Schlagwort-Archiv: Laura Lackmann

Das startet am 31. Mai 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 31. Mai, an dem, eine Woche nach „Solo“ ,erst einmal keine großen Filme starten. Dafür gibt es mit dem Western „Feinde – Hostiles“ einen Film zu sehen, der möglicherweise in einigen Monaten bei den Awards eine Rolle spielen könnte. Mit „Tully“ meldet sich Jason Reitman zurück in alter Stärke und neben ein paar interessanten Produktionen aus Deutschland überrascht außerdem die zwar naive, aber zuckersüße Fantasy-Romanze „Letztendlich sind wir dem Universum egal“. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

FEINDE – HOSTILES | Regie: Scott Cooper | USA 2017

New Mexico, 1892: Der verdiente Offizier Joseph Blocker erhält den Auftrag, den kranken Cheyenne-Häuptling Yellow Hawk, der die vergangenen sieben Jahre im Gefängnis verbrachte, in dessen Stammesland nach Montana zu begleiten. Der letzte Wunsch des als unerbittlich bekannten Indianers ist es, zu Hause zu sterben. Blocker und Yellow Hawk haben eine gemeinsame Vergangenheit, weswegen Blocker den Auftrag nur äußerst widerwillig annimmt. Gemeinsam mit einigen Soldaten und der Familie des Häuptlings bricht die Truppe auf. Unterwegs stoßen sie auf die junge Witwe Rosalie, deren gesamte Familie kaltblütig von Komantschen umgebracht wurde. Die traumatisierte Frau schließt sich ihnen an und die Gruppe setzt ihren gefährlichen Weg quer durch das unwegsame Land und eine extrem feindselige Umgebung fort… 

Mit „Feinde – Hostiles“ gelingt Regisseur und Drehbuchautor Scott Cooper eine fesselnde Geschichte über Kampf und Versöhnung und beweist vor einer beeindruckend kargen Kulisse, dass selbst die härtesten Konflikte aufgebrochen werden können, wenn beide Parteien dazu bereit sind – ein zeitloser Film.


TULLY  | Regie:  Jason Reitman | USA 2018

Marlo (Charlize Theron) hat gerade erst ihr drittes Kind bekommen, als ihr Bruder Craig (Mark Duplass) ihr ein besonderes Geschenk macht: Eine „Night nanny“, die sich nachts um die Kinder kümmern soll, damit sich Marlo und ihr Mann Drew (Ron Livingston) von den Strapazen des Tages erholen können. Marlo ist zunächst skeptisch gegenüber dem Gedanken, Hilfe von einer fremden Person anzunehmen. Eigentlich, glaubt Marlo, muss sie mit ihren Kindern alleine klar kommen. Das ändert sich allerdings, als sie die junge, schlaue und witzige Nanny namens Tully (Mackenzie Davis) kennenlernt. Es entwickelt sich eine einzigartige Freundschaft zwischen den beiden ganz unterschiedlichen Frauen und Marlo blüht das erste Mal seit Jahren so richtig auf… 

„Tully“ ist ein würdevolles Plädoyer für sämtliche Facetten des Mutterseins, für das sich Charlize Theron in der Hauptrolle für diverse Filmpreise der kommenden Saison qualifiziert und dem Namen Jason Reitman zu neuem Glanz verhilft.


BACK FOR GOOD | Regie: Mia Spengler | DE 2017

Reality-TV-Sternchen Angie kommt frisch aus dem Drogenentzug. Eigentlich sollte das Ganze nur eine PR-Aktion sein, mit der sie sich einen Platz im nächsten Dschungelcamp sichern wollte. Doch die Konkurrenz ist hart in einer Welt in der Aufmerksamkeit als Währung gilt. Keiner ihrer sogenannten Freunde ist bereit sie aufzunehmen. Daher muss Angie zurück zu ihrer Mutter Monika in ihr Heimatkaff ziehen. Ähnlich schwer hat es Angies pubertierende Schwester Kiki: Wegen ihrer Epilepsieerkrankung besteht Monika darauf, dass sie einen Schutzhelm trägt. Dieser isoliert sie von allen anderen Jugendlichen in ihrem Umfeld. Dabei will Kiki doch einfach nur dazu gehören. Ein Gefühl, das Angie sehr gut kennt. Als sie die Luftmatratze neben Kikis Bett bezieht, ist sie für ihre kleine Schwester wie ein Engel mit Silikonbrüsten, der perfekte Ratgeber, wenn es darum geht, sich aus der sozialen Isolation zu befreien. 

Mia Spenglers Tragikomödie „Back for Good“ erzählt authentisch und ergreifend aus einem Milieu, das im Kino gern unterbelichtet bleibt. Dabei prallen Gegensätze immer wieder derart drastisch aufeinander, dass man oft befürchtet, das Konzept könnte nicht aufgehen. Doch genau das tut es – auch, weil die Darsteller eine wahre Wucht sind.


