Schlagwort-Archiv: Til Schweiger

Das startet am 23. Januar 2020

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 23. Januar, an dem – alle Jahre wieder – ein Til-Schweiger-Film in den Kinos startet, der der Presse natürlich NICHT vorab gezeigt wurde. Also gibt es hier vorerst auch keine Antwort auf die Frage, ob der Regisseur seinen Kurs nach „Klassentreffen 1.0“ radikal geändert hat oder nicht. Ins Kino sollte man trotzdem rennen. Und zwar unbedingt für „Jojo Rabbit“, einen der Oscar-Kandidaten 2020. Auch „Die Wütenden“ darf man gern eine Chance geben, der geht in diesem Jahr für Frankreich ins Award-Rennen. Und für die Kleinen ist „Die Wolf-Gäng“ ein hübscher Einstieg ins Fantasykino. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

JOJO RABBIT | Regie: Taika Waititi  | CZE/NZL/USA 2019

Der kleine Jojo (Roman Griffin Davis) ist zu klein für sein Alter, ein Außenseiter und Hasenfuß, weshalb ihm die anderen Kids im Nazi-Ferienlager den Spitznamen „Jojo Rabbit“ verpasst haben. Doch der Junge ist treuer Hitler-Anhänger und bereit, ein Vorzeige-Arier zu sein, was immer wieder zu Konfrontationen mit seiner ihn liebenden Mutter Rosie (Scarlett Johansson) führt. Doch Jojos Leben wird auf den Kopf gestellt, als er herausfindet, dass sich in der Dachkammer ihres Hauses ein jüdisches Mädchen namens Elsa (Thomasin McKenzie) versteckt. Jojos Mutter gewährte ihr einst Unterschlupf und riskiert so tagtäglich ihr Leben. Jojo findet das Mädchen faszinierend und sieht sich gezwungen, seine radikalen Ansichten zu überdenken. Der Einzige, den er um Rat fragen kann, ist sein idiotischer imaginärer Freund Adolf Hitler (Taika Waititi).

Erst lachst du, dann weinst du und schließlich willst du dich vor Taika Waititi verneigen: „Jojo Rabbit“ tarnt ein herbes Drama über den Schrecken des Krieges und dessen Auswirkungen als satirische Comedy. Dieser Tanz auf der inszenatorischen Rasierklinge ist gewagt. Aber er zahlt sich aus. Könnte er doch weitaus mehr Leute ins Kino führen als ein konventionelles Drama.


DIE WÜTENDEN | Regie: Ladj Ly | FR 2019

Schon bei seinem ersten Einsatz spürt der Polizist Stéphane, der Neuling in der Einheit für Verbrechensbekämpfung in Montfermeil, die Spannungen im Viertel, in dem es immer wieder zu hitzigen Auseinandersetzungen zwischen Gangs und Polizei kommt. Seine erfahrenen Kollegen Chris und Gwada, mit denen er Streife fährt, haben ihre Methoden den Gesetzen der Straße angepasst. Hier herrschen eigene Regeln, die Kollegen überschreiten selbst die Grenzen des Legalen, sehen sich dabei aber stets im Recht. Als im Viertel ein Löwenbaby, lebendes Maskottchen eines Clan-Chefs, gestohlen wird, droht die Situation zu eskalieren. Bei der versuchten Verhaftung eines jugendlichen Verdächtigen werden die Polizisten mit Hilfe einer Drohne gefilmt. Ihr fragwürdiges Vorgehen droht öffentlich zu werden, und aus den Gesetzeshütern werden plötzlich Gejagte…

Wut in Reinform – Ladj Lys „Die Wütenden“ ist die Zustandsbeschreibung eines Hexenkessels. Nah dran, brutal, ungeschönt und gerade deshalb so frustrierend, weil im Laufe der 102 intensiven Minuten sämtliche Hoffnungen auf ein gutes Ende im Keim erstickt werden.


