Schlagwort-Archiv: Barry Jenkins

Das startet am 7. März 2019

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 7. März, dessen größter Start „Captain Marvel“ der Presse bislang noch nicht gezeigt wurde. Mehr zum Film erfahrt ihr an dieser Stelle in ein paar Tagen. Wie gut die Konkurrenz ist, dürfen wir dagegen schon verraten: Unter anderem wagt sich das Regiedebüt von Jonah Hill auf die Leinwand und hat es verdient, gesehen zu werden. Jaques Audiard wagt sich mit seinem starbesetzten Film „The Sisters Brothers“ endlich mal wieder in Western-Gefilde vor und mit „Beale Street“ schafft es einer der letzten, hierzulande noch nicht gestarteten Oscar-Kandidaten auch endlich auch in deutsch Kinos.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

MID90S | Regie: Jonah Hill | USA 2018

Stevie (Sunny Sulijic) ist 13 Jahre alt und wächst unter schwierigen Verhältnissen mit einem gewaltbereiten Bruder (Lucas Hedges) und einer überforderten, alleinerziehenden Mutter (Katherine Waterston) in Los Angeles auf. Seine Tage verbringt er mit „Street Fighter II“ zocken und heimlich die CD-Sammlung seines großen Bruders rauf und runter hören. Als er anfängt, mit den sympathischen Jungs vom Local Skateshop abzuhängen, öffnet sich ihm eine völlig neue Welt: Skaten an verbotenen Plätzen, Abhauen vor der Polizei, Hauspartys und natürlich jede Menge Girls. Befreit aus der Umklammerung seiner stets besorgten Mutter und den Prügeln seines Bruders, fühlt sich Stevie unbesiegbar – bis er merkt, dass auch seine Idole auf die Schnauze fliegen können. Und das nicht nur beim Skaten, sondern auch im Leben selbst…

Jonah Hills Regiedebüt „Mid90s“ ist eine Liebeserklärung an die US-amerikanische Skateboardszene der Neunzigerjahre, die den Zuschauer auf so sanfte Weise in ihre Arme schließt, wie die skatenden Jungs den Außenseiter Stevie.


THE SISTERS BROTHERS | Regie: Jacques Audiard | FR/ESP/ROM/BEL/USA 2018

Oregon, 1851: Sie sind berühmt-berüchtigt, die Sisters Brothers. Eli, der Ältere, und Charlie, der Jüngere, der eine ruhig und überlegt, der andere ein kampflustiger Trinker. Skrupellose Auftragskiller im Dienst eines ominösen „Commodore“. An ihren Händen klebt Blut, nicht nur von Kriminellen, auch von Unschuldigen. Für ein großes Sümmchen sollen sie einen gewissen Hermann Warm töten, der eine Wunderformel zum einfachen Goldwaschen erfunden hat. Ein Wissen, das dem „Commodore“ ein Vermögen einbringen kann. Dem Genie ebenfalls auf den Fersen ist ihr Kontaktmann Jim Morris. Während die Brüder von den Bergen Oregons bis nach Kalifornien reiten und eine mörderische Spur hinter sich lassen, ist Morris ihnen einige Tage voraus und trifft in einem Trek den gesuchten Chemiker. Statt ihn an die Sisters Brothers auszuliefern, verfolgt er ganz eigene Ziele.

Ein unkonventionelles, stargespicktes Buddy-Movie hoch zu Ross – „The Sisters Brothers“ weiß mit den Mechanismen des modernen Westernkinos gleichermaßen zu unterhalten wie zu überraschen. Denn oftmals macht Regisseur Jaques Audiard genau das, was man in diesem Zusammenspiel eben nicht erwarten würde.


