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2020 – Die Plätze 20 bis 11

Herzlich willkommen, Du – liebe/r Leser/in – der/die vielleicht erst jetzt zu meinem kleinen Jahresrückblick vorbeischaut. Oder aber Du, der sich nach den Plätzen 30 bis 21 fragt, wie es in den ganz subjektiven Charts meiner Lieblingsfilme 2020 weitergeht. Wer übrigens gern wissen möchte, was die Frau mit dem skurrilen Filmgeschmack in den vergangenen zwölf Monaten so gar nicht mochte, den verweise ich indes auf meine Filmflops.

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Das startet am 16. Januar 2020

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 16. Januar und in der startet mit „1917“ ein Film, der gerade erst bei den Golden Globe Awards so richtig abgesahnt hat und den man sich auf der Leinwand auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Das gilt auch für „Weathering with You“, den Nachfolge-Film des „Your Name“-Regisseurs, der hierzulande limitiert in die Kinos kommt. Und sogar der Fantasy-Filmfest-Geheimtipp „Why don’t you hust die!“ ist ab sofort in einigen ausgewählten Kinos Deutschlands zu sehen. Da habt ihr doch wieder jede Menge zu gucken! 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

1917 | Regie: Sam Mendes  | UK/USA 2019

Auf dem Höhepunkt des Ersten Weltkrieges sollen die beiden britischen Soldaten Schofield (George Mackay) und Blake (Dean-Charles Chapman) eine nahezu unmögliche Mission erfüllen: Sie sollen sich durch das zerbombte Niemandsland kämpfen, um von ihrer Front zu einer anderen britischen Bataillon zu gelangen. Hier sollen sie die Soldaten vor einem deutschen Hinterhalt warnen. In einem unbarmherzigen, schier ausweglosen Wettlauf gegen die Zeit müssen sie sich tief in Feindesgebiet wagen und eine Nachricht überbringen, die verhindern soll, dass Hunderte ihrer Kameraden in eine tödliche Falle geraten. Auch das Leben von Blakes Bruder hängt vom Gelingen dieser Mission ab. Die zermürbenden Kriegsjahre verdichtet er auf einen einzigen Tag, der über Leben und Tod von 1.600 Menschen entscheidet.

„1917“ ist ein brillant bebildertes, herausragend konzeptioniertes und mit zwei formidablen Hauptdarstellern bestücktes Kriegsepos, mit dem es Regisseur und Autor Sam Mendes gelingt, eine Intimität und Menschlichkeit in den Krieg zu transportieren, die das Grauen um die Figuren herum dadurch noch viel bedrückender erscheinen lässt. Ein Meisterstück!


WEATHERING WITH YOU | Regie: Makoto Shinkai | JPN 2019

Der Oberschüler Hodaka braucht einen Tapetenwechsel: Es zieht ihn von der Einöde in das völlig überwältigende Tokio. So sind seine Tage zunächst geprägt von Einsamkeit und er droht zu verelenden, bis es ihm schließlich gelingt, eine Anstellung als Redakteur zu finden. Als wäre sein schwieriger Start in der Großstadt ein Vorbote für das, was ihn noch erwarten wird, regnet es seit seiner Ankunft unaufhörlich. Doch eines Tages begegnet er einem Mädchen, das sein Leben nachhaltig auf den Kopf stellen wird: der willensstarken Hina, die aufgrund familiärer Umstände alleine mit ihrem kleinen Bruder Nagi zusammenlebt. Hina hat besondere Fähigkeiten, denn ihr wohnt eine mysteriöse Kraft inne, die es ihr erlaubt, allein durch ein Gebet den Himmel aufklaren und die Stadt im wunderschönen Sonnenlicht funkeln zu lassen. Doch bald offenbart sich, dass diese mysteriöse Gabe auch ihre Schattenseiten mit sich bringt…

Nach „Your Name“ inszeniert Makoto Shinkai den nächsten Film basierend auf seinem eigenen Roman. Der herausragend animierte „Weathering with You“ ist ein mit esoterischen Untertönen versehenes Märchen, das nicht nur die bisweilen symbolische Bedeutung des Wetters hervorragend in eine wundervolle Geschichte über Freundschaft einflicht, sondern auch viel über japanische Sitten und Gebräuche erzählt. 