DAS VORSPIEL | Regie: Ina Weisse  | DE 2019

Anna Bronsky (Nina Hoss) ist eine engagierte Geigenlehrerin an einem Musikgymnasium. Sie setzt gegen den Willen ihrer Kollegen die Aufnahme eines Schülers durch, den sie für sehr talentiert hält. Voller Elan und Überzeugung, in ihm ein neues Wunderkind entdeckt zu haben, bereitet sie Alexander (Ilja Monti) auf die Zwischenprüfung vor und vernachlässigt dabei ihre Familie. Ihren Sohn Jonas (Serafin Mishiev), den sie in Konkurrenz zu ihrem neuen Schüler bringt und ihren Mann Philippe (Simon Abkarian). Ihr Kollege , mit dem sie eine Affäre hat, überredet sie in einem Quintett mitzuspielen. Als Anna in einem Konzert als Geigerin versagt, treibt sie ihren Schüler zu Höchstleistungen an. Am Tag der entscheidenden Zwischenprüfung kommt es zu einem Unglück.

Ina Weisse gelingt mit ihrem Charakterdrama „Das Vorspiel“ ein intensives Porträt einer ehrgeizigen Frau, das sich mit sämtlichen Schattierungen der Leidenschaft auseinandersetzt und dabei vor allem Hauptdarstellerin Nina Hoss brillieren lässt.


DIE WOLF-GÄNG | Regie: Tim Trageser | DE 2020

Vlad und sein Vater Barnabas ziehen in das geheimnisumwitterte Crailsfelden, dessen ortsansässiges Zauberinternat – die Penner-Akademie – der junge Vampir besuchen soll. Dort angekommen, schließt er schnell mit dem jungen Werwolf Wolf und der schüchternen Elfe Faye Freundschaft, denn die drei fühlen sich aufgrund gewisser Einschränkungen wie Außenseiter. Vlad kann als Vampir kein Blut sehen, Wolf hat eine Tierhaarallergie und Faye traut sich trotz Feenflügel nicht, zu fliegen, da sie unter Höhenangst leidet. Doch damit nicht genug: In Crailsfelden geht Unheimliches vor sich, als Zaubersprüche plötzlich aus dem Ruder laufen und Barnabas von der pfiffigen Hexe Frau Circemeier dazu genötigt wird, einen im Familienbesitz befindlichen Diamanten an sie zu übergeben, um seine Schulden zu begleichen… 

„Die Wolf-Gäng“ ist ein aufwendig produzierter Jugend-Fantasy-Film mit überzeugenden Jung- und altbewährten Altschauspielern, die in dieser komplex gedachten Märchenwelt überzeugen. Aufgrund des Cliffhangers zum Schluss ist das Finale leider weniger befriedigend als es sein könnte.


DIE HOCHZEIT | Regie: Til Schweiger | DE 2020

Für Star-DJ Thomas und Linda sollen nun endlich die Hochzeitsglocken läuten! Und obwohl der Flop von seinem neuen Album ihm ganz schön zu schaffen macht, sind Thomas und seine Linda wild entschlossen, an ihren Hochzeitsplänen festzuhalten! Zeitgleich gerät die Ehe ihres besten Freundes Nils bedrohlich ins Wanken, als er herausfindet, dass seine Frau Jette nach 25 Jahren Ehe einen One-Night-Stand hatte. Derweil stürzt sich Andreas nach der endgültigen Trennung von seiner Tanja ins Single-Leben und versucht sein Glück bei Dating-Spielchen, bis er plötzlich eine unerwartete Bekanntschaft macht. Als dann auch noch bei Thomas Junggesellenabschied ein alter Freund – der obendrein Jettes Affäre war- überraschend stirbt, müssen die drei Freunde zusammen mit Lindas Tochter Lili auf eine Beerdigung, die alles auf den Kopf stellt! Die Hochzeit rückt näher und näher…

„Die Hochzeit“ zeigt nach Jahren der Fehlgriffe, dass irgendwo im modernen Til Schweiger noch immer der Til Schweiger schlummert, der sich einen Namen als gefälliger Mainstream-Regisseur gemacht hat. Mit einem Durcheinander aus altem Können und aktuellen Macken wird sich „Die Hochzeit“ zwar noch immer viel Schelte gefallen lassen müssen, doch wer Schweigers frühes Schaffen unterhaltsam fand, zuletzt aber genervt war, wird hier wieder schmunzeln und auch ab und zu lachen können.


