Schlagwort-Archiv: Ric Roman Waugh

2020 – Die Plätze 10 bis 1

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge werde ich mit den Top 10 meiner Lieblingsfilme 2020 nun endgültig mit dem vergangenen Jahr abschließen. Ein kurzes Abschlussfazit: Aufgrund der Corona-Krise ist nicht nur die Anzahl der gesehenen Filme um Einiges geringer ausgefallen als in den Jahren zuvor. Natürlich hat sich die Pandemie auch auf die Kinobesuche ausgewirkt. Trotzdem habe ich es geschafft, mit „Tenet“ – einem Film, der noch nicht einmal in den Tops vorkam, der aber dennoch ein ganz besonderes Kinoerlebnis darstellte – ein und denselben Film viermal im Lichtspielhaus zu schauen. Des Weiteren blieb zwar ein Großteil angekündigter Blockbuster auf der Strecke, dafür habe ich viele kleinere Produktionen entdeckt, die vielleicht sonst von dem großen Spektakel erdrückt worden wären. So oder so hoffe ich sehr, dass sich die Lage 2021 wieder normalisiert und ich Filme wie „In the Heights“, „James Bond“ und „The King’s Man“ auf der großen Leinwand sehen kann. 

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Greenland

Ein Komet steht kurz davor, fast das gesamte Leben auf der Erde auszulöschen. Mittendrin in diesem Chaos der kurz bevorstehenden Apokalypse: eine dreiköpfige Familie, angeführt von Gerard Butler. GREENLAND klingt wie die Blaupause des gängigen Katastrophen-Actionkinos – und ein Stückweit ist es das auch. Aber am Ende dann doch viel besser als erwartet. Mehr dazu verraten wir in unserer Kritik.

OT: Greenland (USA 2020)

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Das startet am 22. Oktober 2020

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 22. Oktober, an dem sich mit großen Schritten das Halloween-Fest nähert. Das merkt man auch den Kinostarts an, denn mit „Cortex“, „The Mortuary“ und „The Beach House“ sind gleich drei interessante Genrefilme am Start. Ein französischer Wanderausflug mit Esel bildet ein nettes Gegengewicht. Und wie sich der neue Gerard-Butler-Film schlägt, verraten wir euch morgen!

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

CORTEX | Regie: Moritz Bleibtreu | USA 2020

Zwei Männer, zwei Leben, eine schicksalhafte Begegnung: Hagen (Moritz Bleibtreu) träumt schlecht. Jede Nacht. Das geht nun schon so lange, dass er tagsüber kaum imstande ist, ein normales Leben zu führen, weil er Realität und Traum nicht länger voneinander unterscheiden kann. Auch seine Frau (Nadja Uhl) beobachtet besorgt den körperlichen und psychischen Verfall ihres Gatten, den sie langsam nicht mehr wiedererkennt. Und er sie ebenso wenig. Als in Hagens Träumen plötzlich immer wieder ein junger Mann, der Kleinkriminelle Niko (Jannis Niewöhner) auftaucht, gerät sein Leben endgültig außer Kontrolle. Denn dieser Mann nährt Paranoia, die Hagen bislang ganz gut unterdrücken konnte. Hat er etwa eine Affäre mit seiner Frau? Schon bald glaubt er nicht einmal mehr, dass der Mann, den er im Spiegel sieht, wirklich er selbst ist…

Ein selbstbewusstes Debüt mit einer gehirnverdrehenden Geschichte, in der ein normalerweise aus dem Komödiengenre bekanntes Motiv auf das Thrillerkino übertragen wird. Zudem ist „Cortex“ ein Film von berauschender Optik – und damit ein äußerst gelungener Regie-Einstand für Moritz Bleibtreu.


GREENLAND | Regie: Ric Roman Waugh  | USA 2020


The Mortuary – Jeder Tod hat eine Geschichte | Regie: Ryan Spindell  | USA 2019

Das startet am 29. August 2019

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 29. August, an dem sämtliche Verleiher noch einmal das raushauen, womit sie sich gegen „Es – Kapitel 2“ nicht anzutreten trauen. Darunter ist mit „Late Night“ einer der besten Filme des Jahres, aber auch Actionmumpitz mit Gerard Butler, der hierzulande vermutlich trotzdem die meisten Zuschauer einheimsen wird. Denn „Golden Twenties“ und „Little Monsters“ sind dann vermutlich doch eher was für die Nische, auch wenn man „Playmobil – Der Film“ als Kinderabenteuer natürlich nicht unterschätzen sollte. Wer weiß, vielleicht gelingt ihm ja ein ähnlich großer Erfolg wie dem ersten LEGO-Film!?

