Schlagwort-Archiv: Peter Berg

Das startet am 23. Februar 2017

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 23. Februars, an dem wieder jede Menge Neues in den Kinos startet. Obwohl eher im Genre anzusiedeln, dürfte Gore Verbinskis Psychothriller „A Cure for Wellness“ im Anbetracht der üppigen Werbemaßnahmen ziemlich weit oben in den Kinocharts mitmischen, auch wenn der stärkste Start mit Sicherheit auf den vierten und letzten Teil der „Bibi & Tina“-Reihe fällt. Ebenfalls eher für ein jüngeres Publikum eignet sich „Bailey“, während in den Programmkinos der Oscar-Kandidat „Lion“ den Ton angeben dürfte. Trotz Starbesetzung ist es um das Thrillerdrama „Boston“ derzeit noch überraschend ruhig. Was von „Fist Fight“ erwartet werden darf, können wir in Ermangelung eines Pressescreenings leider (noch) nicht sagen.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

A CURE FOR WELLNESS | Regie: Gore Verbinski | DE/USA 2017

A Cure for Wellness

Der junge, ehrgeizige Manager Mister Lockhart (Dane DeHaan) wird beauftragt, den Vorstandsvorsitzenden seiner im Aufwind befindlichen Firma (Harry Groener) von einem idyllischen aber mysteriösen ‚Wellness-Center‘ zurückzuholen, das sich an einem abgelegenen Ort in den Schweizer Alpen befindet. Wenn er das nicht tut, wird er gefeuert. Also macht er sich auf den Weg, doch schon bald vermutet er, dass die wundersamen Anwendungen des Spas nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Als Lockhart beginnt, die erschreckenden Geheimnisse aufzudecken, wird sein Verstand auf eine harte Probe gestellt: bei ihm wird die gleiche seltsame Krankheit diagnostiziert, die alle anderen nach Heilung verlangenden Gäste dort festhält…5 von 5

Gore Verbinskis Rückkehr ins Genrekino ist ein Horrorgemälde von morbider Schönheit, das einen so lange in seinen Bann zieht, bis man selbst nicht mehr weiß, ob das Gezeigte echt, oder nur Einbildung ist. Für Horrorfans ist „A Cure for Wellness“ das erste große Must-See 2017!


BIBI & TINA – TOHUWABOHU TOTAL |  Regie: Detlev Buck | DE 2017

Bibi & Tina - Tohuwabohu total

Das Tohuwabohu ist perfekt: Bibi (Lina-Larissa Strahl) und Tina (Lisa-Marie Koroll) begegnen einem ruppigen Ausreißer (Lea van Acken), der sich als Mädchen entpuppt und von seiner Familie verfolgt wird. Das Familienoberhaupt ist weltfremd, engstirnig und stur, den kann man nicht überzeugen und selbst Bibi kommt mit Hexerei nicht weiter. Außerdem ist Schloss Falkenstein „under contruction“ und der Graf (Michael Maertens) völlig überfordert, während Alex (Louis Held) ein Musik-Festival auf Falkenstein plant und sich seinem Vater widersetzt. Und als wäre das nicht genug, wird Tina schließlich auch noch entführt. Bei all dem Chaos wird am Ende eines ganz klar: Wirkliche Veränderungen entstehen durch gemeinsame Aktionen und Anstrengungen, nicht durch Hexerei.
4 von 5

Wer nach „Bibi & Tina – Tohuwabohu total“ immer noch die Meinung vertritt, das ursprünglich mal als Familienfilmreihe angefangene Franchise sei doch nur etwas für kleine Mädchen, der glaubt auch, dass Donald Trumps Idee mit der Mauer eine gute ist. Bibi und Tina machen es vor: Die beiden weltoffenen Mädels bekommen mit diesem weltoffenen, komplexen und ungemein kreativen Film genau den Abschlussfilm, den sie verdienen.


