Monatsarchive: September 2016

Verlosung: A Bigger Splash

Der auf visueller Ebene bestechende Erotikthriller A BIGGER SPLASH ging trotz Startbesetzung an den deutschen Kinokassen unter. Zum DVD- und Blu-ray-Start am 15. September verlose ich in Kooperation mit STUDIOCANAL Home Entertainment einmal die DVD und einmal die Blu-ray zum Film. Was Ihr tun müsst, um einen der Preise abzustauben, erfahrt Ihr weiter unten in diesem Posting.

Das berühmte Künstlerpaar Paul (Matthias Schoenaerts) und Marianne (Tilda Swinton) reist auf die idyllische Insel Pantelleria, um in der malerischen Abgeschiedenheit Süditaliens einen romantischen Urlaub zu verbringen. Es scheint der perfekte Ort. Doch die Harmonie der beiden gerät abrupt ins Wanken, als sie unerwartet Besuch von ihrem alten Freund Harry (Ralph Fiennes) und dessen äußerst attraktiven Tochter Penelope (Dakota Johnson) bekommen. Während Paul bald der lasziven Ausstrahlung der jungen Frau verfällt, erwacht zwischen Marianne und Harry eine „alte“ Leidenschaft. Ein gefährlicher Sog zieht die vier immer tiefer in einen Abgrund aus Eifersucht, Leidenschaft und sexueller Obsession…

Irgendwo im Kern mag in dem wirklich schön gefilmten „A Bigger Splash“ ja eine sozialkritische Charakterstudie stecken, doch Regisseur Luca Guadagnino ist viel lieber daran gelegen, dass sich seine durch und durch ätzenden Figuren durch ein bedeutungsschwangeres Skript overacten, dass am Ende nicht viel bleibt, außer der Wunsch nach dem baldigen Sommerurlaub!

A Bigger Splash

Euch hat „A Bigger Splash“ dennoch gefallen und ihr wollt ihn euch auf keinen Fall entgehen lassen? Dann müsst Ihr nichts weiter tun, als den zu dieser Verlosung gehörenden Facebook-Beitrag zu kommentieren, zu teilen oder zu liken. Da sich Wessels-Filmkritik.com immer über neue Follower freut, ist diese Verlosung ausschließlich für meine Facebook-Freunde und Twitter-Follower bestimmt. Einfach Fan werden – schon habt Ihr die Chance auf einen Gewinn!

Nach Teilnahmeschluss am 2. Oktober 2016 um 23:59 Uhr wähle ich via Zufallsverfahren den Gewinner oder die Gewinnerin aus und schreibe ihn oder sie über eine Privatnachricht an, damit Ihr den Preis so schnell wie möglich erhaltet. Nach Abschluss der Verlosung werden alle personenbezogenen Daten gelöscht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 

Videoabend: When Animals Dream

Kino ist teuer, mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden und wer generell nicht gern unter Leute geht, der muss die Stoßzeiten meiden, um einen Film in Ruhe und ohne Störungen genießen zu können. Wenngleich die Videotheken nach und nach vom Online-Streaming verdrängt werden, geht doch nichts über einen gemütlichen Filmeabend auf dem heimischen Sofa. Obwohl die Auswahl riesig ist und Kinofilme immer schneller nach ihrem Start auch auf DVD und Blu-ray Disc erhältlich sind, lohnt sich sich ab und zu, einen Blick auf den Direct-to-Video-Markt zu werfen. Manchmal finden sich hier nämlich echte Perlen, ebenso sehr wie solche, die sich erst im Nachhinein als Rohrkrepierer erweisen. In meiner Rubrik VIDEOABEND möchte ich Euch jede Woche einen Film vorstellen, der es hierzulande nicht oder nur sehr limitiert ins Kino geschafft hat.

Diese Woche widme ich mich dem dänisch-französischen Horrordrama „When Animals Dream“, das seit dem 8. Januar 2015 auf DVD und Blu-ray Disc im Handel erhältlich ist.

