Das startet am 26. Mai 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 26. Mai. Der größte Neustart dieser Woche ist gar nicht so genau festzumachen. Vom Staraufgebot nehmen sich Jodie Fosters „Money Monster“ und James Bobins „Alice im Wunderland“-Fortsetzung „Hinter den Spiegeln“ nichts, doch es ist gerade angesichts des tollen Sommerwetters in Deutschland schwer abzusehen, wie stark diese beiden Filme aus den Startlöchern kommen. Da gegen wird es die kleine Musikerkomödie „Sing Street“ erst recht schwer haben, auch wenn wir es beim neuen Film von John Carney mit dem stärksten Film dieser Woche zu tun haben. Und dann wäre da natürlich auch noch „Warcraft: The Beginning“, dem bereits einige Gaming-Fans entgegen fiebern. Ob sich die Community hier am Ende durchsetzen wird, ist eine spannende Frage. Wie gelungen der Film geworden ist, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt übrigens noch nicht verraten. „Warcraft: The Beginning“ urde der Presse bislang noch nicht gezeigt.
Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!
MONEY MONSTER | Regie: Jodie Foster | USA 2016
Der TV-Moderator Lee Gates hat es durch seine erfolgreiche Finanzshow im Fernsehen zu einiger Berühmtheit gebracht. Er genießt den Ruf, das Geldgenie der Wall Street zu sein. Doch nachdem er seinen Zuschauern eine High-Tech-Aktie der Firma Ibis empfohlen hat, deren Kurs anschließend auf mysteriöse Weise abstürzt, nimmt ein wütender Investor Gates, seine Crew und seine Star-Produzentin Patty Fenn Live on Air als Geisel. Verzweifelt versuchen Gates und Fenn, am Leben zu bleiben und gleichzeitig die Wahrheit hinter einem Netz aus Lügen rund um das „große Geld“ aufzudecken. Doch mit jeder Minute wird der bewaffnete Verbrecher ungeduldiger, der die Sprengstoffweste um Gates Körper mit einem Knopfdruck zum Explodieren bringen könnte. Rund um den Globus verfolgen die Zuschauer an den Fernsehgeräten das Geschehen live im Studio.
Trotz kleiner erzählerischer Schwächen ist „Money Monster“ ein äußerst kurzweiliges Vergnügen, dass adrenalingeladene Thrillerspannung mit dem bissigen Charme einer Finanzsatire zu verbinden weiß. Abgerundet wird dieses Filmerlebnis von den äußerst sehenswerten Darstellerleistungen von George Clooney, Julia Roberts und Jack O’Connell.
SING STREET | Regie: John Carney | IRL/UK/USA 2016
Irland in den Achtzigern. Vor dem Hintergrund von Rezession und Arbeitslosigkeit wächst der jugendliche Conor (Ferdia Welsh-Peelo) in Dublin auf. Als Außenseiter in der Schule gebrandmarkt, flieht er in die Welt der Popmusik und träumt nebenbei von der unerreichbaren, schönen Raphina (Lucy Boynton). Seine Idee: Er lädt Raphina ein, im Musikvideo seiner Band aufzutreten. Sein Problem: Er hat gar keine Band, kann noch nicht mal ein Instrument spielen. Aber sein Plan darf auf keinen Fall scheitern. Also gründet er mit ein paar Jungs aus der Nachbarschaft, , allesamt Außenseiter aber voller Passion für die Musik, kurzerhand eine Band und voller Leidenschaft schreiben sie ihre ersten Songs. Es soll ein Sommer werden, den keiner von ihnen vergessen wird. Auch wenn die Liebe zwischen Conor und Raphina unter keinem guten Stern steht…
Eine Feelgood-Komödie in Moll! Regisseur John Carney findet in „Sing Street“ die Schönheit einer musikalischen Melancholie, von der man sich direkt am Ende des Films wünscht, sie sofort noch einmal zu durchleben. Das muss man gefühlt haben!
ALICE IM WUNDERLAND: HINTER DEN SPIEGELN | Regie: James Bobin | USA 2016
Alice Kingsleigh hat drei Jahre damit zugebracht, ihren Traum zu leben und die sieben Weltmeere als Kapitän ihres eigenen Schiffs zu bereisen. Bei ihrer Rückkehr nach London entdeckt sie, dass sich zwar viel geändert hat, die antiquierten Ansichten über die Rolle der Frau in der Gesellschaft aber unverändert sind. Während eines Empfangs bei Lord Ascot wird Alice von ihren Gefühlen übermannt und verlässt fluchtartig die Veranstaltung. Draußen sieht sie Absolem . Er ist mittlerweile ein prächtiger Monarchfalter und führt Alice zu einem magischen Spiegel, durch den sie in das fantastische Reich von Unterland zurückkehren kann. Dort trifft sie alle ihre alten Freunde: das Weiße Kaninchen, die Grinsekatze, die Haselmaus, den Märzhasen und den Verrückten Hutmacher, der unglücklicherweise nicht ganz er selbst zu sein scheint.