BOSTON |  Regie: Peter Berg | USA 2016
Boston

Boston, 15. April 2013 – Wie jedes Jahr zieht es tausende Läufer und Zuschauer aus aller Welt an die Strecke des beliebten Bostoner Marathons. Doch die Feierlichkeiten verstummen schlagartig, als zwei Sprengsätze an der Zielgeraden detonieren. Noch ist unklar, ob den Explosionen weitere folgen werden. Aber Police Sergeant Tommy Saunders (Mark Wahlberg) versucht einen klaren Kopf zu bewahren und die ersten Rettungseinsätze zu koordinieren – obwohl seine Frau Carol (Michelle Monaghan) beinahe selbst den Detonationen zum Opfer gefallen wäre. Für die Ermittler beginnt ein packender Wettlauf gegen die Zeit und eine der nervenaufreibendsten Großfahndungen in der Geschichte Amerikas nimmt seinen Lauf…
4 von 5

„Boston“ ist vor allem deshalb der bislang beste Film von Peter Berg, weil er sich echt anfühlt. Über weite Teile seiner sich äußerst kurzweilig anfühlenden 133 Minuten ist der Crime-Thriller ein hochspannendes Puzzle-Spiel, das viele verschiedene Sichtweisen auf die Ereignisse des Bostoner Terrorakts berücksichtigt. Erst in der letzten halben Stunde verfällt Berg leider in alte „Amerika ist geil!“-Muster.


BAILEY – EIN FREUND FÜRS LEBEN | Regie: Lasse Hallström | USA 2017

Bailey - Ein Freund fürs Leben

Ethan (Bryce Gheisar) ist acht Jahre alt, als der verspielte Golden Retriever Bailey (deutsche Stimme: Florian David Fitz) sein bester Freund wird. Er und seine Mutter retten den jungen Welpen aus der Hitze eines abgeschlossenen Autos und nehme sich der kleinen Seele an, die einen schweren Start ins Leben hatte. Hund und Herrchen sind unzertrennlich und überstehen sogar Ethans (als Teenie: K.J. Apa) ersten Liebeskummer zusammen. Auch als ihre gemeinsame Zeit zu Ende ist, verlässt Bailey seinen „Seelenmenschen“ niemals: Im Lauf der Jahrzehnte kehrt der treue Hund in verschiedenen Reinkarnationen zurück – sogar als Polizeihündin – und lernt mit jedem neuen Leben etwas dazu, bis er den längst erwachsenen Ethan (Dennis Quaid) endlich wiederfindet…
3 von 5

„Bailey – Ein Freund fürs Leben“ ist kein Kritiker-, sondern ein Publikumsfilm. Oberflächlichkeit und gefällige Gefühlsduselei lassen sich nicht leugnen, doch irgendwie schafft es Lasse Hallström, dass man ihm trotzdem nie böse sein kann. Als Hundeliebhaber und ohne die aller größten Ansprüche an einen charmant-harmlose Filmabend kann dieser Tierfilm dann sogar ohne schlechtes Gewissen zu Herzen gehen.


LION – DER LANGE WEG NACH HAUSE | Regie: Garth Davis | AUS/USA/UK 2016
Lion - Der lange Weg nach Hause

Ein Tag wie jeder andere im Leben des fünfjährigen Saroo: Auf dem Bahnhof der indischen Kleinstadt, in der sein Bruder ihn für einige Stunden zurückgelassen hat, sucht er nach Münzen und Essensresten. Vor Erschöpfung schläft er schließlich in einem haltenden Zug ein und findet sich nach einer traumatischen Zugfahrt am anderen Ende des Kontinents in Kalkutta wieder. Auf sich allein gestellt irrt er wochenlang durch die gefährlichen Straßen der Stadt, bis er in einem Waisenhaus landet, wo er von Sue und John Brierley adoptiert wird, die ihm ein liebevolles Zuhause in Australien schenken. Viele Jahre später lebt Saroo in Melbourne, ist beruflich erfolgreich und wohnt mit seiner Freundin Lucy zusammen. Er könnte rundum glücklich sein, doch die Frage nach seiner Herkunft lässt ihn nicht los.
3 von 5

Der visuell bestechend aufregende „Lion – Der lange Weg nach Hause“ ist standardisiertes Dramakino, dem es durch die allseits bekannte Grundgeschichte an Spannung und Faszination mangelt. Inszenatorisch generiert Garth Davis tatsächlich Emotionen, doch auch, wenn das im Moment des Zuschauens wirken mag, verpufft die Rührung spätestens dann, wenn die dramatischen Streicher verstummt sind.


