Das startet am 6. September 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 6. September, an dem wohl nur zwei Filme interessant sind. Einen davon haben wir noch nicht sehen dürfen: Der Horrorfilm „The Nun“ steckte bis vor Kurzem noch in der Post-Produktion fest. Mehr dazu verraten wir am kommenden Donnerstag an dieser Stelle. Dafür prognostizieren wir einen Abräumer: Die musikalische Schulkomödie „Das schönste Mädchen der Welt“ hat bereits bei den Vorpremieren für ausverkaufte Kinosäle gesorgt, wird von überall mit Lob überschüttet und dürfte mit Glück und im Anbetracht mangelnder Konkurrenz ein richtig starkes Ergebnis einfahren.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

DAS SCHÖNSTE MÄDCHEN DER WELT | Regie: Aron Lehmann | DE 2018

Roxy ist neu in der Klasse und verdreht gleich allen Jungs den Kopf. Die schlagfertige 17-Jährige ist gerade von ihrer alten Schule geflogen und hat null Bock auf die anstehende Klassenfahrt nach Berlin. Im Bus freundet sie sich mit dem sensiblen Außenseiter Cyril an, der sie mit seinem Wortwitz überrascht. Cyril ist sofort Feuer und Flamme, rechnet sich aber keine Chancen aus, denn er wird von allen wegen seiner großen Nase verspottet. Roxy interessiert sich außerdem mehr für den attraktiven Rick. Blöderweise ist der ein geistiger Tiefflieger und bringt keine drei Worte am Stück raus. Als auch noch Aufreißer Benno ein Auge auf Roxy wirft, startet Cyril eine waghalsige Verkupplungsaktion, um Roxy vor Bennos falschem Spiel zu schützen: Er schreibt für Rick coole Songs und romantische SMS, damit dieser bei Roxy ganz groß auftrumpft. Wer wird am Ende das Herz des „schönsten Mädchen der Welt“ erobern? 

Aron Lehmanns Versuch, eine klassische Literaturvorlage in einem modernen Setting zu erzählen, geht voll auf! Dank einem hervorragenden Drehbuch, toller Musik und leidenschaftlichen Schauspielern wird „Das schönste Mädchen der Welt“ zu einem der besten Jugendfilme seit langer, langer Zeit.


ALPHA | Regie: Albert Hughes | USA 2018

Die erste Jagd mit der Elite seines Stammes nimmt für den jungen und unerfahrenen Keda (Kodi Smit-McPhee) ein schlimmes Ende: Er stürzt eine hunderte Meter tiefe Schlucht hinunter und wird von seinen Männern als tot geglaubt zurückgelassen. Schwer vrwundet und allein kommt er wieder zu Bewusstsein und muss sich augenblicklich der erbarmungslosen Wildnis stellen um zu überleben. Auf seinem Weg begegnet er einem einsamen Wolf, den er zunächst in Notwehr verletzt und schließlich unter größtem Widerstand versucht, zu zähmen. Langsam nähert sich das ungleiche Paar an und fasst Vertrauen zueinander, bis sie sich schließlich gemeinsam den zahlreichen Gefahren und Herausforderungen der Natur stellen, um zusammen nach Hause zu finden, bevor der gefährliche Wintereinbruch naht.

„Alpha“ wurde zu weiten Teilen in der echten Wildnis gedreht, sieht dafür aber überraschend stark nach Filmstudio aus. Die Story mäandert profillos zwischen kindlich und nichtig. Nur die authentische Interaktion zwischen Mensch und Wolf kann immerhin Einiges rausreißen – mit Ausnahme des bitteren Nachgeschmacks, da für die Produktion Tiere zu Tode kamen.


THE NUN | Regie: Corin Hardy | USA 2018

Als sich eine junge Nonne in einer Klosterabtei in Rumänien das Leben nimmt, schickt der Vatikan einen Priester (Demián Bichir) mit dramatischer Vergangenheit sowie eine junge Gläubige (Taissa Farmiga) direkt an jenen unheimlichen Ort, um die Gründe für den Selbstmord aufzudecken. Vor Ort lernen sie nicht bloß den sympathischen Frenchie (Jonas Bloquet) kennen, der die Leiche der Nonne selbst entdeckt hat. Sie kommen außerdem einem unheimlichen Orden auf die Spur, in dessen Reihen sich vor vielen Jahren ein grausames Ereignis abspielte. Bis heute geistert eine bösartige Macht in Form einer dämonischen Nonne durch die Mauern des altehrwürdigen Gebäudes und verwandelt die Abtei in ein schreckliches Schlachtfeld zwischen den Lebenden und den Verdammten… 

„The Nun“ ist ein generischer Horrorschocker von der Stange, der eigentlich viele Voraussetzungen für einen guten Genrefilm erfüllt, diese zu Gunsten abgegriffener Jumpscares allerdings so gut wie alle über Bord schmeißt.


DAS PRINZIP MONTESSORI – DIE LUST AM SELBER-LERNEN | Regie: Alexandre Mourot | FR 2017

Als der Filmemacher Alexandre Mourot zum ersten Mal Vater wird, kommen eine ganze Menge neuer Fragen auf ihn zu, mit denen er sich zuvor nie hat auseinandersetzen müssen. Sobald sie laufen kann, möchte seine Tochter alles entdecken und das vor allem auf eigene Faust und ohne die Hilfe Erwachsener. Dabei gibt es allerlei Gefahren, die jedem Erwachsenen den Angstschweiß auf die Stirn treiben: an der Kante kann man stolpern, von der Leiter lässt es sich gut fallen oder von der Treppe schön herunterpurzeln. Alexandre Mourot fragt sich, was treibt meine Tochter eigentlich an und wie soll ich mich dazu verhalten? Als er feststellt, wie groß die Fortschritte seiner Tochter sind, wenn er sie einfach gewähren lässt und ihre eigenen Energien respektiert, beginnt er sich für die Montessori-Pädagogik zu interessieren. Ausgerüstet mit seiner Kamera besucht er Frankreichs älteste Montessori-Schule.

Heimkinotipp: AVENGERS: INFINITY WAR | Regie: Anthony Russo, Joe Russo | USA 2018

In den vergangenen zehn Jahren haben es die Helden aus dem Marvel Cinematic Universe mit allerlei Gefahren aufgenommen. Dabei ist ihnen entgangen, dass sich in den Untiefen des Universums ein gigantischer Gegner formiert hat, der bereit ist, alles Leben auf der Welt für immer zu zerstören. Thanos heißt er und setzt auf der Jagd nach den sechs Infinity-Steinen zu einem irren Zerstörungsfeldzug in Richtung Erde an. Die Steine würden ihm Allmacht verleihen – eine Gefahr, der sich die Avengers natürlich stellen müssen. Doch diesmal sind sie nicht alleine: Nicht nur die Guardians of the Galaxy und die Einwohner von Wakanda schließen sich ihnen an, auch Helden, die bislang alleine kämpften, formieren sich um Tony Starck, Captain America und Co., um in ihrer bislang tödlichsten Mission die Menschheit vor ihrem Untergang zu bewahren… 

„Avengers: Infinity War“ ist ein sehr starkes Best-Of aus zehn Jahren Marvel Cinematic Universe, das die Storyline konsequent vorantreibt und gewaltige Action mit sensiblen Charaktermomenten und dem typischen Marvel-Humor kombiniert.

Und was sagst Du dazu?