Schlagwort-Archiv: Antoine Fuqua

2018 – Die Plätze 30 bis 21

Herzlich willkommen, Du – lieber Leser – der vielleicht erst jetzt zu meinem kleinen Jahresrückblick vorbeischaut. Oder aber Du, der sich nach den Plätzen 40 bis 31 fragt, wie es in den ganz subjektiven Charts meiner Lieblingsfilme 2017 weitergeht. Zur kurzen Erinnerung: Wie auch schon in den letzten beiden Jahren habe ich mich aufgrund der schieren Masse an starken Kinofilmen erneut für 40 anstatt für nur 30 Tops entschieden. Wer gerne wissen möchte, was die Frau mit dem skurrilen Filmgeschmack in den vergangenen zwölf Monaten so gar nicht mochte, den verweise ich indes auf meine Filmflops.

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Das startet am 20. Dezember 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 20. Dezember, an dem quasi alles erscheint, was in diesem Jahr noch übrig geblieben ist. Ob sich die Filme dadurch ihre Zuschauer klauen, wird sich zeigen. Doch zumindest „Bumblebee“ und „Aquaman“ könnten ein ähnliches Publikum ansprechen. Wie sehr die Figur der Mary Poppins heute noch zieht, dürfte ebenfalls spannend zu sehen sein. „Mary Poppins‘ Rückkehr“ bleibt zumindest qualitativ weit hinter den Erwartungen zurück. Und bei so viel Big-Budget-Konkurrenz werden die Indie-Starts erst recht keine Chance haben, auch wenn das im Falle von „Die Schneiderin der Träume“ wirklich schade ist.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

BUMBLEBEE | Regie: Travis Knight | USA 2018

Im Jahr 1987 versteckt sich das mysteriöse Maschinenwesen Bumblebee der Gestalt eines alten VW Käfers auf dem Schrottplatz einer kleinen kalifornischen Küstenstadt vor den bösen Decepticons des nahezu vollständig zerstörten Planeten Cybertron. Kurz vor ihrem 18. Geburtstag und auf der Suche nach ihrem Platz im Leben, findet die rebellische Charlie den kaputten und kampfgeschwächten Roboter, ohne zu wissen, was sich wirklich hinter dem knallgelben Auto verbirgt. Mit mechanischem Geschick und viel Geduld beginnt sie, ihn zu reparieren und lernt schnell, dass es sich hierbei keineswegs nur um eine alte Schrottmühle handelt. Als Bumblebee wieder zu neuem Leben erwacht, entwickelt sich zwischen ihm und Charlie eine ungewöhnliche Freundschaft, von der auch der Nachbarsjunge Memo schnell Wind bekommt. Als seine Feinde auf ihn aufmerksam werden, beschließen die beiden Teenies, ihrem motorisierten Freund zu helfen…

„Bumblebee“ hat mit den seelenlosen Materialschlachten der „Transformers“-Reihe so gut wie nichts mehr zu tun und ist stattdessen ein hinreißendes Abenteuer voller Witz und Emotion, das zwar merklich an „E.T.“ und andere vergleichbare Filme erinnert, jedoch niemals lieblos zitiert, sondern den Charme derartiger Familienfilme leidenschaftlich zelebriert.


DIE SCHNEIDERIN DER TRÄUME | Regie: Rohena Gera | FR/IND 2018

Im modernen Mumbai arbeitet die junge Witwe Ratna als Dienstmädchen für Ashwin, einen jungen Mann aus wohlhabendem Hause, der scheinbar alles hat, was es für ein komfortables Leben braucht. Ratna wiederum hat vor allem eins: den Willen, sich ein besseres Leben zu erarbeiten und ihren Traum zu verwirklichen, Mode-Designerin zu werden. Als Ashwins sorgfältig arrangierte Bilderbuch-Hochzeit platzt, scheint Ratna die Einzige zu sein, die Ashwins tiefe Melancholie versteht. Ashwin verliebt sich in das Hausmädchen, denn er entdeckt in ihr eine willensstarke und sinnliche Frau, die bereit ist, für ihre Träume einzustehen. Und auch Ratna entwickelt Gefühle für ihn. Dennoch ist sie für beider Umgebung nur das Dienstmädchen, das von seiner Familie entsprechend behandelt wird. Die tiefe Verbundenheit zwischen den beiden macht ihnen nur zu bewusst, wie unvereinbar die Welten sind, denen sie angehören. 

