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19. August 2021: Die deutschen Kinostarts

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY. Diese Woche geht es um den 12. August 2021, an dem mit „Free Guy“ ein Film startet, den vorab wohl so keiner richtig auf dem Zettel hatte. Doch nun entpuppt sich das Ryan-Reynolds-Vehikel automatisch als einer der positivsten, sympathischsten Filme des Jahres. Ein Stückweit gilt das auch für „Dream Horse“, einen Film über die wahre Geschichte einer Tippgemeinschaft, die sich ohne jedwedes Fachwissen ein Rennpferd kauft und schon bald Sieg um Sieg einfährt. Nur dass es hier auch ein klein wenig dramatisch zugehen darf. Das andere Ende der Fahnenstange ist mit „Buddy Games“ dann übrigens auch erreicht. Ein Kandidat auf den Titel „schlechtester Film des Jahres“.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Übrigens: Das erste Mal in „Wessels‘ Weekly“-Zeiten gibt es diese Woche keinen Heimkinotipp. Es startet einfach nichts… Ich wünsche Euch natürlich trotzdem viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

PROMISING YOUNG WOMAN | Regie: Emerald Fennell | UK/USA 2020

Tagsüber geht Cassie (Carey Mulligan) einem trostlosen Job im örtlichen Café nach. Doch nachts zieht sie in verführerischer Kleidung durch Clubs und Bars, um die Aufmerksamkeit von Männern zu erregen. Denn viele, da ist Cassie sicher, halten sich zwar für anständig, doch unter den entsprechenden Umständen, zögern sie nicht, hilflose Frauen auszunutzen. Und genau diesen Umstand will sie beweisen. Zugegeben: Diese Freizeitbeschäftigung ist nicht unbedingt das, was man von einer hochintelligenten jungen Frau erwartet hätte, die einst eine glänzende Zukunft vor sich zu haben schien. Doch für Cassie ist das Ganze Teil einer freiwillig gewählten Mission. Im richtigen Moment dreht sie den Spieß um und lässt die vermeintlichen Kavaliere am eigenen Leib spüren, dass sie Frauen – ganz gleich ob nüchtern oder berauscht – mit Respekt behandeln sollten.

Mit ihrem stilsicher inszenierten Thriller „Promising Young Woman“ gibt Regiedebütantin Emerald Fennell dem Genre des Rape-and-Revenge-Films einen völlig neuen Dreh. Einer bitter-realistischen Anklage lässt sie einen exaltierten Racheakt folgen, in dem Hauptdarstellerin Carey Mulligan nicht zur klassischen Heldenfigur mutiert. Die Genugtuung findet nicht im Film selbst statt. Die Genugtuung ist, dass es diesen Film überhaupt gibt.


ESCAPE ROOM 2 – NO WAY OUT | Regie: Adam Robitel | USA 2021

Zoey Davis (Taylor Russell) und Ben Miller (Logan Miller) gelang einst das vermeintlich Unmögliche: Sie entkamen gemeinsam den tödlichen Escape Rooms der sinistren Organisation Minos. Zwar schenkt ihnen niemand Glauben, doch wenigstens haben sie einander – und den Plan zurückzuschlagen. Wenn da nicht die stetigen Ängste und Albträume wären, die die beiden in ihrem Leben stark beeinträchtigen. Und überhaupt schlägt ihr Plan fehl. Denn urplötzlich – und gegen ihren Willen – befinden sie sich in einem ultrakomplexen Escape-Turnier, mit dem Minos frühere Champions triezt. Neben Zoey und Ben befinden sich die strenge Rachel Ellis (Holland Roden), der zornige Theo (Carlito Olivero), der mit seinem Glauben hadernde Nathan (Thomas Cocquerel) und die vernarbte Influencerin Brianna Collier (Indya Moore) in den Klauen von Minos. Können sie sich in die Freiheit knobeln?

Das haben wir uns doch alle gewünscht! Noch mehr von dem, was „Escape Room“ schon aufgefahren hat: Mit weniger Überraschungseffekt, aber mit einem mitreißend zügigen, erzählerischen Schmiss versehen, führt „Escape Room: No Way Out“ den Überraschungshit von 2019 konsequent fort.


