Schlagwort-Archiv: Martin Schreier

2019 – Die Plätze 30 bis 21

Herzlich willkommen, Du – lieber Leser – der vielleicht erst jetzt zu meinem kleinen Jahresrückblick vorbeischaut. Oder aber Du, der sich nach den Plätzen 40 bis 31 fragt, wie es in den ganz subjektiven Charts meiner Lieblingsfilme 2019 weitergeht. Zur kurzen Erinnerung: Wie auch schon in den letzten Jahren habe ich mich aufgrund der schieren Masse an starken Kinofilmen für 40 Tops entschieden. Wer gerne wissen möchte, was die Frau mit dem skurrilen Filmgeschmack in den vergangenen zwölf Monaten so gar nicht mochte, den verweise ich indes auf meine Filmflops.

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Traumfabrik

Das Team hinter „Unsere Zeit ist jetzt“ zeigt mit TRAUMFABRIK ein weiteres Mal, dass es das Medium Film besser verstanden hat als irgendjemand anders aus der hiesigen Branche. Ihre Tragikomödie ist zu gleichen Teilen Liebeserklärung an das Filmemachen und die Liebe an sich. Mehr dazu verraten wir in unserer Kritik. Weiterlesen

Das startet am 4. Juli 2019

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 4. Juli. Zwei Franchises werden weitergeführt, die Deutschen versuchen sich an einer Romanze im alten Hollywood-Stil und eine außergewöhnliche Frau erhält lediglich einen ganz gewöhnlichen Film. Trotzdem immer dran denken: Die Kinos sind vollklimatisiert. Es gibt also keinen Grund, nicht auch bei diesen Sommertemperaturen das Lichtspielhaus aufzusuchen!

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

TRAUMFABRIK | Regie:  Martin Schreier | DE 2019

Sommer 1961. Emil (Dennis Mojen) ist Komparse im DEFA-Studio Babelsberg und sorgt dort nicht nur für mächtig Chaos, sondern verliebt sich auch Hals über Kopf in die französische Tänzerin Milou (Emilia Schüle). Die beiden scheinen wie füreinander bestimmt. Doch dann werden sie durch die Grenzschließung am 13. August 1961 getrennt. Ein Wiedersehen scheint unmöglich, bis Emil einen waghalsigen Plan schmiedet: Er will unter falschem Namen einen Film drehen – den größten, der jemals in Babelsberg gemacht wurde. Als Hauptrolle hat er Beatrice Morée (Ellenie Salvo González) im Visier, für die Milou als Tanzdouble arbeitet. Beatrice ist tatsächlich von ihrer Hauptrolle der Cleopatra angetan. Doch als die beiden Frauen kurze Zeit später tatsächlich in Berlin anreisen, haben sich einige Dinge grundlegend verändert und Emil steht vor ganz neuen Herausforderungen…

„Traumfabrik“ ist eine in großen Hollywoodbildern erzählte Liebeserklärung an das Filmemachen und die Liebe an sich, die ihre deutschen Wurzeln nicht verleugnet und selbst in ihrem zelebrierten Kitsch jederzeit aufrichtig ist.


SPIDER-MAN: FAR FROM HOME | Regie: Jon Watts | USA 2019

Seit den Ereignissen in „Avengers: Endgame“ hat sich das Leben von Peter „Spider-Man“ Parker verändert. Er muss nicht nur hilflos mit ansehen, wie seine Tante May mit Happy anbandelt und sein bester Freund Ned ebenfalls plötzlich auf Wolke Sieben schwebt. Es ist vor allem der Verlust seines Mentors und Freundes Tony Stark, der Peter vor neue Herausforderungen stellt. Die bevorstehende Klassenreise nach Europa kommt ihm da gerade recht. Vielleicht ja sogar, um endlich seiner Angebeteten MJ zu gestehen, dass er mehr für sie empfindet, als nur Freundschaft. Im malerischen Venedig angekommen, schlägt die Stimmung jedoch um. Ein Wassermonster attackiert die Stadt, dem sich der charismatische Quentin Beck alias Mysterio mit vollem Körpereinsatz entgegenstellt. Nick Fury stellt ihn Peter als sein neuer Mentor vor. Doch die Bedrohung ist größer als gedacht…

Zwischen High-School-Comedy, klassischer Superhelden-Action und Peter Parkers Versuch, sich selbst zu finden, steckt in „Spider-Man: Far From Home“ vor allem ein hochbrisanter politischer Kommentar darüber, wie es ist, in einer Zeit zu leben, in der sich die Manipulation der Medien und Fake News zur ultimativen Waffe entwickelt haben.


