Schlagwort-Archiv: Ari Sandel

Das startet am 7. März 2019

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 7. März, dessen größter Start „Captain Marvel“ der Presse bislang noch nicht gezeigt wurde. Mehr zum Film erfahrt ihr an dieser Stelle in ein paar Tagen. Wie gut die Konkurrenz ist, dürfen wir dagegen schon verraten: Unter anderem wagt sich das Regiedebüt von Jonah Hill auf die Leinwand und hat es verdient, gesehen zu werden. Jaques Audiard wagt sich mit seinem starbesetzten Film „The Sisters Brothers“ endlich mal wieder in Western-Gefilde vor und mit „Beale Street“ schafft es einer der letzten, hierzulande noch nicht gestarteten Oscar-Kandidaten auch endlich auch in deutsch Kinos.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

MID90S | Regie: Jonah Hill | USA 2018

Stevie (Sunny Sulijic) ist 13 Jahre alt und wächst unter schwierigen Verhältnissen mit einem gewaltbereiten Bruder (Lucas Hedges) und einer überforderten, alleinerziehenden Mutter (Katherine Waterston) in Los Angeles auf. Seine Tage verbringt er mit „Street Fighter II“ zocken und heimlich die CD-Sammlung seines großen Bruders rauf und runter hören. Als er anfängt, mit den sympathischen Jungs vom Local Skateshop abzuhängen, öffnet sich ihm eine völlig neue Welt: Skaten an verbotenen Plätzen, Abhauen vor der Polizei, Hauspartys und natürlich jede Menge Girls. Befreit aus der Umklammerung seiner stets besorgten Mutter und den Prügeln seines Bruders, fühlt sich Stevie unbesiegbar – bis er merkt, dass auch seine Idole auf die Schnauze fliegen können. Und das nicht nur beim Skaten, sondern auch im Leben selbst…

Jonah Hills Regiedebüt „Mid90s“ ist eine Liebeserklärung an die US-amerikanische Skateboardszene der Neunzigerjahre, die den Zuschauer auf so sanfte Weise in ihre Arme schließt, wie die skatenden Jungs den Außenseiter Stevie.


THE SISTERS BROTHERS | Regie: Jacques Audiard | FR/ESP/ROM/BEL/USA 2018

Oregon, 1851: Sie sind berühmt-berüchtigt, die Sisters Brothers. Eli, der Ältere, und Charlie, der Jüngere, der eine ruhig und überlegt, der andere ein kampflustiger Trinker. Skrupellose Auftragskiller im Dienst eines ominösen „Commodore“. An ihren Händen klebt Blut, nicht nur von Kriminellen, auch von Unschuldigen. Für ein großes Sümmchen sollen sie einen gewissen Hermann Warm töten, der eine Wunderformel zum einfachen Goldwaschen erfunden hat. Ein Wissen, das dem „Commodore“ ein Vermögen einbringen kann. Dem Genie ebenfalls auf den Fersen ist ihr Kontaktmann Jim Morris. Während die Brüder von den Bergen Oregons bis nach Kalifornien reiten und eine mörderische Spur hinter sich lassen, ist Morris ihnen einige Tage voraus und trifft in einem Trek den gesuchten Chemiker. Statt ihn an die Sisters Brothers auszuliefern, verfolgt er ganz eigene Ziele.

Ein unkonventionelles, stargespicktes Buddy-Movie hoch zu Ross – „The Sisters Brothers“ weiß mit den Mechanismen des modernen Westernkinos gleichermaßen zu unterhalten wie zu überraschen. Denn oftmals macht Regisseur Jaques Audiard genau das, was man in diesem Zusammenspiel eben nicht erwarten würde.


BEALE STREET | Regie: George Tillman Jr. | USA 2018

Im Amerika der Siebzigerjahre steht der Rassismus gegenüber Farbigen an der Tagesordnung. Die 22-jährige Tish (KiKi Layne) und der Bildhauer Fonny (Stephan James) sind ein junges Paar im ärmlichen Viertel Harlem. Fonny wird fälschlicherweise der Vergewaltigung an einer Puerto-Ricanerin beschuldigt und kommt ohne Prozess unschuldig ins Gefängnis. Kurze Zeit später erfährt Tish auch noch, dass sie von Fonny ein Kind erwartet. Mit Zuversicht versichert sie ihm, ihn noch vor der Geburt aus dem Gefängnis zu holen. Mit Hilfe der Familie versucht sie mit allen Mitteln seine Unschuld zu beweisen. Doch nicht nur das gestaltet sich schwierig. Vor allem Fonnys Familie sieht in Tish nicht die optimale Partnerin für ihren Sohn und Bruder, sodass sich Tish nicht nur für den Vaters ihres Kinders, sondern auch ihre gemeinsame Liebe stark machen muss.