SUPERINTELLIGENCE | Regie: Ben Falcone  | USA 2020

Der unscheinbaren Carol Peters (McCarthy) ist noch nie in ihrem Leben etwas Außergewöhnliches passiert. Sie schlägt sich durch ihren Alltag, besucht regelmäßig Bewerbungsgespräche, nach denen sie dann doch nicht genommen wird und engagiert sich ehrenamtlich. Als eines Tages ihr Fernseher, Telefon und die Mikrowelle anfangen, schnippische Antworten zu geben, nimmt sie logischerweise an, dass jemand sie veräppelt. Oder sie den Verstand verloren hat. Tatsächlich jedoch hat die erste Superintelligenz der Welt (im Original gesprochen von James Corden) sie als Forschungsobjekt auserwählt und die Kontrolle über ihr Leben übernommen – mit dem viel größeren, bedrohlichen Ziel, die Kontrolle über alles zu erlangen. Auf einmal ist Carol die letzte Hoffnung der Menschheit, um zu verhindern, dass die zickige künstliche Intelligenz sich entscheidet, den Stecker zu ziehen. Dafür muss sie erstmals über sich hinaus wachsen…

Regisseur Ben Falcone gelingt mit der Actionkomödie „Superintelligence“ seine bisher angenehmste Zusammenarbeit mit Schauspielerin Melissa McCarthy, die hier deutlich mehr schauspielern als sich zum Affen machen darf. Zusammen mit Sympathieträger Bobby Cannavale und einem akustisch stets präsenten James Corden gelingt es ihr, den trotz der Prämisse bisweilen beliebigen Plot mit dem notwendigen Herzblut zu versorgen.


SNAKE EYES – G.I. JOE ORIGINS | Regie: Robert Schwentke | CAN/USA 2021

Der junge Snake Eyes (Henry Golding), ein beharrlicher Einzelgänger, wird in den ehrwürdigen japanischen Arashikage-Clan aufgenommen, nachdem er das Leben des designierten Thronfolgers gerettet hat. Nach seiner Ankunft in Japan lehren ihn die Arashikage die Kunst der Ninja und bieten ihm gleichzeitig, wonach er sich schon immer gesehnt hat: ein Zuhause. Doch eines Tages werden Geheimnisse aus seiner Vergangenheit enthüllt: Snake Eyes Ehre und Loyalität werden auf die Probe gestellt und er läuft Gefahr, das Vertrauen derer zu verlieren, die ihm am nächsten stehen.

Der deutsche Action-Spezialist Robert Schwentke („R.E.D. – Älter.Härter.Besser.“) führt Regie bei „Snake Eyes: G.I. Joe Origins“, und auch für die Produktion zeichnen wahre Action-Profis verantwortlich: Brian Goldner („Transformers“-Reihe), Erik Howsam („G.I. JOE – Die Abrechnung“) und Lorenzo di Bonaventura („Bumblebee“,) sowie David Ellison („Star Trek: Beyond“) und Jeff G. Waxman („John Wick“, „John Wick: Kapitel 2“).


BEFLÜGELT – EIN VOGEL NAMENS PENGUIN BLOOM | Regie: Glendyn Ivin  | USA/CAN 2019

Sam Bloom führt mit ihrem Mann Cameron und ihren drei Söhnen ein erfülltes, glückliches Leben in der Nähe von Sydney. Sam und Cameron, verliebt wie am ersten Tag, verbringen ihre Tage voller Aktivität mit ihren Jungs an den traumhaften Stränden ihrer Heimat. Die Familie Bloom ist glücklich – bis eines Tages ein schrecklicher Unfall ihr Leben für immer verändert. Auf einer Urlaubsreise nach Thailand stürzt Sam schwer und ist fortan querschnittsgelähmt. Sam ist verzweifelt, hadert mit ihrem Schicksal. Es fällt ihr schwer neuen Lebensmut zu finden. Doch dann tritt Penguin in das Leben der Familie Bloom, eine kleine verletzte Elster, die ihr Sohn Noah mit nach Hause bringt. Zunächst wenig begeistert, ahnt Sam noch nicht, wie wichtig dieser kleine, fluguntüchtige Vogel für sie und ihre Familie werden wird. Dennoch sorgt sie für den Vogel und pflegt ihn gesund. Und langsam beginnt Sam, Parallelen zwischen ihrer Lebenssituation und dem Schicksal des Tieres zu spüren…