DAS GEHEIME LEBEN DER BÄUME | Regie: Jörg Adolph | DE 2020

Als Peter Wohlleben 2015 sein Buch Das geheime Leben der Bäume veröffentlicht, stürmt er damit über Nacht alle Bestsellerlisten: Wie der Förster aus der Gemeinde Wershofen hat noch niemand über den deutschen Wald geschrieben. Auf unterhaltsame und erhellende Weise erzählt Wohlleben von der Solidarität und dem Zusammenhalt der Bäume und trifft damit bei seiner stetig wachsenden Lesergemeinde einen Nerv: In Waldführungen und Lesungen bringt er den Menschen diese außergewöhnlichen Lebewesen näher. Wohlleben reist nach Schweden zum ältesten Baum der Erde, er besucht Betriebe in Vancouver, die einen neuen Ansatz im Umgang mit dem Wald suchen, er schlägt sich auf die Seite der Demonstranten im Hambacher Forst. Weil er weiß, dass wir Menschen nur dann überleben werden, wenn es auch dem Wald gut geht – und es bereits Fünf vor Zwölf ist…


Heimkinotipp: KURSK | Regie: Thomas Vinterberg | BEL/LUX 2018

Am 10. August 2000 läuft das russische U-Boot K-141 Kursk zu einem Manöver der russischen Nordflotte in der Barentssee aus. An Bord befinden sich 118 Mann Besatzung. Am zweiten Tag der Übung kommt es durch die Explosion eines Torpedos an Bord zur Katastrophe. Die Kursk erleidet schwere Schäden und sinkt auf den Meeresboden. Lediglich 23 Männer überleben und können sich in einen sicheren Abschnitt des U- Bootes retten, darunter Kapitänleutnant Mikhail Kalekov . Aus Prestigegründen und Angst vor Spionage verweigert die russische Regierung zunächst jede internationale Hilfe. Auch die Angehörigen werden lange im Unklaren über die Ausmaße der Katastrophe gelassen. Die Frauen, allen voran Tanya, die Ehefrau von Offizier Kalekov, fordern verzweifelt Aufklärung, doch vergeblich…

Thomas Vinterberg erzählt das sich im Jahr 2000 tatsächlich ereignete Unglück des Atom-U-Boots „Kursk“ aus gleich drei Perspektiven. Jede einzelne von ihnen rührt an, schockiert und reißt mit. Die dokumentarische Inszenierung verleiht dem Ganzen zusätzlich etwas beklemmend Nahbares. Doch das Gefühl eines stimmigen Ganzen bleibt leider aus.

Meine Filmflops 2019 – Die Plätze 10 bis 1

Nachdem ich vor Kurzem die Flop 20 meiner in diesem Jahr gesichteten Filme veröffentlichte, folgen nun die Plätze 10 bis 1 der von mir am meisten verabscheuten Filme 2019. Noch einmal möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die objektive Qualität des Films nicht zwingend etwas mit der Platzierung in dieser Liste zu tun haben muss. Es geht hier einzig und allein darum, wie sich mein Empfinden bein Anschauen dieser Filme veränderte. Es kann also sein, dass ich hier ein wenig schärfer in meiner Wortwahl vorgehe, als ich es in meinen Kritiken handhabe. Für eine möglichst objektive Sicht der Dinge verweise ich gern auf die Filmkritiken, die ich in den jeweiligen Platzierungen verlinkt habe. 

An dieser Stelle ist auch noch kurz einmal Platz für einige wenig ehrenwerte Nennungen von Filmen, die es nur ganz knapp nicht in meine Flop 20 des Jahres geschafft haben. Die Faszination für THE IRISHMAN hat sich mir trotz namhafter Beteiligung vor sowie hinter der Kamera partout nicht erschlossen, genauso wie das bedeutungsschwangere, wenngleich hochansehnlich gefilmte Weltraumdrama AD ASTRA. Auch das leidenschaftslose Biopic JUDY über Judy Garland hätte es nicht gebraucht und lässt seine Titelheldin wenig rühmlich von der Bühne abtreten. Respekt aber keine Liebe gab es von mir außerdem für den Fantasy-Filmfest-Beitrag DRAGGED ACROSS CONCRETE. Während die Neuverfilmung von ROBIN HOOD und das zweite „Has Fallen“-Sequel ANGEL HAS FALLEN den Bodensatz unnötiger Blockbusterunterhaltung bildeten.