When Animals Dream

Wie in Wasserfarben gemalt bewegt sich die raue Kulisse der dänischen Küste über die Leinwand. Die Wellen peitschen gegen Felsen, bärtige, muskelbepackte Arbeiter zerlegen Unmengen an Fisch und zwischen alledem steht die 16-jährige Marie (in einer grandiosen Debütrolle: Sonja Suhl). Unter ihren grobmotorisch veranlagten Kollegen irgendwie fehl am Platz wirkend, versucht sie, nicht aufzufallen. Doch mit ihrem zarten Erscheinungsbild bettelt sie nahezu um Aufmerksamkeit. Zuhause erwartet sie ihre im Rollstuhl sitzende Mutter (Sonja Richter), die in der Lethargie ihres beschränkten Alltags jedwede Lebensfreude verloren hat, sowie ihr Vater („Sherlock“-Bösewicht Lars Mikkelsen) Thor. In dieser grauen Tristesse vernimmt Marie alsbald Veränderungen an ihrem Körper. Hautausschlag und verstärkter Haarwuchs kündigen ein Unheil an, auf das nicht nur ihre eigene Familie seit jeher zu warten scheint…

 Prokino bewirbt ihn wie folgt: 

Nordischer Horror ist skandinavische Melancholie, die Schönheit unserer Natur und die Leere unserer Seelen, die nach Antworten sucht.

Kritik

Wenn der dänische Regie-Neuling Jonas Alexander Arnby eines versteht, dann ist es das Ausnutzen einer bestimmten Atmosphäre, um anhand dieser eine elektrisierende Geschichte zu erzählen. „When Animals Dream“ ist visuell von einer solchen Durchschlagskraft, dass das Storytelling schnell zur Nebensache wird. Schlussendlich schlägt der Filmemacher Kritikern gerade dadurch ein Schnippchen: Die Story seines neuen Projekts ist für sich allein stehend betrachtet nicht allzu außergewöhnlich, übt aufgrund ihrer Bildästhetik dennoch durchgehend eine enorme Faszination aus, sodass es fast scheint, als würde das Leinwandgeschehen die Sinne benebeln. Sonja Suhl lässt in ihrer Verkörperung der Marie Faktoren einer Alltagsheldin mit der einer nicht einzuschätzenden Gefahr vermischen. Dabei entsteht eine Anziehungskraft, die Suhl sämtliche ihrer Schauspielkollegen an die Wand spielen lässt. Lars Mikkelsen, Sonja Richter („Erbarmen“) sowie  Jakob Oferbro („Kon-Tiki“), der als ihr potenzieller Love Interest die Faszination für Marie wiederspiegelt, wirken neben Suhl wie hypnotisiert.

Bedächtig, fast lethargisch und ohne viel Dialog wird das Publikum Zeuge, wie eine junge Frau nicht nur unheimliche Veränderungen an sich selbst, sondern auch ihr sexuelles Verlangen entdeckt. Die Symbiose beider Elemente versteht Arnby in mehreren Szenen perfekt und ohne aufdringlichen Symbolismus einzufangen und zieht durch die Unberechenbarkeit der Prämisse die Spannungsschraube weiter an. So folgt „When Animals Dream“ zwar bewährten Horrortrends, gibt ihnen aufgrund von philosophischen Beiklängen allerdings eine vollkommen andere Bedeutung als andere Genrevertreter. Allzu viel sei dazu an dieser Stelle allerdings nicht verraten. Der beim Filmfestival in München einst seine Deutschlandpremiere feiernde Mystery-Horrorthriller ist aufgrund seiner auf den ersten Blick behäbig wirkenden Inszenierungsweise und der unkonventionellen Story gewiss kein Film für die breite Masse. Dabei ist „When Animals Dream“ in seinem Auftreten so einzigartig, dass die Nische möglicherweise einen neuen Kultfilmanwärter für sich finden wird. Ähnlich des Edel-Thrillers „Only God Forgives“, der mit Nicolas Winding Refn ebenfalls von einem experimentierfreudigen Dänen stammt, ist der Schlüssel zum Erfolg, sich voll und ganz auf das Szenario einzulassen.

WHEN ANIMALS DREAM stammt von Jonas Alexander Arnby, das Skript zum Film schrieb Rasmus Birch. Der Cast besteht unter anderem aus Sonia Suhl, Lars Mikkelsen, Sonja Richter, Jakob Oftebro und Stig Hoffmeyer. Bei dem Film handelt es sich um ein Horrordrama, produziert in Dänemark und Frankreich aus dem Jahr 2014. Der Film ist hierzulande ungekürzt auf DVD erhältlich und ab 16 Jahren freigegeben. Die Länge beträgt 84 Minuten.

Fazit

„When Animals Dream“ ist vor allem eines: ein Erlebnis. Während sich der Kulisse schon ab der ersten Szene kaum jemand entziehen kann, kommt das Storytelling des 40-jährigen Dänen durchaus gewöhnungsbedürftig daher. Für ein Langfilmdebüt ist die inszenatorische Fokussierung beachtlich. Schnörkellos manövriert Arnby seinen grandiosen Cast durch eine einzigartige Geschichte, die in ein eindringliches und konsequentes Finale mündet.

Mein Tipp: kann man kaufen!