FIST FIGHT | Regie: Richie Keen | USA 2017

Fist Fight

Am letzten Schultag hält der liebenswürdige Englischlehrer Andy Campbell den Kopf nur mit Mühe über Wasser, denn nicht nur die enthemmten Schulabgänger schlagen über die Stränge – auch die Verwaltung bekommt nichts gebacken, und aufgrund von Budget-Kürzungen droht ihm die Entlassung gerade in dem Moment, als seine Frau ihr zweites Kind erwartet. Richtig ans Eingemachte geht es aber erst, als Campbell aus Versehen seinem knallharten Kollegen Ron Strickland in die Quere kommt, was zu Stricklands Entlassung führt. Für den schockierten Campbell beginnt ein Albtraum, denn Strickland fordert ihn zu einem altmodischen Entscheidungskampf heraus. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer, während Campbell verzweifelt nach einem Ausweg sucht, bevor er windelweich geprügelt wird. 3 von 5

„Fist Fight“ ist Keinesfalls ein Kino-Muss, für Fans aufgekratzter Komödien wie „21 Jump Street“, „Nicht noch ein Teeniefilm“ oder eben „Fack ju Göhte“ aber sehr wohl einen Blick wert.


NERUDA | Regie: Pablo Larraín | CHL/ARG/FR/ESP/USA 2016

Neruda

1948. In einer flammenden Rede vor dem Kongress bezichtigt Senator Pablo Neruda, Dichter und Kommunist, die Regierung Präsident Videlas des Verrats – und wird umgehend seines Amtes enthoben. Der Kalte Krieg ist in Chile angekommen. Neruda entzieht sich seiner Verhaftung und taucht ab. Mitten in der Arbeit an seiner epochalen Gedichtsammlung „Canto General“ versucht er, mit seiner Frau Delia del Carril das Land auf geheimen Wegen zu verlassen. Verfolgt vom melancholischen Polizisten Peluchoneau, beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, dem Neruda zwischen Poesie und Legendenbildung einen ganz eigenen Reiz abgewinnt. Immer wieder legt er selbst Spuren, um seinem hartnäckigen Verfolger im letzten Moment zu entkommen. Bald dringt die Geschichte vom Dichter auf der Flucht nach Europa, Künstler wie Pablo Picasso setzen sich für seine Freiheit ein.


DIE GABE ZU HEILEN | Regie: Andreas Geiger | DE 2016

Die Gabe zu heilen

„Die Gabe zu heilen“ ist eine Geschichte über Menschen mit der Fähigkeit andere Menschen zu heilen. Sie werden Hellseher, Kräuterhexen und Wunderheiler genannt. Ihre Methoden sind oft skurril. Sie beten Warzen bei abnehmendem Mond weg oder klopfen mit geweihten Kräuterbüscheln den Viehstall aus – archaische Rituale gepaart mit Aberglauben und Volksmedizin. Lernt man sie näher kennen, sind viele dieser „Wunderheiler“ ganz normale Menschen, die eng mit der christlichen Tradition und ihrer regionalen Kultur verbunden sind. Man findet sie in Deutschland in Oberschwaben, in den Alpen, entlang der Küste und sogar in Städten. Sie machen das nicht, um damit das große Geld zu verdienen und auch nicht, um sich zu profilieren. Doch was ist dran, an dem, was die Heiler ihren Patienten versprechen?


 Heimkinotipp: DER UNSICHTBARE GAST |  Regie: Oriol Paulo | ESP 2016

Der unsichtbare Gast

Ein verschlossener Raum, eine Leiche und ein dringend Tatverdächtiger: Der erfolgreiche Geschäftsmann Adrián Doria (Mario Casas), gleichzeitig der Liebhaber der Toten. Frau und Tochter hat er in der Folge bereits verloren, ebenfalls den Kampf um die öffentliche Meinung. Bis die Anwältin Virginia Goodman (Ana Wagener) an seine Tür klopft – mit neuem Zeugen und neuen Fragen im Gepäck. Der Beginn eines nervenaufreibenden Katz- und Mausspiels, in dessen Verlauf die Geschichte von Adrián immer neue Löcher, aber auch immer neue, atemberaubende Wendungen erhält. Denn die Anwältin kann sich nie sicher sein, dass sich das Verbrechen tatsächlich so zugetragen hat, wie es ihr Mandant ihr weismachen will…
4 von 5