ZWEI IM FALSCHEN FILM | Regie: Laura Lackmann | DE 2017

Hans nennt seine Freundin „Heinz“ – das sagt eigentlich schon alles über ihre Beziehung. Sie sind ein ganz normales Paar, dessen Liebe in die Jahre gekommen ist. Hans arbeitet im Copyshop und Heinz, eigentlich Schauspielerin, ist zur Synchronstimme einer Zeichentrickampel verkommen. Die Abende verbringen sie in trauter Zweisamkeit Chips essend und Video spielend in Jogginghose auf dem Sofa. Kurz gesagt: Ihrer Beziehung ist das gewisse Etwas abhandengekommen. Das fällt ihnen allerdings erst auf, als sie an ihrem Jahrestag ins Kino gehen, ein Liebesfilm steht auf dem Programm. Nur die romantische Stimmung von der Leinwand will nicht so recht auf die beiden überspringen. Als Hans dem Ex-Freund von Heinz auch noch bereitwillig ihre Nummer gibt, statt eine Eifersuchtsszene zu machen, schrillen bei Heinz alle Alarmglocken: Das kann keine echte Liebe sein! 

Mit „Zwei im falschen Film“ gelingt Laura Laura Lackmann eine unkonventionelle Anti-RomCom, in der sich zwei Menschen einer intimen Beziehungsanalyse unterziehen müssen. Dabei bleibt – in jeder Hinsicht – kein Auge trocken. Und am Ende dürfte sich jeder mindestens einmal in einer der vielen Figuren wiedererkennen.


LETZTENDLICH SIND WIR DEM UNIVERSUM EGAL  | Regie: Michael Sucsy | USA 2018

Rhiannon ist 16 und muss sich mit den alltäglichen Widrigkeiten des Teenager-Lebens herumschlagen: Liebeskummer, Unsicherheit, Gefühlschaos. Doch dann verliebt sich das Mädchen in eine mysteriöse Seele namens „A“, die zufälligerweise im Körper ihres Freundes Justin landet. „A“ bewohnt jeden Tag einen anderen Körper eines 16-jährigen Jungen oder Mädchens, was es für Rhiannon sehr schwierig macht, sie wiederzufinden. Doch die beiden spüren eine einzigartige Verbindung zueinander und versuchen mit aller Kraft, sich nicht zu verlieren. Je stärker ihre Liebe zueinander wird, desto mehr spüren sie die unmittelbare Herausforderung, die „A“s täglicher Körper­wechsel mit sich bringt. So stellt ihre einzigartige Liebe Rhiannon und „A“ vor eine der schwierigsten Entscheidungen, die sie je in ihrem Leben treffen mussten.

Die Idee zu „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ gäbe deutlich mehr her als eine derart naiv-romantische Romanze, doch dank der Darsteller und der weitestgehend schnörkellosen Erzählung ist diese immerhin grundsympathisch.


TANZ INS LEBEN  | Regie: Richard Loncraine | UK 2017

Lady Sandra Abbott ist nach 35 Ehejahren rundum zufrieden mit ihrem Leben. Ihr Mann Mike, der es als Polizeibeamter zu höchsten Ehren, zu einem Adelstitel gebracht hat, feiert seinen Ruhestand. Doch die Party auf dem Abbott-Landsitz endet mit einem Eklat. Sandra entdeckt, dass Mike, für den sie alles, auch ihre eigenen Träume, opferte, sie seit Jahren betrügt – mit ihrer besten Freundin. Geschockt verlässt sie ihn und zieht Hals über Kopf bei ihrer Schwester Bif in London ein, mit der sie seit Jahren nur noch sporadisch Kontakt hatte. Doch die unkonventionelle, rebellische Bif zögert nicht lange und versucht, ihre steife, versnobte Schwester aufzumuntern. Und dazu gehört auch eine Tanzgruppe rüstiger Senioren, unter ihnen der sympathische Charlie, die zusammen ihre Freundschaft und das Leben feiern. 

„Tanz ins Leben“ ist eine solide Tragikomödie für die Generation 60 plus, was vor allem den starken Darstellern zu verdanken ist. Durch sie sind viele komische Momente wirklich lustig und ein Teil der eher grobschlächtig-kitschig inszenierten Szenen rührt trotzdem.


AUGENBLICKE: GESICHTER EINER REISE  | Regie: Agnès Varda & JR | FR 2017

Die 89-jährige Regie-Ikone Agnès Varda und der 33-jährige Streetart-Künstler JR machen sich mit ihrem einzigartigen Fotomobil auf, um Frankreichs Menschen und ihre Geschichten zu entdecken und zu verewigen: in überlebensgroßen Porträts an Fassaden, Zügen und Schiffscontainern. Von der Provence bis zur Normandie widmen sie ihre Kunst den Menschen – sei es dem Briefträger, dem Fabrikarbeiter oder der letzten Bewohnerin eines Straßenzugs im ehemaligen Bergbaugebiet. Landschaften verwandeln sich in Bühnen, Gesichter erzählen von vergessenen Geschichten und aus Blicken werden Begegnungen von Herzlichkeit und Humor.  Nouvelle-Vague-Legende Agnès Varda und Fotograf JR verbindet nicht nur ihre Leidenschaft für Bilder, sondern auch ein feines Gespür für Menschen und die Poesie des Moments. „Augenblicke“ ist ein filmischer Glücksfall, der mit einer besonderen Leichtigkeit die berührenden Begegnungen einer Reise festhält.