„Moonlight“-Regisseur Barry Jenkins beweist mit seinem Drama „Beale Street“, wie sehr er die Lebenssituation der schwarzen US-Bevölkerung verinnerlicht hat und liefert ein rührendes Portrait über zwei Liebende ab, das sich allerdings ein bisschen zu sehr auf seinen Status als Milieustudie verlässt.


DIE BERUFUNG – IHR KAMPF FÜR GERECHTIGKEIT | Regie: Mimi Leder | USA 2018

Ruth Bader Ginsburg studiert, genauso wie ihr Mann Martin (Armie Hammer), an der renommierten juristischen Fakultät von Harvard. Doch während ihr bereits im zweiten Studienjahr angelangter Gatte einen komfortablen Platz im Studienbetrieb gefunden hat, werden Ruth aufgrund ihres Geschlechts immer wieder Steine in den Weg gelegt. Das ändert sich auch nicht, als sie einige Zeit später, wie schon einige Männer vor ihr, darum bittet, ihr Harvard-Studium als Fernstudium zu beenden. So kommt es, dass sie ihren Abschluss an der Columbia in New York macht, den sie als Klassenbeste absolviert. Daraufhin begibt sie sich erfolglos auf Jobsuche, da einige Kanzleien keine Frauen einstellen, andere wiederum „schon eine haben.“ Grummelnd nimmt sie eine Stelle als Professorin an und unterrichtet „Das Gesetz und sexuelle Diskriminierung“.

Gut gespielt und nach einem etwas episodischen Auftakt auch inspirierend: „Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit“ ist ein guter Film über eine herausragende Kämpferin für die Gerechtigkeit.


WHITE BOY RICK | Regie: Yann Demange | USA 2018

Am unteren Rande der gesellschaftlichen Nahrungskette im Detroit der 80er-Jahre träumt Waffenhändler Richard Wershe Sr. (Matthew McConaughey) davon, eines Tages ins Geschäft der Zukunft zu investieren und eine Videothekenkette zu eröffnen. Sein Sohn Rick (Richie Merritt) hat einen ähnlichen Unternehmergeist und verkauft Gewehre und Schalldämpfer an örtliche Drogendealer. Irgendwann tritt das FBI an den Teenager heran und bietet ihm einen Deal an, ach was, drängt ihm geradezu einen Deal auf: Um seinen Vater, der teilweise illegale Waffendeals betreibt, aus rechtlichen Ärger herauszuboxen, soll er für das FBI als Undercover-Informant in der Drogenszene agieren. Zunächst ist Rick wenig von dieser Idee begeistert, nicht zuletzt, weil seine Schwester Dawn (Bel Powley) drogensüchtig ist, aber er lässt sich vom FBI breitschlagen…

Nach einem schleppenden Anfang entwickelt sich Yann Demanges „White Boy Rick“ zu einem charaktervollen Drama über wahre Begebenheiten und darüber, wie ein gewaltlos handelnder Junge auf die schiefe Bahn geriet.

CAPTAIN MARVEL | Regie: Anna Boden, Ryan Fleck | USA 2019

Nach einem gefährlichen Kampf auf einem fremden Planeten, gemeinsam mit ihrer Elite-Einheit Starforce unter dem Kommando von Yan-Rogg (Jude Law), stürzt die Supersoldaten Carol Denvers alias Vers (Brie Larson) ausgerechnet auf die Erde. Hier trifft sich auf den jungen Agenten Nick Fury (Samuel L. Jackson), der für eine Initiative zum Schutz der Welt gerade dabei ist, Helden wie sie zu rekrutieren. Während er Kree mit den Merkwürdigkeiten der Erde vertraut macht, hat die scheinbar unverwundbare Frau mit Flashbacks und Visionen zu kämpfen, die Aufschluss darüber geben könnten, woher sie stammt. Denn Kree war nicht immer eine Weltraumkriegerin. Nebenbei muss es das ungleiche Duo auch noch mit einigen außerirdischen Gestaltwandlern aufnehmen, die an Krees Erinnerungen genauso interessiert sind, wie sie selbst.