BEALE STREET | Regie: George Tillman Jr. | USA 2018

Im Amerika der Siebzigerjahre steht der Rassismus gegenüber Farbigen an der Tagesordnung. Die 22-jährige Tish (KiKi Layne) und der Bildhauer Fonny (Stephan James) sind ein junges Paar im ärmlichen Viertel Harlem. Fonny wird fälschlicherweise der Vergewaltigung an einer Puerto-Ricanerin beschuldigt und kommt ohne Prozess unschuldig ins Gefängnis. Kurze Zeit später erfährt Tish auch noch, dass sie von Fonny ein Kind erwartet. Mit Zuversicht versichert sie ihm, ihn noch vor der Geburt aus dem Gefängnis zu holen. Mit Hilfe der Familie versucht sie mit allen Mitteln seine Unschuld zu beweisen. Doch nicht nur das gestaltet sich schwierig. Vor allem Fonnys Familie sieht in Tish nicht die optimale Partnerin für ihren Sohn und Bruder, sodass sich Tish nicht nur für den Vaters ihres Kinders, sondern auch ihre gemeinsame Liebe stark machen muss.

„Moonlight“-Regisseur Barry Jenkins beweist mit seinem Drama „Beale Street“, wie sehr er die Lebenssituation der schwarzen US-Bevölkerung verinnerlicht hat und liefert ein rührendes Portrait über zwei Liebende ab, das sich allerdings ein bisschen zu sehr auf seinen Status als Milieustudie verlässt.


DIE BERUFUNG – IHR KAMPF FÜR GERECHTIGKEIT | Regie: Mimi Leder | USA 2018

Ruth Bader Ginsburg studiert, genauso wie ihr Mann Martin (Armie Hammer), an der renommierten juristischen Fakultät von Harvard. Doch während ihr bereits im zweiten Studienjahr angelangter Gatte einen komfortablen Platz im Studienbetrieb gefunden hat, werden Ruth aufgrund ihres Geschlechts immer wieder Steine in den Weg gelegt. Das ändert sich auch nicht, als sie einige Zeit später, wie schon einige Männer vor ihr, darum bittet, ihr Harvard-Studium als Fernstudium zu beenden. So kommt es, dass sie ihren Abschluss an der Columbia in New York macht, den sie als Klassenbeste absolviert. Daraufhin begibt sie sich erfolglos auf Jobsuche, da einige Kanzleien keine Frauen einstellen, andere wiederum „schon eine haben.“ Grummelnd nimmt sie eine Stelle als Professorin an und unterrichtet „Das Gesetz und sexuelle Diskriminierung“.

Gut gespielt und nach einem etwas episodischen Auftakt auch inspirierend: „Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit“ ist ein guter Film über eine herausragende Kämpferin für die Gerechtigkeit.


WHITE BOY RICK | Regie: Yann Demange | USA 2018

Am unteren Rande der gesellschaftlichen Nahrungskette im Detroit der 80er-Jahre träumt Waffenhändler Richard Wershe Sr. (Matthew McConaughey) davon, eines Tages ins Geschäft der Zukunft zu investieren und eine Videothekenkette zu eröffnen. Sein Sohn Rick (Richie Merritt) hat einen ähnlichen Unternehmergeist und verkauft Gewehre und Schalldämpfer an örtliche Drogendealer. Irgendwann tritt das FBI an den Teenager heran und bietet ihm einen Deal an, ach was, drängt ihm geradezu einen Deal auf: Um seinen Vater, der teilweise illegale Waffendeals betreibt, aus rechtlichen Ärger herauszuboxen, soll er für das FBI als Undercover-Informant in der Drogenszene agieren. Zunächst ist Rick wenig von dieser Idee begeistert, nicht zuletzt, weil seine Schwester Dawn (Bel Powley) drogensüchtig ist, aber er lässt sich vom FBI breitschlagen…

Nach einem schleppenden Anfang entwickelt sich Yann Demanges „White Boy Rick“ zu einem charaktervollen Drama über wahre Begebenheiten und darüber, wie ein gewaltlos handelnder Junge auf die schiefe Bahn geriet.