Heimkinotipp: DOWNSIZING  | Regie: Alexander Payne | USA 2017

Die Ressourcen der Erde neigen sich dem Ende zu und der Planet platzt aus allen Nähten. Um das Problem der Überbevölkerung zu lösen, haben norwegische Wissenschaftler eine Methode entwickelt, mit der sie Menschen schrumpfen und somit ihre Bedürfnisse und ihren Konsum enorm verringern können. Ein zwölf Zentimeter kleiner Mensch verbraucht schließlich weniger Wasser, Luft und Nahrung als ein großer. In der Hoffnung auf ein glücklicheres und finanziell abgesichertes Leben in einer besseren Welt entscheiden sich Durchschnittsbürger Paul Safranek (Matt Damon) und seine Frau Audrey (Kristen Wiig), ihr stressiges Leben in Omaha hinter sich zu lassen und ihr großes Glück in einer neuen „geschrumpften“ Gemeinde zu suchen. Eine Entscheidung, die ein lebensveränderndes Abenteuer bereithält… 

Alexander Paynes Tragikomödie „Downsizing“ beginnt vielversprechend und hat vor allem optisch Einiges zu bieten. Erzählerisch geht dem Film allerdings in der zweiten Hälfte merklich die Luft aus und bietet letztlich nicht mehr als Bekanntes in neuer Aufmachung.

Das startet am 3. November 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 3. November 2016, der ein weiteres Mal mit einer nahezu unübersichtlich hohen Anzahl an Kinostarts aufwartet. Wirklich relevant dürften davon nur drei sein. Der mit Sicherheit besten Neustart dürfte ziemlich deutlich der Komödie „Willkommen bei den Hartmanns“ gelingen. Besetzung, aktuelle Thematik und des Deutschen liebstes Genre (und natürlich der Elyas-M’Barek-Fanclub!) stellen die Weichen klar auf Erfolgskurs. Für die Kleineren gibt es je nach Alter zwei relevante neue Kinofilme. Für die ganz Kleinen dürfte es gerade im Angesicht der nahenden Weihnachtszeit in das neue „Pettersson und Findus“-Abenteuer gehen, auch wenn dieses echt nicht gut geworden ist. Für alle, die schon ein paar Jahre älter sind aber trotzdem noch nicht in der Pubertät stecken, dürfte der „Violetta“-Film „Tini“ Pflichtprogramm sein.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

WILLKOMMEN BEI DEN HARTMANNS | Regie: Simon Verhoeven | DE 2016

Willkommen bei den Hartmanns

Alles beginnt, als Angelika Hartmann, frisch pensionierte Lehrerin und Mutter einer von Alltagsproblemen geplagten gutbürgerlichen Familie, eines Tages beschließt, einen Flüchtling aufzunehmen. Angelika ist einsam, seit die Kinder aus dem Haus sind. Ihr Mann, Chefarzt einer Klinik, versucht mit allen Mitteln, den Alterungsprozess aufzuhalten. Sohn Philip driftet in Businesswelten zwischen Shanghai und München, dabei bleibt die Beziehung zu seinem Sohn Basti etwas auf der Strecke, Tochter Sophie weiß mit 31 immer noch nicht, was sie will. Der ganz normale Familienwahnsinn also, in den der Nigerianer Diallo gerät – und auf seine charmantnaive Art das Leben der Hartmanns ziemlich durcheinanderwirbelt. Ein turbulenter Zustandsbericht aus einem fast normalen Land, in dem alle etwas verwirrt sind…
4 von 5

„Willkommen bei den Hartmanns“ will keine Lösungen bieten, sondern uns für zwei Stunden daran erinnern, dass wir uns eine ohnehin verwirrende Zeit nicht noch verwirrender machen müssen. Dabei besticht die sämtliche Facetten des Flüchtlingsthemas anreißende Satire mit teils ziemlich gewagtem Humor, einem herrlich aufgelegten Ensemble und einem melancholischen roten Faden, der die bisweilen ein wenig zu überhastete Handlung gut erden kann.