„Captain Marvel“ funktioniert gut als alleinstehender Actionblockbuster und erweist sich obendrein als einer der lustigsten Filme aus dem MCU. Auch Brie Larson gefällt als kaltschnäuzige Heldin, doch durch ihre keine Grenzen kennende Stärke macht sie das gleichzeitig auch absolut uninteressant. Die Effekte passen sich dem überhaupt nicht funktionierenden Neunzigerjahresetting an, während die anvisierte feministische Botschaft aufgrund ihrer Plumpheit leider im Nichts verpufft.


RATE YOUR DATE | Regie: David Dietl | DE 2019

Eine Smartphone-App, die es dem User möglich macht, seine romantischen Verabredungen zu bewerten – das wäre doch eine Superidee, um sich und andere schon im Vorhinein vor Enttäuschungen zu bewahren. Diesen Einfall haben die von ihrem Liebesleben der letzten Zeit desillusionierten, besten Freundinnen Teresa (Alicia von Rittberg) und Patricia (Nilam Farooq). Als sie den Programmierer Anton (Marc Benjamin) und seinen steinreichen Kumpel Paul (Edin Hasanovic) treffen, wird das Ganze kurzerhand in die Tat umgesetzt. Zunächst ist die neue App auch ein Riesenerfolg und erfüllt genau, was das Quartett sich von ihr versprochen hatte. Aber bald müssen die jungen Leute feststellen, dass die Kategorisierung von Menschen als #Crazybitch, #Heartbreaker, #Hinhalter oder #Sextremist nicht nur positive Seiten hat…

Unrealistisch, unromantisch, nur mäßig amüsant und streckenweise sogar nervig – „Rate Your Date“ ist all das, was eine Liebeskomödie nicht sein soll.


KIRSCHBLÜTEN & DÄMONEN | Regie: Doris Dörrie | DE/JPN 2019

Karl (Golo Euler) lebt einsam und allein in München, er trinkt zu viel, hat deshalb seinen Job und seine eigene Familie verloren und leidet sehr unter der Trennung von seiner kleinen Tochter. Im Vollrausch wird er von Dämonen verfolgt. Er erinnert sich an Japan und bessere Zeiten. Eines Tages steht die Japanerin Yu (Aya Irizuki) vor der Tür. Sie hat sich vor zehn Jahren um Karls Vater Rudi in Tokio gekümmert, als Karl keine Zeit für ihn hatte. Jetzt ist sie wieder da. Sie möchte das Grab von Rudi sehen und das Haus, in dem er gelebt hat. Widerwillig fährt Karl mit ihr aufs Land, aber er kann sich dem Charme von Yu nicht entziehen. Das Elternhaus steht schon lange leer, die Geschwister sind zerstritten. Yu ruft in den Brunnen vor dem Haus und erklärt Karl, dass dort in der Tiefe die Toten wohnen. Sie übernachten im Haus und Karls Dämonen kehren zurück. Aber Yu weiß, wie man mit ihnen umzugehen hat…


VOM LOKFÜHRER, DER DIE LIEBE SUCHTE… | Regie: Veit Helmer | DE/AZE 2018

Ein Güterzug rollt durch eine weite Graslandschaft, die sich vor den kaukasischen Bergen entlangzieht. Am Steuer: Nurlan, der Lokführer. Tagein, tagaus lenkt er seinen Zug durch einen dicht besiedelten Vorort Bakus, in dem die Schienen so dicht an die Häuser grenzen, dass Nurlan quasi durch die Vorzimmer und Gärten der Bewohner fährt. Auf seinem täglichen Weg passiert er teetrinkende Männer ebenso wie Frauen, die ihre Wäsche in den sanften Wind hängen. Sobald sich der Zug nähert, bläst der kleine Waisenjunge Aziz in eine Pfeife und die Bewohner des Vorortes bringen sich und ihre Habseligkeiten schnell in Sicherheit. Doch das gelingt nicht immer. Nurlan hat schon so einiges von seiner Lokomotive gepflückt: Hühnerfedern, Spielzeugbälle oder auch Bettbezüge. Am letzten Arbeitstag vor der Pensionierung verheddert sich ein besonderes Abschiedsgeschenk an Nurlans Lok: ein traumhaft schöner, blauer Spitzen-BH.