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

LATE NIGHT | Regie: Nisha Ganatra | USA 2019

Das Image der Late-Night-Hostin Katherine Newbury gerät gewaltig ins Wanken, als bekannt wird, dass die Fernsehmoderatorin eine echte Frauenhasserin sein soll. Ihr Team besteht lediglich aus Männern, auch ihre Gags setzen langsam Staub an. Um ihren Ruf zu retten, beordert sie die tollpatschige, aber hochtalentierte Nachwuchsautorin Molly in ihr Team. Sie soll frischen Wind in die alteingesessene Runde bringen und Katherines Show wieder auf den richtigen Kurs führen. Das ist auch bitter nötig, denn wie Katherine mittlerweile mitgeteilt wurde, bleibt ihr nur noch ein Jahr bei ihrem Sender. Aufgrund kontinuierlich sinkender Quoten hat man dort beschlossen, sie zu ersetzen. Also muss Katherine fortan tatsächlich mit Molly an einem Strang ziehen, um die Show, vor allem aber die Karriere der TV-Legende zu retten. Aus einem Marketing-Stunt wird ein eingeschworenes Team und aus der zurückhaltenden Molly eine echte Kämpferin…

Ohne stets den unangenehmen Zeigefinger zu schwingen und die Schuld für das stete Abfallen des Sendungsimages bei den „alten weißen Männern“ zu suchen, ist Kailings Geschichte ein charmanter Appell an Diversität und das, was folgt, wenn man diese wie selbstverständlich auslebt. Die Pointen treffen ins Schwarze, die emotionalen Aspekte der Geschichte zünden ebenfalls und am Ende steht das unbedingte Streben nach Harmonie und gegen die ausgeprägte Ellenbogengesellschaft. Richtig gut!


GOLDEN TWENTIES | Regie: Sophie Kluge  | DE 2019

Mit Mitte Zwanzig zieht Ava (Henriette Confurius) wieder bei ihrer Mutter Mavie (Inga Busch) ein. Diese hat mittlerweile einen neuen Freund und scheint mit jedem Lebensjahr neue Spleens zu entwickeln. Seit einer Weile verbarrikadiert sich die Frau etwa in ihren eigenen vier Wänden, weil die Einbruchsrate in ihrem Einzugsgebiet angestiegen ist. Doch damit kann sich Ava erst einmal nicht beschäftigen. Viel wichtiger ist der jungen Frau nämlich ein neuer Job. Den findet sie nach einigen Anlaufschwierigkeiten an einem Theater, wo sie bei den Vorbereitungen eines neuen Stückes hospitieren darf. Von ihren Kollegen wird sie nicht ernst genommen, dafür findet sie in dem attraktiven Schauspieler Jonas (Max Krause) einen Verehrer, mit dem sie immerhin kurzzeitig auf Wolke Sieben schweben darf. Doch so richtig ins Leben findet Ava trotzdem nicht. Vielleicht wird man ja auch erst mit Dreißig so richtig erwachsen…

In „Golden Twenties“ sind die Zwanziger nicht golden, aber dafür zaubert uns Regisseurin Sophie Kluge hier 90 Minuten lang ein goldenes Lächeln ins Gesicht – und einen bittersüßen Kloß in den Hals.


LITTLE MONSTERS | Regie: Abe Forsythe  | AUS/UK/USA 2018

Der erfolglose Straßenmusiker Dave (Alexander England) meldet sich nach der unschönen Trennung von seiner Freundin freiwillig, um den Kindergarten-Ausflug seines kleinen Neffen in einen beliebten Freizeitpark zu begleiten. Er erhofft sich dadurch, der charismatischen und engagierten Erzieherin Miss Caroline (Lupita Nyong’o) näher zu kommen. Ausgerechnet mit dem äußerst populären, aber nicht wirklich menschenfreundlichen Kinder-Entertainer Teddy McGiggle (Josh Gad) muss er jedoch um die Gunst von Miss Caroline buhlen. Der Ausflug nimmt eine unerwartete Wendung für alle Beteiligten, als der Freizeitpark von Zombies überrannt wird. Nun zählt für Dave und Miss Caroline nur noch eines: Sie müssen die Kinder unter allen Umständen vor den Untoten retten und ihre Schützlinge in Sicherheit bringen.