TINI: VIOLETTAS ZUKUNFT | Regie: Juan Pablo Buscarini | ESP/IT/ARG 2016

Tini - Violettas Zukunft

Nach einer erfolgreichen, aber kräftezehrenden Welttournee kehrt Violetta als neuer Star am Musikhimmel nach Hause zurück. Doch anstatt endlich Zeit mit Freunden und Familie verbringen zu können, stehen gleich die nächsten Termine an. Als dann auch noch die Beziehung zwischen ihr und ihrer großen Liebe León in der Krise steckt, flieht Violetta verzweifelt aus Argentinien. Sie folgt der Einladung einer alten Freundin ihres Vaters und begibt sich auf die Suche zu sich selbst. In Italien erlebt Violetta einen traumhaften Sommer voller Kreativität, Musik – und Liebe? Oder warum will ihr der geheimnisvolle Caio einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen? Fernab ihrer Heimat – als ihre Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart aufeinandertreffen – findet sie endlich heraus, wer sie wirklich ist. 4 von 5

„Tini: Violettas Zukunft“ ist zwar cheesy ohne Ende. Und doch können wir es uns angesichts dieser harmlos-charmanten Umsetzung irgendwie sehr gut erklären, weshalb das dazugehörige Fernsehformat über Jahre hinweg so ein Renner bei den Kiddies war.


DIESES SOMMERGEFÜHL | Regie: Mikaël Hers | FR/DE 2015

Dieses Sommergefühl

Sasha (Stéphanie Déhel) und Lawrence (Anders Danielsen Lee) sind ein junges, verliebtes Paar im urbanen Berlin. Sie planen eine gemeinsame Zukunft, sind erfolgreich im Job und haben viele Freunde. Eines Tages geschieht jedoch etwas Unvorhergesehenes, als Sasha auf offener Straße einfach umkippt – und wenig später tot ist. Durch diesen plötzlichen Schicksalsschlag findet dieses Glück ein jähes Ende. Wie soll, wie kann das Leben für Lawrence, Sashas Schwester Zoé (Judith Chemla) und ihre Familie jetzt weitergehen? Jeder von ihnen trauert anders. Den einen verschlägt es in die Ferne, der andere klammert sich verbissen an all das fest, was er in den letzten Jahren mit Sasha geteilt hat. Darüber drohen Familien und Freundschaften zu zerbrechen, aber auch neue Chancen im Leben aufzutun.4 von 5

Ein Kaleidoskop der Traurigkeit – Regisseur Mikaël Hers gelingt mit dem stillen Drama „Dieses Sommergefühl“ ein absolut unprätentiöses, intimes Porträt zweier Menschen, die über viele Jahre hinweg den Verlust einer nahestehenden Person verarbeiten müssen. Das wirkt bisweilen so echt, dass es beim Zusehen schmerzt!


EINE GESCHICHTE VON LIEBE UND FINSTERNIS |  Regie: Natalie Portman | ISR/USA 2015
Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

Amos Oz, sein intellektuellen Vater Arieh, und seine verträumte, fantasievollen Mutter Fania sind eine der vielen jüdischen Familien, die sich in den 1930er- und 1940er-Jahren vor der Verfolgung nach Palästina flüchten. Arieh hegt eine vorsichtige Hoffnung für die Zukunft. Doch Fania hat hohe Erwartungen an das gelobte Land. Auf den Schrecken des Krieges und die Flucht folgt jedoch die Ernüchterung des Alltags, und diese legt sich schwer auf Fanias Gemüt. Um sich selbst und ihren 10-jährigen Sohn Amos aufzuheitern, erfindet sie Geschichten von Abenteuern und Reisen durch die Wüste. Amos hört gebannt zu, wenn sie ihm vorliest; so dass es sein Schreiben später immer prägen wird. Als die Unabhängigkeit Israels nicht die erhoffte Wiederbelebung ihrer Lebensgeister mit sich bringt, verliert sich Fania in Einsamkeit und Depression. 3 von 5

Erst auf der Zielgeraden von „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ erkennt man, dass die zuvor so überdominante Düsternis ihren Sinn hat. Bis dahin übertreibt es Regiedebütantin Natalie Portman allerdings stark mit ihrer Schwermut. Ihr Film legt sich wie Blei auf das Gemüt der Zuschauer.


PETTERSSON & FINDUS – DAS SCHÖNSTE WEIHNACHTEN… |  Regie: Ali Samadi Ahadi | DE 2016
Pettersson und Findus - Das schönste Weihnachten überhaupt

Pettersson und Findus sind zwei Tage vor Weihnachten auf ihrem kleinen Hof komplett eingeschneit. Nichts ist mehr zu essen im Haus und der Weihnachtsbaum, den sie im Wald schlagen wollten, fehlt auch noch. Der kleine Kater hat Angst, dass sie das Fest nun gar nicht feiern können. „Weihnachten fällt nicht aus“, verspricht ihm der alte Mann, ganz im Gegenteil „es wird das schönste Weihnachten überhaupt“. Als sie jedoch am nächsten Tag endlich bei besserem Wetter mit ihrem Schlitten in den Wald ziehen können, um den Baum zu schlagen, verletzt sich Pettersson so unglücklich am Fuß, dass er sich nur noch humpelnd unter Schmerzen bewegen kann. Sie kehren ohne Baum zurück und der Einkauf der noch fehlenden Leckereien für Weihnachten muss nun auch ausfallen. Wirklich?
2 von 5

Auch wenn „Pettersson und Findus – Das schönste Weihnachten überhaupt“ ganz klar für die jüngsten Zuschauer konzipiert wurde, mag angesichts der unausgegorenen Dramaturgie, der mangelnden Überraschung und der mehr albernen denn amüsanten Attitüde des Films zu keinem Zeitpunkt wirkliche Weihnachtsstimmung aufkommen.


