Castle

Aus aktuellem Anlass – dem Start der vierten Staffel am 02. März 2012 bei kabel einsgibt es von mir aus erstmals eine Serie unter den Geheimtipps. Die abc-Serie CASTLE ist in Deutschland nahezu unbekannt und beschreibt die kuriose Zusammenarbeit des selbstbewussten Schriftstellers Richard Castle (Nathan Fillion) und der toughen NYPD-Ermittlerin Kate Beckett (Stana Katic). Was als Partnerschaft wider Willen entsteht, entwickelt sich im Laufe der Folgen zu einer herzlichen und knisternden Verbindung zwischen den attraktiven Hauptdarstellern. 


Der Plot

Der Schriftsteller Richard „Rick“ Castle ist bekannt für sein Talent, die Verbrechen in seinen Kriminalromanen erschreckend realistisch darzustellen. Inspiriert von seinen Geschichten geschehen eines Tages Morde in New York, die exakt nach dem Muster ablaufen, wie Castle sie einst beschrieb. Somit entscheidet sich das New York Police Departement – kurz NYPD – den Autor zur Erfassung des Täters zu Rate zu ziehen. Angeführt wird das zuständige Morddezernat von der eigenständigen Kommissarin Detective Kate Beckett, die sich zunächst Hilfe von Castle erhofft, allerdings schnell feststellt, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden schwerer ist, als gedacht. Denn die beiden sind sich zunächst gar nicht grün und den lebhaften Autor im Auge zu behalten ist für Kate schwieriger, als das berühmte Hüten eines Sacks Flöhe. Mit seiner kindlichen Begeisterung für die Ermittlungen raubt Rick Kate das eine oder andere Mal die Nerven, dennoch muss besonders das Morddezernat nach dem Abschluss der ersten Zusammenarbeit mit dem Autor feststellen, dass sich Castle durch seine genaue Beobachtungsgabe und die unkonventionelle, fast laienhafte Herangehensweise an die Ermittlungen zu einem würdigen Mitarbeiter erwiesen hat. Kurzum erklärt der Schriftsteller die Kommissarin zu seiner Muse und aufgrund seines guten Drahtes zum Bürgermeister darf Rick ab sofort bei der Ergreifung sämtlicher Mörder und Verbrecher dabei sein. Ganz zu „Freude“ von Kate, die sich von nun an der Hyperaktivität, aber auch dem Charme des Autors ausgesetzt fühlt. Doch die Zusammenarbeit trägt Früchte und gemeinsam scheinen Rick und Kate schon bald als ein unschlagbares Duo. Ob die beiden es im Laufe der (bislang) vier Staffeln sogar schaffen, den Mörder von Kates Mutter zu finden?


„Ich bin wirklich ein ziemlich attraktiver Mann, nich‘?“

Kritik

„Castle“ weist dramaturgisch und vom Aufbau der Charaktere her deutliche Parallelen zu Formaten wie „Das Model und der Schnüffler“ oder die Anwaltsserie „Edel und Starck“ auf. Der Fokus liegt, neben der Aufklärung diverser Gewaltverbrechen, vor allem auf der Entwicklung der beiden Hauptcharaktere, gespielt von Nathan Fillion („Buffy – im Bann der Dämonen“, „Desperate Housewives“)  und Stana Katic („Emergency Room“, „24“). Das berühmte „Partner wider Willen“-Konzept klappt bei den beiden total unterschiedlich gezeichneten Figuren perfekt. Ganz nach dem Motto „Was sich neckt, das liebt sich“ schaffen es die beiden, ein durchgehend romantisches Knistern aufrecht zu erhalten, sparen aber auch nicht an Bekundungen darüber, dass sich beide eigentlich gar nicht ausstehen können. Somit ist der Zuschauer, der generell Interesse an solchen Formaten hat, schnell dazu verleitet, von der ersten Folge an dran zu bleiben, um zum Schluss endlich zu erfahren, ob sich beide schlussendlich kriegen, oder nicht.