GEHEIMNIS EINES LEBENS | Regie: Tom Hughes | UK 2018

Großbritannien im Jahr 2000: Die Engländerin Joan Stanley (Judi Dench), weit in ihren Achtzigern, lebt in ihrem Vorort-Häuschen ein unauffälliges Rentnerdasein. Doch damit hat es ein abruptes Ende, als der MI5 vor der Tür steht und die alte Dame festnimmt, weil sie Geheimnisse an die Russen verraten haben soll. 1938: Als junge Frau studiert Joan (Sophie Cookson) in Cambridge Physik und verliebt sich in den ebenso attraktiven wie manipulativen Kommunisten Leo Galich (Tom Hughes), durch den sie die Welt in einem neuen Licht zu sehen beginnt. Wenige Jahre später arbeitet sie während des Zweiten Weltkriegs für ein geheimes NuklearForschungsprojekt. Und erkennt, dass die Welt im Kräftemessen zwischen Ost und West kurz vor der gegenseitigen Zerstörung steht. Joan muss sich entscheiden, ob sie stark genug ist, ihr Land und ihre Liebe für den Frieden zu verraten.

„Geheimnis eines Lebens“ lebt von der außergewöhnlichen Lebensgeschichte einer Frau, die 40 Jahre lang unerkannt als Spionin tätig war. Schade ist, dass Regisseur Trevor Nunn nicht auch einen außergewöhnlichen Inszenierungsstil gewählt hat, sondern einfach nur die Vita seiner Protagonistin herunterbetet.


ANNABELLE 3 | Regie: Gary Dauberman | USA 2019

Das umstrittene aber sich liebende Dämonologen-Ehepaar Ed und Lorraine Warren (Patrick Wilson und Vera Farmiga), das schon viele Fälle gemeinsam gelöst hat, sind fest entschlossen, Annabelle daran zu hindern, weiteren Schaden anzurichten, und nehmen die besessene Puppe zu sich nach Hause, wo sie sie in einem verriegelten Artefaktenraum einschließen – „sicher“ untergebracht hinter heiligem Glas, das zusätzlich von einem Priester geweiht wurde. Hier sollte sie eigentlich keinen Einfluss mehr auf ihre Umfeld haben. Aber es kommt alles anders. Eine unheilige Nacht voller Terror steht ihnen bevor, als Annabelle die bösen Geister des Raumes erweckt, die nun alle ein Ziel haben: Judy (Mckenna Grace), die zehnjährige Tochter der Warrens, und ihre Freundinnen Mary (Madison Iseman) und Daniela (Katie Sarife).

In „Annabelle 3“ präsentiert Regiedebütant Gary Dauberman routiniert das kleine Einmaleins des Horrorkinos, das sich leider im letzten Drittel in Jumpscare-Hysterie verliert. Dank der festen Verankerung im „Conjuring“-Universum und der Warren-Tochter Lucy als sympathietragende Hauptfigur überwiegt jedoch der Eindruck, es hier mit einem sehr soliden Spin-Off einer nunmehr auf sieben Filme angewachsenen Reihe zu tun zu haben.