MORRIS AUS AMERIKA | Regie: Chad Hartigan | DE/USA 2016

Morris aus Amerika

Morris  ist ein übergewichtiger, dunkelhäutiger, amerikanischer Junge. Jedes dieser Merkmale führt dazu, dass er auffällt in Heidelberg. Dort lebt er mit seinem Vater Curtis, der im Trainerteam des hiesigen Profi-Fußball-Clubs arbeitet. Morris’ Mutter ist vor nicht allzu langer Zeit gestorben. Er und Curtis sind eher wie Freunde, als dass sie eine typische Vater-Sohn-Beziehung hätten. Besonders ihre gemeinsame Liebe zu Hip-Hop schweißt sie zusammen. Morris´ einzige Kontakte in Heidelberg sind sein Vater und Inka, seine private Deutschlehrerin. Sie will, dass Morris mehr Kontakt zu anderen Jugendlichen hat und rät ihm, regelmäßig in ein Jugendzentrum zu gehen. Dort trifft er Katrin – und verliebt sich sofort in sie. Katrin ist rebellisch und kann es kaum erwarten, endlich dem kleinbürgerlichen Heidelberg zu entkommen.


DIE ÖKONOMIE DER LIEBE |  Regie: Joachim Lafosse | FR/BE 2016

Die Ökonomie der Liebe

Marie ist genervt, als sie nach Hause kommt: Sie war einkaufen, hat die Zwillinge abgeholt, muss nun das Essen kochen und mit den Kindern die Hausaufgaben machen. Und plötzlich steht auch noch Boris vor ihr. An einem Mittwochnachmittag! Dabei hatten sie ausgemacht, dass er mittwochs erst ab 20 Uhr nach Hause kommt. Nach 15 Jahren Ehe haben Marie und Boris beschlossen, sich scheiden zu lassen. Da Boris nicht über die finanziellen Mittel verfügt, um sich eine eigene Wohnung leisten zu können, müssen sie vorerst weiterhin im gemeinsamen Haus wohnen. Für Marie ist klar, dass ihr das Haus gehört, Boris hingegen begründet seine Ansprüche damit, dass er das komplette Haus über Jahre renoviert hat. In ihrer Wut und Verzweiflung sind sie unfähig, einen Kompromiss zu finden.


DIE TÄNZERIN |  Regie: Stéphanie Di Giusto | FR/UK 2016
Die Tänzerin

Niemand hätte ahnen können, dass Loïe Fuller, die Tochter eines Rodeoreiters irgendwo aus dem amerikanischen Westen, zum Star der Belle Epoque in Europa werden würde. Unter Metern von Seide, die Arme verlängert durch Holzstäbe, erfand sie ihren Körper auf der Bühne jeden Abend neu und verzauberte das Publikum mit ihrem revolutionären Tanzstil. Mit ihrem magischen Serpentinentanz aus Stoff und Licht wird sie zum neuen Stern am Pariser Nachthimmel und im Folies Bergère gefeiert, wie keine zweite Künstlerin ihrer Zeit. Ihr schonungsloser Köpereinsatz und das blendende Licht der Bühne schwächen sie zunehmend, doch vom Perfektionismus getrieben, gibt Loïe nicht auf. Unterstützung findet sie in ihren Bewunderern. Der melancholische Adlige Louis Dorsay wird zu ihrem  Bewunderer und Seelenverwandten.


DIE GESCHWISTER | Regie: Jan Krüger | DE 2016
Die Geschwister

THE WOUNDED ANGEL | Regie: Emir Baigazin | DE/FR/KAZ 2016
The Wounded Angel

Mitte der Neunzigerjahre in einem gottverlassenen kasachischen Dorf. Vier Heranwachsende suchen ihren Platz im Leben: Zharas leidet darunter, dass sein Vater, der im Gefängnis war, keinen Job findet. Um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen, verdingt sich der Junge in einer Getreidehandlung. Balapan singt glockenklar das „Ave Maria“, wird aber von seinen Mitschülern provoziert, anstelle seiner Stimme lieber die Fäuste zu gebrauchen. Zhaba stromert durch die Ruinen des Dorfes und spürt Metallabfälle auf, die er verkaufen kann. Dabei trifft er auf drei heruntergekommene Gleichaltrige, die aus dem nahen Heim entflohen sind und in einem stillgelegten Stollen hausen. Aslan bereitet sich auf ein Medizinstudium vor. Doch nachdem er seine Freundin zur Abtreibung gedrängt hat, geht eine Wesensveränderung in ihm vor.


