Schlagwort-Archiv: Miles Teller

Top Gun: Maverick

Nach coronabedingter Verschiebung über mehr als ein Jahr erscheint dieser Tage TOP GUN: MAVERICK, die Spurenelemente eines Remakes enthaltende Fortsetzung eines Achtzigerjahre-Kultfilms in die Kinos. Und die hält sich sklavisch an die Motive des Vorbilds – was sich gut und weniger gut auslegen lässt. Mehr dazu verraten wir in unserer Kritik.

OT: Top Gun: Maverick (CHN/USA 2022)

Weiterlesen

War Dogs

Wie zwei Vollpfosten die US-amerikanische Waffenindustrie auf den Kopf stellten: Die Ereignisse in WAR DOGS haben sich so tatsächlich zugetragen. Trotzdem macht „Hangover“-Regisseur Todd Phillips aus diesem Szenario keinen derben Komödienkracher, sondern eine versuchte Kriegssatire mit Hintersinn. Mehr dazu in meiner Kritik.
War Dogs

Weiterlesen

Videoabend: Two Night Stand

Kino ist teuer, mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden und wer generell nicht gern unter Leute geht, der muss die Stoßzeiten meiden, um einen Film in Ruhe und ohne Störungen genießen zu können. Wenngleich die Videotheken nach und nach vom Online-Streaming verdrängt werden, geht doch nichts über einen gemütlichen Filmeabend auf dem heimischen Sofa. Obwohl die Auswahl riesig ist und Kinofilme immer schneller nach ihrem Start auch auf DVD und Blu-ray Disc erhältlich sind, lohnt sich sich ab und zu, einen Blick auf den Direct-to-Video-Markt zu werfen. Manchmal finden sich hier nämlich echte Perlen, ebenso sehr wie solche, die sich erst im Nachhinein als Rohrkrepierer erweisen. In meiner Rubrik VIDEOABEND möchte ich Euch jede Woche einen Film vorstellen, der es hierzulande nicht oder nur sehr limitiert ins Kino geschafft hat.

Diese Woche widme ich mich der US-amerikanischen Romantikkomödie „Two Night Stand“, die seit dem 27. August 2015 auf DVD und Blu-ray Disc im Handel erhältlich ist.

Two Night Stand

Megan (Analeigh Tipton) ist mehr als unzufrieden mit ihrem derzeitigen (Liebes-)Leben. Ihr Verlobter hat sie für eine Andere sitzen lassen, trotz eines abgeschlossenen Studiums will ihr einfach kein Job vor die Füße fallen und auch ihr Platz in der WG scheint auf lange Sicht gefährdet. Ihre beste Freundin Faiza (Jessica Szohr), selbst glücklich liiert, überredet sie daraufhin dazu, sich auf einen One-Night-Stand einzulassen und meldet sie auch prompt bei einer entsprechenden Dating-Seite an. Das Experiment läuft auf ein kurzweiliges Techtelmechtel mit Alec (Miles Teller) hinaus, doch dieses verläuft aus Megans Sicht sehr bedauernswert. Als sie schließlich die Wohnung fluchtartig verlassen will, ist über Nacht ganz Manhattan von einem Schneesturm eingedeckt worden. So beschließt Megan, Alec eine zweite Chance zu geben und die beiden lernen sich richtig kennen…

Concorde Home bewirbt ihn so: 

Die Jungstars Miles Teller („The Spectacular Now“, „Project X“) und Analeigh Tipton („Crazy, Stupid, Love“) landen in dieser ungewöhnlichen Liebeskomödie voller amüsanter Dialoge, Witz und entwaffnender Ehrlichkeit gleich zweimal miteinander im Bett.

