Monatsarchive: Dezember 2019

Das startet am 12. Dezember 2019

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 12., dessen zwei größte Starts „Jumanji: The Next Level“ und „Black Christmas“ wir vorab leider nicht sehen konnten. Trotzdem gehen wir davon aus, dass es sich hierbei auch um die relevantesten Starts handeln wird. Inwiefern das gerechtfertigt, erfahrt ihr im Laufe der Woche an dieser Stelle. Die restlichen Kandidaten laufen dann vermutlich eher unter „ferner liefen“ in den Kinos. Auch wenn das gerade im Falle von „Motherless Brooklyn“ besonders schade ist. Trotz vieler Schwächen macht es Spaß, mal wieder einen klassischen Film Noir auf der großen Leinwand zu erleben.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!


jUMANJI: THE NEXT LEVEL | Regie: Jake Kasdan  | USA 2019

Nach den turbulenten Ereignissen aus „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ hat sich das Leben von Spencer, Bethany, Fridge und Martha enorm geändert – und der schüchterne Spencer kommt damit überhaupt nicht klar. Und so kommt es, dass er eines Nachts versucht, das verfluchte Jumanji-Spiel zu reaktivieren, das ihn und seine Freunde in Lebensgefahr, aber auch erst zusammengebracht hat. Es gelingt: Spencer wird vom Spiel wieder in seine Abenteuerwelt gesogen. Daraufhin machen sich Spencers Freunde auf, ihn aus dieser Lage zu befreien. Doch sie stellen fest, dass in Jumanji nichts mehr so ist wie erwartet. Die Spieler müssen in unbekannten und unerforschten Gegenden völlig neue Herausforderungen meistern. Um dem gefährlichsten Spiel der Welt wieder zu entkommen, müssen sie staubtrockene Wüsten und schneebedeckte Berge durchqueren…

Jake Kasdans Starauflauf ist flotter, verrückter und zudem eine mit Herz erzählte Geschichte über die Entwicklung einer innigen Freundschaft: „Jumanji: The Next Level“ ist wildes, packendes Abenteuerkino für die ganze Familie – und damit definitiv einen Kinobesuch wert.


DER KLEINE RABE SOCKE 3 | Regie: Verena Fels, Sandor Jesse  | DE 2019

Der kleine Rabe Socke und seine tierischen Freunde bekommen von Frau Dachs die Aufgabe, im Wald mal wieder so richtig aufzuräumen. Erst wenn alle mit anpacken, dürfen sie am Ende gemeinsam ein großes Fest feiern. Die Aufgaben verteilt der Fuchs, der Socke mit dem kleinen Dachs in ein Team zusammenpackt. Doch die beiden sind bei ihren Arbeiten noch nicht zur Genüge aufeinander abgestimmt. Es kommt was kommen muss und Socke stiftet mal wieder mächtig Chaos, woraufhin ihn Frau Dachs dazu verdonnert, den Dachboden ihres Hauses aufzuräumen. Dabei entdeckt Socke eine alte Schatzkarte, die vor vielen, vielen Jahren bereits Opa Dachs auf eine abenteuerliche Mission geschickt hat. Kurzerhand begeben sich Socke, kleiner Dachs und Eddi-Bär auf eine abenteuerliche Reise und versuchen, den geheimnisumwitterten Schatz zu finden.

„Der kleine Rabe Socke – Auf der Suche nach dem verlorenen Schatz“ ist ein bezauberndes Zeichentrickabenteuer für alle Altersklassen, in dem eine abenteuerliche, aber nie zu aufregende Geschichte und ein malerischer Animationsstil zueinander finden.


WILD ROSE | Regie: Tom Harper | UK 2018

Rose-Lynne Harlan ist soeben aus einer einjährigen Haftstrafe entlassen worden, als sie ihr erster Weg in eine verranzte Countrykneipe führt. Hier hat sie vor ihrem Gefängnisaufenthalt gemeinsam mit ihrer Band gesungen. Mittlerweile will man sie hier allerdings nicht mehr sehen. So besucht sie ihre Mutter Marion, die während dieser Zeit auf Rose-Lynnes Kinder aufgepasst hat. Zu diesen pflegt die junge Mutter ein gespaltenes Verhältnis, da diese sie nie im Knast besucht haben. Die unkonventionelle Familie – Mutter, Mutter und die beiden Kinder – müssen sich erst vorsichtig wieder annähern, was die begnadete Sängerin allerdings nicht davon abhält, es ihnen so schwer wie möglich zu machen. Dem Traum, eine erfolgreiche Künstlerin zu werden, hinterherjagend, stößt sie ihre Kinder immer wieder vor den Kopf, indem sie nur auf ihre eigenen Bedürfnisse hört.

Die Geschichte rund um eine aufstrebende Musikerin, die alles unternimmt, um endlich Erfolg zu haben, ist nicht neu. Doch Tom Harper versieht seine Hauptfigur mit genug Ecken und Kanten, sodass man eine solche Story in „Wild Rose“ noch einmal von einer völlig neuen Seite zu erleben scheint. Und Jessie Buckley alleine ist bereits das Kinoticket wert.


