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Videoabend: Ein Mann namens Ove

Kino ist teuer, mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden und wer generell nicht gern unter Leute geht, der muss die Stoßzeiten meiden, um einen Film in Ruhe und ohne Störungen genießen zu können. Wenngleich die Videotheken nach und nach vom Online-Streaming verdrängt werden, geht doch nichts über einen gemütlichen Filmeabend auf dem heimischen Sofa. Obwohl die Auswahl riesig ist und Kinofilme immer schneller nach ihrem Start auch auf DVD und Blu-ray Disc erhältlich sind, lohnt sich sich ab und zu, einen Blick auf den Direct-to-Video-Markt zu werfen. Manchmal finden sich hier nämlich echte Perlen, ebenso sehr wie solche, die sich erst im Nachhinein als Rohrkrepierer erweisen. In meiner Rubrik VIDEOABEND möchte ich Euch jede Woche einen Film vorstellen, der es hierzulande nicht oder nur sehr limitiert ins Kino geschafft hat.

Diese Woche widme ich mich der schwedischen Romanverfilmung „Ein Mann namens Ove“, der seit dem 18. August 2016 auf DVD und Blu-ray Disc im Handel erhältlich ist.

Ein Mann namens Ove

So einen Nachbarn wie Ove (Rolf Lassgård) kennt jeder: Schlecht gelaunt, grantig, in die Jahre gekommen. Einer, der jeden Morgen seine Kontrollrunde in der Reihenhaussiedlung macht, Falschparker aufschreibt und Mülltonnen auf korrekte Mülltrennung überprüft. Aber hinter seinem Gegrummel verbergen sich in Wirklichkeit ein großes Herz und eine berührende Geschichte. Seit Oves geliebte Frau Sonja (Ida Engvoll) gestorben ist, sieht er keinen Sinn mehr im Leben und trifft praktische Vorbereitungen zum Sterben. Doch dann zieht im Reihenhaus nebenan eine junge Familie ein, die als Erstes mal Oves Briefkasten umnietet. Es entwickelt sich eine ungewöhnliche Zweckgemeinschaft zwischen den Nachbarn, die Ove für einen Moment vergessen lässt, dass er eigentlich schon längst tot sein sollte…

Concorde Video bewirbt ihn wie folgt: 

Charmant-komische Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Fredrik Backman – rührend, lustig, sarkastisch: herrlich schwedisch!

Kritik

In Deutschland entwickelte sich der schwedische Kinohit „Ein Mann namens Ove“ trotz relativ geringer Kopienanzahl zu einem Sleeperhit in den Programmkinos. Aktuell zählt der Film knapp 450.000 Besucher – und angesichts der Freiluftkinotauglichkeit könnten es durchaus noch ein paar mehr werden. Mit seiner Mischung aus tiefschwarzem, trockenem Humor, leiser Melancholie und einer kraftvollen Performance von Hauptdarsteller Rolf Lassgård ist der Zuspruch von Seiten des Publikums nicht verwunderlich. Der durch Mankells „Wallander“ auch hierzulande zu größerer Berühmtheit gelangte Schauspieler macht sich den Film mit Leichtigkeit zu eigen. Dass schon der Roman an vielerlei Stellen lediglich Klischees variiert, rückt angesichts der fesselnden Performance glatt in den Hintergrund. Rolf Lassgård spielt den über alle Maßen unsympathischen Witwer mit solch einer Inbrunst, dass die Gefühlsregungen seiner Figur stets grundehrlich wirken. Der unbedingte Wunsch zu sterben, die Abneigung gegen alles Menschliche und die stille Trauer um seine Frau – all diese Emotionen bündelt der Regisseur mithilfe recht simpel gestrickter Szenarien zu einem Gesamtbild Mensch, das interessant genug ist, diesen Film nicht nur zu rechtfertigen, sondern ihn sogar dann zu einem Genuss zu machen, wenn man eigentlich genau weiß, wie die Geschichte ausgehen wird.