TEL AVIV ON FIRE | Regie: Sameh Zoabi | LUX/BEL/ISR/FR 2018

In Tel Aviv geht es heiß her. Zumindest laut der schnulzigen Soap Opera „Tel Aviv on Fire“, die jeden Abend über die TV-Bildschirme flimmert und Israelis wie Palästinenser vor der Glotze vereint. Der junge Palästinenser Salam ist Drehbuchautor des Straßenfegers und muss für die Dreharbeiten jeden Tag die Grenze zwischen Israel und dem Westjordanland überqueren. Bei einer Checkpoint-Kontrolle gerät das  Skript der nächsten Folge in die Hände des israelischen Kommandeurs Assi. Das kommt dem gelangweilten Grenzwächter gerade recht. Um seine Frau zu beeindrucken, zwingt er Salam das Drehbuch umzuschreiben. Ein Bombenerfolg! Von nun an denken sich Salam und Assi immer neue schnulzige Dialoge und absurde Plotentwicklungen aus. Der Einfluss des israelischen Militärs auf die populäre, eigentlich anti-zionistische Seifenoper wird immer größer. Aber dann soll die Serie abgesetzt werden…


ELECTRIC GIRL | Regie: Ziska Riemann | UK/NZL 2019

Poetry Slammerin Mia bekommt die Chance, als Synchronsprecherin die Anime-Superheldin Kimiko zu verkörpern. Dabei entdeckt sie immer mehr Parallelen zwischen sich und dieser mutigen jungen Frau. Auch Mia hat auf einmal außergewöhnliche Kräfte und kann übermenschliche Taten vollbringen: genau wie Kimiko sieht sie Elektrizität, kann von Dächern springen und Menschenleben retten. Sie beschließt diese erwachenden Kräfte zu nutzen und auch im echten Leben gegen das Böse zu kämpfen. Denn wie im Anime planen feindliche Mächte die ganze Menschheit zu vernichten. In ihrem melancholischen Nachbarn Kristof findet Mia einen Seelenverwandten, und ihren Co-Helden. Eines wird dabei jedoch zunehmend deutlicher – irgendetwas stimmt nicht mit Mia. Während ihr in einem manischen Rausch kein Opfer zu groß ist, die Welt zu retten, gerät ihr eigenes Leben komplett aus dem Gleichgewicht.


KROOS | Regie: Manfred Oldenburg | DE 2019

„Kroos“ verfolgt den Weg, den Toni Kroos von Greifswald bis nach Madrid zurückgelegt hat – mit Stationen wie München und Leverkusen, Sternstunden wie der WM 2014 und dem dreifachen Champions League-Gewinn (2016, 2017 und 2018) mit Real, aber auch mit Tiefpunkten wie dem Münchner ,Finale Dahoam‘ 2012 und der letzten WM in Russland. Dabei gewährt der Dokumentarfilm nicht nur überraschende Einblicke in das Leben eines außergewöhnlichen Sportlers und ganz besonderen Menschen, sondern er wirft auch einen Blick hinter die Kulissen des Profifußballs. So zeichnet Regisseur Manfred Oldenburg das Porträt eines Ausnahmefußballers und Ausnahmemenschen in einer permanenten Ausnahmewelt. In einer Zeit, in der Fußball so sehr Show ist wie nie zuvor und sich andere in den großen Momenten nach vorne drängen, erkennt man in Toni Kroos den Mann für die unbeachteten und besonderen Momente.


Heimkinotipp: EXTREMELY WICKED, SHOCKINGLY EVIL AND VILE | Regie: Joe Berlinger | USA 2019

Basierend auf der wahren Geschichte von Ted Bundy – Amerikas berüchtigtstem SerienkillerVon 1974 bis 1978 hält eine brutale Mordserie die gesamte USA in Atem. Mehr als 30 junge Frauen fallen den grausamen Verbrechen zum Opfer. Ted Bundy (Zac Efron): Attraktiv, smart, charismatisch. Liz (Lily Collins): Alleinerziehende Mutter und Ted‘s Charme erlegen. Ein Bild von häuslicher Glückseligkeit, die Zwei scheinen alles im Griff zu haben.Als Ted 1975 verhaftet und beschuldigt wird, eine wachsende Serie an grausamen Morden an jungen Frauen begangen zu haben, wird dieses Bild schlagartig erschüttert. Die Besorgnis wird bald zur Paranoia – Liz ist gezwungen zu überdenken, wie gut sie den Mann kennt, mit dem sie ihr Leben teilt. Als die Beweise sich häufen, muss sie sich entscheiden ob Ted das Opfer, oder tatsächlich der Täter ist…

Obwohl jeder weiß, wie die Geschichte rund um den legendären Serienmörder Ted Bundy ausgegangen ist, führt Joe Berlinger sein Publikum so lang überzeugend in den Dunstkreis seiner psychopathischen Hauptfigur ein, bis man erst ganz zum Schluss merkt, dass man hier gerade einen Wahnsinnigen auf den Leim gegangen ist. Und das ist mindestens genauso schockierend wie die Taten selbst.