LINDENBERG! MACH DEIN DING | Regie: Hermine Huntgeburth  | DE 2020

Der junge Udo Lindenberg (Jan Bülow) versucht, in der Hansestadt Hamburg als Musiker Fuß zu fassen. Dafür arbeitet er in einem Striplokal auf der Reeperbahn als Schlagzeuger und hofft, über kurz oder lang entdeckt zu werden. Er lernt Paula (Ruby O. Fee) kennen, nicht seine erste große Liebe, aber eine „feurige Bordsteinschwalbe“ und leidenschaftliche Freundin. Hier gesellt sich „Steffi“ Stephan (Max von der Groeben) dazu, sein Freund und Panik-Partner bis heute. Hier wächst die Idee seiner eigenen Band, ein Traum, den Udo schon seit seiner Kindheit in Gronau hat, als er James Stewart in der „Glenn Miller Story“ auf der großen Leinwand sieht. Doch sein Vater Gustav (Charly Hübner) hat ihm einst eingebleut: In der Familie Lindenberg werden die Männer Klempner. Doch Udo hat einen Traum. Und den will er erreichen…

In „Lindenberg! Mach dein Ding“ lässt Hermine Huntgeburth das Hamburg der Sechzigerjahre wiederauferstehen. Ihr gelingt ein detailgetreu inszeniertes Biopic über Udo Lindenberg, dem es für den ganz großen Wurf aber ausgerechnet an einer Sache fehlt: Musik. Die kommt für ein Musikerporträt nämlich erstaunlich kurz.


WHY DON’T YOU JUST DIE! | Regie: Kirill Sokolov | RUS 2019

Einmal kurz durchatmen, vielleicht noch ein rasches Stoßgebet, dann folgt der Sprung ins kalte Wasser. Beziehungsweise: Das Klingeln an der Tür. Der schmächtige Matvey besucht, heimlich mit einem Hammer bewaffnet, die spießig eingerichtete Hochhauswohnung von Andrey, seines Zeichens brutal aussehender Polizist und Vater von Matveys Freundin Olya. Eigentlich sollte es schnell gehen: Schädel zertrümmern, abhauen. Doch zunächst bittet Andrey den eingeschüchterten Matvey mit grober, aber entwaffnend-zielstrebiger Gastfreundlichkeit herein, dann kommt noch seine Gattin dazu und es wird Tee angeboten. Matvey lässt sich allerdings nicht einlullen, und so wird die piefige Vorstadtwohnung innerhalb kürzester Zeit zu einem Schlachtfeld, auf dem sich die Kontrahenten einen Kampf auf Leben und Tod liefern…

Der russische Fantasy-Filmfest-Überraschungshit „Why Don’t You Just Die“ des russischen Regisseurs Kirill Sokolov ist ein ausgeklügeltes, blutiges Filmvergnügen, das immer wieder mit neuen, bösen Einfällen überrascht. Wer die Gelegenheit hat, sollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen.


BAD BOYS FOR LIFE | Regie: Adil El Arbi, Bilall Fallah | USA 2020

Die beiden Bad Boys Mike Lowrey (Will Smith) und Marcus Burnett (Martin Lawrence) hatten eigentlich vor, sich auf ihre alten Tage endlich zur Ruhe zu setzen und die Verbrechen der Stadt Miami den jüngeren Kollegen zu überlassen. Als es Mike eines Tages allerdings ins Visier eines irren Scharfschützen treibt, werden die Karten neu gemischt. Nur knapp entgeht der Herzblut-Cop dem Tod – und für die beiden besten Kumpels wird die Sache persönlich. Noch ein letztes Mal wollen sie zusammen ermitteln, wer es auf Mike und eine ganze Reihe weiterer Opfer abgesehen hat, deren Wurzeln allesamt zu einem Fall zurückzuführen sind, der für Mike vor vielen Jahren ungeahnte Konsequenzen nach sich gezogen hat. Doch die Drahtzieher des Anschlags sind genauso gut bewaffnet wie Mike und Marcus und meinen ihre Sache todernst…

Wäre die Chemie zwischen Will Smith und Martin Lawrence nicht so gut, würde man „Bad Boys for Life“ kaum als Film der einst von Michael Bay auf den Weg gebrachten Actionreihe wahrnehmen Die meiste Zeit über ist dieser dritte Teil nämlich einfach nur ein solide inszenierter Actionfilm mit überraschend wenig Action, einer wirr konstruierten Handlung und dem Versuch, ein Gefühl heraufzubeschwören, das sich aber eben nicht einfach so heraufbeschwören lässt.


