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Dear Evan Hansen

Bei der Kritik scheint DEAR EVAN HANSEN bereits durchgefallen. Doch das Musical, basierend auf dem gleichnamigen Broadway-Hit, hat im Kern Qualitäten, denen die glitzernde Oberfläche bisweilen einen Strich durch die Rechnung macht. Welche das sind, das verraten wir in unserer Kritik.

OT: Dear Evan Hansen (USA 2021)

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Verlosung: Wunder

Seit seiner fantastischen Performance im Oscaranwärter „Raum“ wird Nachwuchsdarsteller Jacob Tremblay munter herumgereicht. Auch in der Tragikomödie WUNDER spielt er die Hauptrolle. Seit dem 25. Mai ist der Film fürs Heimkino erhältlich. Zu diesem Anlass verlosen wir in Kooperation mit STUDIOCANAL Home Entertainment zwei Fanpakete, bestehend aus je der Blu-ray/DVD, einem schönen Magnetrahmen im „Wunder“-Design und dem Original-Filmplakat. Was Ihr tun müsst, um einen dieser Preise abzustauben, erfahrt Ihr weiter unten in diesem Posting.

August „Auggie“ Pullmann (Jacob Tremblay) ist zehn Jahre alt. Er ist witzig, klug und großzügig. Er hat humorvolle Eltern (Julia Roberts und Owen Wilson) und eine phantastische große Schwester. Doch Auggie ist Außenseiter: Ein seltener Gendefekt hat sein Gesicht entstellt. „Was immer Ihr Euch vorstellt – es ist schlimmer“, notiert er in sein Tagebuch. Bisher wurde er zuhause unterrichtet und versteckte sein Gesicht am liebsten unter einem Astronautenhelm, doch nun soll er eine reguläre Schulklasse besuchen. Nach anfänglicher Skepsis nimmt Auggie all seinen Mut zusammen und beschließt, sich den Abenteuern zu stellen, die das Leben für einen so außergewöhnlichen Jungen wie ihn bereithält…

Die Geschichte „Ein unausstehlicher Junge lernt, dass sich die ganze Welt nicht nur um ihn dreht“ wird in Stephen Chboskys Tragikomödie „Wunder“ als Rührstück aufbereitet, das routiniert die Knöpfe der nah am Wasser gebauten Zuschauer zu drücken weiß, damit in regelmäßigen Abständen Tränen fließen.

Ihr wollt ihn Euch „Wunder“ auf keinen Fall entgehen lassen? Dann müsst Ihr nichts weiter tun, als den zu dieser Verlosung gehörenden Facebook-Beitrag zu kommentieren. Da sich Wessels-Filmkritik.com immer über neue Follower freut, ist diese Verlosung ausschließlich für meine Facebook-Freunde und Twitter-Follower bestimmt. Einfach Fan werden – schon habt Ihr die Chance auf einen Gewinn! Nach Teilnahmeschluss am 10. Juni 2018 um 23:59 Uhr wähle ich via Zufallsverfahren den Gewinner oder die Gewinnerin aus und schreibe ihn oder sie über eine Privatnachricht an. Checkt nach Ablauf der Verlosung bitte unbedingt Eure Postfächer, da der Gewinn nach einer Woche ohne Rückmeldung verfällt. Nach Abschluss werden selbstverständlich alle personenbezogenen Daten gelöscht und ihr habt bei der nächsten Verlosung wieder eine neue Chance, zu gewinnen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn kann nicht ausgezahlt werden. Viel Glück!

Das startet am 25. Januar 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 25. Januar 2018, der einen der Filme des Jahres ins Kino bringt, den man gesehen haben muss! Die Rede ist vom Oscar-Anwärter „Thee Billboards Outside Ebbing, Missouri“, über den man auch möglichst wenig wissen sollte, um seine ganze Wucht zu spüren. Diesen Film vergisst Du nicht! Auch aus Deutschland schafft es mal wieder richtig guter Stoff auf die Leinwand: „Nur Gott kann mich richten“ ruft uns das deutsche Genrekino zurück ins Gedächtnis und hat richtig was drauf. Genauso wie das koreanische Drama „On the Beach at Night Alone“. Den höchsten Neueinstieg dürfte dagegen der Film schaffen, der es am wenigsten verdient hat. Die Rede ist vom Tränenzieher „Wunder“.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI  | Regie: Martin McDonagh | UK/USA 2017

Nachdem Monate vergangen sind, ohne dass der Mörder ihrer Tochter ermittelt wurde, greift die resolute Mildred Hayes (Frances McDormand) zu einer aufsehenerregenden Maßnahme. Sie lässt drei Reklametafeln an der Stadteinfahrt von Ebbing, dort wo ihre Tochter vergewaltigt und umgebracht wurde, mit provozierenden Sprüchen bedrucken, die an den städtischen Polizeichef, den ehrenwerten William Willoughby (Woody Harrelson), gerichtet sind, um ihn zu zwingen, sich endlich um den Fall zu kümmern. Als sich dessen rechte Hand, Polizist Dixon (Sam Rockwell), ein Muttersöhnchen mit Hang zur Gewalt, einmischt, nimmt der Konflikt zwischen Mildred und den Ordnungshütern des Städtchens schockierende Ausmaße an.