Entgegen des schmalzigen Titels ist „Die Schneiderin der Träume“ eine ruhig beobachtende Bestandsaufnahme der soziokulturellen Gefälle innerhalb des modernen Indiens, die zugleich feinfühlig und zart von einer Liebe erzählt, die laut gesellschaftlicher Normen nicht sein darf.


MARY POPPINS‘ RÜCKKEHR | Regie: Rob Marshall  | USA 2018

London in den 1930er Jahren, mitten in der Wirtschaftskrise: Michael Banks (Ben Whishaw) ist inzwischen erwachsen geworden und arbeitet für die Bank, bei der auch schon sein Vater angestellt war. Er lebt noch immer in der Cherry Tree Lane 17 mit seinen mittlerweile drei Kindern – Annabel (Pixie Davies), Georgie (Joel Dawson) und John (Nathanael Saleh) und der Haushälterin Ellen (Julie Walters). Seine Schwester Jane Banks (Emily Mortimer) tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter und setzt sich für die Rechte der Arbeiter ein. Zusätzlich hilft sie Michaels Familie wo sie kann. Als sie einen persönlichen Verlust erleiden, tritt Mary Poppins (Emily Blunt) auf magische Weise wieder in das Leben der Familie Banks und mit Hilfe ihres Freundes Jack (Lin-Manuel Miranda) kann sie die Freude und das Staunen zurück in ihr Zuhause bringen. 

„Mary Poppins‘ Rückkehr“ ist weniger Sequel als Neuauflage und schafft es dabei nur sehr vereinzelt, neue Akzente zu setzen. Die Songs gehen nicht ins Ohr und trotz einer tollen Emily Blunt und einer fantastisch designten Zeichentrick-Realfilm-Sequenz in Anlehnung an Teil eins verabschiedet sich die magische Nanny sang- und klanglos in die Bedeutungslosigkeit.


AQUAMAN | Regie: James Wan | AUS/USA 2018

Als Sohn der atlantischen Königin Atlanna und des liebenswerten Leuchtturmwärters Tim Curry ist Arthur (Jason Momoa) rechtmäßiger Anwärter auf den Thron der Unterwassermetropole Atlantis. Bisher hat er wohlweislich darauf verzichtet. Stattdessen rettet er lieber Menschen aus lebensbedrohlichen Situationen, indem er sich seine ganz besonderen Fähigkeiten unter Wasser zunutze macht. Doch dann schmiedet sein Halbbruder Orm einen finsteren Plan: Als amtierender König will er alle sieben Unterwasser-Königreiche vereinen und gemeinsam gegen die Oberwelt – also die Menschen auf der Erde – in den Krieg ziehen. Arthurs damaliger Mentor Vulko und die schlagfertige Prinzessin Mera sehen in dem „Aquaman“ die einzige Hoffnung auf Frieden und appellieren an ihn, es mit seinem Bruder aufzunehmen, damit wieder Frieden in Atlantis einkehren kann…

„Aquaman“ säuft ab – der neueste Film aus dem DCEU wird mit fortlaufender Spieldauer immer mehr zu einem einzigen großen Desaster, das auch der sichtbar engagierte Jason Momoa und eine für Blockbusterverhältnisse ungewöhnlich ambitionierte Kameraarbeit nicht retten können. Gegen den plumpen Bombast kommt hier einfach Niemand an, obwohl das erzählerische Potenzial in vereinzelten intimen Szenen immer mal wieder kurz aufblitzt.

Zehn Filme, die mir das 3. Quartal 2018 versüßt haben

Zum Ende eines jeden Monats veröffentliche ich in den sozialen Netzwerken meine fünf ganz persönlichen Lieblingsfilme sowie meine Flops der vergangenen Wochen. Um diese Filme in Zukunft ein wenig mehr zu würdigen, oder zu erklären, weshalb mir Film XY eben so gar nicht gefallen hat, präsentiere ich in meiner ZEHN FILME-Rubrik nun nochmal meine zehn Lieblings- und Hassfilme des vergangenen Quartals inklusive Trailer, in der Hoffnung, Ahnungslosen einen kleine Orientierung zu geben, was man im Kino auf keinen Fall verpassen sollte und was man getrost links liegen lassen darf. Gern seid Ihr unterhalb des Postings dazu aufgefordert, Eure Lieblings- und Hassfilme der vergangenen drei Monate zu veröffentlichen. Viel Spaß!