Ab dem Moment, wo Ove auf die fortan direkt neben ihm wohnende Familie trifft, weiß der findige Zuschauer sofort, dass sich hier später zusammenraufen wird, was sich auf den ersten Blick gar nicht zusammenraufen kann. Doch wie es dazu kommt, ist nur ein Teilaspekt der Geschichte. In Wirklichkeit punktet der Film durch seine Rückblenden auf das Geschehen, welches Ove zu dem Griesgram gemacht hat, welches er heute ist. Technisch geht Regisseur Hannes Holm zwar wenig Risiko ein – die Flashbacks sind erwartungsgemäß in warme Farben getaucht, während das Heute dagegen als tristes Grau-in-Grau daherkommt -, die Erzählweise um Oves Lebensweg ist jedoch nicht nur aufgrund den Schauspielperformances authentisch, sondern vor allem aufgrund der liebevollen Interaktion der Darsteller, die in den einzelnen Stadien die jüngeren Versionen von Ove und seiner Frau übernehmen. Bis zuletzt ist „Ein Mann namens Ove“ nicht auf das zwingende Happy End aus. Wenngleich der Film mit plakativen Botschaften nicht geizt, nimmt der Regisseur den Vorschlaghammer nie zur Hand, sondern scheint sehr gut um die pure Ausstrahlung von Erzählung und Inszenierung zu wissen. Eine sehr schöne Arbeit, die bis zuletzt zum Nachdenken anregt und auch unbequeme Momente nicht scheut.

EIN MANN NAMENS OVE stammt von Hannes Holm, der auch das Skript zum Film schrieb. Der Cast besteht unter anderem aus Rolf Lassgård, Bahar Pars, Zozan Akgün, Tobias Almborg, Viktor Baagøe und Filip Berg. Bei dem Film handelt es sich um eine Tragikomödie, produziert in Schweden aus dem Jahr 2015. Der Film ist hierzulande ungekürzt auf DVD und Blu-ray Disc erhältlich und ab 12 Jahren freigegeben. Die Länge beträgt 116 Minuten.

Fazit

Hannes Holm ist ein feiner Beobachter zwischenmenschlicher Konflikte. Seine Tragikomödie „Ein Mann namens Ove“ hütet sich vor der Rührseligkeit und ist eine ehrliche, beeindruckend gespielte Auseinandersetzung mit dem Thema Nächstenliebe, Einsamkeit und Alter, getragen von einem hervorragenden Rolf Lassgård.

Mein Tipp: kann man kaufen!

Das startet am 7. April 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 7. April, dessen größter Start das „Snow White“-Sequel „The Huntsman & The Ice Queen“ ist. Genaueres zu diesem Film darf ich Euch leider erst ab Montag verraten, doch so viel sei vorweg genommen: Ihr werdet genau so überrascht sein, wie ich es war! Selbiges gilt übrigens auch für die Beziehungskomödie „How To Be Single“, die sich vorab als handelsübliche RomCom ankündigte und doch unerwartet ehrlich auf das Beziehungsleben der heutigen Generation blickt. Dagegen fällt das Lesben-Biopic „Freeheld“ leider ein wenig ab. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

HOW TO BE SINGLE | Regie: Christian Ditter | USA 2016

How To Be Single

Wie soll man sich als Single verhalten? Man kann es richtig machen, man kann es falsch machen … und man kann es wie Alice (Dakota Johnson). Und Robin (Rebel Wilson). Lucy (Alison Brie). Meg (Leslie Mann). Tom (Anders Holm). David (Damon Wayans Jr.). In New York City gibt es Tausende einsamer Herzen, die sich nach dem richtigen Partner sehnen – für die große Liebe, für eine Nacht oder irgendwas dazwischen. Was all diese Unverheirateten zwischen den anzüglichen SMS und One-Night-Stands gemeinsam haben: In einer Welt, die von ständig wechselnden Definitionen des Begriffs Liebe geprägt ist, müssen sie lernen, wie man sich als Single verhält. Noch nie hat der Beischlaf in der Stadt, die niemals schläft, derart viel Spaß gemacht. 4 von 5

Ein abwechslungsreicher Cast, eine bodenständige Message und ein visueller Augenschmaus: „How To Be Single“ ist eine überraschend realistische Auseinandersetzung mit dem Leben als Single in der „Generation Beziehungsunfähig“.