MOTHERLESS BROOKLYN | Regie: Edward Norton | USA 2019

Lionel Essrog (Edward Norton) ist ein einsamer Privatdetektiv mit Tourette-Syndrom. Er folgt einem riskanten Vorhaben als er den Mord an seinem Mentor und einzigen Freund Frank Minna (Bruce Willis) aufzuklären versucht. Mit nichts weiter als einigen Hinweisen, aber befeuert von seinem drängenden, obsessiven Verstand deckt Lionel streng gehütete Geheimnisse auf, die entscheidend für das Schicksal und das Gleichgewicht von New York sind. Der rätselhafte Mord spült ihn in Gin-geschwängerte Jazzklubs in Harlem, in die unnachgiebigen Slums von Brooklyn und schließlich in die vergoldeten Säle der Mächtigen von New York. Um seinen Freund zu ehren, nimmt Lionel den Kampf gegen Gangster, Korruption und den gefährlichsten Mann der Stadt auf – und um die Frau zu schützen, die seine eigene Rettung sein könnte.

Edward Norton vermischt die geläufigen Zutaten eines Film Noir und kreiert daraus seinen eigenen. Dass er das Genre versteht und liebt sieht man „Motherless Brooklyn“ an. Die erzählerische und inszenatorische Finesse großer Film-Noir-Beiträge kann sein erst zweiter Spielfilm jedoch noch nicht aufweisen. Dafür ist das zweieinhalbstündige Detektivdrama zu gleichen Teilen zu lang und zu kurz.


BLACK CHRISTMAS | Regie: Sophia Takai | USA/NZL 2018

Während sich Riley Shane (Imogen Poots) und ihre Freundinnen aus der Mu-Kappa-Epsilon-Verbindung des Hawthorne College – Athletin Marty, Rebellin Kris und Feinschmecker Jesse – auf die Feiertage vorbereiten, beginnt ein schwarz maskierter Killer, Studentinnen abzuschlachten. Können Riley und ihre Freundinnen überhaupt noch einem Mann vertrauen? Was ist mit Martys Lover Nate, Rileys neuem Liebhaber Landon oder auch dem angesehenen Dozenten Professor Gelson (Cary Elwes)?

Passend zum Weihnachtfest kommt mit „Black Christmas“ die zeitgemäße Neuinterpretation des Kulthorrorfilms in die Kinos, in dem eine Gruppe junger Studentinnen auf ihrem Campus kurz vor den Weihnachtsferien mit einem eiskalten Killer konfrontiert wird. Doch der hat nicht damit gerechnet, dass sie keineswegs bereit sind, willige Opfer zu werden, sondern gnadenlos zurückschlagen können.


THE KINDNESS OF STRANGERS | Regie: Lone Scherfig | DK/CAN/SWE/FR/DE/UK/USA 2019

Mitten im Winter flieht die von ihrem Ehemann misshandelte Mutter Clara mitsamt ihrer zwei Söhne in den Schmelztiegel New York und hofft hier auf eine Bleibe. Doch die Zeichen stehen schlecht: Nachdem ihr Auto beschlagnahmt wird, müssen Clara und ihre Kinder sich auf der Straße durchschlagen. Um sie herum geht das Leben vieler andere New Yorker seinen Gang. Da ist zum Beispiel Marc, ein ehemaliger Gefängnisinsasse, der nach seiner Entlassung plötzlich wieder neu lernen muss, wie es ist, frei zu sein. Die Krankenschwester Alice dagegen findet ihre Bestimmung in einer bestimmten Art von Therapie, die sie mit ihren Patienten auf ganz neue Art und Weise zusammenbringt. Der Arbeitslose Jeff verzweifelt dagegen am New Yorker Arbeitsmarkt. Etwas, worüber sich der erfolgreiche Rechtsanwalt John Peter zwar nicht beschweren kann, dafür verfolgen ihn solche Selbstzweifel, dass er schon bald wie Jeff enden könnte…


Heimkinotipp: A TOY STORY – ALLES HÖRT AUF KEIN KOMMANDO | Regie: Josh Cooley | USA 2019

Woody (deutscher Sprecher: Michael „Bully“ Herbig/Originalsprecher: Tom Hanks) wusste immer um seinen Platz im (Spielzeug-)Universum, seine Priorität war es, sich um „sein“ Kind zu kümmern, sei es sein alter Kindheits-Freund Andy oder die süße Bonnie. Aber als Bonnie ein äußerst widerspenstiges neues Spielzeug in ihre Sammlung aufnimmt, hat Woodys ruhiger gewordenes Kinderzimmerleben ein Ende. Denn Forky hat eine schwere Identitätskrise und ist davon überzeugt, kein Spielzeug zu sein. Doch was ist er dann? Müll? Forky ist sich jedenfalls sicher für etwas anderes bestimmt zu sein. Und das versucht er auf abenteuerliche Art zu beweisen. Zusammen mit alten und neuen Freunden erleben Forky und Woody den Roadtrip ihres Lebens und lernen dabei, dass die Welt für ein Spielzeug viel größer ist als jemals gedacht.

Das hier ist ein neues, buntes, aber auch nachdenkliches Abenteuer aus der „Toy Story“-Welt, das dem dritten Teil trotzdem nicht den Status als großes Finale nimmt – und da „A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando“ ganz nebenbei mal wieder tricktechnische Standards setzt, waren all die Zweifel, ob man wirklich einen vierten „Toy Story“-Film braucht, unbegründet.