CRESCENDO #MAKEMUSICNOTWAR | Regie: Dror Zahavi | DE 2019

Eduard Sporck ist ein weltberühmter Dirigent, der an einer Frankfurter Musikhochschule unterrichtet. Nun soll er ein Konzert vorbereiten, welches Jugendliche sowohl aus Palästina als auch aus Israel bestreiten. Das Konzert soll aktuelle Friedensverhandlungen zwischen beiden Ländern begleiten und ein Zeichen gegen den Hass setzen, der schon so lange vorherrscht. Eduard Sporck zweifelt. Nicht nur, weil er weiß, dass es nicht einfach wird, beide Seiten zusammenzubringen. Sondern auch, weil er eine schwierige, eigene Geschichte in sich trägt: Als Sohn von zwei NS-Ärzten wurde sein ganzes Leben von den grausamen Taten seiner Eltern geprägt. Doch Klara de Fries schafft es, ihn zu überzeugen, die verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen und sich auf die Reise nach Israel zu begeben.

Regisseur Dror Zahavi wählt für sein zwischen zwei verfeindeten Ländern vermittelndes Drama „Crescendo“ einen noblen Ansatz: Die Musik ist das Bindeglied. Doch die hölzerne Inszenierung wird der Thematik nicht gerecht, denn die Bilder besitzen keine Leinwandausmaße und das Spiel aller Beteiligter wirkt seltsam unrund und die Dialoge abgelesen.


Heimkinotipp: STUBER – 5 STERNE UNDERCOVER | Regie: Michael Dowse  | USA 2019

Stu ist ein sanftmütiger Millennial, der in einem Sportgeschäft arbeitet und nachts als Uber-Fahrer jobbt, um genug Geld zu verdienen, um sein eigenes Fitness-Studio zu eröffnen und so die Frau seiner Träume zu erobern – ein Plan, der ähnlich erfolgsversprechend scheint, wie er klingt. Außerdem würde er alles geben, um seine Fünf-Sterne-Bewertung als Fahrer zu behalten. Vic dagegen ist ein Detektiv der alten Schule und ein Alphatier. Er ist von seiner Frau geschieden, mit seinem Job verheiratet und vernachlässigt seine elterlichen Pflichten gegenüber seiner erwachsenen Tochter. Eines Tages bekommt er einen Tipp, wo sich der Drogendealer aufhält, der seinen Partner ermordet hat, just als er nach einer Laser-Operation die Augenarzt-Praxis verlässt.  Da er nur verschwommen sieht, bestellt er einen Uber-Fahrer. Ausgerechnet Stu ist gerade frei…

Als durchaus blutige und mit derbem Humor nicht geizende Comedy über zwei ungleiche Ermittler wider Willen wirkt „Stuber – 5 Sterne Undercover“ wie aus der Zeit gefallen. Vieles davon hat man schon gesehen, teilweise sogar besser. Aber die beiden Hauptfiguren und eine hohe Gag-Trefferquote helfen nicht bloß über die altbekannte Prämisse hinweg, sondern auch über die zum Teil ziemlich anstrengende Kameraführung.

Das startet am 11. Januar 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 11. Januar 2018, an dem Liam Neeson in seiner Paraderolle des bewaffneten Rächers den besten Start erwischen dürfte. Doch auch der zweimalig als Event gestartete Anime „Your Name“ könnte sich aufgrund einer recht großen Anime-Community als Erfolg erweisen. Der neue Woody Allen dürfte aufgrund schlechter Publicity und miserabler Mundpropaganda dagegen kaum etwas reißen. Alles in allem ein recht schwächer Starttag. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