GÄNSEHAUT 2: GRUSELIGES HALLOWEEN | Regie: Ari Sandel | USA 2018

Sarah Quinn lebt im beschaulichen Wardenclyffe und träumt davon, bald zur Columbia University zu gehen – jedoch hat sie keinerlei Eingebung, wie sie ihr Bewerbungsessay zum Thema Angst aufziehen soll.  Ihr jüngerer Bruder Sonny wiederum startet gemeinsam mit seinem besten Freund Sam Carter einen Müllentsorgungsdienst. Einer ihrer ersten Aufträge führt die Jungs in ein leerstehendes, verfallenes Haus, wo sie eine Truhe finden, in der sich ein verschlossenes Buch sowie ein Schlüssel befinden. Die zwei Freunde öffnen das Buch – und kurz darauf erscheint eine Bauchrednerpuppe neben ihnen. Wie sich bald zeigt, nennt sich diese Slappy und ist ein magisches, lebendiges Wesen, das seine Fähigkeiten benutzt, um sich einen sehnlichen Wunsch zu erfüllen: Er will endlich eine richtige Familie haben. Ein Wunsch, der übernatürliches, gefährliches Chaos nach sich zieht…

„Gänsehaut – Gruseliges Halloween“ erzählt nichts Neues und führt nicht einmal den offenen Handlungsstrang des Vorgängers fort. Doch mit einer feinen Prise Selbstironie, familienfreundlichem Gruselchaos und lockerer Situationskomik ist es eine durch und durch niedliche Halloween-Produktion für alle, die sich „richtigen“ Grusel noch nicht zutrauen oder zwischen drei Psychoterrorfilmen und vier blutigen Slashern mal was thematisch passendes, aber locker-fluffiges sehen wollen.

Zehn Filme, die 2018 verdammt gruselig waren

Wie schon in den vergangenen Jahren stelle ich anlässlich Halloween auch diesmal meine (bisher) zehn liebsten Horrorfilme 2018 vor. Ein Großteil davon ist bereits auf DVD, Blu-ray oder bei Netflix erschienen. Bei einigen habt ihr noch die Gelegenheit, sie im Kino zu sehen und wieder andere laufen erst in ein paar Wochen in den Lichtspielhäusern an. Dabei war es mir wichtig, das Genre des Horrorfilms möglichst großflächig abzudecken. Nicht jeder Film in diesem ZEHN FILME-Ranking lässt sich ausschließlich dem Gruselfilm zuordnen. Dafür sind hoffentlich auch einige Geheimtipps für Euch dabei. Gern seid Ihr unterhalb des Postings dazu aufgefordert, Eure besten Horror-Geheimtipps zu posten. Und nun viel Spaß!

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Das startet am 25. Oktober 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 25. Oktober, an dem passend zu Halloween direkt zwei Filme starten, die vom allseits bekannten Gruselfest handeln. Beide sind auf ihre Art sehenswert. Während Detlef Buck mit seiner Hunde-RomCom „Wuff“ den Massengeschmack treffen dürfte und Daniel Alfredson im Falle von „Intrigo“ hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt, gibt es für Zuhause endlich den besten Horrorfilm des Jahres zu kaufen. Dieser ist ein unbedingtes Muss – genauso wie es ein Muss ist, den neuen Film mit Gerard Butler links liegen zu lassen.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

HALLOWEEN | Regie: David Gordon Green | USA 2018

Seit er vor vierzig Jahren mit einer brutalen Mordserie die amerikanische Kleinstadt Haddonfield terrorisierte und fünf Menschen auf bestialische Weise mit seinem Messer tötete, sitzt der Gewalttäter Michael Myers (Nick Castle), abgeschottet von der Außenwelt, in einer psychiatrischen Anstalt in Haft. Als er zusammen mit anderen hochgefährlichen Insassen verlegt werden soll, passiert die Katastrophe: Der Gefangenentransport verunglückt nachts auf offener Straße und er kann fliehen. Angetrieben von seinem bestialischen Drang zu morden, macht sich Myers auf nach Haddonfield, und der entsetzliche Albtraum beginnt für die Bewohner aufs Neue. Nur Laurie (Jamie Lee Curtis), die dem maskierten Killer seinerzeit nur knapp entkommen konnte, ist vorbereitet, sich dem personifizierten Bösen entgegenzustellen…

Der neue „Halloween“ ist in erster Linie eine Hommage an den Originalfilm von John Carpenter, der vor allem die Liebhaber des Siebzigerjahre-Klassikers zufriedenstellen dürfte. Das ganz große Horrorfilm-Highlight ist er nicht, doch gerade als Genrebeitrag für’s Halloween-Wochenende ist er als  ruhiger Nostalgiehorror mit modernen Elementen einen Blick wert.