Heimkinotipp: MÄNGELEXEMPLAR | Regie: Laura Lackmann | DE 2016

Mängelexemplar

Karo (Claudia Eisinger) hat kein Problem. Karo ist das Problem: Für ihre Chefin, ihren Freund und für einen Baumarktmitarbeiter, der Karo nach einem sonderbaren Wutausbruch in Gewahrsam nehmen muss. Und es stimmt, mit Karo stimmt was nicht. Sie ist ungeduldig, viel zu emotional und hat sich selbst nicht unter Kontrolle. Als Karo deswegen ihren Job verliert und selbst ihre beste Freundin nichts mehr von ihr wissen will, wird ihr klar, dass sich etwas ändern muss. Voller Übereifer stürzt sie sich in eine Therapie, will die Superpatientin sein und macht gerade deshalb alles falsch. Als daraufhin ihr Freund mit ihr Schluss macht wird es ernst. Von Panikattacken in die Depression getrieben muss sie feststellen, dass es nicht leicht ist, ein Problem zu lösen, wenn man es selber ist.
4 von 5

„Mängelexemplar“ ist ein unglaublich spannendes, wenngleich nicht einfach so zu konsumierendes Filmerlebnis, das Depressionen so einfängt, wie sie sind: unbequem. Kleiner Tipp: Wer der Meinung ist, Depressive seien doch „einfach nur traurig“, sollte sein Geld vielleicht lieber in einen anderen Film investieren.

Das startet am 12. Mai 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 12. Mai. Ganz gleich, was für Titel die Verleiher dieser Tage in die Kinos entlassen: Das Wetter macht den Starts gehörig zu schaffen. Daher ist es auch schwer, abzuschätzen, wie sich doch recht große Starts wie „Angry Birds“ wohl schlagen werden. Qualitativ ist das allerdings weniger relevant, denn das Highlight der Woche trifft man ohnehin in viel zu wenigen Kinos an. Die Rede ist von der Tragikomödie „Mängelexemplar“ – eine echte, deutsche Filmperle. Derweil bleibt „Victor Frankenstein“ hinter seinen Möglichkeiten zurück und „Wie Männer über Frauen reden“ hätte eigentlich auch mehr Potenzial, als es der Film schlussendlich zeigt.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

MÄNGELEXEMPLAR | Regie: Laura Lackmann | DE 2016

Mängelexemplar

Karo (Claudia Eisinger) hat kein Problem. Karo ist das Problem: Für ihre Chefin, ihren Freund und für einen Baumarktmitarbeiter, der Karo nach einem sonderbaren Wutausbruch in Gewahrsam nehmen muss. Und es stimmt, mit Karo stimmt was nicht. Sie ist ungeduldig, viel zu emotional und hat sich selbst nicht unter Kontrolle. Als Karo deswegen ihren Job verliert und selbst ihre beste Freundin nichts mehr von ihr wissen will, wird ihr klar, dass sich etwas ändern muss. Voller Übereifer stürzt sie sich in eine Therapie, will die Superpatientin sein und macht gerade deshalb alles falsch. Als daraufhin ihr Freund mit ihr Schluss macht wird es ernst. Von Panikattacken in die Depression getrieben muss sie feststellen, dass es nicht leicht ist, ein Problem zu lösen, wenn man es selber ist.
4 von 5

„Mängelexemplar“ ist ein unglaublich spannendes, wenngleich nicht einfach so zu konsumierendes Filmerlebnis, das Depressionen so einfängt, wie sie sind: unbequem. Kleiner Tipp: Wer der Meinung ist, Depressive seien doch „einfach nur traurig“, sollte sein Geld vielleicht lieber in einen anderen Film investieren.


ANGRY BIRDS – DER FILM | Regie: Clay Kaytis, Fergal Reilly | USA 2016

Angry Birds - Der Film

In der animierten 3D-Komödie „Angry Birds – Der Film“ finden wir endlich heraus, warum die Vögel so sauer sind. Der Film entführt uns auf eine Insel, die ausschließlich von glücklichen, flugunfähigen Vögeln bewohnt wird – oder zumindest fast. In diesem Paradies gehörten Red (deutsche Stimme: Christoph Maria Herbst), ein Vogel mit der Neigung zu cholerischen Wutausbrüchen, der blitzschnelle Chuck (deutsche Stimme: Axel Stein) und der unberechenbare Bombe (deutsche Stimme: Axel Prahl) schon immer zu den Außenseitern. Doch als die Insel eines Tages von mysteriösen grünen Schweinchen besucht wird, liegt es an diesen drei Ausgestoßenen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, herauszufinden, was die Schweine im Schilde führen. 2 von 5

Eine Handlung, die innerhalb eines Handyspiels etwa drei Sekunden einnimmt, lässt sich eben schwer auf über 60 Minuten strecken. Erst im Finale kommt jener anarchische Humor zum Tragen, der im Trailer angekündigt wurde. Bis dahin bekommt der Zuschauer trotz tollem 3D nur wenig geboten.


