Gaag | DE 2016

LenaLove

Die zurückhaltende aber alles andere als unbeliebte Lena (Emilia Schüle), 16, kreativ und hochsensibel, fühlt sich in der Vorortsiedlung, in der sie lebt, zunehmend ausgegrenzt und unverstanden. Im begabten Künstler Tim (Jannik Schümann) findet sie einen Seelenverwandten. Ein erster Flirt bahnt sich an, der aber jäh endet, als sich Lenas ehemals beste Freundin Nicole (Kyra Sophia Kahre) an Tim heranmacht. Tief enttäuscht schüttet Lena ihrem neuen Chat-Freund Noah ihr Herz aus. Noch ahnt die Schülerin nicht, wer sich tatsächlich hinter diesem Account verbirgt. Ein hinterhältiges Spiel nimmt seinen Lauf, das die makellose Fassade des Vorstadt-Idylls allmählich zum Einsturz bringt. Bei einem nächtlichen Date mit Noah gerät das „Spiel“ außer Kontrolle. Danach wird für Lena und alle Beteiligten nichts mehr so sein, wie es einmal war.
4 von 5

Florian Gaags Teenie-Drama „LenaLove“ ist kein platter Rundumschlag gegen unsere online-fixierte Jugend, sondern ein mutiges Filmprojekt auf der Höhe der Zeit, das weit darüber hinaus Themen wie soziale Isolation, missverstandene Kommunikation und den Versuch, sich der Gesellschaft bestmöglich anzupassen, anspricht.


BAD MOMS |  Regie: Jon Lucas, Scott Moore | USA 2016

Bad Moms

Amy Mitchell (Mila Kunis) steckt mittendrin im Alltagswahnsinn. Die attraktive 32-Jährige strampelt sich ganz schön ab, um Kids und Karriere unter einen Hut zu bringen. Als sie herausfindet, dass sie von ihrem Mann Mike (David Walton) auch noch betrogen wird, ist Schluss mit Nettigkeit und Perfektion. Ab sofort pfeift Amy auf alle Regeln, setzt den untreuen Gatten kurzerhand vor die Tür und lässt es mit ihren neuen Freundinnen, der braven Kiki (Kristen Bell) und der frivolen Carla (Kathryn Hahn), so richtig krachen: Supermom war gestern – jetzt regieren die Bad Moms! So viel unverschämte Freizügigkeit ruft umgehend Gwendolyn James (Christina Applegate) auf den Plan. Die spießige Übermutter der Schule hält nämlich gar nichts von Spaßkultur und setzt ein böses Intrigenspiel in Gang, was Amy nur noch mehr in Fahrt bringt.3 von 5

„Bad Moms“ verläuft zwar in üblichen Genre-Bahnen, doch das enthusiastisch aufspielende Ensemble und die lobenswerte Botschaft machen aus der Komödie ein ebenso kurzweiliges wie durchaus berührendes Vergnügen.


DER VOLLPOSTEN |  Regie: Gennaro Nunziante | IT 2016
Der Vollposten

Checco Zalone (spielt sich selbst) hat das, wovon andere nur träumen können: Eine unbefristete Festanstellung in der Landesverwaltung für Jagd und Fischerei in seiner italienischen Heimatstadt. Seine alles andere als arbeitsintensive Position sichert ihm nicht nur Geschenke der vorsprechenden Antragsteller, sondern auch die uneingeschränkte Hingabe seiner Dauerfreundin. Und natürlich ist er sich auch der ewigen Liebe seiner lieben Frau Mutter gewiss. Doch dann beschließt die Regierung eine Reform der öffentlichen Verwaltung und Checco wird vor die Wahl gestellt: Kündigung oder Versetzung. Stur klammert er sich an seine ihm heilige Festanstellung. Doch die eiskalte Beamtin Sironi (Sonia Bergamasci) will Checco loswerden und entsendet ihn an immer abgelegenere Orte, sogar weit über die Grenzen Italiens hinaus… 3 von 5

Doof aber lustig! Mit seiner Komödie „Der Vollposten“ zieht Gennaro Nunziante nicht bloß seine Landsleute einmal quer durch den Kakao, sondern alles was ihm gerade vor die Nase läuft. Ob das Beamtentum, die Bewohner anderer Länder oder den zunehmenden Sittenverfall: Hier bekommt jeder sein Fett weg. Und zwar auf erstaunlich unterhaltsame, wenn auch nicht immer ganz kluge Art und Weise.


SNOWDEN | Regie: Oliver Stone | FR/DE/USA 2016
Snowden

Als Edward Snowden im Jahr 2013 seinen Job bei der NSA hinter sich lässt und nach Hongkong fliegt, tut er das stillschweigend, ohne dass NSA-Mitarbeiter oder seine langjährige Freundin Lindsay Mills davon etwas ahnen. In Hongkong will er sich mit den Journalisten Glenn Greenwald und Ewen MacAskill sowie der amerikanischen Dokumentarfilmerin Laura Poitras treffen, um Informationen über weltweite und in tiefste Privatbereiche vordringende Überwachungsprogramme der US-Regierungzu enthüllen. Der herausragende Programmierer und Berater für IT-Sicherheit hatte entdeckt, dass amerikanische Regierungsbehörden eine Unmenge an Daten gesammelt hatten und dafür jede nur erdenkliche Form digitaler Kommunikation überwacht und aufgezeichnet worden war. 2 von 5

„Snowden“ ist zweifelsohne ein wichtiger Film, der abseits der herausragenden Schauspielleistungen Joseph Gordon-Levitts seiner Bedeutung qualitativ nicht gerecht wird. Oliver Stone inszeniert die Geschichte um den Whistleblower als weitestgehend austauschbare Liebesgeschichte, deren Seichtheit der ernsten Überwachungsthematik immer wieder im Wege steht.