GÄNSEHAUT 2: GRUSELIGES HALLOWEEN | Regie: Ari Sandel | USA 2018

Sarah Quinn (Madison Iseman) lebt im beschaulichen Wardenclyffe, New York und träumt davon, bald zur angesehenen Columbia University zu gehen – jedoch hat sie keinerlei Eingebung, wie sie ihr Bewerbungsessay zum Thema Angst aufziehen soll.  Ihr jüngerer Bruder Sonny (Jeremy Ray Taylor) wiederum startet gemeinsam mit seinem besten Freund Sam Carter (Caleel Harris) einen Müllentsorgungsdienst. Einer ihrer ersten Aufträge führt die Jungs in ein leerstehendes, verfallenes Haus, wo sie eine Truhe finden, in der sich ein verschlossenes Buch sowie ein Schlüssel befinden. Die zwei Freunde öffnen das Buch – und kurz darauf erscheint eine Bauchrednerpuppe neben ihnen. Wie sich bald zeigt, nennt sich diese Slappy und ist ein magisches, lebendiges Wesen, das seine Fähigkeiten benutzt, um sich einen sehnlichen Wunsch zu erfüllen: Er will endlich eine richtige Familie haben. Ein Wunsch, der übernatürliches, gefährliches Chaos nach sich zieht…

„Gänsehaut – Gruseliges Halloween“ erzählt nichts Neues und führt nicht einmal den offenen Handlungsstrang des Vorgängers fort. Doch mit einer feinen Prise Selbstironie, familienfreundlichem Gruselchaos und lockerer Situationskomik ist es eine durch und durch niedliche Halloween-Produktion für alle, die sich „richtigen“ Grusel noch nicht zutrauen oder zwischen drei Psychoterrorfilmen und vier blutigen Slashern mal was thematisch passendes, aber locker-fluffiges sehen wollen.


INTRIGO – TOD EINES AUTORS | Regie: Daniel Alfredson | SWE/USA/DE 2018

Ein Husten. Unverkennbar unter Tausenden, Millionen. Er ist sich sicher, sie zu hören – am Ende einer Radio-Konzertaufzeichnung, obwohl Eva schon vor drei Jahren verschwunden ist und für tot erklärt wurde. Doch was, wenn Eva noch lebt? Während David die rätselhaften Erlebnisse in einem Roman verarbeitet und sich Beistand bei dem Autor Henderson in seinem Haus am Meer sucht, stößt er im Manuskript eines berühmten Schriftstellers auf versteckte Hinweise. David wurde beauftragt, das neueste Werk von Rein zu übersetzen. Beigelegt ein Brief, der besagt, dass das Manuskript unter keinen Umständen in der Originalsprache veröffentlicht werden dürfe. Manuskript und Brief sind ein Vermächtnis. Doch welcher Zusammenhang besteht zwischen Evas Verschwinden und dem mysteriösen Tod von Rein?

 „Intrigo – Tod eines Autors“ legt einen soliden Grundstein für eine Krimitrilogie, bei der vor allem inszenatorisch noch Luft nach oben ist. Der Kriminalfall ist mit seinen Wendungen und der für einige sicherlich überraschenden Auflösung durchaus spannend. Doch optisch passt der Film eher ins Fernsehen und Ben Kingsley wirkte auch schon mal engagierter.


WUFF | Regie: Detlef Buck | DE 2018

Die vier besten Freundinnen Ella, Cecile, Lulu und Silke treffen sich regelmäßig zum gemeinsamen Mädelsabend um sich gegenseitig darüber auf dem Laufenden zu halten, was ihr Leben für Kapriolen schlägt. Dabei mischen die Hunde entscheidend mit: Ella wird von ihrem Freund verlassen und adoptiert den Mischling Bozer. Dieser bringt zwar ihren Alltag ordentlich durcheinander, führt sie aber auch gegen alle Widerstände in ein neues Glück. Cecile schlittert gerade in eine Ehekrise – doch dem sanftmütigen Hund Simpson gelingt es mit seiner Spürnase nicht nur für die Kinder da zu sein, sondern am Ende sogar den Familienfrieden zu retten. Und Katzenfreundin Lulu datet einen schrägen Hundeliebhaber – ein ziemlich heikles Unterfangen. Silke hingegen versteht sich als professionelle Hundetrainerin blendend mit Vierbeinern, nur mit den Menschen hapert es… 

Wie viele andere Episodenfilme auch ist die Qualität von „Wuff“ je nach Episode äußerst schwankend. Dafür überzeugen sowohl die Hunde, als auch ein Großteil des Casts. Am Ende ergibt sich daraus ein Film, der mit dem Wort „sympathisch“ ausreichend beschrieben ist.