 VICTOR FRANKENSTEIN – GENIE UND WAHNSINN |  Regie: Paul McGuigan |  GB 2015
Victor Frankenstien - Genie und Wahnsinn

Der radikale Wissenschaftler Victor Frankenstein (James McAvoy) rettet den in einem Zirkus arbeitenden Igor Strausmann vor den brutalen Misshandlungen seiner Vorgesetzten. Er nimmt ihn mit in sein Labor, wo er ihn mit der Anatomie des Menschen vertraut macht. Gemeinsam teilen die beiden ungleichen Männer schon bald eine düstere Vision: Durch ihre bahnbrechenden Forschungen wollen sie der Menschheit zur Unsterblichkeit verhelfen. Aber Victors Experiment geht zu weit und seine Obsession hat grauenvolle Konsequenzen. Nur Igor kann seinen Freund am Rande des Wahnsinns erreichen und ihn vor seiner monströsen Kreation retten. Schon bald hat es auch die Polizei auf die beiden abgesehen und eine Flucht scheint ausweglos. Da entscheidet sich Victor, all die düsteren Pläne in die Tat umzusetzen… 2 von 5

„Victor Frankenstein“ fährt das in der ersten halben Stunde dargebrachte Potenzial mit Schwung an die Wand, um Platz für ein halbherziges Effektegewitter zu machen. Am Ende bleibt ein nicht mal durchschnittliches Horrordrama übrig, das so viel mehr könnte.


WIE MÄNNER ÜBER FRAUEN REDEN  |  Regie: Henrik Regel  |  DE 2016

Wie Männer über Frauen reden

„Frankies Club ist wie Disneyland: Hier stehen nur die neuesten Spielsachen rum“, sagt DJ über die Bar seines besten Freundes Frankie. Hier treffen sich regelmäßig die Kumpels von DJ und Frankie, die ihr Leben in vollen Zügen auskosten – und nicht die geringste Absicht haben, dies zu ändern, obwohl sie eigentlich längst aus dem Alter raus sein sollten. Aber sie haben Angst, es könnte ihnen so gehen wie Marco, der früher immer an ihrer Seite war, jetzt aber domestiziert ist. Oder man könnte so werden wie der 21-jährige Sohn von DJ, Martini, der große Romantiker, den die Frauen umschwärmen, der aber stets auf der Suche nach der großen Liebe ist. Obwohl Martini längst flügge ist, lebt er immer noch unter einem Dach mit seinem alten Herrn – und manchmal will man glauben, dass er längst erwachsener ist als sein Daddy.2 von 5

„Wie Männer über Frauen reden“ ist der Hipster unter den deutschen Romantic Comedies. Und wie das mit Hipstern nun mal so ist, wissen nur die Wenigsten, was sie mit ihm anfangen sollen, wenn er direkt vor einem steht.


DIE POESIE DES UNENDLICHEN | Regie: Matthew Brown | UK 2015
Die Poesie des Unendlichen

Im Indien des Jahres 1913 arbeitet Srinavasa als einfacher Büroangestellter. Seine Berufung ist jedoch eine andere: Er hat ein einzigartiges Gespür für Mathematik. Wild entschlossen, seine Hingabe an die Zahlen zu verwirklichen, schreibt Ramanujan an G. H. Hardy, einen bedeutenden britischen Mathematikprofessor. Dieser erkennt Ramanujans Originalität und Brillanz und setzt sich gegen Widerstände aus den eigenen akademischen Reihen durch, den „Rohdiamanten“ samt seiner unkonventionellen Ideen nach Cambridge zu bringen. Für eine Reise ins Ungewisse verlässt Ramanujan sein Land, seine Familie und Ehefrau Janaki. Angekommen in England, kann er auf das Verständnis und Vertrauen seines Mentors Hardy bauen. Unter seiner Protektion entwickeln sich Ramanujans Theorien zu Formeln, die die Welt für immer verändern.