Das startet am 23. März 2017

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 23. März, der eine fast schon unübersichtlich große Menge an Neustarts für den Zuschauer bereithält. Die wichtigsten davon wurden bislang entweder der Presse nicht gezeigt („Power Rangers“), oder unterliegen einem Embargo („Life“). Zu letzterem Vertreter gibt es morgen schon mehr an dieser Stelle, auf „Power Rangers“ müsst ihr dagegen noch einen Tag länger warten. Neben diesen beiden Blockbuster-Anwärtern gibt’s nach 15 Jahren eine Fortsetzung zur Komödienüberraschung „Lammbock“, die damals knapp an der Millionenmarke scheiterte. In den Programmkinos gibt’s mit „Der Himmel wird warten“ und „Der Hund begraben“ mal wieder richtige Qualität zu sehen, auch wenn Sebastian Sterns Film das hohe Niveau nicht vom Beginn nicht konsequent halten kann. Unter dem Begriff „ferner liefen“ starten auch noch der solide „Die Jones“ und der Horrorfilm „Within“, der aufgrund der niedrigen Kopienanzahl allerdings noch nicht mal ein Pressescreening erhalten hat.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

LOMMBOCK | Regie: Christian Zübert | DE 2017

Auch Kiffer werden mal erwachsen: Der mittlerweile 41-jährige Kai (Moritz Bleibtreu) betreibt in Würzburg den angeranzten Asia-Liefer-Service „Lommbock“, während sein Kumpel Stefan (Lukas Lucas Gregorowicz), auch schon 39, seit Jahren erfolgreich im drogenfreien Dubai lebt und nun für seine anstehende Hochzeit amtliche Papiere in Deutschland besorgen muss. Stefans Kurztrip in seine Heimatstadt wird durch Kai allerdings unfreiwillig verlängert und für die Freundschaft der beiden eine echte Herausforderung, denn die Vergangenheit kickt mitunter zeitverzögert. Die Freunde müssen sich ein paar Konflikten stellen, die eigentlich längst abgeschlossen schienen…
4 von 5

Weniger Gras, mehr Charakter – „Lommbock“ ist für alle Fans von Christian Züberts Kultfilm „Lammbock“ sowieso Pflicht und könnte es mithilfe des hohen Tempos, der komplexer gezeichneten Figuren und der vielen amüsanten Ideen schaffen, auch jene Zuschauer von sich zu überzeugen, die mit dem ersten Teil bisher nicht ganz warm wurden.


DER HIMMEL WIRD WARTEN | Regie: Marie-Castille Mention-Schaar | FR 2016

Sylvie lebt allein mit ihrer Tochter Mélanie. Sie verbringen viel Zeit miteinander und Sylvie ist stolz auf das enge Verhältnis, das sie zu ihrer Tochter hat. Doch irgendwann begegnet Mélanie im Internet einem Jungen, der ihr regelmäßig zu schreiben beginnt, ihr Komplimente macht und sie schließlich fragt, wie sie es hält mit der Religion. Eines Tages ist Mélanie verschwunden und Sylvie auf halbem Weg nach Syrien, um sie zu suchen. Catherine und Samir sind die stolzen Eltern der 17-jährigen Sonia. Gerade zurück aus den Sommerferien, wird ihr Haus eines Nachts von der Polizei gestürmt und Sonia unter Arrest gestellt. Um ihrer Familie einen Platz im Paradies zu sichern, hat sich Sonia dem Dschihad angeschlossen. Catherine und Sylvie sind tief erschüttert davon, wie fremd ihre Töchter ihnen so ganz im Stillen geworden sind.

4 von 5

„Der Himmel wird warten“ hätte gut und gern zwanzig Minuten länger sein dürfen, denn nicht alle Erzählansätze führt die französische Regisseurin Marie-Castille Mention-Schaar auch zu Ende. Trotzdem ist ihr Drama über die radikale Islamisierung zweier französischer Mädchen ein ebenso mitreißender wie niederschmetternder Film über ein wichtiges, brandaktuelles Thema, das nicht verallgemeinert und einen wichtigen da aufklärerischen Wert leistet.