CAPTAIN MARVEL | Regie: Anna Boden, Ryan Fleck | USA 2019

Nach einem gefährlichen Kampf auf einem fremden Planeten, gemeinsam mit ihrer Elite-Einheit Starforce unter dem Kommando von Yan-Rogg (Jude Law), stürzt die Supersoldaten Carol Denvers alias Vers (Brie Larson) ausgerechnet auf die Erde. Hier trifft sich auf den jungen Agenten Nick Fury (Samuel L. Jackson), der für eine Initiative zum Schutz der Welt gerade dabei ist, Helden wie sie zu rekrutieren. Während er Kree mit den Merkwürdigkeiten der Erde vertraut macht, hat die scheinbar unverwundbare Frau mit Flashbacks und Visionen zu kämpfen, die Aufschluss darüber geben könnten, woher sie stammt. Denn Kree war nicht immer eine Weltraumkriegerin. Nebenbei muss es das ungleiche Duo auch noch mit einigen außerirdischen Gestaltwandlern aufnehmen, die an Krees Erinnerungen genauso interessiert sind, wie sie selbst.

„Captain Marvel“ funktioniert gut als alleinstehender Actionblockbuster und erweist sich obendrein als einer der lustigsten Filme aus dem MCU. Auch Brie Larson gefällt als kaltschnäuzige Heldin, doch durch ihre keine Grenzen kennende Stärke macht sie das gleichzeitig auch absolut uninteressant. Die Effekte passen sich dem überhaupt nicht funktionierenden Neunzigerjahresetting an, während die anvisierte feministische Botschaft aufgrund ihrer Plumpheit leider im Nichts verpufft.


RATE YOUR DATE | Regie: David Dietl | DE 2019

Eine Smartphone-App, die es dem User möglich macht, seine romantischen Verabredungen zu bewerten – das wäre doch eine Superidee, um sich und andere schon im Vorhinein vor Enttäuschungen zu bewahren. Diesen Einfall haben die von ihrem Liebesleben der letzten Zeit desillusionierten, besten Freundinnen Teresa (Alicia von Rittberg) und Patricia (Nilam Farooq). Als sie den Programmierer Anton (Marc Benjamin) und seinen steinreichen Kumpel Paul (Edin Hasanovic) treffen, wird das Ganze kurzerhand in die Tat umgesetzt. Zunächst ist die neue App auch ein Riesenerfolg und erfüllt genau, was das Quartett sich von ihr versprochen hatte. Aber bald müssen die jungen Leute feststellen, dass die Kategorisierung von Menschen als #Crazybitch, #Heartbreaker, #Hinhalter oder #Sextremist nicht nur positive Seiten hat…

Unrealistisch, unromantisch, nur mäßig amüsant und streckenweise sogar nervig – „Rate Your Date“ ist all das, was eine Liebeskomödie nicht sein soll.


KIRSCHBLÜTEN & DÄMONEN | Regie: Doris Dörrie | DE/JPN 2019

Karl (Golo Euler) lebt einsam und allein in München, er trinkt zu viel, hat deshalb seinen Job und seine eigene Familie verloren und leidet sehr unter der Trennung von seiner kleinen Tochter. Im Vollrausch wird er von Dämonen verfolgt. Er erinnert sich an Japan und bessere Zeiten. Eines Tages steht die Japanerin Yu (Aya Irizuki) vor der Tür. Sie hat sich vor zehn Jahren um Karls Vater Rudi in Tokio gekümmert, als Karl keine Zeit für ihn hatte. Jetzt ist sie wieder da. Sie möchte das Grab von Rudi sehen und das Haus, in dem er gelebt hat. Widerwillig fährt Karl mit ihr aufs Land, aber er kann sich dem Charme von Yu nicht entziehen. Das Elternhaus steht schon lange leer, die Geschwister sind zerstritten. Yu ruft in den Brunnen vor dem Haus und erklärt Karl, dass dort in der Tiefe die Toten wohnen. Sie übernachten im Haus und Karls Dämonen kehren zurück. Aber Yu weiß, wie man mit ihnen umzugehen hat…