DER JUNGE MESSIAS  |  Regie: Cyrus Nowrasteh |  USA 2016

Der junge Messias

Der siebenjährige Jesus lebt mit seinen Eltern Maria und Josef in Alexandria, wohin sie geflüchtet sind. Jesus, der wegen seiner besonderen Fähigkeiten immer wieder in Schwierigkeiten gerät, erweckt eines Tages einen toten Jungen wieder zum Leben und zieht damit den Argwohn der Bewohner auf sich. In einem Traum erfährt Josef, dass Herodes gestorben ist und er mit seiner Familie nach Palästina zurückkehren soll. Er beschließt, die Abreise nach Nazareth zügig anzutreten. Schon fast zuhause angekommen, erkrankt Jesus‘ Onkel. Vor allen Augen heilt Jesus ihn. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Der römische Centurio Severus erhält den Auftrag, das wundertätige Kind zu finden und zu töten. Kaum in Nazareth angekommen, sieht sich Jesus erneut den Gefahren römischer Verfolgung ausgesetzt, versteht aber nicht, warum…


JUNGES LICHT  |  Regie: Adolf Winkelmann|  DE 2016

Junges LichtDie 60er-Jahre, ein Sommer im Ruhrgebiet. Der Krieg ist vorbei. Das Ruhrgebiet sorgt mit Kohle und Stahl für das Wirtschaftswunder und den Fortschritt der gesamten Republik. Die Gastarbeiter sind schon da und Tante-Emma-Läden noch rentabel; Rauchen gilt nicht als gesundheitsgefährdend und Currywurst als nahrhaft. Während die Männer unter Tage malochen, vertreiben sich die Jungen ihre Zeit mit Zigaretten, Bier und Obszönitäten. Doch der 12-jährige Julian ist anders. Er kümmert sich liebevoll um seine kleine Schwester, schmiert Brote für seinen Vater und dient sonntags in der Messe. Mit Neugier beobachtet er, was um ihn herum geschieht. Die Nachbarstochter Marusha hat es ihm angetan, die jedoch nicht nur den Jungen fasziniert. Als sich die latente erotische Spannung plötzlich entlädt, gerät das Leben von Julian und seiner Familie aus der Bahn.


HAPPY HOUR  | Regie: Franz Müller |  DE/IE 2015

Happy Hour

„Happy Hour“, das ist in diesem Fall die Bezeichnung für das regelmäßige Schäferstündchen von HCs Frau und ihrem Liebhaber, wie der gehörnte Ehemann zufällig per fehlgeleiteter SMS erfährt. Zutiefst erschüttert, aber friedfertig wie eh und je, klagt er seinen Jugendfreunden Wolfgang und Nic sein Leid. Die reagieren mäßig mitfühlend – fühlen sich aber trotz eigener Probleme in Beziehungsdingen dazu berufen, HC und seine Männlichkeit zu retten. So fliegt das ungleiche Trio zu einem Kurztripp in Wolfgangs Cottage in Irland, wo sie es in rauer Natur und bei viel Guinness ordentlich krachen lassen wollen. Wolfgangs spießige Hausregeln stehen dem wilden Leben zunächst noch mehr im Weg als HCs Lethargie, doch als die irischen Frauen ins Spiel kommen, sieht sich jeder der Dreien plötzlich vor ganz eigene Aufgaben gestellt…


REMAINDER|  Regie: Omar Fast |  UK/DE 2015

Remainder

Wie die unendliche Schleife eines Möbiusbands beginnt und endet „Remainder“ im selben Moment. Darin liegt der Ausschnitt eines Lebens: Nachdem er sein Gedächtnis bei einem schweren Unfall verloren hat, versucht ein junger Mann, sich selbst zu verstehen, indem er in seine bruchstückhafte Erinnerung eintaucht. Die achteinhalb Millionen Pfund Schadensersatz, die er unter der Maßgabe des Stillschweigens erhalten hat, ermöglichen es ihm, sich immer obsessiver eine Welt und eine Identität zusammenzubauen, in der sich die mögliche Vergangenheit in der Gegenwart realisiert.

„Remainder“ ist der erste Spielfilm des weltweit renommierten Videokünstlers Omer Fast, nach dem internationalen Bestseller von Tom McCarthy.


Heimkinotipp: DIE WINZLINGE | Regie: Helene Giraud, Thomas Szabo | FR/BE 2015

Die Winzlinge - Operation Zuckerdose

In einem wunderschönen Tal leben winzige Bewohner friedlich miteinander, bis eines Tages eine schwarze Ameise einen fabelhaften Schatz entdeckt: Eine vergessene Zuckerdose. Darin versteckt sich ein kleiner Marienkäfer, der seine Familie verloren hat. Die Ameisen und der Käfer freunden sich schnell an und begeben sich zusammen auf eine abenteuerliche Reise zum heimatlichen Hügel. Doch ein Stamm roter Ameisen hat es ebenfalls auf die wertvolle Fracht abgesehen. Es beginnt eine wilde Jagd durch Wälder und Wiesen und auf einem reißenden Fluss…
4 von 5

Familienbespaßung der minimalistischen Art: Das Regieduo aus Hélène Giraud und Thomas Szabo kombiniert in seinem 3D-Animationsfilm „Die Winzlinge“ moderne Tricktechnik und die Schönheit der Natur. Vor realer Kulisse liefern sich animierte Winzlinge einen abenteuerlichen Kampf um eine Zuckerdose, der vor Kreativität nur so strotzt.