Das startet am 28. Februar 2019

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 28. Februar, dessen größter Start das solide Remake von „Einer nach dem anderen“ ist – eine norwegische Thrillerkomödie, aus der Regisseur Hans Petter Moland für den internationalen Markt ein typisches Liam-Neeson-Vehikel gemacht hat. Wer es noch ein wenig derber mag, greift vielleicht eher zu „Escape Room“. Der Horrorthriller hat in den USA bereits furiose Ergebnisse erzählt und könnte so etwas wie das „Final Destination“ der aktuellen Generation werden. Keine Sorgen um Zahlen muss sich Theresa von Eltz machen. Sie übernahm die Regie des neuen „Ostwind“-Films; das Franchise liefert seit Jahren sehr solide ab und das wird sich auch diesmal nicht ändern.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

ESCAPE ROOM | Regie: Adam Robitel | CAN/USA 2019

Zoey (Taylor Russell) ist eine gute Studentin, doch um sich aktiv an den Vorlesungen zu beteiligen, ist sie einfach zu zurückhaltend. Trotzdem hält ihr Dozent große Stücke auf sie, was Zoey veranlasst, an eine Aktion von ihm zu glauben, als sie eines Tages einen geheimnisvollen Würfel zugeschickt bekommt: die Einladung zu einem Abenteuer. Genau wie auch die Adrenalinjunkies Danny (Nik Dodani), Amanda (Deborah Ann Woll) und Ben (Logan Miller) findet sie sich daraufhin eingesperrt in einem sogenannten Escape Room wieder. Gemeinesam muss die Gruppe versuchen, sich mit Geschick und Körperkraft aus dieser misslichen Lage zu befreien. Doch schon wenige Minuten nach ihrem Einzug offenbart der Raum seine Gefährlichkeit. Möglicherweise werden gar nicht alle lebend dem Escape Room entkommen… 

Ein gleichermaßen smarter wie harter Horrorthriller mit klugen Figuren und einem tollen Setdesign, dessen erzählerischer Überbau auch noch funktioniert – „Escape Room“ ist ein erstes kleines Highlight im Genrejahr 2019, auf dessen Fortsetzung wir uns ganz besonders freuen.


THE HATE U GIVE | Regie: George Tillman Jr. | USA 2018

Starr führt praktisch ein Doppelleben: Die 16-Jährige lebt mit ihrer Familie in der hauptächlich von Schwarzen bevölkerten Nachbarschaft Garden Heights, jedoch besucht sie die außerhalb ihrer heimischen Gegend liegende Privatschule Williamson Prep., auf die fast nur Weiße gehen. Obwohl sich Starr in ihrem Schulalltag keine Anfeindungen anhören muss, ist er für sie noch immer ein Spießrutenlauf, da sie sich eingliedern muss, um in keine Schublade gesteckt zu werden. Als sie eines Abends mit ihrem Jugendfreund  Khalil, von einer Party nach Hause fahren will, werden die Beiden von der Polizei angehalten. Einer der weißen Officers findet Khalils Verhalten verdächtig und befiehlt ihm, den Wagen zu verlassen. Als Khalil dennoch weiter mit der sichtbar nervösen Starr auf dem Beifahrersitz spricht, eskaliert die Lage… 

„The Hate U Give“ ist ein brandaktuelles Jugend- und Gesellschaftsdrama, das von der starken Performance von Amandla Stenberg in der Hauptrolle lebt und trotz kleinerer inszenatorischer wie erzählerischer Schönheitsfehler mit Nachhall in Erinnerung bleibt.