Kritik

In der kernigen RomCom „Two Night Stand“ ist alles ein wenig anders. Zwar träumen auch hier die Heranwachsenden von der großen Liebe, doch die Hauptfiguren sind nicht einmal ansatzweise so verstrahlt wie es gerade Hollywood in seinen unzähligen Romanzen viel zu oft andeutet. Megan und Alec sind idealistisch, nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand und warten nicht auf die berühmte „Liebe auf den ersten Blick“. Doch da mit der Zeit auch dieses Szenario der selbstbewussten Liebsuchenden ein ums andere Mal ausgereizt wurde, geht Regisseur Max Nichols den nächsten Schritt weiter und befasst sich in seinem hierzulande nur im Heimkino erschienenen Regiedebüt damit, was passiert, wenn das Date nicht einmal mehr zum sukzessiven Kennenlernen reicht. In seinen 85 Minuten befasst sich „Two Night Stand“ mit der Funktionalität der Liebe – und nicht etwa mit der Liebe an sich. Das beinhaltet mitunter leidenschaftliche Debatten über richtige Beischlaftechniken sowie über die Illusion des richtigen Lebenspartners und funktioniert gerade deshalb auf so eine authentische Weise, weil nicht nur die Dialoge aus dem Leben gegriffen sind, sondern sich die Darsteller genau in dem richtigen Maße ernst nehmen, dass die ohne Plattitüden auskommende Diskussion den Zuschauer wie selbstverständlich abholt. So erweckt „Two Night Stand“ den Eindruck, hier würden sich echte Menschen über echte Probleme unterhalten – und nicht solche, die nur vorspielen, echte Menschen zu sein.

Obwohl „Two Night Stand“ angenehm geerdet daher kommt, muss das noch lange nicht bedeuten, dass kein Platz zum Feixen bliebe. Dankenswerterweise verzichtet das kernige Drehbuch auf ausschließlich der Pointe wegen in die Szenerie eingebettete Momente; wenn Megan im Zuge geistiger Umnachtung eine Verstopfung der Toilette verursacht, ist das so gezielt im Kontext verankert, dass selbst ein im Anschluss folgender Einbruch bei den Nachbarn den realistischen Rahmen des Films nicht sprengt. Dass Max Nichols gen Ende hin seine Prinzipien der Bodenständigkeit über Bord wirft und sich lieber den ungeschriebenen Gesetzen einer Standard-RomCom unterwirft, ist schade, bleibt aufgrund der leidenschaftlich aufspielenden Newcomer Miles Teller und Analeigh Tipton aber immer noch weitestgehend authentisch. Trotzdem hätte es „Two Night Stand“ gut getan, auch auf der Zielgeraden den bodenständigen Grundton beizubehalten. Doch vielleicht ist das ja auch nur das kecke Bekenntnis zum Optimismus, denn irgendwie hat das Schlussbild eine verdammt ansteckende Wirkung auf den friedliebenden Zuschauer.

TWO NIGHT STAND stammt von Max Nichols, das Skript zum Film schrieb Mark Hammer. Der Cast besteht unter anderem aus Miles Teller, Analeigh Tipton, Jessica Szohr, Scot Mescudi, Berto Colon und anderen. Bei dem Film handelt es sich um eine Romantikkomödie, produziert in den USA aus dem Jahr 2014. Der Film ist hierzulande ungekürzt auf DVD und Blu-ray Disc erhältlich und ab 12 Jahren freigegeben. Die Länge beträgt 86 Minuten.

Fazit

„Two Night Stand“ schafft es tatsächlich, der klassischen Junge-liebt-Mädchen-Thematik neue Facetten abzugewinnen, indem Max Nichols in seiner unaufgeregten Inszenierung ganz dicht an die Figuren herangeht, Reibungspunkte nicht scheut und mit Ausnahme des ein wenig zu zuckrig geratenen Schlussakts einen angenehmen Konfrontationskurs fährt. Darüber hinaus nimmt das Skript von Mark Hammer kein Blatt vor den Mund und spricht Thematiken an, an die in anderen Teenie-Romanzen nicht einmal gedacht wird. Für hoffnungslose RomantikerInnen mit Hang zur Verklärung ist der grundehrliche „Two Night Stand“ daher nur bedingt geeignet.

Mein Tipp: unbedingt kaufen!

« Ältere Einträge