THE HUNTSMAN & THE ICE QUEEN | Regie: Cedric Nicolas-Troyan | USA 2016

The Huntsman & The Ice Queen

Lange bevor die böse Königin Ravenna durch das Schwert von Snow White in die ewige Verdammnis geschickt wurde, herrscht sie gemeinsam mit ihrer Schwester, Ice Queen Freya, über das Königreich. Durch einen bitteren Verrat kehrt sie dem Land den Rücken, um in einem winterlichen Palast ein Heer kampfbereiter Huntsman um sich zu scharen. Darunter befinden sich auch Eric und die Kriegerin Sara, die der Ice Queen treu ergeben sind. Als sie ihre Gefühle für einander entdecken, brechen sie damit das höchste Gesetz in Freyas Königreich: Du darfst dich nicht verlieben! Als Bestrafung werden beide von der Ice Queen verstoßen. Jahre später wird Ravenna von Snow White in den Magischen Spiegel verbannt. Freya schickt ihre Huntsmen los, um diesen in ihren Besitz zu bringen und ihre Schwester zu retten.
4 von 5

„The Huntsman & The Ice Queen“ gehört immer noch in die Kategorie „Style over Substance“-Kino, doch im Gegensatz zum Vorgänger präsentiert sich das zweite Abenteuer aus dem Huntsman-Universum als kurzweiliges, sich mitunter nicht immer ganz ernst nehmendes Vergnügen. Im Finale kann der Film dann sogar noch dramaturgisch punkten, wenn die Ereignisse eine ebenso überraschende wie tragische Wendung nehmen.


FREEHELD: JEDE LIEBE IST GLEICH  |  Regie: Peter Sollett |  USA 2015

Freeheld: Jede Liebe ist gleich

Laurel Hester lebt seit über 20 Jahren für ihren Job als Polizeikommissarin, ein Privatleben findet bei ihr nicht statt. Dies ändert sich schlagartig, als sie die junge Mechanikerin Stacie Andree kennenlernt. Die beiden verlieben sich aller Unterschiede zum Trotz ineinander und bauen sich eine gemeinsame Zukunft auf. Dazu gehören das eigene Haus mit Garten und Hund und schließlich sogar die eingetragene Lebenspartnerschaft. Doch ihr Glück währt nicht lang. Laurel erhält die erschütternde Diagnose, dass sie an Lungenkrebs im Endstadium erkrankt ist und ihr nicht mehr viel Zeit bleibt. Ihr letzter Wunsch ist, dass Stacie in ihrem Haus wohnen bleiben kann. Das kann sie aber nur, wenn ihr Laurels Pensionsansprüche übertragen werden, doch die zuständigen Behörden lehnen ihr Gesuch wiederholt ab. 3 von 5

„Freeheld: Jede Liebe ist gleich“ brilliert mit großartigen Darstellern und einer wichtigen Message, doch das Drehbuch erweist sich als derart voll, dass auch die ausgewogene Balance zwischen Komik und Tragik nicht dafür sorgen kann, dass am Ende der Eindruck entsteht, dass hier jede Station dieses traurigen Schicksals angemessen gewürdigt wurde.