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Das startet am 8. August 2019

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 8. August, der gefühlt ein wenig in der Luft hängt. Während in der vergangenen Woche der Über-Blockbuster „Hobbs & Shaw“ gestartet ist und in der kommenden die heißt ersehnten Filme „Once Upon a Time in Hollywood“ und „Toy Story 4“ ins Rennen gehen, verzichteten sämtliche Verleiher darauf, auch dieser Tage einen Großkaliber ins Kino zu bringen. Man hat daher ein wenig der Eindruck, sich an der Resterampe bedienen zu müssen, auch wenn „Und wer nimmt den den Hund?“ dieses Urteil nicht verdient hat. Beim Rest passt’s allerdings sehr gut. Aber seht selbst… 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

UND WER NIMMT DEN HUND? | Regie: Rainer Kaufmann | DE 2019

Mitten in seiner Midlife-Crisis hat sich Georg in seine wesentlich jüngere Arbeitskollegin Laura verliebt. Für Georgs Frau Doris bricht erst eine Welt zusammen, bevor sie ihren Noch-Ehemann zur Paartherapeutin schleppt. Bei der geduldigen Frau Dr. Bruhns kommen all die unausgesprochenen Ängste und Sehnsüchte der letzten Jahre auf den Tisch. Vor allem aber jede Menge Aggression. Während sich die zukünftig geschiedenen Eheleute krampfhaft um Konversation bemühen und ihre Auffassung der gemeinsamen Vergangenheit unterschiedlicher kaum sein könnte, gehen ihre Leben getrennt voneinander weiter. Dabei merkt Georg langsam, dass so eine dreißig Jahre jüngere Freundin ganz andere Ansprüche hat als seine gleichaltrige Ehefrau und Doris beginnt den Neuanfang kreativ zu nutzen und sich selbstständig zu machen…

Ulrich Tukur und Martina Gedeck geben Vollgas als kurz vor der Scheidung stehendes Langzeit-Ehepaar, das miteinander genauso wenig kann wie ohneeinander. Und Regisseur Rainer Kaufmann bereitet diese unkonventionelle Therapiesitzung mit ebenso viel Feingefühl wie Sinn für Humor auf, sodass am Ende kein Auge trocken bleibt – wahlweise vor Lachen oder vor Rührung.


KILLERMAN | Regie: Malik Bader  | USA 2019

Moe Diamond arbeitet für den Drogen-Boss Perico als Geldwäscher. Er tauscht zusammen mit Pericos Neffen Skunk Dollars gegen Goldbarren und Goldbarren gegen Diamanten ein. Als ein Deal nach der Warnung eines FBI-Maulwurfs kurzfristig verschoben wird, planen Moe und Skunk einen kühnen Coup auf eigene Rechnung – mit dem Geld des Paten! Doch bei der spektakulären Verfolgungsjagd passiert ein verhängnisvoller Crash. Moe kann sich zwar mühsam aus dem Wrack befreien, doch er hat sein Gedächtnis verloren. Selbst seine schwangere Freundin Lola wirkt wie eine Fremde. Moe und Skunk sitzt jetzt nicht nur der korrupte FBI-Agent Bill O’Donnell im Nacken, auch der Mafiosi Perico ist höchst verärgert über den Alleingang seines Neffen. Bald überschlagen sich die Ereignisse und Moe sieht rot. Ein Rachefeldzug der überaus raffinierten Art beginnt…

Ohne jedwedes Gespür für Ästhetik kocht Regisseur Malik Bader in seinem Thriller „Killerman“ lediglich Genreklischees wieder. Das ist am Ende wohl höchstens was für Hardore-Liam-Hemsworth-Fans, denn der ist hier immerhin in so gut wie jeder Szene zu sehen.


BERLIN, I LOVE YOU | Regie: Peter Chelsom, Til Schweiger, Dennis Gansel u.v.a. | DE 2019

In neun mal poetischen, mal melancholischen und mal fantastischen Liebesgeschichten zeichnet der Episodenfilm „Berlin, I Love You“ ein Porträt dieser einzigartigen, pulsierenden Stadt. Wie es sich für Berlin gehört, ist auch das Ensemble international. Als Regisseure der einzelnen Episoden erklären Peter Chelsom, Claus Clausen, Dennis Gansel, Massy Tadjedin, Dani Levy, Fernando Eimbcke, Til Schweiger, Justin Franklin, Dianna Agron, Stephanie Martin und Daniel Lwowski der ehemals geteilten Stadt ihre Liebe. An ihrer Seite standen nationale und internationale Schauspielstars. So ist ihnen ein facettenreicher Blick in die Seele der Spree-Metropole und ihrer internationalen Bewohner gelungen. Sämtliche Episoden wurden in einer Rahmenhandlung verknüpft, die von Regisseur Josef Rusnak in Szene gesetzt wurde.