Die Kombination aus Zombie-Horror und Komödie haben wir zwar schon mehrfach gesehen, doch dank eines engagierten Casts und einem guten Gespür für die Verschmelzung von Witz und Ernst gelingt Regisseur Abe Forsythe ein charmant-unterhaltsamer Beitrag in einem eigentlich längst ausgelutschten Genre, dessen blutrünstige Fleischfresser ganz schön fies aussehen.


DIE AGENTIN | Regie: Yuval Adler | FR/ISR/DE/USA 2019

Über ein Jahr ist es her, seit Mossad-Kontaktmann Thomas Hirsch (Martin Freeman) zuletzt von der ihm zugeteilten Agentin Rachel (Diane Kruger) gehört hat. Plötzlich erhält er einen kryptischen Anruf von ihr: Ihr Vater sei gestorben. Schon wieder. Dann legt sie auf. Direkt danach wird Thomas zu einem Krisentreffen beordert. Der Geheimdienst ist alarmiert, denn die ehemalige Mossad-Spionin verfügt über brisantes Wissen. Nun muss der Mossad abwägen, ob Rachel eine Gefahr darstellt, und etwa ihre Informationen leaken würde, oder ob man sie wieder in den Dienst eingliedern könnte. Also wird minutiös besprochen, wie sich Rachel in ihrem jahrelangen Einsatz geschlagen hat. Klar ist, dass es fatal war, wie sie sich in eine Zielperson verliebte. Thomas versucht dieser Grenzübertretung zum Trotz, Rachel zu beschützen …

Ein Charakterdrama mit wenig Persönlichkeit und ein Spionage-Thrillerdrama ohne Spannungskurve: Es sind hauptsächlich Diane Kruger und Cas Anvar, die mit ihrem Spiel „Die Agentin“ wenigstens passabel dastehen lassen.


PLAYMOBIL – DER FILM | Regie: Lino DiSalvo | FR/USA 2019

Als ihr jüngerer Bruder Charlie (Gabriel Bateman) plötzlich in das magische, animierte Playmobil-Universum verschwindet, muss sich Marla (Anya Taylor-Joy) auf das Abenteuer ihres Lebens begeben, um ihn wieder nach Hause zu bringen. Auf ihrer unglaublichen Reise durch neue aufregende Welten, trifft Marla sehr unterschiedliche, schräge und heldenhafte Weggefährten, darunter den durchgeknallten Foodtruck-Besitzer Del (deutsche Stimme: Christian Ulmen), den unerschrockenen und charmanten Geheimagenten Rex Dasher (Matthias Schweighöfer), einen treuen, liebenswerten Roboter, eine ebenso witzige wie gute Fee (Beatrice Egli) und viele mehr. Im Laufe ihres spektakulären Abenteuers erkennen Marla und Charlie, dass man alles im Leben schaffen kann, wenn man an sich glaubt!

„Playmobil – Der Film“ profitiert nicht davon, dass er hier auf einen großen Spielzeugkult zurückgreifen kann. Ehrlich gesagt könnte er auch in jedem anderen Universum spielen. Die Geschichte wäre trotzdem weitestgehend spannungsarm, der Humor abgegriffen und die Botschaft angestaubt.


ANGEL HAS FALLEN | Regie: Ric Roman Waugh | USA 2019

Immer an vorderster Front, um sein Leben für den Präsidenten zu geben: Mike Banning (Gerard Butler) ist der loyalste Mann des Secret Service. Zweimal in seiner langen Karriere hat er bereits den US-Präsidenten gerettet – Zeit, einen Gang runter zu schalten und über eine Versetzung in den Innendienst nachzudenken. Doch alles ändert sich nach einem vermeintlichen Routineeinsatz: Bei einem großangelegten Anschlag auf Präsident Trumbull (Morgan Freeman) stirbt fast das gesamte Secret Service-Team – nur Mike Banning überlebt und ist plötzlich der Hauptverdächtige. Während der Präsident schwer verletzt im Koma liegt, wird Banning von seinen Kollegen und dem FBI quer durchs Land gejagt und muss beweisen, wer die wahren Drahtzieher sind. Ein gnadenlos rasantes Katz-und-Maus-Spiel beginnt…

Zumindest in der ersten Hälfte kann man sich noch an der Haptik der vielen Explosionen erfreuen. Zumindest, sofern man überhaupt etwas erkennt. Denn eine übersichtliche Optik darf man nach der ansehnlich inszenierten Eröffnungsszene genauso wenig erwarten wie eine überraschende Story oder das Kunststück, dass einem die emotionalen Belange der Hauptfigur im dritten Film dann endlich mal interessieren.