VOM LOKFÜHRER, DER DIE LIEBE SUCHTE… | Regie: Veit Helmer | DE/AZE 2018

Ein Güterzug rollt durch eine weite Graslandschaft, die sich vor den kaukasischen Bergen entlangzieht. Am Steuer: Nurlan, der Lokführer. Tagein, tagaus lenkt er seinen Zug durch einen dicht besiedelten Vorort Bakus, in dem die Schienen so dicht an die Häuser grenzen, dass Nurlan quasi durch die Vorzimmer und Gärten der Bewohner fährt. Auf seinem täglichen Weg passiert er teetrinkende Männer ebenso wie Frauen, die ihre Wäsche in den sanften Wind hängen. Sobald sich der Zug nähert, bläst der kleine Waisenjunge Aziz in eine Pfeife und die Bewohner des Vorortes bringen sich und ihre Habseligkeiten schnell in Sicherheit. Doch das gelingt nicht immer. Nurlan hat schon so einiges von seiner Lokomotive gepflückt: Hühnerfedern, Spielzeugbälle oder auch Bettbezüge. Am letzten Arbeitstag vor der Pensionierung verheddert sich ein besonderes Abschiedsgeschenk an Nurlans Lok: ein traumhaft schöner, blauer Spitzen-BH.


GÄNSEHAUT 2: GRUSELIGES HALLOWEEN | Regie: Ari Sandel | USA 2018

Sarah Quinn lebt im beschaulichen Wardenclyffe und träumt davon, bald zur Columbia University zu gehen – jedoch hat sie keinerlei Eingebung, wie sie ihr Bewerbungsessay zum Thema Angst aufziehen soll.  Ihr jüngerer Bruder Sonny wiederum startet gemeinsam mit seinem besten Freund Sam Carter einen Müllentsorgungsdienst. Einer ihrer ersten Aufträge führt die Jungs in ein leerstehendes, verfallenes Haus, wo sie eine Truhe finden, in der sich ein verschlossenes Buch sowie ein Schlüssel befinden. Die zwei Freunde öffnen das Buch – und kurz darauf erscheint eine Bauchrednerpuppe neben ihnen. Wie sich bald zeigt, nennt sich diese Slappy und ist ein magisches, lebendiges Wesen, das seine Fähigkeiten benutzt, um sich einen sehnlichen Wunsch zu erfüllen: Er will endlich eine richtige Familie haben. Ein Wunsch, der übernatürliches, gefährliches Chaos nach sich zieht…

„Gänsehaut – Gruseliges Halloween“ erzählt nichts Neues und führt nicht einmal den offenen Handlungsstrang des Vorgängers fort. Doch mit einer feinen Prise Selbstironie, familienfreundlichem Gruselchaos und lockerer Situationskomik ist es eine durch und durch niedliche Halloween-Produktion für alle, die sich „richtigen“ Grusel noch nicht zutrauen oder zwischen drei Psychoterrorfilmen und vier blutigen Slashern mal was thematisch passendes, aber locker-fluffiges sehen wollen.

Beale Street

Nach Barry Jenkins‘ furiosem Kritikererfolg „Moonlight“ legt er mit BEALE STREET nach und erzählt darin eine berührende Liebesgeschichte, eingebettet in eine Milieustudie der Siebzigerjahre, in denen sich Schwarze aktiv gegen Vorurteile und Hass zur Wehr setzen mussten. One-Hit-Wonder oder neuer Stern am Regiehimmel? Das verraten wir in unserer Kritik. Weiterlesen

Verlosung: Moonlight

Es ist die Geschichte eines verlorenen Jungen, erzählt in drei Kapiteln – und es gewann in diesem Jahr den Oscar als „Bester Film“. Weshalb MOONLIGHT eine wahre Offenbarung ist, lässt sich ab sofort auch im Heimkino entdecken. Zum Start am 28. August verlose ich in Kooperation mit DCM Home Entertainment einmal die DVD und einmal die Blu-ray zum Film. Was Ihr tun müsst, um einen dieser Preise abzustauben, erfahrt Ihr weiter unten in diesem Posting.

