Zehn Filme, die ich mir zu Weihnachten anschaue

Bald ist Weihnachten! Keine Jahreszeit bietet sich besser an, um unter einer warmen Kuscheldecke (mehr oder weniger festliche) Filme anzuschauen. Wer es brandaktuell mag, für den haben die Kinos in diesem Jahr OFFICE CHRISTMAS PARTY, PETTERSSON UND FINDUS – DAS SCHÖNSTE WEIHNACHTEN ÜBERHAUPT, BAD SANTA 2 und SCHÖNE BESCHERUNG parat. Wer lieber zuhause in vorweihnachtlicher Stimmung schwelgt, für den gibt es hier meine liebsten Weihnachtsfilme zu bestaunen.
PASTEWKAS WEIHNACHTSGESCHICHTE
Bei „Pastewkas Weihnachtsgeschichte“ handelt es sich um eine 45 Minuten lange Sonderfolge, die 2014 innerhalb der Comedy-Serie „Pastewka“ entstanden ist. In diesem, nur auf DVD erhältlichen Film werden wir Zeuge, wie Bastian Pastewka auf Biegen und Brechen versucht, seiner Familie ein stressfreies Weihnachtsfest zu bescheren – und dabei kläglich scheitert. Anke Engelke verschenkt seinen Weihnachtsbaum, die Weihnachtsgans wird Opfer von Blitzeis und am Ende liegt es ausgerechnet an einem ganz besonderen Stargast, die Stimmung irgendwie noch zu kitten. Mehr sei zu dieser sehr kurzweiligen, amüsanten Weihnachtsodyssee dann aber auch nicht verraten. Gerade Fans der Serie werden sie lieben.
STIRB LANGSAM by John McTiernan
Was wäre Weihnachten ohne Bruce Willis alias John McClane? Zugegeben: Besinnlichkeit sieht anders aus. Aber durch das weihnachtliche Setting innerhalb des kultigen Actionreißers „Stirb langsam“ hat sich der Film in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Muss an Heiligabend etabliert. Das wissen auch die Fernsehsender und zeigen den Actioner nach den besinnlichen Familienfilmen ab 22 Uhr im Spätprogramm. Auch ich habe mich dieser Tradition irgendwann angeschlossen: Ohne genau zu wissen, warum, gehört „Stirb langsam“ für mich einfach zu den Must-See-Filmen an Weihnachten. Darüber hinaus bildet er ein hervorragendes Ventil, wenn man sich nach der vielen Besinnlichkeit endlich wieder ein wenig Anarchie im eigenen Zuhause wünscht. Einfach mal ausprobieren!
TATSÄCHLICH… LIEBE by Richard Curtis
Ein ähnlich moderner Klassiker tummelt sich auf Platz 8: „Tatsächlich… Liebe“ ist das moderne Weihnachtsmärchen, das Richard Curtis 2003 als Episodenfilm inszenierte. Ähnlich wie in „Happy New Year“ erzählt auch Curtis‘ Film die Schicksale mehrerer Personen, die alles versuchen, um bis Heiligabend all ihre Probleme los zu sein. Dabei drückt der Regisseur nicht auf die Tränendrüse, verzichtet obendrein auf allzu viel Kitsch und gesteht wahrlich nicht allen Protagonisten ihr verdientes Happy End zu. Genau deshalb fühlt sich „Tatsächlich… Liebe“ aber auch so echt an. Er versprüht die notwendige Romantik, die ein Weihnachtsfilm haben muss, um Festtagsstimmung zu verbreiten und hat sich in den vergangenen Jahren als zeitlos schön erwiesen.
DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG UNVERFROREN by Chris Buck & Jennifer Lee
Thematisch gehört Disneys Wintermärchen „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ natürlich nur bedingt in diese Liste. Doch wer verbindet Schnee nicht automatisch auch immer ein wenig mit Weihnachten? Und weil es im englisch betitelten „Frozen“ ja vor allem davon genug gibt, hat sich dieser Film seit seiner Veröffentlichung vor zwei Jahren als sehr gern gesehener Gast an den Weihnachtsfeiertagen erwiesen. Worum es geht, das wissen angesichts des riesigen Erfolgs ja wohl ohnehin die Meisten. Die atemberaubenden Schneelandschaften stecken voller Details, die Optik dieses Films ist so bildschön, dass man sich an „Die Eiskönigin“ einfach nicht satt sehen kann. Auch die Musik hat (mit kleinen Ausrutschern) wundervoller Songs zu bieten und mit Olaf liefert Disney einen der sympathischsten Sidekicks aller Zeiten ab.