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Das startet am 16. August 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 16. August, der mit Neustarts nur so vollgestopft ist. Ganze zehn relevante Kinofilme bahnen sich den Weg in Richtung Leinwand. Darunter auch die Perle „Christopher Robin“. Doch auch das Action-Sequel „The Equalizer 2“ überzeugt als Charakterstudie eines schweigsamen Rächers, genauso wie das Meta-Gequirle „Teen Titans Go! To the Movies“ aus dem Hause DC nicht nur was für Fans der dem zugrunde liegenden Fernsehformat sind. Von der rührigen Romanze bis hin zum neuesten Angriff auf das Teenie-Fantasypublikum ist für jeden Geschmack etwas dabei, auch wenn nicht jeder das bekommt, was er verdient, denn manches ist alles andere als gelungen. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

CHRISTOPHER ROBIN | Regie: Marc Forster | USA 2018

Obwohl Christopher Robin seinem besorgten Freund Winnie Puuh bei seinem Abschied verspricht, ihn niemals zu vergessen, holt den Jungen schon bald die Realität ein. Wie im Fluge vergehen die Jahre; mehrere Ereignisse, manche davon traurig, einige wenige von ihnen schön, zwingen Christopher Robin dazu, eilig erwachsen zu werden. Ehe er es sich versieht, ist Christopher Robin ein verheirateter Mann, der gemeinsam mit seiner Frau eine Tochter namens Madeline hat. Gegen Evelyns Einschätzung will Christopher Robin das eifrig lernende Kind aufs Internat schicken – und dann fällt auch noch aufgrund dringender beruflicher Verpflichtungen ein gemeinsames Wochenende auf dem Land flach. Aber kaum ist Christopher Robin allein zu Hause, kämpfen sich seine Erinnerungen an eine ruhigere, verspieltere Zeit hoch und Winnie Puuh steht vor ihm…

„Christopher Robin“ ist ein bezaubernder, melancholisch-froher Familienfilm für Erwachsene, die behutsam von ihren Sorgen abgelenkt werden wollen, und für Kinder, die ihre Freunde aus dem Hundert-Morgen-Wald mal in einer realen Umgebung erleben möchten.


THE EQUALIZER 2 | Regie: Antoine Fuqua | USA 2018

Der sich ursprünglich längst zur Ruhe gesetzte Regierungsagent Robert McCall hat sich von seinem Rentnerdasein losgesagt, um weiterhin für Gerechtigkeit zu kämpfen. In sein Visier geraten die Ausgebeuteten und Unterdrückten, die sich nicht alleine zu helfen wissen. Dafür reist der in seiner Freizeit als Uber-Fahrer tätige Robert auch schon mal in die Türkei, um ein entführtes Mädchen aus den Händen mieser Verbrecher zu befreien. Zurück in den USA wird ein Fall dann plötzlich sehr persönlich: Roberts beste Freundin und ehemalige Kollegin Susan wird brutal ermordet. Offenbar war sie einer großen, internen Verschwörung auf der Spur. Während sich Robert gemeinsam mit dem Agenten Dave York an die Aufklärung des Falles macht, hat er ganz nebenbei ein Auge auf den Nachbarsjungen Miles geworfen, den er um alles in der Welt davon abhalten möchte, auf die schiefe Bahn zu geraten… 

Der insgesamt sehr solide inszenierte „The Equalizer 2“ ist weniger Actionkracher denn vielmehr melancholische Charakterstudie über einen Mann, der gegen seinen Willen zum Killer mutiert. Denzel Washington als nachdenklicher Rächer bleibt dafür weiterhin die Idealbesetzung.


TEEN TITANS GO! TO THE MOVIES | Regie: Aaron Horvath, Peter Rida Michail | USA 2018

Die Teen Titans stellen fest, dass all die großen Superhelden ihre eigenen Kinofilmauftritte bekommen. Alle außer sie! Aber ihr heimlicher Anführer Robin hat sich bereits vorgenommen, das zu ändern: Er will nicht mehr als Sidekick, sondern als Star akzeptiert werden. Doch wie soll er das Interesse der angesagtesten Hollywoodregisseure für die Teen Titans wecken? Im Handumdrehen entwickeln die Helden ein paar ausgeflippte Ideen, und mit einem Lied auf den Lippen starten sie in Richtung Traumfabrik – in der felsenfesten Gewissheit, dass sie ihren persönlichen Traum wahr machen werden. Aber schon bald läuft alles katastrophal aus dem Ruder, denn ein verruchter Superschurke verfolgt seinen eigenen Wahnsinnsplan, will die Herrschaft über die Erde an sich reißen und schickt die Teen Titans deswegen in eine völlig falsche Richtung… 

An den hyperaktiven Animationsstil muss man sich gewöhnen. Doch davon einmal abgesehen, bietet „Teen Titans Go! To the Movies“ herrlich kurzweiliges Meta-Gequirle, bei dem DC, Marvel und die ganze Superheldenfilmwelt auf harmlos-charmante Art und Weise ihr Fett weg bekommen.