Der junge Chiron, genannt „Little“ (Alex Hibbert), wächst in Miami fernab jeglichen Glamours auf. Seine Mutter Paula (Naomie Harris) ist schwer drogenabhängig und schert sich kaum um ihren zurückhaltenden, in der Schule immer wieder schweren Hänseleien ausgesetzten Sohn. Einen Vater gibt es nicht. Zuflucht findet Little bei Drogenhändler Juan (Mahershala Ali) und seiner Freundin Teresa (Janelle Monáe). Für den Heranwachsenden wird das Paar zu der Art Ersatzfamilie, die er nie hatte. Im Teenageralter entdeckt Chiron (jetzt Ashton Sanders) seine homosexuellen Neigungen, hält sie jedoch vor seiner Umgebung geheim. Sein Mitschüler Kevin (Jharrel Jerome) scheint die große Liebe zu sein, doch ein brutales Ereignis treibt die beiden auseinander. Erst Jahre später, Chiron nennt sich inzwischen „Black“ (Trevante Rhodes) und ist wie seine Mutter ins Drogenmilieu abgerutscht, ist die Chance auf eine Aussprache zum Greifen nah…

„Moonlight“ ist ein einzigartiges Stück Kinopoesie, das mit seinen eigentlich so kleinen Ausmaßen große Emotionen freisetzt. Herausragend gespielt und ohne störendes Award-Baiting war Barry Jenkins nicht umsonst einer der größten Oscar-Anwärter bei den diesjährigen Oscars.

Ihr wollt Euch „Moonlight“ auf keinen Fall entgehen lassen? Dann müsst Ihr nichts weiter tun, als den zu dieser Verlosung gehörenden Facebook-Beitrag zu kommentieren, zu teilen oder zu liken. Da sich Wessels-Filmkritik.com immer über neue Follower freut, ist diese Verlosung ausschließlich für meine Facebook-Freunde und Twitter-Follower bestimmt. Einfach Fan werden – schon habt Ihr die Chance auf einen Gewinn! Nach Teilnahmeschluss am 3. September 2017 um 23:59 Uhr wähle ich via Zufallsverfahren den Gewinner oder die Gewinnerin aus und schreibe ihn oder sie über eine Privatnachricht an, damit Ihr den Preis so schnell wie möglich erhaltet. Checkt nach Ablauf der Verlosung bitte unbedingt Eure Postfächer, da der Gewinn nach einer Woche ohne Rückmeldung verfällt. Nach Abschluss werden selbstverständlich alle personenbezogenen Daten gelöscht und Ihr habt auch bei der nächsten Verlosung wieder die Chance auf einen Gewinn. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!

Das startet am 9. März 2017

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 9. März, der mit „Kong: Skull island“ zwar den breitesten Start haben dürfte, der jedoch vor allem deshalb interessant ist, weil dann auch hierzulande der Oscar-Gewinner in der Kategorie „Bester Film“ in den Kinos anläuft. Die Rede ist von „Moonlight“, der eine ordentliche Anzahl an Zuschauern durchaus verdient hätte, eben ganz anders als der Big-Budget-Trash rund um den Riesenaffen. Der unterdurchschnittliche Actionthriller „Sleepless“ dürfte trotz Starbesetzung untergehen, dasselbe gilt leider auch für die wirklich gute Komödie „Wilde Maus“. Hierzulande ist Josef Hader einfach nicht der Garant wie in seiner Heimat Österreich.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

MOONLIGHT | Regie: Barry Jenkins | USA 2016

Moonlight

Der junge Chiron, genannt „Little“, wächst in Miami fernab jeglichen Glamours auf. Seine Mutter Paula ist schwer drogenabhängig und schert sich kaum um ihren zurückhaltenden, in der Schule immer wieder schweren Hänseleien ausgesetzten Sohn. Einen Vater gibt es nicht. Zuflucht findet Little bei Drogenhändler Juan und seiner Freundin Teresa . Für den Heranwachsenden wird das Paar zu der Art Ersatzfamilie, die er nie hatte. Im Teenageralter entdeckt Chiron seine homosexuellen Neigungen, hält sie jedoch vor seiner Umgebung geheim. Sein Mitschüler Kevin scheint die große Liebe zu sein, doch ein brutales Ereignis treibt die beiden auseinander. Erst Jahre später, Chiron nennt sich inzwischen „Black“ und ist wie seine Mutter ins Drogenmilieu abgerutscht, ist die Chance auf eine Aussprache zum Greifen nah…4 von 5