Martin McDonaghs Tragikomödie „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ ist alles. Sie ist Liebe, sie ist Hass. Sie ist Lachen, sie ist Weinen. Sie ist Hoffnung, sie ist Resignation. Sie ist Vergebung, sie ist Rache. Vor allem aber ist sie wohl die Erkenntnis, dass das Eine manchmal nicht ohne das Andere geht.


NUR GOTT KANN MICH RICHTEN | Regie: Özgür Yildirim | DE 2017

Vor fünf Jahren hat Ricky nach einem Überfall für seinen Bruder Rafael und seinen Kumpel Latif den Kopf hingehalten. Jetzt ist er raus aus dem Knast, und Latif möchte sich erkenntlich zeigen: er hat ein scheinbar sicheres Ding in Aussicht. Ricky könnte sich mit dem Geld, das dabei herausspringt, eine neue Existenz aufbauen. Nach anfänglichem Zögern stimmt Ricky zu, aber sobald die Vorbereitungen stehen, beginnen auch schon die Komplikationen. Ricky ist gezwungen, Rafael an Bord zu holen, den er eigentlich nie mehr in Schwierigkeiten bringen wollte, und auch sonst scheint sich die Welt gegen ihn zu verschwören. Vor allem in Form von Diana, einer Polizistin in Geldnot, die plötzlich kriminelle Energie entwickelt, um die Pläne der Jungs auf ganz unvorhergesehene Weise zu durchkreuzen. 

„Nur Gott kann mich richten“ ist trotz seiner Brachialität ein eleganter Clash aus harter Milieustudie, intensivem Charakterdrama und spannendem Crimethriller, in dem Özgür Yildirim seine Darsteller brillieren lässt.


ON THE BEACH AT NIGHT ALONE  | Regie: Hong Sang-Soo | KOR/DE 2017

Die junge, aufstrebende Schauspielerin Younghee (Kim Min-Hee) hat gerade die Affäre zu einem verheirateten Mann beendet. In Hamburg, fern von ihrer Heimat Seoul, nimmt sie sich Zeit für sich selbst, um über die Liebe nachzudenken. Bei Spaziergängen in der Hafenstadt fragt sie sich, ob ihr ehemaliger Geliebter noch etwas für sie empfindet und was sie wirklich vom Leben erwartet. Zurück in Korea besucht Younghee die Küstenstadt Gangneung und trifft dort auf alte Freunde. Je weiter der Abend voranschreitet und je mehr Alkohol die Anwesenden zu sich nehmen, desto mehr wandeln sich ihre Gespräche. Anfangs sind es noch gehaltvolle Diskussionen, doch die Nichtigkeiten nehmen überhand. Younghee flüchtet an einen einsamen Strand… 

Hong Sang-Soos von wahren Ereignissen inspiriertes Drama „On the Beach at Night Alone“ ist eine ebenso minimalistische wie melancholische Sinnsuche über die Liebe in all ihre Facetten, deren Highlight Kim Min-Lees Performance ist.

WUNDER  | Regie: Stephen Chbosky | USA/HKG 2017

August „Auggie“ Pullmann (Jacob Tremblay) ist zehn Jahre alt. Er ist witzig, klug und großzügig. Er hat humorvolle Eltern (Julia Roberts und Owen Wilson) und eine phantastische große Schwester. Doch Auggie ist Außenseiter: Ein seltener Gendefekt hat sein Gesicht entstellt. „Was immer Ihr Euch vorstellt – es ist schlimmer“, notiert er in sein Tagebuch. Bisher wurde er zuhause unterrichtet und versteckte sein Gesicht am liebsten unter einem Astronautenhelm, doch nun soll er  zum ersten Mal eine reguläre Schulklasse besuchen. Nach anfänglicher Skepsis nimmt Auggie all seinen Mut zusammen und beschließt, sich den Abenteuern zu stellen, die das Leben für einen so außergewöhnlichen Jungen wie ihn bereithält. Doch das ist schwerer, als im lieb ist…

Die Geschichte „Ein unausstehlicher Junge lernt, dass sich die ganze Welt nicht nur um ihn dreht“ wird in Stephen Chboskys Tragikomödie „Wunder“ als entsetzlich gefühlsduseliges Rührstück aufbereitet, das erschreckend routiniert die Knöpfe der nah am Wasser gebauten Zuschauer zu drücken weiß, damit in regelmäßigen Abständen Tränen fließen.