POWER RANGERS | Regie: Dean Israelite | CAN/USA 2017

Fünf Teenager, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Jason, Kimberley, Billy, Trini und Zack haben nichts weiter gemeinsam, als auf dieselbe High School im Städtchen Angel Grove zu gehen. Als Jason und Billy durch Zufall auf etwas stoßen, das sie für uralte Fossilien halten, erwecken sie eine außerirdische Macht. Die Ereignisse überschlagen sich und schweißen die fünf Teenager zusammen, als sie plötzlich auf unerklärliche Weise Superkräfte besitzen! Dass ihre Fähigkeiten nicht nur ein Spiel sind, stellt sich schnell heraus, als ihnen Zordon, der einstige Red Ranger als Hologramm erscheint. Von ihm erfahren sie, dass die Außerirdische Rita Repulsa mit ihrer Alien-Armee einen Angriff plant. Um die Welt retten zu können, müssen die fünf nun innerhalb weniger Tage lernen, was normalerweise Jahre dauert: echte Power Rangers zu werden! 3 von 5

Auf einer Superhelden-Skala, auf der die eins für solch lieblos-hektische Filme wie „Teenage Mutant Ninja Turtles“ steht, während man es bei einer zehn mit komplexer Heroen-Kost der Marke „The First Avenger: Civil War“ zu tun hat, ordnet sich „Power Rangers“ im soliden Mittelfeld ein, der vor allem mit Persönlichkeit, Herz und Verspieltheit punktet.


 DER HUND BEGRABEN | Regie: Sebastian Stern | DE 2016

Der eigentlich glückliche Familienvater Hans (Justus von Dohnányi) steckt plötzlich in einer tiefen Krise und weiß zunächst gar nicht so recht, warum. Sein Arbeitsleben hat soeben ein abruptes Ende gefunden und seine Familie scheint ihn auch nicht mehr richtig zu beachten.Da steht auf einmal ein streunender Hund vor der Türe und begehrt Einlass in das Familienleben. Während Ehefrau Yvonne (Juliane Köhler) sich augenblicklich in das Tier verliebt, wird Hans im Angesicht des neuen „Rivalen“ mehr und mehr klar, wie sehr er selbst überflüssig ist. Als der Hund eines Tages verschwindet und ein merkwürdiger Fremder (Georg Friedrich) der Familie seine Hilfe anbietet, laufen für Hans die Dinge komplett aus dem Ruder… 3 von 5

In ihren Hochphasen ist die bitterböse Familiensatire „Der Hund begraben“ eine Hommage an Coen-Brüder-Filme der Marke „A Serious Man“, doch den Machern fehlt es im Mittelteil an Mut, diese Lust an der emotionalen Zerstörung durchzuziehen. Einen Blick ist diese immer noch alles andere als typisch deutsche Komödie trotzdem wert.


DIE JONES – SPIONE VON NEBENAN |  Regie: Greg Mottola | USA 2016

Jeff und Karen Gaffney (Zach Galifianakis, Isla Fisher) sind ein ganz gewöhnliches Vorstadtpärchen. Als nebenan die Jones einziehen (Jon Hamm, Gal Gadot), wittern die beiden, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Zwar sind Tim und Natalie Jones absolut hinreißend, extrem kultiviert und suchen regelmäßig den Kontakt mit ihren bodenständigen Nachbarn, doch nicht nur die geheimen nächtlichen Ausflüge lassen die Gaffneys schon bald Nachforschungen anstellen. Es stellt sich heraus, dass die Jones Undercover-Agenten sind. Das wäre eigentlich nicht weiter schlimm, wenn Jeff und Karen nicht längst mit in den geheimen Ermittlungen ihrer Nachbarn stecken würden. Den beiden Ehepaaren steht ein absolut turbulentes Abenteuer bevor.3 von 5

„Die Jones – Spione von nebenan“ ist eine Komödie, die Niemanden vor den Kopf stößt. Die Spielfreude des Casts ist ansteckend, dafür bietet der überraschungs- und spannungsarme Film keinerlei Innovation und sieht nicht einmal unbedingt nach Leinwand aus. Am Ende bleibt ein „okay“, doch um ein „okay“ ausreicht, um ins Kino zu gehen, darf bezweifelt werden.