„Moonlight“ ist ein einzigartiges Stück Kinopoesie, das mit seinen eigentlich so kleinen Ausmaßen große Emotionen freisetzt. Herausragend gespielt und ohne störendes Award-Baiting ist Barry Jenkins der wohl größte Konkurrent von „La La Land“-Regisseur Damien Chazelle bei den diesjährigen Oscars.


WILDE MAUS |  Regie: Josef Hader | AT/DE 2017

Wilde Maus

Könige werden zuvorkommend behandelt! Das ist zumindest Georgs Ansicht, der seit Jahrzehnten als etablierter Musikkritiker mit spitzer Feder für das Feuilleton einer Wiener Zeitung schreibt. Doch dann wird er überraschend von seinem Chefredakteur gekündigt: Sparmaßnahmen. Seiner jüngeren Frau Johanna, deren Gedanken nur um ihren nächsten Eisprung und das Kinderkriegen kreisen, verheimlicht er den Rausschmiss und sinnt auf Rache. Dabei steht ihm sein ehemaliger Mitschüler Erich zur Seite, dem Georg in seiner neu gewonnenen Freizeit hilft, eine marode Achterbahn im Wiener Prater wieder in Gang zu setzen. Georgs nächtliche Rachefeldzüge gegen seinen ehemaligen Chef beginnen als kleine Sachbeschädigungen und steigern sich, zu immer größer werdendem Terror. Schnell gerät sein bürgerliches Leben völlig aus dem Ruder… 4 von 5

„Wilde Maus“ ist eine bissige Komödie über einen Mann in der Midlifecrisis, deren Wahrheit die karikatureske Oberfläche häppchenweise freigibt. Josef Hader und das gesamte Ensemble spielen herausragend. Am Ende weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll.


KONG: SKULL ISLAND |  Regie: Jordan Vogt-Roberts | USA/VNM 2017
Kong: Skull Island

Ein vielfältiges Team aus Wissenschaftlern, Soldaten und Abenteurern, tritt unter der Leitung von Lieutenant Colonal Packard und Bill Randa zu einer Reise auf eine unerforschte Pazifikinsel an. Mit dabei: Die toughe Fotografin Weaver und der charismatische Veteran James Conrad. Was anfangs wie eine spannende Erkundungstour anmutet, wird schnell zu einer tödlichen Falle, denn die Insel birgt nicht nur Naturschönheiten, sondern auch große Gefahren. Weil die Entdecker nicht ahnen, dass sie in das Revier des gewaltigen Kong eindringen, stehen sie schon bald Auge in Auge mit einem haushohen Menschenaffen. Weitab von der Zivilisation kommt es dort zur ultimativen Konfrontation zwischen Mensch und Natur. Schnell entwickelt sich die Forschungsreise zum Überlebenskampf, in dem es nur noch darum geht, dem urweltlichen Eden zu entkommen.
2 von 5

Eine Vollkatastrophe ist „Kong: Skull Island“ nur deshalb nicht geworden, weil die erste halbe Stunde des Monster-Blockbusters recht gelungen ist und sich die Animation der spektakulären Riesentiere durchaus sehen lassen kann. Davon aber abgesehen, gibt es hier Niemanden, der sich mit dem Mitwirken an Jordan Vogt-Roberts‘ Film mit Ruhm bekleckert hat.