MEIN LOTTA-LEBEN: ALLES BINGO MIT FLAMINGO | Regie: Neele Leana Vollmer | DE 2019

Die elfjährige Lotta (Meggy Hussong) ist der Sonnenschein ihrer oft mies gelaunten Familie, auch wenn sie es mit ihren beiden Brüdern oft nicht einfach hat. Ihre vielbeschäftigten Eltern Rainer (Oliver Mommsen) und Sabine (Laura Tonke) haben nur wenig Zeit für sie und auch mit Mamas neuem Arbeitskollegen Heiner Krishna kann Lotta nur wenig anfangen. Da trifft es sich gut, dass sie sich auf ihre beste Freundin Cheyenne immer verlassen kann. Die beiden sind unzertrennlich, wenn es darum geht, sich gegen böse Mitschüler durchzusetzen, es mit der Klassenzicke Berenike aufzunehmen oder sich gegenseitig bei den Hausaufgaben zu helfen. Eines Tages plant Berenike eine große Party – und lädt ausgerechnet Lotta und Cheyenne nicht ein. Bei dem Versuch, einen Plan auszuhecken, um doch noch zur Party gehen zu können, kommt es ausgerechnet zwischen den besten Freundinnen zu einem großen Streit…


PRÉLUDE | Regie: Sabrina Sarabi | DE 2019

Das 19-jährige Wunderkind David (Louis Hofmann) träumt von einem Leben als Konzertpianist auf den großen Bühnen der Welt. In seiner Heimat war er mit seiner musischen Begabung immer etwas Besonderes. Als Student am Musikkonservatorium merkt er aber schnell, dass er nur ein Talent unter vielen ist, denn seine diversen Mitschüler haben nicht nur ähnliche Fähigkeiten, sondern auch einen mindestens so großen Ehrgeiz wie er, es hier weit zu bringen. Sein Kommilitone Walter (Johannes Nussbaum) ist sein größter Konkurrent, nicht nur musikalisch. Nur die Affäre mit der selbstbewussten und lebenshungrigen Gesangsstudentin Marie (Liv Lisa Fries) gibt ihm die Kraft für das begehrte Stipendium in New York zu kämpfen. Doch mit wachsenden Erwartungen von allen Seiten beginnt David die Kontrolle über sein Leben zu verlieren. Er muss sich entscheiden: für den Erfolg oder die Liebe…


Heimkinotipp: WILLKOMMEN IM WUNDER PARK | Regie: – | ESP/USA 2019

Die kleine June ist ein aufgewecktes Mädchen mit blühender Fantasie und Vorstellungskraft, die gemeinsam mit ihrer Mutter am Modell eines Freizeitparks baut. Bis diese eines Tages ins Krankenhaus muss. Für June bricht eine Welt zusammen. Doch dann entdeckt sie wenig später mitten im Wald einen magischen Vergnügungspark – den Wunder Park! Neben aufregenden Achterbahnen und sprechenden Tieren bietet er auch sonst alles, was ihr Herz begehrt. Aber irgendetwas stimmt hier nicht, es herrscht Chaos und der Park scheint in Gefahr zu sein. June erkennt schnell, dass dieser wundervolle Ort durch ihre eigene Vorstellungskraft entstanden ist und somit auch nur sie ihn retten kann. Sie verbündet sich mit den Tieren und heckt einen Plan aus, um diesen verwunschenen Ort zu bewahren und ihm den Zauber wiederzugeben, den sie sich einst erträumt hat …

Das hübsch animierte und mit starken Synchronsprechern bestückte Animationsabenteuer „Willkommen im Wunder Park“ kombiniert ein aufregendes Action-Abenteuer rund um die Rettung eines magischen Freizeitparks mit einer herzergreifenden Geschichte über Verlust und Trauerarbeit.