Mr. Poppers Pinguine

Im Sommer 2011 lieferten sich zwei Hollywood-Filme ein Battle um die Gunst der tierlieben Zuschauer. Während in dem einen Streifen Affen um die Weltherrschaft fighteten, tanzten sich in dem anderen sechs kleine Pinguine in die Herzen der Zuschauer. Warum es ein Irrglaube ist, dass mehr Geld für Effekte gleichzeitig auch die besseren hervorbringt, das werde ich Euch in meiner heutigen Kritik beantworten.

 

Der Plot

Tom Popper (Jim Carrey) ist ein New Yorker Geschäftsmann. Er führt ein geregeltes Leben und lebt in einem gutbürgerlichen Appartement. Er hat zwei Kinder aus der Ehe mit seiner Frau Amanda (Carla Gugino), die er aber nur selten sieht, da er seine ganze Freizeit in seinen Beruf steckt. Eines Tages schickt ihm sein verstorbener Vater seinen Anteil des Testaments per Post – ein eisgekühlter Pinguin, der zu allem Überfluss auch noch auftaut und von nun an gemeinsam mit Mr. Popper lebt, was sein bislang durchgeplantes Leben komplett durcheinander bringt. Als wenige Tage später die restlichen fünf Pinguine eintreffen, von denen  Tom bislang nichts gewusst hat, gerät sein Leben vollkommen aus den Fugen. Doch im Laufe der Zeit bemerkt Tom, wie sich dieses zunächst unangenehme Chaos für ihn in ein positives verwandelt. Durch einen Zufall hält sein Sohn bei einem Besuch die Pinguine für ein Geburtstagsgeschenk und ab diesem Zeitpunkt wächst die einst auseinander gebrochene Familie wieder enger zusammen. Wie ein Vater kümmert sich Tom Popper von nun an nicht mehr nur wieder um seine Kinder, sondern auch um die Pinguine. Mit viel Fingerspitzengefühl und einem Hauch Fantasy schildert dieser wunderschön romantisch-komische Familienfilm die Geschichte einer einst zerbrochenen Familie, die durch die Pinguine nicht nur eine neue Beschäftigung, sondern auch neue Freunde gewinnt. Als es schließlich darum geht, ihre neuen Freunde vor einer Gefangenschaft im New Yorker Zoo zu bewahren, muss die Familie auch die letzten Konflikte der vergangenen Jahre begraben, denn nur gemeinsam können Mutter, Vater und die beiden Kinder ihren sechs Zöglingen die große weite Welt zeigen. Ob es ihnen gelingen wird?


„Ein ausgestopfter Pinguin – wie originell!“

Kritik

Ich war nie ein Freund von Realfilmen, die einen gewissen Anteil an Animation enthalten (ausgenommen vielleicht „Mary Poppins“). Und ich bin nicht ganz sicher, ob ich diesem Film überhaupt je eine Chance gegeben hätte, wenn ich mich vorab über ihn informiert hätte. Tatsächlich habe ich allerdings nur einen Trailer gesehen und in diesem schlichtweg nicht erkannt, dass die Pinguine nicht real sind, sondern animiert wurden. Doch die besagte Animation ist dermaßen gut gelungen, dass im Abstand sogar darauf hingewiesen werden muss, dass für den Film kein Tier leiden musste. Die Illusion ist von Anfang an perfekt.

Die Geschichte von einem Geschäftsmann, der sich fast ausschließlich für seine Arbeit interessiert, anstatt darauf bedacht ist, ein besseres Verhältnis zu bekommen, ist nicht neu. Genauso unoriginell ist es, eine Geschichte darum zu spinnen, unter welchen Umständen dieser Mann einen Sinneswandel vollziehen könnte, damit am Ende wieder alles in Ordnung ist. Bis hierhin könnte man also zu dem Schluss kommen, dass der Film sich nicht sonderlich weiter von anderen Familiengeschichten dergleichen abhebt. Doch dann sind da die Pinguine, die sich mit ihrem fast menschlich anmutenden Mimiken und Gesten in die Herzen der Zuschauer spielen. Natürlich ist es keine realistische Geschichte. Aber durch die Tatsache, dass alles, was in diesem Film vorkommt real ist und einzig durch ihre Konstellation im Film zur Fantasygeschichte wird (es ist kein Fall bekannt, in dem ein Mensch sechs Pinguine in einer dem Nordpol gleichenden Wohnung aufgezogen hat), lässt sie den Zuschauer in der Träumerei zurück, diese Geschichte vielleicht doch auch irgendwann einmal so zu erleben. Die wirklich – ich wiederhole mich vermutliche – toll animierten Pinguine tun ihr übriges.

Das hebt diesen Film auch von dem zu Beginn erwähnten Kontraprogramm „Planet der Affen – Prevolution“ ab, der zu ähnlicher Zeit im Kino und zur selben Zeit auf DVD in Deutschland erschienen ist. Die animierten Affen waren dem Budget entsprechend wirklich gut animiert. Natürlich ist die Animation der Affen dem Standard entsprechend, weswegen ich den hier besprochenen Film, „Mr. Poppers Pinguine“ hervorheben möchte. Der Film hat insgesamt 187.355.343 $ eingespielt, was nur einem Bruchteil der Einnahmen entspricht, die „Planet der Affen – Provolution“ aufweisen konnte (481 Mio. $) Ebenso verhältnismäßig stehen auch die Produktionskosten zueinander, aus welchem Grunde „Mr. Poppers Pinguine“ ein weiteres Mal hervorgehoben werden sollte.

Dieser Film ist bei weitem kein Action-Kracher. Dieser Film ist ein Familien-, wenn nicht gar ein Kinderfilm. Trotzdem sollte sich wirklich jeder diesen Film ansehen, der auch nur ein kleines bisschen an wirklich guter Animation interessiert ist. Vielleicht auch einfach nur, um ihn mit der Animation von wirklich großen Blockbustern zu vergleichen. Denn die Animation ist natürlich eine ganz anderer als in Filmen wie „Der Herr der Ringe“ oder „Transformers“, um nur zwei zu nennen, verstecken muss sie sich vor diesen beiden Filmen allerdings nicht.

BluRay oder DVD?

Die Bild- und Tonqualität der DVD ist sehr gut, wobei ich besonders die klare Tonqualität hervorheben möchte. Bei einem Film, bei dem die Animation im Vordergrund steht, sollte man sein Geld allerdings durchaus auch mal in die BluRay-Disc investieren, um wirklich in den vollen Genuss dieser possierlichen kleinen Pinguine zu kommen. Daher gibt es in diesem Fall von mir eine ganz klare BluRay-Empfehlung, auch wenn man mit der DVD hier nichts falsch machen kann.

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