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Meine Filmflops 2020 – Die Plätze 10 bis 1

Das Jahr 2020 wird für die meisten von uns kaum als besonders tolles Jahr in die Wahrnehmung eingehen. Zu sehr haben uns die Corona-Pandemie, die Entwicklung gewisser politischer Tendenzen, die US-Wahl und andere unschöne Ereignisse geprägt. Aus diesem Grund möchte ich einen Blick auf meine ganz persönlichen Filmflops in diesem Jahr nicht etwa aussparen (denn nur, wenn man sich zwischenzeitig auch mit den Schattenseiten des Kinos befasst, kann man die guten Filme so richtig schätzen), aber ich möchte mich auf meine FLOP 10 – also die meinem Empfinden nach zehn schlechtesten Filme des Jahres – beschränken. Die Wahl ist dabei wie üblich rein subjektiv. Es geht hier nicht um die aus Kritikersicht miesesten Filme 2020, sondern um die, die ich ganz persönlich als ganz besonders ätzend, nervig und langweilig empfunden habe. Und es würde mich wahnsinnig interessieren, was ihr darüber denkt und was eure ganz persönlichen Flops sind – schreibt mir das gern in die Kommentare unterhalb dieses Beitrags. Und nun: Viel Spaß mit meinen Flop 10!

An dieser Stelle ist noch kurz einmal Platz für einige wenig ehrenwerte Nennungen von Filmen, die es nur ganz knapp nicht in meine Flop 10 des Jahres geschafft haben. Der Netflix-Film CUTIES war zwar seinen Aufschrei nicht wert, ätzend fand ich ihn dennoch. Die fragwürdige Schmonzette THE SECRET hat mir beim Schauen alles abverlangt, um nicht immer wieder fragend gen Himmel zu blicken, warum ich mir das eigentlich gerade antue. Der russische Horrorfilm BABA YAGA hatte mit Ausnahme eines chicen Posters absolut nichts Interessantes zu bieten. Der 3D-Animationsfilm SCOOBY! sollte eine Neuinterpretation der „Scooby-Doo“-Geschichte sein, ist stattdessen eine lieblose Aneinanderreihung von Slapstick und Popkulturanspielungen geworden, bei der man das Gefühl hatte, der Macher hätte eigentlich lieber einen Superheldenfilm inszeniert. Und zu guter Letzt sei noch darauf hingewiesen, wie absolut enttäuschend das „Train to Busan“-Sequel PENINSULA geworden ist. Schade, schade…

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Das startet am 11. Juni 2020

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 11. Juni. Und es ist die vermutlich kürzester Kinovorschau aller Zeiten, denn außer der tschechisch-deutschen Koproduktion „Nationalstraße“ startet dieser Tage nichts in den deutschen Lichtspielhäusern. Dafür gibt’s im Heimkino einige interessante Neuheiten. Unter anderem der Oscar-Kandidaten „Little Women“. Nächste Woche wird’s dann wieder spannender, versprochen!

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

NATIONALSTRASSE | Regie: Štěpán Altrichter  | CZE/DE 2019

Er ist ein Kind der Vorstadt und die Faust sitzt ihm locker. Seine Klappe ist gigantisch und sein Spitzname ist nicht ironisch gemeint: Vandam. Vandam hat seine Neubau-Siedlung nie verlassen und darauf ist er stolz. Sein Leben scheint ein bisschen aus der Zeit gefallen – doch globale Entwicklungen halten sich nicht an Stadtgrenzen. Immobilien-Haie haben es auf seine Lieblingskneipe abgesehen. Auf sein Revier, seine Heimat, sein Zuhause. Jetzt soll die Kneipe abgerissen und das Grundstück neu bebaut werden. Aber das ist noch nicht alles: Die Kneipe gehört der Frau, die er liebt. Irgendwie. Heimlich. Lucka heißt sie. Lucka und die Kneipe sind wie ein Licht im Dunkeln. Aber ein Krieger ist ein Krieger und kämpft für das, was ihm heilig ist. Also zieht Vandam breitbeinig in die Schlacht. Er bedroht den neuen Besitzer des Grundstücks, pöbelt in dessen Firmenzentrale herum und bittet am Ende sogar seinen neureichen Bruder um Hilfe…

Eine Milieustudie aus der tschechischen Arbeiterschicht – wirklich Neues hat Regisseur und Autor Štěpán Altrichter seiner Geschichte über einen innerlich zerrissenen Straßenrowdy nicht hinzuzufügen. Begeistern tut indes Hynek Cermák. Seine Performance ist preisverdächtig.


Heimkinotipp: LITTLE WOMEN | Regie: Greta Gerwig | USA 2019

Amerika, Mitte des 19. Jahrhunderts. Die hochtalentierte Nachwuchsschriftstellerin Jo March bietet ihr Skript zu einem Roman namens „Little Women“ einem Verlag an. Dort ist man skeptisch. Die Autorin verzichtet darauf, ihre Heldin am Ende der Geschichte zu verheiraten. Doch diese Entscheidung hat einen Grund. Die in dem Roman geschilderten Ereignisse entstammen Jos Erfahrungen in ihrer Familie. Aufgewachsen mit drei Schwestern, Meg, Amy und Beth, versucht March, der für sie vorgeschriebenen Rolle der Frau als Gattin und Mutter zu entfliehen. Auch ihre Geschwister versuchen, ihr Leben selbstbestimmt und nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, was bedeutet, das einige von ihnen große gesellschaftliche Hindernisse überwinden müssen. Doch das ist leichter, als gedacht. Erst recht, wenn Männer ins Spiel kommen…

Mit ihrer ganz eigenen Interpretation des Literaturklassikers „Little Women“ gelingt „Lady Bird“-Regisseurin Greta Gerwig eine von vier Hauptdarstellerinnen toll gespielte, smarte sowie gefühlvolle Dramaadaption, die ihre Vorlage voller Bedacht umarrangiert. Ein noch heut hochaktueller, sich nie angestaubt anfühlender und bravourös ausgestatteter Film.

Nationalstraße

Basierend auf dem gleichnamigen Roman folgt das raue Drama NATIONALSTRASSE einem vermeintlichen Nationalhelden immer tiefer hinein in den gesellschaftlichen Abgrund. Neue Akzente setzen die tschechischen Macher dabei jedoch nicht – ihre Milieustudie ist nur eine von vielen. Mehr dazu verraten wir in unserer Kritik.

OT: Národní trída (CZE/DE 2019)

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