 EIN MANN NAMENS OVE | Regie: Hannes Holm | SWE 2015

Ein Mann namens Ove

So einen kennt jeder! Diese Sorte des schlecht gelaunten, grantigen in die Jahre gekommenen Nachbarn, der jeden Morgen seine Kontrollrunde in der Reihenhaussiedlung macht, Falschparker aufschreibt, Fahrräder an ihren Platz räumt und Mülltonnen auf korrekte Mülltrennung überprüft. Genau so einer ist Ove. Dabei will er eigentlich Schluss mit allem machen. Nachdem er vor einigen Wochen seine geliebte Frau verloren hat, versucht er nun immer wieder, sich auf diverse Arten das Leben zu nehmen. Erfolglos – irgendetwas kommt einfach jedes Mal dazwischen. Auch beim neuesten Versuch wird Ove gestört. Und zwar als die neuen Nachbarn mittendrin seinen Briefkasten über den Haufen fahren. Von diesem Augenblick an steht Oves Leben auf dem Kopf. Denn hinter der grimmigen Fassade verbirgt sich eigentlich ein großes Herz.


UNTER DEM SAND |  Regie: Martin Zandvliet |  DK/DE 2015

Unter dem Sand

Mai 1945. Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende, nicht jedoch für ein knappes Dutzend junger Soldaten aus Deutschland. Kurz zuvor waren sie für Hitlers letztes Aufgebot eingezogen worden, den Volkssturm. Sie sind noch fast Kinder, doch nun Kriegsgefangene in Dänemark und für ein Himmelfahrtskommando eingeteilt: die Säuberung eines Nordseestrandes von 45.000 Nazi-Tretminen. Weder ausgebildet noch ausgerüstet und völlig ohne technische Hilfsgeräte müssen sie sich Stück für Stück durch den Sand quälen. Wo die nächste Mine liegt, wo diese explodieren wird, ist ungewiss. Es beginnt eine schier unlösbare Aufgabe, jeder Schritt im Sand könnte der letzte sein. Das Einzige, was ihren Lebenswillen erhält, ist die Hoffnung auf Freiheit. Diese hat ihnen ihr dänischer Kommandant Carl versprochen. Doch dann passiert ein schreckliches Unglück.


DIE BAUMHAUSKÖNIGE  |  Regie: Margien Rogaar  |  NED 2014

Die Baumhauskönige

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Ziggy und Bas sind beste Freunde und haben sich etwas ganz Großes vorgenommen: Bevor sie nach den Ferien auf unterschiedliche Schulen gehen, wollen sie noch ein letztes Mal am großartigen Abenteuercamp teilnehmen. Ziel ist es, den höchsten Turm aus altem Holz, Paletten und Türen zu bauen. Sie sind die amtierenden Meister, haben ihre Konkurrenz bisher immer leicht abhängen können. Kein Wunder also, dass sie auch in diesem Jahr wieder auf den begehrten Titel der Baumhauskönige hoffen. Doch dann läuft im Camp alles anders als geplant. Bas fängt an mit den coolen Jungs der Cola-Gang rumzuhängen und Ziggy muss unerwartet mit seinem kleinen Bruder in eine Mannschaft. Ihr gemeinsamer Traum verwandelt sich schnell in eine ungeahnte Rivalität. Droht ihre Freundschaft daran zu zerbrechen?


MEMORIES ON STONE  |  Regie: Shawkat Amin Korki|  IRQ 2014
Memories on Stone

Die beiden Jugendfreunde Hussein und Alan beschließen, einen Film über die Anfal-Operationen zu drehen, den Genozid des irakischen Regimes gegen die kurdische Bevölkerung im Nordirak. So dramatisch sein Thema, so friedlich will der Film sein. Nur ist das Filmemachen im Nachkriegskurdistan kein einfaches Spiel, und die schwierigste Aufgabe scheint das Finden der weiblichen Hauptdarstellerin zu werden. Bis Sinur auftaucht: jung, schön, liebenswürdig und vom Projekt vollkommen begeistert. Sinur wäre mit Begeisterung dabei, sie kann aber nicht alleine entscheiden: ihr Cousin Hiwar und sein Vater, Onkel Hamid, haben das Schicksal der jungen Frau in der Hand. Das Spiel darum, ob und wie Sinur mitspielen kann in dem geplanten Film, bietet uns Einblick in die Gesellschaft und ihr Funktionieren.