DIE COMMUNITY-WEIHNACHTSFOLGEN
„Community“ ist die einzige Sitcom, die ich mag. Dafür umso mehr! Die Serie ist nicht nur ein Sammelsurium von Meta-Gags, Popkulturanspielungen und ein Paradebeispiel dafür, was man mit einem Format alles anfangen kann, wen man die logischen Grundsätze auf größtmögliche Weise ausdehnt, sie hat obendrein auch pfiffige, kurzweilig vorgetragene Botschaften zu bieten. Zu den Highlights in insgesamt sechs Staffeln „Community“ gehören zweifelsohne die Weihnachtsfolgen. Stellvertretend für diese gehe ich an dieser Stelle an jener aus Staffel zwei (siehe Foto) ein, in welcher der popkultursüchtige Abed im Rahmen eines Traumas glaubt, er und seine Freunde bestünden aus Knet-Figuren (natürlich nicht, ohne vorher zu erklären, wie Stop-Motion-Technik funktioniert). Dieser Zustand vergeht nur, wenn er sich auf die Suche nach der wahren Bedeutung von Weihnachten begibt. Und was diese ist, könnte man innerhalb von 20 Minuten nicht treffender zusammenfassen. Ein kurzweiliger Spaß!
OBENDRÜBER DA SCHNEIT ES by Vivian Naefe
Vor drei Jahren veröffentlichte das ZDF diesen wunderschönen Weihnachtsfilm, der von einem ganz besonderen Heiligabend handelt. Auch hier kommen Menschen aus vollkommen unterschiedlichen Lebensumständen zusammen um, wie es der Zufall so will, das Fest gemeinsam zu feiern. Dabei ist „Obendrüber da schneit es“ lange Zeit eine zutiefst melancholische Studie über die modernen Sitten und Gebräuche unserer Generation, in der sich die Menschen immer fremder werden. Doch auf der Zielgeraden finden die Macher einen Weg, wie sie die Geschichte hoffnungsvoll zu Ende bringen, ohne in Rührseligkeit zu verfallen. Der unkitschigste, ehrlichste Weihnachtsfilm, der sich vermutlich innerhalb dieser Liste findet.
DIE HÜTER DES LICHTS by Peter Ramsey
Auch der 2012 erschienene Animationsfilm „Die Hüter des Lichts“ ist thematisch eigentlich gar kein Weihnachtsfilm. In ihm versammeln sich neben dem Weihnachtsmann nämlich auch Jack Frost, der Sandmann, die Zahnfee und der Osterhase, um zu verhindern, dass die Kinder aufhören, an sie zu glauben. Trotzdem trifft der Film nicht bloß eine gewisse weihnachtliche Melancholie, sie appelliert auch an unsere eigene Fantasie und daran, an seine Träume zu glauben. Dabei kommt der Animationsstil ziemlich erwachsen daher; überhaupt ist „Die Hüter des Lichts“ ein sehr reifer Animationsfilm, an dem vorwiegend die Älteren ihren Spaß haben werden.
A VERY SUPERNATURAL CHRISTMAS
Auch so eine Tradition von mir, die irgendwann aus heiterem Himmel entstand und die ich bis heute nicht losgeworden bin: Die Weihnachtsfolge der Mystery-Serie „Supernatural“ hört auf den Namen „A Very Supernatural Christmas“ und stammt aus der dritten Staffel. In dieser Episode nehmen es die beiden Dämonen- und Geisterjäger mit einem bösen Weihnachtsmann auf. Das denken sie zumindest. Auf wen die Brüder dann tatsächlich treffen und was sich Sam und Dean Winchester zu Weihnachten schenken, das will ich an dieser Stelle nicht verraten. Wer es allerdings auch zu Weihnachten ein wenig derber mag, auf den Spaß allerdings nicht verzichten möchte, dem sei diese Folge auch dann empfohlen, wenn er mit „Supernatural“ bislang nichts anfangen konnte – diese Folge funktioniert auch ohne jedwede Serienkenntnisse.
PADDINGTON by Paul King
Vor zwei Jahren kam kurz vor Weihnachten der wundervolle Familienfilm „Paddington“ in die Kinos und hat sich kurz darauf als unabdingbarer Wiederholungstäter in meinem Heimkino erwiesen. Die Geschichte um eine Londoner Familie, die kurz vor den Festtagen einen heimatlosen Bären bei sich zu Hause aufnimmt, ist eine Ode an die Menschlichkeit, an Nächstenliebe und ein liebevolles Miteinander. Dabei ist nicht nur die Animaton des Bären Paddington vortrefflich gelungen, auch der Cast mit einer sich selbst genießenden Nicole Kidman und diversen anderen Darstellern ist vortrefflich gewählt. Hier ist etwas zeitlos Schönes entstanden – ein Fest für die ganze Familie!
ZWEI WEIHNACHTSMÄNNER by Tobi Baumann
Diese Sat1-Interpretation des Klassikers „Ein Ticket für zwei“ ist für mich das Non Plus Ultra des Weihnachtsfilms. Seit ich ihn 2008 das erste Mal im Fernsehen gesehen habe, muss ich mir die Eskapaden von Bastian Pastewka und Christoph Maria Herbst einfach Jahr für Jahr geben. Die Geschichte eines Duos wider Willen, das eigentlich nur von Österreich nach Deutschland fliegen will und durch widrige Umstände schließlich einmal quer durch Halb-Europa reisen muss, ist so lustig, herzlich und kreativ, dass ich mich 365 Tage im Jahr darauf freue, mir den dreistündigen Film kurz vor Weihnachten anzuschauen. Vielleicht nicht die nächst liegende Wahl, aber in meinem Fall die, mit der ich den meisten Spaß habe! Frohe Weihnachten!