Auch wenn sich ein Film wie „Der unsichtbare Gast“ zuhause ebenso entfaltet wie im Kino, ist es doch schade, dass Oriol Paulo der Weg in die deutschen Lichtspielhäuser bisher verwehrt blieb. Sein hochspannender Kammerspiel-Thriller ist ein Twistride aller erster Güte, der aus einem simplen Konzept das Optimum an Suspense, Unterhaltung und Wow-Effekt herausholt.

Das startet am 24. November 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 24. November 2016, der mit einem der besten Filme des Jahres um die Ecke kommt. Das Science-Fiction-Drama „Arrival“ sollte von ausnahmslos jedem gesehen werden. Da aus der vergangenen Woche immer noch die „Tierwesen“ nachwirken, ist es mit großen Starts dann aber auch schon vorbei. Obwohl wirklich schön geworden, wird man „Florence Foster Jenkins“ nur in den Programmkinos bestaunen dürfen und der halbdokumentarische Actionfilm „Deepwater Horizon“ ist in der zweiten Hälfte zwar für die große Leinwand gemacht, bis dahin muss man sich aber durch viel, viel Theorie kämpfen. Ob man darauf wirklich Lust hat..!?

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

ARRIVAL | Regie: Denis Villeneuve | USA 2016
Arrival

Zwölf mysteriöse Raumschiffe landen zeitgleich in unterschiedlichen Regionen der Welt. Ihre Besatzung und deren Intention – ein Rätsel. Um globale Paranoia und einen potentiellen Krieg zu verhindern, soll ein Elite-Team um die Linguistin Louise Banks (Amy Adams) und den Mathematiker Ian Donnelly (Jeremy Renner) im Auftrag des Militärs Kontakt herstellen. Der Plan funktioniert und schon bald gelingt es den beiden, erste Formen der Kommunikation herzustellen. Doch das unermüdliche Streben nach Antworten gerät bald zum Rennen gegen die Zeit – die eigene und die der gesamten Menschheit. Denn was der Mensch nicht kennt, vor dem hat er Angst, was in diesen angespannten Zeiten schnell zu einem globalen Krieg führen könnte…

5 von 5

Denis Villeneuve liefert mit „Arrival“ nicht bloß den mit Abstand besten Science-Fiction-Film des Jahres ab, sondern auch eines der intelligentesten, nachhaltigsten und emotional packendsten Dramen der Filmgeschichte, das den Zuschauer mit so vielen Gefühlen auf einmal konfrontiert, das man sich von der Wucht und Schönheit dieses Films gerne erschlagen lassen darf.


FLORENCE FOSTER JENKINS | Regie: Stephen Frears | UK 2016

Florence Foster Jenkins

Florence Foster Jenkins (Meryl Streep) ist eine der exzentrischsten Persönlichkeit im New York der Vierzigerjahre. Geradezu zwanghaft verfolgt sie ihren Traum, eine umjubelte Opernsängerin zu werden. Die Stimme, die sie in ihrem Kopf hört, ist wunderschön – für alle anderen klingt sie einfach nur grauenhaft. Ihr „Ehemann” und Manager, St. Clair Bayfield (Hugh Grant), ein englischer Schauspieler von Adel, ist entschlossen, seine geliebte Florence vor der Wahrheit zu beschützen. So nordet er das gesamte Umfeld seiner Frau ein, ihr nichts von ihren nicht vorhandenen Sangeskünsten zu sagen. Als Florence aber beschließt, ein öffentliches Konzert in der Carnegie Hall zu geben, muss sich St. Clair seiner größten Herausforderung stellen. 4 von 5

Stephen Frears gelingt mit „Florence Foster Jenkins“ eines der allumfassend berührendsten Filmerlebnisse des Jahres, bei dem die fehlende Innovation und der allzu reibungslose Storyablauf allenfalls im Ansatz stören.