WIE GUT IST DEINE BEZIEHUNG? | Regie: Ralf Westhoff | DE 2019

Steve ist seit fünf Jahren mit Carola zusammen, die beiden sind liebevoll und vertraut miteinander, ein gut eingespieltes Team. Aber dann muss Steve mit ansehen, wie sein Freund Bob aus heiterem Himmel von seiner Freundin verlassen wird, die sich dem gut erhaltenen, aber doch sehr viel älteren Tantra-Lehrer Harald zuwendet. Kleine, fiese Zweifel beginnen Steve umzutreiben: Ist Carola wirklich glücklich mit ihm? Widmen sie sich und ihrer Beziehung genügend Achtsamkeit? Steve, ohnehin angegriffen durch eine berufliche Situation, muss handeln. Selbstoptimierung heißt die neue Devise, körperlich, seelisch und sexuell – und da soll ausgerechnet Harald helfen. Carola erkennt ihren Liebsten nicht wieder. Beraten von ihrer besten Freundin Anette, die für Misstrauen plädiert, entschließt sie sich ihrerseits zu Veränderungen. 

Die Romantic Comedy „Wie gut ist deine Beziehung?“ ist eine zurückhaltend erzählte, dafür umso komischere Bestandsaufnahme eines Langzeitpaares, dessen nicht existente Probleme Ralf Westmann behutsam herausarbeitet. Das macht einfach Spaß!


ASCHE IST REINES WEISS | Regie: Jia Zhang-Ke | CHN/FR 2018

Qiao (Tao Zhao) kommt aus einfachen Verhältnissen, doch sie liebt Bin (Fan Liao), einen lokal sehr einflussreichen Gangster, in dessen Milieu man auch vor Gewalt nicht zurückschreckt. Ihre Liebe zu ihm ist bedingungslos und gleichzeitig genießt sie den Respekt und die Vorteile, die der Frau eines Bandenführers zuteil werden. Eines Tages werden sie von einer rivalisierenden Bande angegriffen. Im letzten Moment greift Qiao zur Waffe. Sie rettet Bin das Leben und wird dafür verurteilt: 5 Jahre verbringt sie im Gefängnis, ohne den Namen Bins preiszugeben, denn der Gebrauch von Waffen ist in ihrem Land verboten. Nach ihrer Entlassung begibt sie sich auf die Suche nach ihm, denn ihre Liebe und ihre Loyalität sind ungebrochen. Doch Bin bleibt verschwunden und das Land, das Qiao auf der Suche nach ihm durchquert, ist kaum wiederzuerkennen.

Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, eine Studie über Schuld und Sühne, ein brachialer Actionfilm und eine Milieustudie über das moderne China – „Asche ist reines Weiß“ ist alles und noch mehr. Ein mitreißender, kraftvoller Film, der sich nur am Ende nicht ganz entscheiden kann, was er denn nun eigentlich aussagen will.

HARD POWDER | Regie: Hans Petter Moland | UK/NOR/CAN/USA/FR 2019

Nels Coxman ist Schneepflugfahrer in einem Wintersportgebiet in den Rocky Mountains. Weil er seinen Job seit Jahren so gewissenhaft erledigt, wurde er just zum „Bürger des Jahres“ ernannt. Nur widerwillig und auf Drängen seiner Frau nimmt der einfache, bescheidene Mann die Ehrung überhaupt entgegen. Kaum wieder daheim, erhält er die Nachricht, sein einziger Sohn sei an einer Überdosis gestorben. Nels kann nicht glauben, dass Kyle überhaupt Drogen konsumiert haben könnte. Da der Fall für die Polizei aber abgeschlossen ist, macht er sich im Alleingang daran herauszufinden, was wirklich passierte. Schon bald wird klar, dass der skrupellose Drogenboss Viking und seine Handlanger hinter allem stecken. Einem cleveren Plan folgend, schaltet Nels die Gangster-Hierarchie, von unten beginnend, einen nach dem anderen aus …

Das US-Remake ist einen Tick gradliniger und bösartiger geraten als das charmant verspieltere Original. Doch auch in dieser Konstellation stimmt die Balance zwischen deftigem Rache-Reißer und düsteren Humor. Liam-Neeson-Fans kommen dank seiner gewohnt stoischen Performance dabei mal wieder voll auf ihre Kosten.


