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I Still Believe

Es ist eine Art Symbiose aus den unzähligen christlichen Glaubensdramen und den nicht minder unzähligen Trittbrettfahrern von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ – zwei Dinge, die überhaupt nicht zusammenpassen, wie I STILL BELIEVE unter Beweis stellt. Mehr dazu verraten wir in unserer Kritik.

OT: I Still Believe (USA 2020)

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Videoabend: The First Time

Kino ist teuer, mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden und wer generell nicht gern unter Leute geht, der muss die Stoßzeiten meiden, um einen Film in Ruhe und ohne Störungen genießen zu können. Wenngleich die Videotheken nach und nach vom Online-Streaming verdrängt werden, geht doch nichts über einen gemütlichen Filmeabend auf dem heimischen Sofa. Obwohl die Auswahl riesig ist und Kinofilme immer schneller nach ihrem Start auch auf DVD und Blu-ray Disc erhältlich sind, lohnt sich sich ab und zu, einen Blick auf den Direct-to-Video-Markt zu werfen. Manchmal finden sich hier nämlich echte Perlen, ebenso sehr wie solche, die sich erst im Nachhinein als Rohrkrepierer erweisen. In meiner Rubrik VIDEOABEND möchte ich Euch jede Woche einen Film vorstellen, der es hierzulande nicht oder nur sehr limitiert ins Kino geschafft hat.

Diese Woche widme ich mich der US-amerikanischen Romantikkomödie „The First Time“, die seit dem 12. Juli 2013 auf DVD und Blu-ray Disc im Handel erhältlich ist.

The First Time

Dave (Dylan O’Brien) läuft einem Mädchen hinterher, das er nicht haben kann – Aubrey (Britt Robertston) wiederum hat einen heißen Freund, der sie nicht versteht. Beide treffen sich eines Nachts zufällig auf einer Party, wo sie jeweils beide auf einen Anderen warten. Was als beiläufiges Gespräch beginnt, verwandelt sich anders als geplant in etwas Magisches, Romantisches und … Kompliziertes. Es könnte der Beginn einer einzigartigen Beziehung werden oder der schlimmste Fehler ihres Lebens. Doch wie erkennt an, was Liebe ist, wenn man bisher noch nie mit ihr in Berührung kam? So folgen lange Gespräche zwischen Dave und Aubrey, es wird über das Leben sinniert, Pläne geschmiedet und vorsichtig in die Zukunft geblickt. Doch ob die jungen Erwachsenen ihren Weg am Ende gemeinsam oder ohne einander gehen, steht noch lange nach dem ersten Kennenlernen in den Sternen.

Alive bewirbt ihn so: 

Von den Produzenten von FREUNDE MIT GEWISSEN VORZÜGEN und MITTEN INS HERZ!

Kritik

Um sich damit auseinanderzusetzen, wonach es amerikanischen Teenagern wirklich dürstet, ist die klassische RomCom nicht unbedingt die erste Adresse. Dort geht es für die Model-liken Pubertierenden irgendwie immer nur um das Eine. Und echte Probleme haben die stets wohlsituierten Heranwachsenden ohnehin nie, außer, dass der Schwarm gerade mit einem oder einer anderen verkehrt. Im Programmkino wiederum wird gern verkopft, sodass auch die hier angesprochenen Konflikte selten der Realität entsprechen. Daher fungiert vielleicht der Heimkinomarkt als erste Anlaufstelle für optimistischer, aber auch nachdenkliche Romantikkomödien, in denen die Hauptfiguren denken dürfen und sich nicht von ihren Hormonen unterjochen lassen müssen. Nach „Two Night Stand“, der letzte Woche an dieser Stelle vorgestellt wurde, erweist sich auch die Direct-to-DVD-Produkton „The First Time“, die hierzulande den verkitschten Untertitel „Dein erstes Mal vergisst du nie!“ träg, als äußerst angenehmes Unterfangen, in dem sich zwei Teenager kennen- und eben nicht liebenlernen. Stattdessen beobachtet Regisseur und Drehbuchautor Jonathan Kasdan („In the Land of Women“) die Hochs und Tiefs einer Handvoll Jugendlicher, ohne diesem fiktiven Zeitdokument einen dramaturgischen Stempel aufzudrücken. So mögen in „The First Time“ in gewisser Weise die Höhen und Tiefen fehlen, doch manchmal ist das eigene Leben eben ziemlich durchschnittlich.

Aus genau diesem Durchschnitt macht Jon Kasdan jedoch nicht etwa einen Nachteil. Stattdessen macht genau dieser Blick auf den „typical american Teenager“ den Reiz des Films aus. Wenn die Hauptfiguren Dave und Aubrey des Nachts durch die Stadt laufen und über ihr Leben sinnieren, dann ist das so normal, dass es sich gerade für jüngere Leute hervorragend mit den Figuren sympathisieren lässt. Auch die Tatsache, dass beide ihr Herz bereits an andere verschenkt haben, wirkt nicht aufgesetzt, um auf den letzten Metern einen „in Wirklichkeit lieben sie sich ja doch“-Twist aus dem Ärmel zu ziehen; vielmehr appelliert Kasdans Film daran, im Moment zu leben und alles und jedem eine Chance zu geben. Das ist vielleicht idealistisch, angesichts der Art und Weise, wie seine Geschichte verläuft, aber ganz sicher nicht kitschig. Hier dürfen die Teenies hadern, feststellen, dass es sich über Sex einfacher reden, als ihn tatsächlich tun lässt und ein gut aussehender Junge ist nicht automatisch der absolute Traumtyp. All dies reißt „The First Time“ an, ohne dabei die Moralkeule zu schwingen. Dabei braucht der Film zunächst ein wenig Zeit, in die Gänge zu kommen. Auch der Verlauf der Geschichte wirkt mitunter etwas unbeholfen. Gleichwohl wirkt die RomCom gerade dadurch lebensecht und schaut hinter die Kulissen von Jugendseelen, deren Blick auf die Liebe noch nicht von Nicholas Sparks und Co. verfremdet wurden.

THE FIRST TIME stammt von Jonathan Kasdan, der auch das Skript zum Film schrieb. Der Cast besteht unter anderem aus Dylan O’Brien, Britt Robertson, Victoria Justice, Craig Roberts, Joshua Malina und James Frecheville. Bei dem Film handelt es sich um eine Romantikkomödie, produziert in den USA aus dem Jahr 2012. Der Film ist hierzulande ungekürzt auf DVD und Blu-ray Disc erhältlich und ab 6 Jahren freigegeben. Die Länge beträgt 95 Minuten.

Fazit

Nach „Two Night Stand“ ist „The First Time“ die nächste Teenie-Romanze, der hier im Videoabend das Prädikat besonders wertvoll verliehen werden kann. Kaum lässt man die heranwachsenden Protagonisten etwas im Köpfchen haben, dürfen sie sich nicht bloß ineinander verlieben, sondern zuvor lebensecht und authentisch über das Leben, die Zukunft und Freundschaft sinnieren. Das ist aufgrund der bisweilen etwas holprigen Dramaturgie nicht ganz so kurzweilig wie der ähnlich gelagerte „Two Night Stand“, dafür punktet der Film mit einem deutlich bodenständigeren Finale und einem komplexeren Figurenkonstrukt.

Mein Tipp: kann man kaufen!

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