DEEPWATER HORIZON | Regie: Peter Berg | HKG/USA 2016

Deepwater Horizon

2010 steht die Ölbohranlage Deepwater Horizon kurz vor einem bahnbrechenden Rekord. Über 100 Millionen Barrel Öl sollen 70 Kilometer von der US-Küste entfernt aus dem Golf von Mexiko gefördert werden. Das Team um die beiden Chef-Techniker Mike Williams (Mark Wahlberg) und Jimmy Harrell (Kurt Russell) ist beauftragt, die Förderung vorzubereiten, doch ein Test zeigt, dass der Druck auf das Bohrloch viel zu hoch ist. Trotz energischer Warnungen seitens der Crew geschieht, was man im BP-Konzern bis dahin für unmöglich hielt. Es kommt zu einen „Blowout“: Gas und Öl schießen unter enormem Druck unkontrolliert an die Oberfläche, mehrere gewaltige Explosionen sind die Folge. Über 120 Menschen sind plötzlich auf der Plattform eingeschlossen. Williams und sein Team setzen ihr eigenes Leben aufs Spiel, um Überlebende zu retten. 2 von 5

Aus technischer Sicht ist „Deepwater Horizon“ brillant. Doch Regisseur Peter Berg geht derart unvorsichtig und ohne jedes Feingefühl mit einer tragischen Katastrophe um, dass man sich gar nicht trauen möchte, an den spektakulär in Szene gesetzten Explosionen so etwas wie unterhaltsamen Gefallen zu finden.


BAD SANTA 2 |  Regie: Mark Waters | USA 2016
Bad Santa 2

Angetrieben von billigem Whisky und Gier möchte Willie mit seinem Kumpan Marcus (Tony Cox) am Weihnachtsabend eine Wohltätigkeitsveranstaltung in Chicago ausrauben. Wieder mit von der Partie ist der mollige und drollige Thurman Merman (Brett Kelly), ein 125 Kilo schwerer Sonnenschein, der es als einer der wenigen schafft, ein Stück Menschlichkeit in Willie hervorzubringen.

Als sich Willies Mutter Sunny Soke (Kathy Bates), den beiden anschließt, beginnen die Probleme: Während Sunny versucht, die illegale Karriere der Bande anzukurbeln, steht sie deren kriminellen Fähigkeiten leider massiv im Weg. Auch Willies neustes Objekt der Begierde, die kurvige und eher prüde Wohltätigkeitsdirektorin Diane (Christina Hendrucks) mit einem Herz aus Gold und einer Libido aus Stahl, sorgt für so manche Komplikation.


ICH, DANIEL BLAKE | Regie: Ken Loach | UK/FR/BEL 2016

Ich, Daniel Blake

Daniel Blake ist ein anständiger, zeitlebens Steuern zahlender Durchschnittsengländer – bis seine Gesundheit ihm einen Strich durch die Rechnung macht. Jetzt will ihm die willkürliche Staatsbürokratie den Bezug von Sozialhilfe verweigern. Schnell gerät er in einen Teufelskreis von Zuständigkeiten, Bestimmungen und Antragsformularen. Daniel Blake rechnet nicht damit, dass die geradezu kafkaeske Situation ihn fast in die Knie zwingen wird. Seine Wege kreuzen sich mit Katie und ihren beiden Kindern Daisy und Dylan. Sie raufen sich zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen und erfahren neben den ständigen Seitenhieben der Behörden auch viel Solidarität – von ehemaligen Kollegen, sogar von Daniels schrägem Nachbar. Doch die bürokratischen Klippen des Sozialstaates sind tückisch.


ALOYS |  Regie: Tobias Nölle | CH 2016

Aloys

Der verschrobene Privatdetektiv Aloys Adorn (Georg Friedrich) filmt und beobachtet durch seine Kamera das Leben anderer. Sein Alltag langweilt ihn, doch durch die Kamera kann er seinem Leben wenigsten für ein paar Momente entfliehen. Bis der Tod seines Vaters ihn aus seiner geordneten Bahn wirft. Als er nach einer durchzechten Nacht in einem Bus aufwacht, ist der Schock groß: Seine Kamera und Observierungsaufnahmen wurden gestohlen – und damit alles, was ihm noch geblieben ist. Kurz darauf ruft ihn jedoch eine mysteriöse Frau (Tilde von Overbeck) an und erpresst ihn zu einem obskuren Experiment. Dies ist der Anfang einer magischen Reise, auf der sich Aloys in die Stimme am anderen Ende des Telefons verliebt und die Kraft finden muss, seine Einsamkeit endgültig zu durchbrechen. Doch dafür muss er sich auch auf Unbekanntes einlassen…


