Neues aus der Welt

Der von Universal Pictures bei Netflix geparkte Neo-Western NEUES AUS DER WELT bekommt Oscar-Chancen eingeräumt und wird von Tom Hanks mit „The Mandalorian“ verglichen. Was davon zu halten ist, verraten wir in unserer Kritik.
Der von Universal Pictures bei Netflix geparkte Neo-Western NEUES AUS DER WELT bekommt Oscar-Chancen eingeräumt und wird von Tom Hanks mit „The Mandalorian“ verglichen. Was davon zu halten ist, verraten wir in unserer Kritik.
Als zweiten Film über das grausame Attentat von Utøya legt „Bourne“-Regisseur Paul Greengrass mit dem Drama 22. JULI nach und erzählt auf konventionelle, die meiste Zeit über stimmige Weise von etwas, von dem man gar nicht weiß, wie man es überhaupt erzählen soll. Mehr dazu verraten wir in unserer Kritik.
Es ist wieder soweit: Das Jahr ist fast vorbei und es ist Zeit, auf die vielen Filme der vergangenen 12 Monate zurückzublicken. Getreu dem Sprichwort „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ widme ich mich zunächst meinen ganz persönlichen Hassfilmen 2016. Hier ist der Name Programm! Im Folgenden geht es nicht darum, welche Filme von Januar bis Dezember die objektiv schwächste Qualität aufwiesen. Es geht ganz allein darum, welche Filme bei mir persönlich die größte Antipathie hervorgerufen haben. Es ist also gut möglich, dass auf den Plätzen zwanzig bis eins der eine oder andere ordentliche Streifen dabei ist, der mir persönlich aber eben überhaupt nicht zugesagt hat. Und weil ich mich sonst immer darin bemühe, persönliche Meinungen so weit wie möglich zurück zu halten, ziehe ich in meiner Flopliste auch diesmal ein wenig überspitzter vom Leder als sonst. In diesem Sinne: Viel Spaß auf diesem Streifzug durch das filmische Grauen 2016.
Zur Auswahl standen 250 von mir gesichtete Filme, die im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 im Kino erschienen sind oder in dieser Zeit auf Filmfestivals vorgeführt wurden. Direct-to-DVD-Produktionen wurden dabei nicht berücksichtigt!
Die Pixar-Trickfilmschmiede hat es einfach drauf, Zuschauer egal welchen Alters emotional abzuholen. Entsprechend bleibt auch bei ihrem neuesten Film „Findet Dorie“, der ab dem 29. September in den deutschen Kinos zu sehen ist, kein Auge trocken. Diese Tatsache habe ich mir zum Anlass genommen, um einmal einen Blick in meine Filmsammlung zu werfen und jene Produktionen herauszusuchen, die mich am meisten zu Tränen rühren. Das können ganz offensichtliche Filme sein, aber manchmal gibt es auch einen bestimmten, mit eigenen Erinnerungen verknüpften Moment, der aus einer eigentlich recht nüchtern inszenierten Szene ein Wechselbad der Gefühle macht.
Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 11. August, dessen größter Start ein Teil der deutschen Presse (und damit unter anderem mir) noch nicht gezeigt wurde: „Jason Bourne“. Der insgesamt fünfte Teil der Spy-Reihe trumpft damit auf, dass nach dem Gastspiel von Jeremy Renner nun Matt Damon wieder mit an Bord des von Paul Greengrass inszenierten Franchises ist. Erste Kritiken sind weitestgehend wohlwollend, die Trailer können bislang nur wenig Aufschluss darüber geben, was uns hier erwartet. Man darf gespannt sein. Des Weiteren startet der zweite Teil der auf Kids und Teens mit ADHS zugeschnittenen „Teenage Mutant Ninja Turtles“-Reihe, eine sympathisches aber doch weitestgehend seichtes Schriftsteller-Biopic, der dritte Eberhofer-Krimi und ein weiterer Teilnehmer am inoffiziellen Kinokampf um die Krone für den „besten französischen Film des Jahres“. Der hier wird es wohl eher nicht werden…
Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!