EIN LETZTER TANGO  |  Regie: German Kral |  ARG/DE 2015

Ein letzter Tango

German Krals Dokumentarfilm „Ein letzter Tango“ ist eine emotional berührende und visuell beeindruckende Liebeserklärung an den Tango, die Leidenschaft und das Leben. Vor allem aber ist es die Liebesgeschichte der beiden berühmtesten Tangotänzer der Geschichte: María Nieves (78) und Juan Carlos Copes. Nahezu ein halbes Jahrhundert haben sie miteinander getanzt, sich geliebt, gehasst, getrennt und wieder vereint. Kein anderer Mann tanzte wie Juan, keine andere Frau wie María. Bis er sie eines Tages für eine 25 Jahre jüngere Frau für immer verlässt… Erst heute, fast am Ende ihres Lebens, sind María und Juan bereit ihre Geschichte zu erzählen: von ihrer Liebe, ihrem Hass und ihrer Leidenschaft. Ein einprägsames Filmerlebnis der ganz besonderen Art, produziert von Wim Wenders.


GESTRANDET  | Regie: Lisei Caspers |  DE 2016

Gestrandet

Das Jahr 2014 beginnt für die Bewohner von Strackholt mit einer ungewöhnlichen Nachricht: Eine kleine Gruppe Flüchtlinge ist in dem 1500-Seelen-Dorf „gestrandet“. 20 km von Aurich sollen die Neuankömmlinge den Ausgang ihres Asylverfahrens abwarten. Helmut, ein pensionierter Schuldirektor und Christiane, eine Journalistin nehmen sich der fünf Männer an. Mit Deutschunterricht, Ämtergängen und selbstgebackenem Kuchen versuchen Sie, Ihnen den Neuanfang in der fremden Umgebung zu erleichtern. Die Flüchtlinge nehmen das Hilfsangebot mit großem Elan an. Doch mit jedem Tag treten neue Konflikte auf. „Gestrandet“ schildert nicht nur die Nöte der Asylbewerber und die Sorgen der ehrenamtlichen Betreuer, sondern zeigt auch, wie beide Seiten voneinander lernen und profitieren können.


Heimkinotipp: IM HERZEN DER SEE | Regie: Ron Howard | USA 2015

Im Herzen der See

Der aufstrebende Schriftsteller Herman Melville erfährt von dem greisen Thomas Nickerson, einem ehemaligen Seefahrer, von einem seiner größten Abenteuer: Im Winter 1820 sticht er gemeinsam mit einer Handvoll Walfängern in See. Die Besatzung der Essex soll unter der Leitung des ersten Offiziers Owen Chase und des unerfahrenen Kapitäns George Pollard für die Beschaffung von sogenanntem Walöl sorgen und macht Jagd auf die gigantischen Meeressäuger. Eines Tages kommt es zu einem Angriff, dessen Wucht sämtliches Vorstellungsvermögen der Seeleute übersteigt: Ein gigantischer Wal entwickelt bei seiner Attacke einen menschenähnlichen Drang nach Vergeltung. Es kommt zu einem qualvollen Überlebenskampf der verbliebenen Besatzung, der die verzweifelten Seemänner dazu bringt, Unvorstellbares zu tun. 4 von 5

„Im Herzen der See“ ist ein spannendes, nicht immer ganz feinfühliges Seefahrerdrama mit einem stark aufspielenden Cast und einer bombastischen Optik. Dass Ron Howard zudem auch die Brutalität des Walfangs so unbequem wie möglich in Szene setzt, versteht sich ebenfalls als Pluspunkt: Nach diesen Bildern kommt niemand mehr auf die Idee, die Jagd auf die Meeressäuger gut zu heißen.