YOUR NAME  | Regie: Makoto Shinkai | JP 2016

Mitsuha lebt gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester Yotsuha bei ihrer Großmutter in einer ländlichen Kleinstadt Japans. Insgeheim beklagt sie ihr abgeschiedenes Dasein in der Provinz und wünscht sich ein aufregendes Leben in der Großstadt. Taki würde sich freuen, so beschaulich aufzuwachsen, denn er wohnt in der Millionen-Metropole Tokio, verbringt viel Zeit mit seinen Freunden und jobbt neben der Schule in einem italienischen Restaurant. Eines Tages scheint Mitsuha einen Traum zu haben, in dem sie sich als Junge in Tokio wiederfindet. Parallel macht Taki eine ähnliche Erfahrung: Er findet sich als Mädchen in einer Kleinstadt in den Bergen wieder, wo er noch nie zuvor war. Doch wie kommt es zu dieser schicksalhaften Verstrickung und welches Geheimnis verbirgt sich wirklich hinter den Träumen der beiden Teenager? 

„Your Name“ ist eine regelrechte Wundertüte an kreativen Einfällen, die so unverhohlen auf das Publikum losgelassen werden, dass am Ende kaum ein Augen trocken bleiben dürfte.


THE COMMUTER | Regie: Jaume Collet-Serra | UK/USA 2018

Seit 10 Jahren pendelt der Versicherungsmakler Michael MacCauley (Liam Neeson) jeden Tag aus seinem beschaulichen Vorort nach Manhattan und zurück. Doch als er nach einem harten Tag mal wieder in den ewig gleichen Zug einsteigt, ist alles anders. Die Fremde Joanna (Vera Farmiga) setzt sich zu ihm und verspricht ihm eine hohe Belohnung, wenn er für sie einen ganz bestimmten Passagier findet, der etwas sehr Wertvolles zu transportieren scheint. Michael erhält nur zwei Hinweise: Einen falschen Namen und den Zielbahnhof des Unbekannten. Als er zögert, macht Joanna ihm unmissverständlich klar: Sie hat nicht nur das Leben der Passagiere in ihrer Hand, sondern auch das von Michaels Familie. Michael ist Teil einer kriminellen Verschwörung geworden. Er kann nur mitspielen, oder einen Ausweg finden – und ihm bleibt nur eine Stunde Zeit.

Nicht innovativ, aber effektiv – Mit „The Commuter“ setzt Jaume Collet-Serra die Konstanz innerhalb seiner Arbeit fort und liefert einen zwar weitgehend generischen, dafür unterhaltsamen Actionthriller mit einem charismatisch aufspielenden Liam Neeson, einigen hübschen Twists, diversen falschen Fährten und einer chicen Optik.


WONDER WHEEL  | Regie: Woody Allen | USA 2017

Die emotional instabile Ex-Schauspielerin Ginny (Kate Winslet) jobbt in einem Meeresfrüchte-Imbiss und ist unglücklich mit Humpty (Jim Belushi) verheiratet, der auf Coney Island ein Karussell betreibt. Der attraktive junge Rettungsschwimmer Mickey (Justin Timberlake) träumt derweil von einer Karriere als Bühnenautor, während sich Humptys seit Langem getrennt lebende Tochter Carolina (Juno Temple) bei ihm vor einer Gangsterbande versteckt. Ginnys und Mickeys Wege kreuzen sich eines Tages, als die traurige Frau am Strand die Aufmerksamkeit des smarten Verführers auf sich zieht. Doch während er leidenschaftlich für Ginny schwärmt und die beiden sogar eine Affäre beginnen, hat Carolina ein Auge auf Mickey geworfen, der sich dem Charme der jungen Frau nur schwer entziehen kann… 

Woody Allen bräuchte nicht einmal den Skandal um seine Person, um negative Resonanz zu seinem neuesten Werk zu erhalten. Die theaterhafte Tragikomödie „Wonder Wheel“ ist trotz der berauschenden Kulisse eine redselige Schlaftablette.


TAD JONES UND DAS GEHEIMNIS VON KÖNIG MIDAS  | Regie: Enrique Gato | ESP 2017

Der liebenswerte Tad Stones verdient seine Brötchen als Bauarbeiter, träumt aber seit seiner Kindheit davon, als Archäologe und Schatzjäger die Welt zu erkunden. Die Aufregung ist groß, als ihn eines Tages die renommierte Archäologin und sein heimlicher Schwarm Sara Lavroff bittet, ihr bei der Lösung des geheimnisvollen Rätsels um die Halskette von König Midas zu helfen. Doch dann wird während der Mission Sara plötzlich vor Tads Augen von dem zwielichtigen Millionär Jack Rackham entführt, der mit ihrer Hilfe in den Besitz der rätselhaften Kette kommen möchte.