FOREVER MY GIRL | Regie: Bethany Ashton Wolf | USA 2018

Vor vielen Jahren ließ Liam (Alex Roe) seine Jugendliebe Josie (Jessica Rothe) in letzter Sekunde vor dem Traualtar sitzen. Inzwischen ist er ein gefeierter Countrymusiker und Frauenheld, den es eher durch Zufall zurück in sein Heimatstädtchen verschlägt. Hier trifft er seine Verflossene wieder, die mittlerweile ein Kind hat und von ihrem ehemaligen Verlobten nichts mehr wissen will. Doch nicht zuletzt durch Josies smartes Töchterchen Billy (Abby Ryder Fortson) kommt sich das Ex-Paar wieder näher, denn als Liam erfährt, dass das kleine Mädchen seine Tochter ist, setzt er alles daran, ein guter Vater zu sein und Josie wieder zurückzugewinnen. Doch zwischen dem ehemaligen Paar ist zu viel vorgefallen, als dass die beiden einfach wieder von vorn anfangen könnten. Doch hat Liam wirklich schon all seine Karten ausgespielt? 

In „Forever My Girl“ passiert nichts Anderes als in diversen anderen Romanzen auch. Aber dank Alex Roe, Jessica Rothe und vor allem der umwerfenden Newcomerin Abby Ryder Fortson ist der ungenierte Kitsch durchgehend sympathisch und somit gut zu ertragen.


SO WAS VON DA | Regie: Jakob Lass | DE 2018

Es ist Silvester. Für Oskar heißt es noch einmal Partymachen bis zum Morgengrauen. Danach wird sein Club auf der Hamburger Reeperbahn für immer geschlossen. Oskar ist hoch verschuldet und hat sich obendrein die Kiezgröße Kalle Schwensen auf den Hals gehetzt. Dieser droht ihm regelmäßig Gewalt an, wenn er seine zehntausend Euro nicht zurückbekommt. Doch Oskar und seine Freunde Rocky und Nina lassen sich die Laune weder durch Kiezkalle, noch durch einen traurigen Schicksalsschlag oder die steife Innensenatorin vermiesen, die durch Zufall auf der Party auftaucht, um Rockys kranken Vater nach Hause zu holen. Und dann ist da ja auch noch die schöne Mathilda, die nach der schmerzhaften Trennung von Oskar plötzlich wieder in der Tür steht und etwas von einer gemeinsamen Zukunft faselt… 

„So was von da“ ist mehr Rausch als Film. Und ob man nicht nur der Inszenierung Respekt abgewinnen, sondern zu dem Ganzen darüber hinaus auch einen persönlichen Bezug aufbauen kann, hängt wohl ganz im Wesentlichen davon ob, inwiefern einen die Klientel im Film zusagt oder eben gehörig auf den Geist geht.


THE DARKEST MIND – DIE ÜBERLEBENDEN | Regie: Jennifer Yuh Nelson | USA 2018


EIN DORF ZIEHT BLANK | Regie: Philippe Le Guay | FR 2018

Bürgermeister Georges Balbuzard (François Cluzet) ist mit seinem Latein am Ende. Die Landwirtschaftskrise hat auch die Bauern in seinem beschaulichen Dorf Mêle-sur-Sarthe in der Normandie erreicht. Doch ihre zahlreichen Proteste erwecken weder das Interesse der Verantwortlichen in Rouen noch in Paris. Also beschließt Balbuzard die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Er weiß nur noch nicht so recht wie. Als zufällig der berühmte Fotokünstler Blake Newman (Toby Jones) nach Mêle-sur-Sarthe kommt, scheinen alle Probleme gelöst und die nötige Aufmerksamkeit garantiert. Denn Newman möchte ausgerechnet hier sein neues spektakuläres Fotoprojekt realisieren und sogar die Bauern miteinbeziehen. Wäre da nicht noch eine Kleinigkeit, von der Bürgermeister Balbuzard noch alle überzeugen muss: Die Bauern sollen sich für das Foto ausziehen… 

Mit „Ein Dorf zieht blank“ versucht Regisseur Philippe Le Guay auf die dramatischen Verhältnisse innerhalb der französischen Landwirtschaft aufmerksam zu machen, verliert diesen löblichen Ansatz mit der Zeit aber immer mehr aus den Augen.