CAREER DAY MIT HINDERNISSEN | Regie: Judy Greer | USA 2017

An einer ganz normalen Schule im ganz normalen Amerika kreuzen sich die Wege verschiedener Menschen, die an diesem Tag alle etwas ganz Besonderes vor sich haben. Daniel zum Beispiel ist ein Account Manager und in seinem langweiligen Job todunglücklich. Beim Karrieretag seiner Tochter möchte er dennoch alles geben, doch vor allem die Büroromanze mit seiner charmanten, aber auch ein wenig überspannten Kollegin sowie ein Streit mit seinem fiesen neuen Chef bringen ihn immer wieder auf andere Gedanken. Ausgerechnet der Sohn seines Bosses verliebt sich in Daniels Tochter. Um sie rumzukriegen, holt er sich Hilfe von ihrem hippen Lehrer und ihrem depressiven Musiklehrer Mr. McRow – leider erfolglos. Hinter den Kulissen der Schule versuchen derweil die Direktorin und ihr Kollege Mr. Pendlehorn, den toten Gärtner vor dem Personal, den Schülern und deren Eltern zu verstecken. 

Mit einem stimmigeren Drehbuch wäre hier aus einem gerade noch soliden womöglich sogar ein richtig guter Film geworden. Immerhin qualifiziert sich Judy Greer allein durch ihre Kontakte dafür, sich mit einem stärkeren Skript noch einmal im Regiefach zu probieren. Schließlich hat jeder einmal klein angefangen.


HUNTER KILLER | Regie: Donovan Marsh | CHN/UK/USA 2018

Der längst aus dem Dienst getretene, egomane Captain Joe Glass (Gerard Butler) wird auf eine gefährliche Rettungsmission für ein in Not geratenes amerikanisches U-Boot in den Arktischen Ozean entsandt, das seit einigen Tagen vom Radar verschunden ist. Dabei findet er heraus, dass ein russischer General einen Putsch weltweiten Ausmaßes plant und dafür den russischen Präsidenten in seine Gewalt gebracht hat. Mit einer Elite-Einheit von zum Teil unerfahrenen Navy SEALs macht sich Captain Joe Glass auf, den entführten Präsidenten zu retten und während der waghalsigen Fahrt durch feindliche Gewässer zu verhindern, dass ein neuer Weltkrieg ausbricht. Doch in den Gewässern, in denen diese Mission unternommen wird, hat sich bislang kaum ein U-Boot verirrt. Das macht die ganze Aktion noch viel gefährlicher, als sie es ohnehin schon ist. 

Im Roman ergeben sich aus den hitzigen Gesprächen in „Hunter Killer“ hochdramatische Momente. In der gleichnamigen Verfilmung entsteht daraus lediglich gähnende Langeweile. Darüber hinaus sieht die Action an vielen Stellen miserabel aus und Gerard Butler nimmt man den smarten Captain einfach nicht ab.


WILDHEXE | Regie: Kaspar Munk | DK/NOR/HUN/CZE 2018

Die 12-jährige Clara ist wie jedes andere Mädchen. Aber alles ändert sich, als sie eines Tages von einem schwarzen Kater angefallen und gekratzt wird. Clara entdeckt, dass sie plötzlich eine einzigartige Begabung hat: Sie kann mit Tieren sprechen. Schnell findet sie heraus, dass sie eine Wildhexe ist. Noch dazu eine ganz besondere, denn sie ist die neue Wächterin der Wilden Welt. Zusammen mit ihrer Tante Isa, ihren Freunden Oscar und Kahla stellt sie sich ihrem Schicksal: Die Natur und sich selbst retten – doch dafür muss sie gegen die mysteriöse Chimära kämpfen…

Lene Kaaberbøls Bestseller „Wildhexe“ wurde in Deutschland über 300.000 Mal verkauft und begeistert junge Leser weltweit. Nach langem Warten kommt jetzt endlich der spannende Film zum ersten Band der „Wildhexe“-Buchreihe in die Kinos!