Mit vereinten Kräften treten Tad, sein Hund Jeff, Saras Assistentin Tiffany und die tollpatschige Mumie den Wettlauf gegen die Zeit an und begeben sich auf eine spannende Verfolgungsjagd, um Sara und die Halskette aus den Händen von Fiesling Rackham zu befreien …


EIN WEG  | Regie: Chris Miera | DE 2017

Ein kleiner beschaulicher Ort in Thüringen. Andreas‘ Tischlerwerkstatt läuft wieder gut und Martin ist beruflich nicht mehr so viel unterwegs wie früher. Sohn Max ist aus dem Haus. Endlich haben die beiden wieder mehr Zeit für sich und fahren im November an die Ostsee – wie sie es früher immer gemacht haben. Doch Martin ist unzufrieden: Das Wetter ist schlecht und er wäre doch lieber zu Hause geblieben. Andreas reißt sich die Kleider vom Leib und schmeißt sich in das kalte Meer. Voller Sorge versucht Martin, ihn zurückzuziehen und schluckt das salzige Wasser, als er stolpert. Zurück in ihrem Ferienhaus ist die Stimmung von den unterschiedlichen Erwartungen gestört. Eine behutsame Annäherung an die Spuren einer langen Beziehung.

„Ein Weg“ erzählt die Liebe zweier Menschen. Nicht wie sie zusammen kommen, nicht eine Phase, die sie durchleben, sondern all ihre gemeinsame Zeit.


JULIAN SCHNABEL – A PRIVATE PORTRAIT  | Regie: Pappi Corsicato | USA/IT 2017

Extravaganz, Provokation und Genie sind nur einige der Schlagworte, die immer wieder im Zusammenhang mit Julian Schnabel fallen. Pappi Corsicato blickt in seinem Porträt hinter die Fassade des prominenten Malers und Filmemachers und offenbart den Menschen hinter dem Künstler. Schnabel öffnet sein privates Archiv, spricht über seine Anfänge als Künstler, die skandalträchtige New Yorker Kunstszene der 1980er Jahre und über künstlerische wie persönliche Krisen wie den Tod seines engen Freundes Lou Reed. Auch Schnabels Familie, Freunde und langjährige Wegbegleiter wie Al Pacino, Willem Dafoe, Bono und Emmanuelle Seigner kommen zu Wort.

„Julian Schnabel – A Private Portrait“ zeigt dem Zuschauer einen Menschen, der mehr ist als das oft beschworene Enfant terrible: Krisengerüttelter Künstler.


Heimkinotipp: KILLER’S BODYGUARD  | Regie: Patrick Hughes | NED/CN/BG/USA 2017

Michael Bryce ist der weltbeste Sicherheitsagent und Personenschützer und wird als solcher ausgerechnet dafür engagiert, den berühmt-berüchtigten Auftragskiller Darius Kincaid zu beschützen, mit dem er bereits mehr als einmal beruflich zu tun hatte. Kincaid soll vor einem internationalen Gerichtshof gegen den verbrecherischen, osteuropäischen Diktator Vladislav Dukhovich (Gary Oldman) aussagen. Doch dazu muss er rechtzeitig und unversehrt dort eintreffen, was Dukhovich natürlich mit allen Mitteln verhindern will. Die beiden Männer waren zwar jahrelang Feinde und haben unzählige Male versucht, sich gegenseitig zu töten, aber jetzt müssen sie wohl oder übel zusammenarbeiten, um innerhalb von 24 Stunden zu der Gerichtsverhandlung zu kommen. Der Beginn eines haarsträubenden Abenteuers…

Die Idee hinter „Killer’s Bodyguard“ ist clever, die beiden perfekt aufeinander eingespielten Hauptdarsteller machen Spaß und die Action punktet größtenteils mit Kreativität und Einfallsreichtum. Inhaltlich bietet die Actionkomödie jedoch nicht allzu viel Neues, während die hier und da hervorstechenden Mängel in der technischen Ausfertigung schon stark irritieren.