DON’T WORRY, WEGLAUFEN GEHT NICHT | Regie: Gus Van Sant | USA 2018

John Callahan (Joaquin Phoenix) liebt das wilde Leben, schräge Witze und Alkohol. Den Alkohol liebt er allerdings etwas zu sehr. Schon bald hat er sein Trinkverhalten nicht mehr unter Kontrolle. Selbst als sein Leben nach einer nächtlichen Sauftour durch einen schweren Autounfall völlig aus der Bahn geworfen wird, denkt er gar nicht daran, mit seiner Leidenschaft aufzuhören. Nur seiner ihn umsorgenden Freundin (Rooney Mara) und einem freigiebigen Unterstützer (Jonah Hill) ist es zu verdanken, dass er sich widerwillig auf eine Entzugstherapie einlässt. Dabei entdeckt er sein Zeichentalent – und wendet es für bissige, respektlose Cartoons an, die er zunächst in einer Lokal- zeitung veröffentlicht, die ihm bald aber Fans in vielen Ländern einbringen und ihm ein neues Leben schenken. Doch der Kampf gegen das Trinken ist lang und steinig… 

Basierend auf wahren Ereignissen inszeniert Gus Van Sant die Geschichte eines schwer abhängigen Trinkers, die in der ersten Hälfte durch ihre Kompromisslosigkeit überzeugt, in der zweiten allerdings zunehmend in Schönmalerei und Kitsch abdriftet.


IN THE MIDDLE OF THE RIVER | Regie: Damian John Harper | USA/DE 2018

New Mexico in der Gegenwart: Der junge Irakkriegsveteran Gabriel (Eric Hunter), will sich nach einem dramatischen Zwischenfall wieder stärker um seine Familie kümmern. Kürzlich starb seine Schwester unter mysteriösen Umständen, wobei für den Choleriker Gabriel der Schuldige außer Frage steht. Es muss sein gewalttätiger Großavter Laurence (Max Thayer) gewesen sein – unklar ist bloß das Motiv. Dessen ungeachtet will Gabriel Blutrache für seine Schwester verüben, zumal die Indizien ein unaussprechliches Verbrechen andeuten. Als Gabriel für seinen Mordplan einen ganzen Tag mit seinem Opa verbringen muss, erkennt er jedoch, dass sein Großvater zwar ungehalten, aber längst nicht so schlimm wie gedacht ist. Oder ist das alles nur ein Schauspiel eines alten Mannes, der weiß, dass sein Enkel ihm auf die Schliche gekommen ist? 

„In the Middle of the River“ ist eine intensive, aber auch arg bemühte Milieustudie, dessen Gesamteindruck die Wackelkamera und das gegen Ende in Klischees abrutschende Drehbuch schwächen.


BREAKING IN | Regie: James McTeigue | USA 2018

Heimkinotipp: DER SEX PAKT | Regie: Kay Cannon | USA 2018

Das „erste Mal“ am Tag des Abschlussballs – die drei besten Freundinnen Julie (Kathryn Newton), Kayla (Geraldine Viswanathan) und Sam (Gideon Adlon) schließen einen Pakt, denn sie können „es“ nicht mehr erwarten. Ihre Dates wissen noch nichts von ihrem Glück, genauso wenig wie ihre Eltern. Und so soll es auch bleiben. Doch leider haben sie die Rechnung ohne ihre überfürsorglichen Erziehungsberechtigten (Leslie Mann, John Cena und Ike Barinholtz) gemacht, die sich so schon immer ganz besondere Soren um ihre Sprösslinge machen. Die bekommen nämlich zufällig Wind davon und starten umgehend eine unbeholfene, überaus chaotische und absolut bizarre Nacht-und-Nebel-Aktion, um den Plan ihrer Kinder zu vereiteln. 

Zwischen derben Gags unterhalb der Gürtellinie und im Nichts verpuffenden Pointen verbirgt sich in „Der Sex Pakt“ eine durchaus charmante Geschichte über sich ihnen annähernde Eltern und ihre Kinder. Am meisten überzeugt allerdings die Interaktion der Darsteller, die sichtlich Spaß an der Sache hatten.

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