OSTWIND – ARIS ANKUNFT | Regie: Theresa von Eltz | DE 2019

Durch einen Zwischenfall werden Mika (Hanna Binke) und ihr Ostwind auf eine harte Probe gestellt. Mikas Großmutter (Cornelia Froboess), Sam (Marvin Linke) und Herr Kaan (Tilo Prückner) versuchen unterdessen, Gut Kaltenbach am Laufen zu halten, wobei sie Unterstützung von der ehrgeizigen und scheinbar netten Isabell (Lili Epply) bekommen. Dann bringt Fanny (Amber Bongard) die impulsive und kratzbürstige Ari (Luna Paiano) nach Kaltenbach und sorgt damit für mächtigen Wirbel. Ari fühlt sich sofort von Ostwind angezogen und scheint eine besondere Wirkung auf den berühmten Hengst zu haben. Ist es möglich, dass Ostwind und Mika eine weitere Seelenverwandte auf Gut Kaltenbach finden? Und wird Ari es schaffen, Ostwind vor dem skrupellosen Pferdetrainer Thordur Thorvaldsen (Sabin Tambrea) zu schützen?

Der dritten, einmal mehr toll inszenierten Fortsetzung innerhalb der „Ostwind“-Saga wird die schwierige Aufgabe zuteil, die alte Heldin Mika langsam aus der Reihe zu entlassen und dafür die rebellische Ari zu etablieren. Das ist hier hervorragend gelungen, auch wenn der Subplot rund um den bösen Pferdetrainer überhaupt nicht überzeugt. Nicht jeder Film benötigt zwingend einen Antagonisten!


MANOU – FLIEG‘ FLINK! | Regie: Christian Haas, Andrea Block | DE 2019

Manou wächst als Mauersegler bei den stolzen Möwen in Nizza auf. Er lernt schwimmen, fischen und fliegen wie sie. Dabei eifert er seinem Vater nach um eine gute Möwe zu werden. Doch bei der Flugprüfung entdeckt er, dass er das nie erreichen kann. Denn er wurde adoptiert – als Mauersegler unter Möwen bleibt er ein verhasster Eindringling. Dennoch hält seine Familie zu ihm, besonders sein Bruder Luc, der ihn eifrig bewundert. Eines nachts stehlen Ratten ein Ei als Manou Wache hält. Die Möwen sind außer sich und er wird aus der Kolonie ausgeschlossen. Nun sucht er verzweifelt nach neuen Freunden bei den Mauerseglern. Dabei verliebt er sich in Kalifa, was alles noch komplizierter macht. Als Möwen und Mauersegler in großer Gefahr schweben, kämpft Manou für beide und beweist, dass er ein wahrer Kämpfer ist. 

Neben einer handelsüblichen „Glaub an dich, dann kannst du alles schaffen!“-Geschichte erzählt die deutsche Produktion „Manou – Flieg‘ flink!“ auch noch davon, wie Rassismus entsteht und wie er sich bekämpfen lässt. Das ist für einen Animationsfilm, der noch dazu traumhaft schön animiert ist, ein sehr nobler Ansatz.


EIN KÖNIGLICHER TAUSCH | Regie: Marc Dugain | FR/BEL 2017

Frankreich, 1721: Um den Frieden mit Spanien zu besiegeln, fädelt der Regent Herzog Philipp von Orléans einen Prinzessinnentausch ein. Er will den elfjährigen französischen König Ludwig XV. mit der erst vier Jahre alten Tochter des spanischen Königs, Infantin Maria Anna Victoria, verheiraten. Im Gegenzug soll die Tochter Philipps, die zwölfjährige Louise Elisabeth, die Gemahlin des jungen spanischen Thronfolgers Don Luis werden. Madrid willigt ein und schon bald findet der Austausch der beiden Prinzessinnen an der Grenze zwischen den Ländern statt. Doch die königlichen Strategen haben die Rechnung ohne die Vermählten gemacht – denn diese haben ihren eigenen Willen.