LETZTE TAGE IN HAVANNA  | Regie: Fernando Pérez | CUB 2016

Diego und Miguel, beide Mitte vierzig und alte Schulfreunde, leben mitten in der malerischen Altstadt von Havanna, allerdings in einer ziemlich baufälligen Wohnung. Komfort ist hier ein Fremdwort, Lebenskunst Alltag. Miguel verdient sein Geld als Tellerwäscher in einem privat geführten Restaurant und kümmert sich gemeinsam mit Nachbarn und Familie um Diego, der krank ans Bett gefesselt ist. Miguel ist eher verschlossen, lernt Englisch und träumt davon, gemeinsam mit Diego in die USA auszuwandern. Anders Diego, der voller Witz, Optimismus und erotischer Begehrlichkeiten sich seine Lebensfreude zu erhalten versucht. Als sich Diegos Zustand verschlechtert, bringt seine temperamentvolle schwangere Nichte Yusi endlich frische Luft in die Zweier-WG. Zugleich trifft Miguels langersehntes Visum ein, und für alle stehen überraschende Entscheidungen an, die sie gemeinsam, oder alleine treffen können…


BEACH RATS  | Regie: Eliza Hittman | USA 2017

Sommer auf Coney Island. Der Teenager Frankie driftet durch sein Leben. Tagsüber hängt er mit seinen Freunden am Strand ab, geht trainieren und raucht Gras. Doch weder seine Macho-haften, latent aggressiven Kumpels noch Simone, mit der er eine Affäre beginnt, scheinen ihn wirklich zu interessieren. Der einzige Ort, an dem Frankie offen über seine Gefühle und sexuellen Wünsche sprechen kann, ist der anonyme Chatroom, in dem er nachts mit älteren schwulen Männern schreibt. Nach einigem Zögern beginnt er sich mit Leuten aus dem Netz zu treffen und wagt sich in die Cruising-Bereiche am Flussufer vor. Als seine SKumpels sein Geheimnis zu entdecken drohen, muss Frankie eine radikale Entscheidung treffen. In ihrem zweiten Spielfilm erzählt Independent-Regisseurin Eliza Hittman in düster-verträumten Bildern eine Geschichte von homosexuellem Erwachen und einer Selbstverleugnung am äußersten Rand New Yorks.


ANNE CLARK – I’LL WALK OUT INTO TOMORROW  | Regie: Claus Withopf | DE 2017

Anne Clark, Ikone der Musikgeschichte und grandiose Pionierin der Spoken Word-Kunst, steht seit mehr als 30 Jahren auf der Bühne. Sie verwandelt Sprache in einzigartige Musik. Seit Beginn der 80er Jahre sorgten New Wave Klassiker wie „Our Darkness“ und „Sleeper in Metropolis“ für einen Rausch der Begeisterung, der Generationen von Musikern inspirierte. Ihre analogen Synthesizer-Sounds machten die düstere Poetin zu einer Wegbereiterin des Techno. Nach einschneidenden Konfrontationen mit ihrer Plattenfirma verschwand sie von der musikalischen Bildfläche und erfand sich in der stillen Einsamkeit Norwegens neu.

Regisseur Claus Withopf begleitete Anne Clark fast ein Jahrzehnt lang und porträtiert eine so gesellschaftskritische wie überwältigende Ausnahmekünstlerin – eine musikalische Rebellin, die sich jenseits des kommerziellen Mainstreams auf ihrer eigenen Tonspur bewegt.


Heimkinotipp: MOTHER!  | Regie: Darren Aronofsky | USA 2017

Sie könnten so glücklich sein – und sind es erst einmal auch: Ein namenloses Pärchen (Jennifer Lawrence und Javier Bardem) hat sich in einem altehrwürdigen Anwesen ein kleines Paradies geschaffen. Lediglich die Schreibblockade des als literarischer Dichter arbeitenden Gatten bringt die Idylle hier immer mal wieder ins Wanken. Unterdessen müht sich seine Frau darin, die einst abgebrannte Villa wieder auf Vordermann zu bringen. Doch mit der Abgeschiedenheit ist es bald vorbei, denn ein Fremder steht vor der Tür: Er (Ed Harris) behauptet von sich, ein großer Fan des Autoren zu sein und bittet unter einem Vorwand um Einlass. Auch seine Ehefrau (Michelle Pfeiffer) kommt bald hinzu. Von der Situation zunächst überfordert, aufgrund seiner Schmeicheleien jedoch angetan, beschließt das Paar, den unerwarteten Gästen einen längeren Aufenthalt zu ermöglichen…

Darren Aronofskys Terrorfilm „mother!“ ist nicht mehr und nicht weniger als der abgefuckteste Film des Jahres. Jennifer Lawrence dominiert mit ihrer Tour-de-Force-Performance ein Ensemble, das sich leidenschaftlich einem durchgeknallten Erzähl- und Inszenierungsrausch hingibt, mit dem der Ausnahmeregisseur Tabus bricht – das wird (und darf) nicht jedem schmecken. Holy Shit!