So lange die beiden sich allerdings noch nicht ihre Liebe gestanden haben, ist vor allem das Aufklären der Morde Hauptbestandteil der einzelnen, knapp 45minütigen Folgen. Hierbei ist die Herangehensweise an die Verbrechen an sich nichts neues, doch dadurch dass Castle kein gewöhnlicher Cop, sondern „lediglich“ Krimi-Autor ist, bekommt man als Zuschauer oftmals interessante Blickwinkel auf die jeweiligen Fälle vermittelt. Ebenso frischen Wind bringt in die Krimi-Thematik außerdem das gesamte Polizei-Team, welches für eine gewöhnliche Crime-Serie außerordentlich stark gezeichnete, interessante und vor allem überdurchschnittlich sympathische Figuren aufweisen kann. Dies gilt zum einen für das berufliche Umfeld der Protagonisten, zum anderen aber fast noch stärker für das persönliche Umfeld, vor allem von Rick Castle, der unter einem Dach mit seiner Mutter (Susan Sullivan) und seiner Tochter (Molly C. Quinn) lebt und neben den beruflichen Problemen allerhand Privatsachen unter einen Hut zu bekommen hat. Beide spielen ihre Rollen als übervernünftige Tochter und exzentrische Mutter hervorragend und wurden zudem sehr gut gecastet – insgesamt macht die „Familie Castle“ einen äußerst stimmigen „runden“ Eindruck. Das Umfeld von Beckett wird passend zu ihrer Rolle weit weniger detailliert dargestellt, sodass an Kate eine Form des Geheimnisvollen hängen bleibt.

Die Farbgestaltung wirkt im Vergleich zu anderen Crime-Serien sehr warm und passend zum Thema „Schriftstellerei“ oft kunstvoll detailliert angehaucht. Musikalisch finden sich auf dem mit dem Emmy-ausgezeichneten Soundtrack zur Serie Künstler wie P!nk, OneRepublic und die Pussycat Dolls wieder.

2012 gewann die Serie den People’s Choice Award in den Kategorien „Beste Krimiserie“ und „bester Hauptdarsteller Drama“ (Nathan Fillion).

Ich empfehle die Serie Leuten, die sowohl Krimi- als auch Romantic-comedy-interessiert sind und ein Fable für Wortwitz und komische Rededuelle, nebenbei aber auch Spaß am Auflösen von Kriminalfällen haben (durch die schlussendlich immer naheliegenden Auflösungen macht das Mitraten, wer der Täter ist bei dieser Serie richtig Spaß). „Castle“ schafft es gekonnt, diese beiden Elemente miteinander zu verbinden und abgerundet wird die Serie schließlich von dem durchgehend harmonisch zueinander passenden Cast. Ein nettes Gimmick bietet die Serie vor allem allen lesebegeisterten Zuschauern: zwei der Bücher, die in der Serie von Richard Castle fertig gestellt wurden, sind ab März auch auf Deutsch im Handel erhältlich.

Es gibt bislang vier Staffeln, eine fünfte wurde seitens abc bestätigt. Auf DVD in Deutschland erhältlich sind bislang drei der vier Staffeln und aktuell laufen die Folgen der vierten Staffel jeden Freitag um 20:15 Uhr bei Kabel 1.

BluRay oder DVD?

Bislang ist die Serie lediglich auf DVD erhältlich, welche aber immerhin ein ausgezeichnetes, scharfes, kontrastreiches Bild und einwandfreien Ton aufweisen kann. Ich empfehle Neugierigen, die mit der Serie beginnen möchten ganz klar, mit der ersten Staffel zu beginnen und sich wirklich konsequent von Anfang bis Ende durchzuarbeiten, um den leicht rötlichen Faden der Serie verfolgen zu können. Daher empfehle ich heute für alle „Castle“-Interessierten die Staffel 1 auf DVD und möchte zusätzlich noch folgende Folgenhighlights zum Besten geben:

1×01 Blumen für dein Grab

1×08 Geister

2×07 Berühmte letzte Worte

2×19 Der Fluch der Mumie

3×09 Akte X

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