Für Lektor Maxwell Perkins ist klar, was einen grandiosen Roman ausmacht: Im New York der 1920er Jahre nimmt er gegen alle Widerstände seines Verlagshauses „Scribner’s Sons“ noch unbekannte aber höchst talentierte Autoren wie Ernest Hemingway oder F. Scott Fitzgerald erstmals unter Vertrag. Als der junge Thomas Wolfe mit einer losen, tausendseitigen Blättersammlung in Perkins‘ Büro auftaucht, sagt ihm sein Instinkt sofort: Hinter diesem Chaos verbirgt sich ein literarisches Genie! Perkins versucht, die überschäumenden Texte des exzentrischen Künstlers zu bändigen, Lektor und Autor kämpfen um jede Formulierung. Es entsteht eine Freundschaft, die sowohl Wolfes Geliebte, als auch Perkins‘ Ehefrau eifersüchtig macht und ihre Geduld strapaziert.
„Genius“ entwickelt sich von einem spritzigen Gefecht zwischen Autor und Lektor zu einem weitestgehend standardisierten Künstlerporträt, das technisch gefällt, mit guten Darstellern überzeugen kann, dem aber das Besondere fehlt.
Die coole Heldentruppe um Leonardo und seine Brüder Raphael , Michelangelo und Donatello muss sich erneut dem Kampf gegen das Böse stellen: Erzfeind Shredder (Brian Tee) hetzt den Kult-Schildkröten seine Kampfmutanten Bebop (Gary Anthony Williams) und Rocksteady (Stephen Farrelly) auf den Panzer. Während sich die Turtles in Topform bringen, um es mit Shredder und seiner neuen Gang aufnehmen zu können, stehen sie plötzlich und ohne Vorwarnung einem viel bösartigeren Gegner gegenüber: dem berühmt-berüchtigten Krang. Doch die vier grünen Helden bekommen Unterstützung von Casey Jones (Stephen Amell), den nur ein Lächeln von April O’Neil (Megan Fox) in die Knie zwingen kann. Mit vereinter Turtles-Power schicken sich die sechs an, ihre Gegner mächtig aufzumischen.
Regisseur Dave Green hat gut daran getan, die Kritik zum Vorgänger aufzugreifen und „Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows“ selbstironischer zu gestalten. Trotzdem ist seine neueste Regiearbeit ein weitestgehend liebloser Popcorn-Blockbuster von der Stange, bei dem die Effekte überzeugen, alles andere dagegen nicht.
Die temperamentvolle Jacqueline Mazerin genießt ihr komfortables Leben als Witwe im Ruhestand. Seit Jahren führt die dreifache Mutter eine glückliche Liebesbeziehung mit ihrem Nachbarn Jean, die sie bisher jedoch vor ihren Kindern geheim gehalten hat. Als ihre 40-jährige Tochter Stéphanie von heute auf morgen Job und Wohnung verliert, nimmt sie Stéphanie wieder bei sich auf. Allerdings wirbelt das liebe Töchterlein nicht nur gehörig ihren sonst so ruhigen Alltag durcheinander, sondern sie macht es Jacqueline auch noch extrem schwierig, sich weiterhin unbemerkt mit ihrem Liebhaber zu treffen. Da ist reichlich Einfallsreichtum gefragt, um den unangenehmen Fragen ihrer Tochter aus dem Weg zu gehen, aber dennoch kann sie nicht verhindern, dass es durch ihre nächtlichen Eskapaden für wilde Spekulationen sorgen.
„Willkommen im Hotel Mama“ ist eine Aneinanderreihung von albernen Einzelszenen, die im Kontext – eine anstrengende Familie ist zu blöd, sich an einen Tisch zu setzen und einfach mal miteinander zu reden – nicht etwa amüsant, sondern anstrengend wirken.
Jason Bourne lebt verborgen im Untergrund. Als seine alte Verbündete Nicky Parsons (Julia Stiles) ins Visier der CIA gerät, taucht Bourne wieder auf, um ihr zu helfen. Mit neuen Informationen zu seiner Vergangenheit konfrontiert, wird dem ehemaligen Top-Spion der CIA bald klar, dass er sich in akuter Lebensgefahr befindet. Denn die CIA hat nicht nur ihre beste Cyber-Spezialistin Heather Lee (Alicia Vikander) auf ihn angesetzt, sondern auch einen Spezialagenten (Vincent Cassel), der vor nichts zurückzuschrecken scheint. Die halsbrecherische Flucht vor seinen Gegnern und die Suche nach Vergeltung verschlagen ihn durch ganz Europa und die halbe Welt. Meist mit nicht mehr als seinen bloßen Händen bewaffnet, sieht er einer globalen Verschwörung entgegen. Wem kann Bourne trauen – außer sich selbst?