 WITHIN | Regie: Phil Claydon | USA 2016

John Alexander (Michael Vertan) hat einst seine Frau durch tragische Umstände verloren. Nach einer langen Zeit der Trauer hat er nun wieder geheiratet, und zieht gemeinsam mit Frau seiner Tochter Hannah (Erin Moriarty) in die Vorstadt, nachdem er nach langer Arbeitslosigkeit wieder die Möglichkeit auf einen Neuanfang bekommt. Zunächst scheint die Aussicht auf das neue Heim paradiesisch und auch der günstige Preis verwundert Vater und Tochter nur auf den ersten Blick. Doch schon wenig später stellt sich heraus, weshalb das große Anwesen so einfach zu bekommen war. Es gibt nämlich ein Problem: Das Haus hat ein sehr beunruhigendes Geheimnis aus der Vergangenheit, welches sich langsam wieder zu erkennen gibt. Für die kleine Familie stellt sich die Frage nach Flucht oder dem Versucht, das Böse zu bezwingen.3 von 5

„Within“ ist ein solide erzählter und ordentlich inszenierter Horrorthriller, der lange Zeit gar nicht so vorhersehbar ist, wie man es vielleicht erwarten würde, sich gen Ende jedoch in einem abgedroschenen, hysterischen Finale verliert.


STORM UND DER VERBOTENE BRIEF | Regie: Dennis Bots | NED 2017

Im mittelalterlichen Antwerpen zur Zeit der Reformation wird der 12-jährige Storm in ein aufregendes Abenteuer verwickelt, als sein Vater Klaas den Auftrag erhält, in seiner Druckerei einen Brief von Martin Luther zu drucken. Es dauert nicht lange, da wird Klaas auf frischer Tat ertappt und Storms Leben wird über Nacht auf den Kopf gestellt. Storm gerät zwischen die Fronten und flieht mit der Druckplatte des verbotenen Briefs. In einer schier ausweglosen Situation trifft er auf das Waisenmädchen Marieke, die in den Katakomben der Stadt lebt. In einer abenteuerlichen Reise gegen die Zeit versuchen sie gemeinsam Storms Vater vor dem Scheiterhaufen zu bewahren. Aber wem kann Storm überhaupt noch trauen? Was als abenteuerliche Flucht beginnt, wird zu einem tapferen Kampf um die Freiheit. 3 von 5

Die niederländische Produktion „Storm und der verbotene Brief“ verpackt die Geschichte um die Veröffentlichung der 95 Thesen von Martin Luther als kind- und jugendgerechte Abenteuergeschichte. Herausgekommen ist ein solide inszenierter und ordentlich gespielter Historienfilm, der sich bevorzugt für die Vorführung an Schulen eignet.


LIFE | Regie: Daniel Espinosa | USA 2017

Die Forschungsmission einer Gruppe Wissenschaftlern auf einer internationalen Raumstation hat es sich zur Aufgabe gemacht, nach unentdecktem Leben zu suchen. Zum Team gehören unter anderem der charismatische Draufgänger David Jordan (Jake Gyllenhaal), der sympathische Scherzbold Roy Adams (Ryan Reynolds) sowie die gewissenhafte Miranda North (Rebecca Ferguson). Gemeinsam mit dem Rest der Belegschaft werde die Forscher eines Tages fündig: In ihrem Labor erweckt ein außerirdischer Organismus zum Leben. Dieses sich rapide entwickelnde Wesen wird für das sechsköpfige Team jedoch schon bald zur ernsten Bedrohung, denn nachdem das krakenförmige Alien schon alles Leben auf dem Mars ausgelöscht hat, steht nun der Planet Erde vor dem Aus. Darauf war die Crew nicht vorbereitet… 

Seit „Alien“ sollte die Prämisse von „Life“ ein Selbstläufer sein. Doch Regisseur Daniel Espinosa erstickt jegliche Spannung im Keim, indem er seine Geschichte auf absolut dämlichen Figuren aufbaut. Auch optisch dringt der Film irgendwann in Trash-Gefilde vor – vielleicht tut das Alien ja wirklich ganz gut daran, die Menschheit unter diesen Bedingungen einfach auszulöschen.


