Wessels‘ Weihnachts-Countdown: Schönster Score

Endlich ist es wieder soweit! Die Zeit der Besinnlichkeit, der Ruhe und Rückbesinnung auf zwölf aufregende Monate eines viel zu schnell vorbeiziehenden Jahres hat begonnen: der Dezember, und damit verbunden die Zeit, in der wir für gewöhnlich jeden Tag ein Türchen an unserem Adventskalender öffnen dürfen. Egal ob Ihr aus Eurem Schokolade, Gummibärchen oder ganz etwas anderes zieht: all das kann ich Euch nicht bieten! Dafür präsentiere ich Euch an dieser Stelle bis zum 24. Dezember jeden Tag ein ganz besonderes Top-Ranking, mit dem ich mein Filmjahr 2018 Revue passieren lassen möchte. Weiter geht es heute mit dem schönsten Filmscore!

Dario Marianelli für DIE DUNKELSTE STUNDE

Für den Oscar hat es nicht ganz gereicht, dafür ist Dario Marianellis Score zum Winston-Churchill-Biopic „Die dunkelste Stunde“ seit Anfang des Jahres fester Bestandteil meiner Playlist, allen voran das Abschlussstück „We Shall Fight“, das den Film mit dem wirbelnden Piano, gepaart mit den spielerisch eingebundenen Streichern und umrahmt von dem voluminösen Klang des Orchesters einfach perfekt und mit einem akustischen Paukenschlag beendet. Überhaupt findet Marianelli akustisch hier die perfekte Balance aus einer angemessenen Prise Pathos und Leichtigkeit, die den Score zugleich nachdenklich und beschwingt machen. Eine seltene Kombination.

Daniel Pemberton für OCEAN’S 8

Daniel Pemberton ist derzeit mein absoluter Lieblingskomponist und war schon wiederholt in der Lage, einen Film mithilfe seines Scores zu mehr zu machen als bloßem Durchschnitt. Ähnlich verhält es sich bei „Ocean’s 8“, einer beschwingten Heist-Comedy. Das Besondere an Pembertons Arbeiten ist vor allem die Konzentration auf unkonventionelle Musikinstrumente und ein Wegbewegen von klassischen Orchesterklängen. Auch sein Score zu „Ocean’s 8“ hat wieder richtig viel Dynamik, geht mitunter gar in eine poppige Richtung und ist obendrein sehr trompetenlastig. Ich mag diese außergewöhnliche Kombination sehr.

Hauschka für WAS UNS NICHT UMBRINGT

Einen besonders melancholischen Score hat Hauschka für das Episodendrama „Was uns nicht umbringt“ abgeliefert, für den er ein und dasselbe Thema immer wieder variiert und dabei ganz minimalistisch vorgeht: Er hat nur wenige Töne und nur ein Instrument, das im Fokus steht – das Klavier. Dabei herausgekommen ist das wohl eingängigste, neue Musikthema, das 2018 hervorgebracht hat. Es würde mich nicht wundern, wenn wir es in Zukunft auch in anderen Filmen wiederhören werden.

Lorne Balfe für MISSION: IMPOSSIBLE – FALLOUT

Das „Mission: Impossible“-Thema ist ja eigentlich altbekannt, doch gleichzeitig ist es auch immer wieder spannend, was die verschiedenen Komponisten mit ihm anstellen. Für „Mission: Impossible – Fallout“ hat sich Lorne Balfe an das ikonische Stück von Danny Elfman gewagt. Das Theme zieht sich durch den treibenden Up-Tempo-Orchester-Score wie ein roter Faden und verhilft dem Film somit zu einem akustischen Konzept, was vor allem während der ruhigeren Nummern wie „The Exchange“ besonders gut zur Geltung kommt.

Michael Giacchino für DIE UNGLAUBLICHEN 2

Mich hat „Die Unglaublichen 2“ insgesamt kalt gelassen, aber an einer Sache führte kein Weg vorbei: dem famosen Score! Nichts könnte diesen besser beschreiben, als „Best Of“ – „Best of Agenten“, „Best of Superhelden“, „Best of Blockbuster“. Michael Giacchino hat es geschafft, die ultimative Musikbegleitung für die Eskapaden einer Superheldenfamilie zu kreieren, ohne sich selbst zu wiederholen oder blind von Bekanntem abzukupfern. Alles hier klingt neu und doch so vertraut – das ist ganz großes Kino!

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