SLEEPLESS | Regie: Baran bo Odar | USA 2017

Sleepless

Las Vegas, Nevada. Die Cops Vincent (Jamie Foxx) und Sean (Tip „T.I.“ Harris) arbeiten hin und wieder auf eigene Rechnung. Als sie bei einem nächtlichen Einsatz eine millionenschwere Kokainlieferung erbeuten, haben sie keine Ahnung, dass der Stoff für den mächtigen Casino-Boss Stan Rubino (Dermot Mulroney) bestimmt ist. Der skrupellose Geschäftsmann fackelt nicht lange und kidnappt im Gegenzug Vincents Sohn Thomas (Octavius J. Johnson). So bleibt Vincent keine andere Wahl, als die heiße Ware zurückzugeben – allerdings durchkreuzen eine misstrauische Kollegin (Michelle Monaghan) und ein sadistischer Drogenbaron (Scoot McNairy) immer wieder seine Pläne. Im Lauf einer langen, schlaflosen Nacht muss Vincent all seine Cleverness und Muskelkraft aufbieten, um das Leben seines Sohns und sich selbst zu retten.
2 von 5

Baran bo Odar hat sich mit seiner ersten US-Regiearbeit zwar alles andere als blamiert, doch seinem Actionthriller „Sleepless“ mangelt es nicht nur an Persönlichkeit. Vor allem schafft er es nicht, dem Genre neue Facetten beizufügen. Der geradlinig und flott inszenierte Rache-Reißer punktet mit hübschen Schauwerten, doch eine Geschichte wie diese hat man einfach schon viel zu oft – und eben auch besser – gesehen.


MARIJA | Regie: Michael Koch | DE/CH 2016
Marija

Marija, eine junge Ukrainerin, verdient sich ihren Lebensunterhalt als Reinigungskraft in einem Hotel in Dortmund, träumt jedoch von einem eigenen Friseursalon. Monatlich legt sie etwas Geld beiseite, als eine fristlose Kündigung ihren Traum in weite Ferne rückt. Ohne Arbeit und finanziell unter Druck, sieht sie sich dazu gezwungen, nach anderen Möglichkeiten Ausschau zu halten. Dabei ist sie bereit, ihren Körper, ihre sozialen Beziehungen und zuletzt die eigenen Gefühle dem erklärten Ziel unterzuordnen. Das Spielfilmdebüt von Michael Koch ist das Portrait einer jungen Frau, die am Rand unserer Produktions- und Konsumgesellschaft lebt, sich jedoch nicht auf die ihr zugeschriebene Opferrolle reduzieren lässt. Fordernd, entschlossen und kompromisslos kämpft sie für ein freieres, selbstbestimmtes Leben.


Heimkinotipp: DOCTOR STRANGE  |  Regie: Scott Derrickson | USA 2016

Doctor Strange

Das Leben des weltberühmten Neurochirurgen Dr. Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) ändert sich unwiederbringlich, als er nach einem schweren Autounfall seine Hände nicht mehr benutzen kann. Da die klassische Medizin ihm nicht helfen kann, sucht er Heilung an einem ungewöhnlichen Ort – dem geheimnisvollen Kamar-Taj. Schnell merkt er, dass es sich dabei nicht nur um ein Heilungszentrum handelt, sondern von hier der Kampf gegen unsichtbare dunkle Mächte gefochten wird, die unsere Realität zerstören möchten. Ausgestattet mit neuerworbenen magischen Fähigkeiten, muss Dr. Strange sich entscheiden: Kehrt er in sein altes Leben als angesehener reicher Arzt zurück, oder gibt er dieses auf, um als mächtigster Magier aller Zeiten die Welt zu retten…
4 von 5

Mit dem ersten reinen Fantasiefilm im Marvel Cinematic Universe ergänzt Horror-Regisseur Scott Derrickson die Welt der Avengers – im wahrsten Sinne des Wortes – um völlig neue Dimensionen. „Doctor Strange“ ist spannend, witzig und profitiert klar von seinem herrlich trocken aufspielenden Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch, während Tilda Swinton Film und Franchise eine beachtliche, neue Grandezza verleiht.

Moonlight

Es ist die Geschichte eines verlorenen Jungen, erzählt in drei Kapiteln – und es ist zeitgleich der wohl einzige Filmbeitrag, der „La La Land“ den Durchmarsch bei den diesjährigen Oscars vermiesen könnte. Weshalb MOONLIGHT eine wahre Offenbarung ist, verrate ich in meiner Kritik.Moonlight

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