BAUER UNSER | Regie: Robert Schabus | AT 2016

Der in Österreich produzierte Dokumentarfilm „Bauer Unser“ zeigt gleichermaßen ungeschönt wie unaufgeregt, wie es auf den Bauernhöfen im Land zugeht. Regisseur Robert Schabus bleibt in seiner Doku vordergründig unparteiisch. Doch so vielfältig die Bauern, vom Biobauern bis zum konventionellen Agraringenieur, so einhellig der Tenor: So kann und wird es nicht weitergehen. Das Mantra der Industrie – schneller, billiger, mehr – stellen die meisten von ihnen in Frage. „Bauer Unser“ ist ein sehenswerter und spannender Film, in dem deutlich wird, wie Wirtschaftspolitik und Gesellschaft immer öfter vor der Industrie kapitulieren. Weit entfernt von rosigen Bildern einer ländlichen Idylle gibt es dennoch Momente der Hoffnung. Etwa wenn der Gemüsebauer und Rinderzüchter Simon Vetter stolz darauf ist, ein Bauer zu sein, der seine Kunden kennt und der Entfremdung entgegenhält.


Heimkinotipp UNSERE ZEIT IST JETZT  |  Regie: Martin Schreier | DE 2016

Der erfolgreiche deutsche Rapper CRO fordert Fans und Profis auf, in einem offenen Wettbewerb Ideen zum geplanten CRO-Kinofilm vorzustellen. Drei völlig gegensätzliche Konzepte überzeugen das Filmteam, und bei den Vorbereitungen lernen die drei jungen Nachwuchsfilmer nicht nur handfeste Lektionen in der Kinopraxis, sondern kommen auch einander näher: Plötzlich wird die scheue Asperger-Patientin Vanessa (Peri Baumeister) von Männern umschwärmt: CRO selbst lernt ihre kreative Professionalität schätzen, während sich der in den Tag hineinlebende Drehbuchautor Dawid (David Schütter) und der in seinem Brotjob frustrierte Comic-Zeichner Ludwig (Marc Benjamin) Hals über Kopf in die unnahbare Vanessa verlieben. So werden die schicksalhaften Begegnungen bei der Arbeit am CRO-Film selbst zum Film. 4 von 5

„Unsere Zeit ist jetzt“ wirkt bisweilen konfus, macht nicht immer Sinn und widerspricht sich tonal so oft selber, dass man es gar nicht recht glauben kann, dass Regisseur Martin Schreier und sein top aufgelegtes Ensemble das Kuddelmuddel letztlich doch noch zu einem absolut stimmig-amüsanten Endergebnis bringen.

2016 – Die Plätze 40 bis 31

Es ist vorbei! Zwölf Monate voller verschiedener Filme – satte 250 an der Zahl! Die ärgerlichsten, nervigsten und anstrengendsten Vertreter habe ich bereits in meinen Flops abgefrühstückt. Doch ich kann den Jahreswechsel nicht guten Gewissens antreten, ehe nicht auch all jene Filme ausführlich gewürdigt wurden, die mir in diesem Jahr ganz besonders am Herzen lagen. Entsprechend folgen an dieser Stelle und in den kommenden Tagen meine 40 (okay: 41) Lieblingsfilme des Jahres 2016. Und weil das in den letzten Jahren schon immer schon so gut geklappt hat, weise ich nun noch einmal auf Folgendes hin: Hierbei handelt es sich nicht um die aus objektiver Sicht besten Filme des Jahres, sondern ausschließlich um meine ganz persönlichen, vollkommen subjektiv ausgewählten Lieblingsfilme! Doch genug der Theorie! Hier kommen also meine ersten zehn Lieblingsfilme aus insgesamt 250 gesichteten Produktionen, die zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember hierzulande in Deutschland erschienen sind. Viel Spaß!

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