„Jason Bourne“ hat handwerklich toll in Szene gesetzte Actionszenen zu bieten, die von Kamera und Schnitt jedoch ruiniert werden. Erzählerisch hat dieser fünfte Teil der „Bourne“-Reihe nicht bloß keinerlei Auswirkungen auf die titelgebende Hauptfigur, am Ende ist auch der Zuschauer genau so schlau wie vorher. Und die einzigen interessanten Charaktere werden verheizt.
Dorfpolizist Franz Eberhofer kommt nicht zur Ruhe. Irgendwas ist ja immer los, selbst in der tiefsten bayerischen Provinz Niederkaltenkirchens, wo Eberhofer seinen Beruf als Gesetzeshüter mit der ihm eigenen bajuwarischen Entspanntheit ausübt. Damit ist es aber schlagartig vorbei: Franz’ On-Off-Freundin Susi hat ihn kurzerhand verlassen, um mit ihrem italienischen Verehrer in seiner Pizzeria am Gardasee neu durchzustarten. Denn der Franz ist ja nicht bereit zu einem Bekenntnis. Zudem ist da noch die unangenehme Sache mit dem Küstner, einem entflohenen Psychopathen, der auf Rache sinnt. Ganz oben auf seiner Liste: Franz’ Vorgesetzter Moratschek, der die Panik kriegt, als er nachts einen blutigen Schweinskopf in seinem Bett vorfindet. Schon befindet sich Franz mittendrin in neuen Ermittlungen…
„Schweinskopf al dente“ liefert wie gewohnt bayerischen Lokalkolorit im Krimi-Gewand, der außer einem schillernden Schurken nichts Neues bietet und obendrein darunter leidet, dass die Hauptplot von zu vielen Nebenhandlungssträngen ausgebremst wird. Die Eskapaden aus Niederkaltenkirchen wären in einer halbstündigen Vorabendserie besser aufgehoben.
Über zehn Jahre sind vergangen seit unserem letzten Besuch in Calvin’s Barbershop. Calvin (Ice Cube) gibt es immer noch – ebenso wie Eddie (Cedric the Entertainer) und die übrigen langjährigen Mitarbeiter. Doch im Frisörsalon verändert sich einiges. Vor allem hat sich in der einstigen Männerdomäne die Frauenquote durchgesetzt: Die Damen bringen ihre eigene Duftnote mit – von ihrem Hang zu Klatsch und Dramatik ganz zu schweigen. Jedenfalls werden die Jungs immer wieder kräftig aufgemischt. Die Stimmung und die Kameradschaft im Barbershop sind zwar vorbildlich, aber draußen vor der Tür geht es mit dem Viertel rapide bergab. Calvin und sein Team können bald gar nicht mehr anders: Sie müssen alle an einem Strang ziehen, um nicht nur den Salon, sondern den gesamten Stadtteil zu retten.
Die junge Frau Michelle (Mary Elizabeth Winstead) erwacht nach einem schweren Unfall in einem unterirdischen Bunker. Alles deutet darauf hin, dass sie entführt wurde. Doch Howard, der Mann, der sie hier unten festhält (John Goodman), behauptet, die Frau vor etwas „da draußen“ beschützen zu wollen. Auch Michelles Mitgefangener Emmett (John Gallagher Jr.) erzählt ihr von so etwas wie einem Blackout, doch nach und nach entwickeln die beiden Zweifel daran, dass an Howards Geschichte tatsächlich etwas dran ist. Schon bald befinden sie sich vor der entscheidenden Frage, auf welcher Seite der Tür sich das wahre Monster befindet. Gelingt es ihnen, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden?
„10 Cloverfield Lane“ hat nichts mit seinem Vorgänger zu tun und ist doch so viel besser. Regisseur Dan Trachtenberg gelingt ein mit pfiffigen Wendungen und interessanten Figuren gespickter Thriller, der über die leisen Töne funktioniert und aufgrund der unberechenbaren Ausgangslage nie langweilig wird. Am Finale werden sich die Geister scheiden.