ALICE UND DAS MEER | Regie: Lucie Borleteau | FR 2014
Alice und das Meer

Alice (Ariane Labed) fährt zur See. Während ihr Freund, auf dem Festland zurückbleibt, arbeitet sie als Mechanikerin auf einem Frachtschiff. Alice liebt das Meer und seine unendliche Weite, weiß aber auch, dass jede Freiheit zum Gefängnis werden kann. In ihrer Kabine stößt Alice auf ein Tagebuch, das ihrem Vorgänger, einem alten Mechaniker gehört hat. Bei der Lektüre seiner Notizen – zwischen Problemen mit der Maschine, neuen Eroberungen und Liebeskummer – klingt seltsamerweise etwas nach, das auch Alice verspürt, das Glück und die Traurigkeit viele Monate des Jahres in einer Parallelwelt auf dem Meer zu leben. Von Hafen zu Hafen, zwischen dem Leben an Bord inmitten einer rein männlichen Schiffsbesatzung und ihren Gefühlen, die ins Schwanken geraten, versucht Alice ihren Kurs zu halten.


HEDIS HOCHZEIT | Regie: Mohamed Ben Attia | TUN/BE/FR 2016
Hedis Hochzeit

Hedi (Majd Mastoura) ist ein ruhiger, junger Mann, der dem Weg folgt, der ihm vorgezeichnet wurde. Tunesien verändert sich, aber Hedi erwartet nicht viel von der Zukunft und lässt andere die Entscheidungen für ihn treffen. In der Woche, in der seine Mutter seine Hochzeit vorbereitet, schickt ihn sein Boss ans Meer, nach Mahdia, um neue Kunden zu gewinnen. Doch dort vernachlässigt Hedi seine beruflichen Aufgaben und bald trifft er Rim (Rym Ben Messaoud), eine freigeistige Weltreisende, die als Animateurin in einem Club arbeitet. Rims Lebenslust färbt auf Hedi ab und die beiden beginnen eine leidenschaftliche Liebesaffäre. Während zu Hause in Kairouan die Hochzeitsvorbereitungen in vollem Gange sind, muss Hedi endlich mal eine eigene Entscheidung treffen.


THE VISIT | Regie: Michael Madsen | DK/IE/AT/FIN/NOR 2015
The Visit - Eine außerirdische Begegnung

Der dänische Regisseur Michael Madsen dokumentiert in „The Visit“ ein Ereignis, das bisher nicht stattgefunden hat: Die erste Begegnung des Menschen mit intelligentem Leben aus dem All! Seit der Erfindung der Radiowellen wird der Mensch nicht müde, Signale in den Weltraum zu senden, um Kontakt mit möglichem Leben im All aufzunehmen. Die Frage für Viele ist nicht „Was passiert, wenn wir Kontakt haben?“, sondern viel mehr „Wann werden wir den ersten Kontakt haben?“. Madsen entwirft ein unglaubliches Szenario, fragt bei UNO, NASA, Astrophysikern und dem Militär nach, erlangt beispiellosen Zugang zu Experten wie der Direktorin des UNO Büros für Weltraumfragen, der ISU (International Space University) sowie der SETI (Search for Extraterrestrial Intelligence). Und spielt Möglichkeiten eines Erstkontakts durch.


Heimkinotipp: X-Men: Apocalypse | Regie: Bryan Singer | USA 2016

X-Men: Apocalypse

1983 wird der unbesiegbare, unsterbliche Apocalypse (Oscar Isaac), seines Zeichens mächtigster Mutant aller Zeiten, nach fünftausendjähriger Gefangenschaft befreit. Wütend, dass er und seine Artgenossen nicht länger als Götter verehrt werden, schart er mächtige Mutanten um sich – unter ihnen der durch den tragischen Tod seiner Tochter entmutigte Magneto (Michael Fassbender) –, um der Welt unter seiner Führung eine neue Ordnung zu geben. Um Apocalypses Pläne weltweiter Zerstörung zu durchkreuzen, führen Raven (Jennifer Lawrence) und Professor X (James McAvoy) ein junges X-Men-Team in eine epische Schlacht, um dem scheinbar unbezwingbaren Feind Einhalt zu gebieten. 3 von 5

„X-Men: Apocalypse“ beginnt auf dem erzählerisch komplexen Niveau von „The First Avenger: Civil War“ und verliert sich schließlich in einer lieblosen Materialschlacht der Marke „Batman v Superman“. Wenngleich der erzählerisch angenehme Teil den Großteil des Films ausmacht, ist es doch ausgerechnet die Schlussphase, die den bleibenden Eindruck des Zuschauers prägt.

Bad Moms

Schluss mit dem Perfektsein! Die Drehbuchautoren der „Hangover“-Trilogie rücken in BAD MOMS eine Truppe aus Müttern in den Mittelpunkt, die für ein paar Tage aus dem kaum schaffbaren Alltag einer Vollzeit-Mom ausbrechen wollen. Wie gut das gelungen ist, verrate ich in meiner Kritik.Bad Moms

Weiterlesen