Nach einem Roman von Bestsellerautorin Chantal Thomas, basierend auf wahren Ereignissen, zeichnet der französische Regisseur Marc Dugain ein treffendes Sittenbild des Adels im 18. Jahrhundert


KOMMISSAR GORDON & BUFFY | Regie: Linda Hambäck | SWE 2017

Als der gutmütige, etwas arbeitsmüde Detektiv Gordon (deutscher Sprecher: Sven Brieger), ein Frosch, in seinen Nachmittagskeks beißt, träumt er schon von seiner nahenden Rente. Seit vielen Jahren hat er für Frieden in der Gemeinde des Waldes gesorgt, indem er seine Mitbewohner vor dem gefürchteten Fuchs beschützt hat, doch langsam merkt er, dass seine Zeit als Gesetzeshüter vorbei ist. Zum Glück ist er Buffy (deutsche Sprecherin: Lotta Doll) begegnet, denn die pfiffige und ehrgeizige Maus ist in seinen Augen eine exzellente Nachfolgerin für seine Position. Bevor er sie allerdings zur Hauptkommissarin  berufen kann, müssen sie noch Gordons letzten Fall lösen. Ein Nüssedieb treibt sein Unwesen und es kursiert das Gerücht im Wald, dass der Fuchs dahinter stecken könnte. Gordon und Buffy machen sich an die Arbeit und gemeinsam werden sie den Fall auch bald lösen können!


Heimkinotipp: HALLOWEEN | Regie: David Gordon Green | USA 2018

Seit er vor vierzig Jahren mit einer brutalen Mordserie die amerikanische Kleinstadt Haddonfield terrorisierte und fünf Menschen auf bestialische Weise mit seinem Messer tötete, sitzt der Gewalttäter Michael Myers (Nick Castle), abgeschottet von der Außenwelt, in einer psychiatrischen Anstalt in Haft. Als er zusammen mit anderen hochgefährlichen Insassen verlegt werden soll, passiert die Katastrophe: Der Gefangenentransport verunglückt nachts auf offener Straße und er kann fliehen. Angetrieben von seinem bestialischen Drang zu morden, macht sich Myers auf nach Haddonfield, und der entsetzliche Albtraum beginnt für die Bewohner aufs Neue. Nur Laurie (Jamie Lee Curtis), die dem maskierten Killer seinerzeit nur knapp entkommen konnte, ist vorbereitet, sich dem personifizierten Bösen entgegenzustellen…

Der neue „Halloween“ ist in erster Linie eine Hommage an den Originalfilm von John Carpenter, der vor allem die Liebhaber des Siebzigerjahre-Klassikers zufriedenstellen dürfte. Das ganz große Horrorfilm-Highlight ist er nicht, doch gerade als Genrebeitrag für’s Halloween-Wochenende ist er als  ruhiger Nostalgiehorror mit modernen Elementen einen Blick wert.

Escape Room

Der Siegeszug der sogenannten „Escape Rooms“ hat sich längst aus den USA nach Deutschland fortgesetzt. Nun erscheint passend dazu ein Actionhorrorfilm in den Kinos, der das simple Konzept der Rätselräume aufgreift und zu einem schönen Stilmix aus „Saw“, „Final Destination“ und klassischem Abenteuer verwebt. Unsere Kritik zu ESCAPE ROOM verrät mehr.

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Zehn Filme, die mich im 1. Quartal 2018 genervt haben

Zum Ende eines jeden Monats veröffentliche ich in den sozialen Netzwerken meine fünf ganz persönlichen Lieblingsfilme sowie meine Flops der vergangenen Wochen. Um diese Filme in Zukunft ein wenig mehr zu würdigen, oder zu erklären, weshalb mir Film XY eben so gar nicht gefallen hat, präsentiere ich in meiner ZEHN FILME-Rubrik nun nochmal meine zehn Lieblings- und Hassfilme des vergangenen Quartals inklusive Trailer, in der Hoffnung, Ahnungslosen einen kleine Orientierung zu geben, was man im Kino auf keinen Fall verpassen sollte und was man getrost links liegen lassen darf. Gern seid Ihr unterhalb des Postings dazu aufgefordert, Eure Lieblings- und Hassfilme der vergangenen drei Monate zu veröffentlichen. Viel Spaß!

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