SPARROWS |  Regie: Rúnar Rúnarsson | ICE/DK/HRV 2015
Sparrows

Die Geschich­te eines 16-jährigen Jun­gen, der gezwun­gen ist, von sei­ner Mut­ter aus Reyk­ja­vik in sei­ne alte Hei­mat, den abge­schie­de­nen Nord­wes­t­en Islands, zu sei­nem leib­li­chen Vater zu zie­hen. Dort spie­gelt die raue Land­schaft die schwie­ri­gen Bezie­hun­gen sowohl zu sei­nem Vater als auch zu sei­nen Freun­den wider, mit denen er sich aus­ein­an­der­set­zen muss. Er wird nach und nach von der Rol­le eines Beob­ach­ters in die einer han­deln­den Per­son gedrängt, was nicht ohne Ver­let­zun­gen von­stat­ten geht. Der Weg zum Erwach­se­nen­le­ben scheint nicht zu haben zu sein, ohne sich schul­dig zu machen. Der Film, übri­gens in man­cher Hin­sicht mit dem Früh­werk von Bru­no Dumont ver­gleich­bar, stellt die Fra­ge, ob aus der Vor­höl­le der Jugend noch ein Min­dest­maß an Emp­find­sam­keit ins Erwach­se­nen­le­ben zu ret­ten ist, wenn auch nur mit Hil­fe einer Lüge, und beant­wor­tet sie mit Ja.


KATER | Regie: Klaus Händl | AT 2016
Kater

Heimkinotipp: MIT BESTEN ABSICHTEN | Regie: Lorene Scafaria | USA 2015

Mit besten Absichten

Nach dem Tod ihres geliebten Ehemanns ist Marnie Minervini kürzlich von New Jersey nach Los Angeles umgezogen, um wieder näher bei ihrer Tochter Lori – einer erfolgreichen, aber immer noch allein lebenden Drehbuchautorin – zu wohnen und sie mit mütterlicher Liebe zu überschütten. Ausgestattet mit einem beachtlichen Bankguthaben, das ihr von ihrem Mann hinterlassen wurde, hat Marnie es sich in einem tollen Apartment gemütlich gemacht, das neue iPhone immer griffbereit. Doch die Unmengen an SMS, Überraschungsbesuchen und Gesprächen voller ungebetener Ratschläge zwingen Lori bald dazu, klare Grenzen zwischen ihrer Mutter und ihrem Privatleben zu ziehen. 4 von 5

Ein rührender Film über Mütter und Töchter – ohne Klischees zu bedienen, legt uns Regisseurin Lorene Scafaria in „Mit besten Absichten“ nahe, dass man geliebte Menschen nicht erdrücken, aber auch nicht gänzlich von sich weisen muss, um eine lange, erfüllte Beziehung zu genießen.

Deepwater Horizon

Zum zweiten Mal unter der Aufsicht von Regisseur Peter Berg schlüpft Hollywoodstar Mark Wahlberg in die Haut eines von den Menschen zu einem solchen hochstilisierten Helden, der aber in Wirklichkeit gar keiner ist. Weshalb das nicht das einzige Problem an DEEPWATER HORIZON bleiben soll, das verrate ich in meiner Kritik.Deepwater Horizon

Weiterlesen

Lone Survivor

In den USA entwickelte sich Peter Bergs Verschmelzung aus Action- und Kriegsfilm zum Kassenschlager und Nummer-eins-Hit. Wie empfänglich das deutsche Publikum für das knallharte Bleigewitter sein wird, ist schwer abzusehen. Dennoch lässt sich beurteilen, ob Peter Berg sein Handwerk versteht und LONE SURVIVOR somit zu einem Film gemacht hat, den anzuschauen es sich lohnt. In meiner Kritik gehe ich näher auf den diesjährigen Oscar-Kandidaten ein. Weiterlesen

Letzte Einträge »