Außer die ledlich weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibende Kurzgeschichte von Dennis Gansel ist fast alles von der Inszenierung bis hin zu den Geschichten selbst an „Berlin, I Love You“ scheußlich – und die einst so vielversprechende Episodenfilmreihe damit wohl endgültig tot.


SO WIE DU MICH WILLST | Regie: Safy Nebbou | FR/BEL 2019

Literaturdozentin Claire ist 50, alleinerziehende Mutter und steckt in einer schwierigen Beziehung mit ihrem jüngeren Liebhaber Ludo. Um ihn auszuspionieren, legt sich Claire ein falsches Facebook-Profil an und wird zu Clara, einer hübschen 24-Jährigen. Alex, Ludos bester Freund, findet Clara online und verliebt sich in sie. Auch Claire findet Interesse an dem jungen Fotografen und es entwickelt sich ein intensiver Chat-Flirt. Obwohl sich alles in der virtuellen Welt abspielt, sind die Gefühle real. Während Claire zusehends dem Sog der Parallelwelt erliegt, möchte Alex sie endlich treffen. Claire gerät immer weiter in Bedrängnis und verliert die Kontrolle über das virtuelle Spiel – bis alle gefährlich nah am Abgrund stehen.

Basierend auf einem Roman von Camille Laurens, erzählt Regisseur Safy Nebbou in „So wie du mich willst“ vom Abdriften in eine unzuverlässige Zwischenwelt, in der Realität und Lüge verschwimmen.


FISHERMAN’S FRIENDS | Regie: Chris Foggin | UK 2019

Der schnelllebige, zynische Londoner Musikmanager Danny reist an einem Junggesellenwochenende in das idyllische Dorf Port Isaac, wo er von seinem Chef – nicht ganz ernsthaft – aufgestachelt wird, den heimischen Fischer-Chor für einen Plattenvertrag zu gewinnen. Das Werben um die „Fisherman’s Friends“, wie sich die 10 kornischen Fischer nennen, wird zu einem Kampf um den Respekt der Männer, die Familie, Freundschaft und die Gemeinschaft über Ruhm und Reichtum stellen. Während Danny immer tiefer in die traditionelle Lebensweise der Fischerfreunde gezogen wird, stellt sich ihm die Frage, was Erfolg im Leben wirklich bedeutet.

Von den Produzenten von „Tanz ins Leben“ kommt eine neue herzerwärmende Feel-Good-Comedy über die wahre Geschichte der „Fisherman’s Friends“, die durch eine zufällige Begegnung in den Pop-Olymp aufstiegen, während sie weiter traditionelle Fischer geblieben sind.


Heimkinotipp: DIE WINZLINGE 2 | Regie: Hélène Giraud, Thomas Szabo | FR/CHN 2018

Bei einem heimlichen Ausflug in die Kastanienfabrik seines Dorfes landet ein unerschrockener junger Marienkäfer versehentlich in einer Pappschachtel und wird in die weit entfernte Karibik verschifft. Ohne zu zögern, begibt sich sein furchtloser Papa auf eine abenteuerliche Reise, um den geliebten Nachwuchs zu finden. Endlich wieder vereint, stehen die beiden vor einer weiteren Herausforderung: Die Heimat ihrer neuen karibischen Marienkäferfreunde ist in Gefahr, von einer großen Baufirma zerstört zu werden. Denn wird dort erst einmal eine große Ferienanlage errichtet, ist es aus mit der Harmonie. Zum Glück kann unser Held auf seine tierischen Freunde zählen, allen voran die schwarze Ameise und die clevere Spinne, die aus der Heimat zu Hilfe eilen! Gemeinsam entwickeln sie einen ausgeklügelten Plan, um das idyllische Paradies zu retten.

Da hüpft das Herz: Die Kulleraugen-Tierchen sind zurück. „Die Winzlinge“ sind so niedlich wie eh und je und so überzeugt auch der zweite Kinofilm „Abenteuer in der Karibik“ mit vielen kreativen Ideen.

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