Inhaltlich kann „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ nicht mit der kreativen Umsetzung mithalten. Doch als packendes 3D-Erlebnis steckt die Fortsetzung des 2010er-Kassenschlagers ihren Vorgänger locker in die Tasche. Eine insgesamt recht runde Sache.
WARCRAFT: THE BEGINNING | Regie: Duncan Jones | USA 2016
In Azeroth, dem Reich der Menschen, herrscht seit vielen Jahren Frieden. Doch urplötzlich sieht sich seine Zivilisation von einer furchteinflößenden Rasse bedroht: Orc-Krieger haben ihre Heimat Draenor verlassen, um sich andernorts eine neue aufzubauen. Als sich ein Portal öffnet, um die beiden Welten miteinander zu verbinden, bricht ein unbarmherziger und erbitterter Krieg um die Vorherrschaft in Azeroth los, der auf beiden Seiten große Opfer fordert. Die vermeintlichen Gegner ahnen jedoch nicht, dass bald schon eine weitere Bedrohung auftaucht, die beide Völker vernichten könnte. Statt sich zu bekämpfen, müssen sie nun zusammenhalten. Ein Bündnis wird geschlossen und zwei Helden, ein Mensch und ein Orc, machen sich gemeinsam auf den Weg, dem Bösen im Kampf entgegenzutreten – für ihre Familien, ihre Völker und ihre Heimat.
„Warcraft: The Beginning“ ist „WoW“-Fanservice durch und durch. Doch abseits dessen überzeugt leider weder die technische Aufbereitung, noch der Funken Story, der hier als eine Handlung dienen soll, auf der mehrere Teile eines Franchises fußen. Es reicht also nicht aus, Fantasyfilmfan zu sein – hieran hat nur Spaß, wer mit „World of Warcraft“ ohnehin schon lange in Berührung ist.
DER NACHTMAHR | Regie: Akiz | DE 2015
Tina ist 17 Jahre alt und bildhübsch. Sie hat alles, was sich ein Mädchen in ihrem Alter wünschen kann. Scheinbar grundlos hat Tina eines Nachts auf einer Party Visionen und bricht zusammen. Nacht für Nacht bekommt sie fortan seltsamen Besuch: Das idyllische Mädchenschlafzimmer wird heimgesucht von einem unheimlichen Wesen, das nur Tina sehen kann. Die sprachlose Kreatur sucht Tinas Nähe und so abstoßend ihr der ungebetene Gast zunächst erscheint, umso deutlicher erkennt Tina, dass dieses Etwas sehr viel mehr mit ihr zu tun hat, als es zu Beginn den Anschein hat. Ihre Eltern halten Tina für verrückt und versuchen, die Visionen der Tochter therapeutisch zu vertreiben. Doch langsam entsteht ein fast zärtliches Verhältnis zwischen Tina und dem Wesen, bis auch Tinas Eltern und Freunde es schließlich mit eigenen Augen sehen müssen…
OUTSIDE THE BOX | Regie: Philip Koch | DE 2015
Frederick Schopner hat die Nase voll davon, dass seine sogenannten Teamkollegen die Lorbeeren für seine Ideen einheimsen. Beim anstehenden Outdoor Firmenevent kann er endlich den drei abgehobenen Egomanen eine Lektion in Sachen „High Performance“ erteilen. PR-Managerin Vanessa Kramer möchte einen Presse-Coup landen und setzt auf ungewöhnliche Methoden: Sie lässt eine Geiselnahme inszenieren. Für die beiden Spaghetti-Western-Darsteller liegt nichts näher als ihre Gage mit echtem Lösegeld und echten Waffen aufzubessern. Während Vanessa alles daran setzt, die Panne zu vertuschen, haben die unerfahrenen Geiselnehmer mit ganz anderen Problemen zu kämpfen: Wie sollen sie den erfolgshungrigen Managern klar machen, dass sie sich nicht länger in einem ausgeklügelten Rollenspiel befinden?
ENTE GUT! MÄDCHEN ALLEIN ZU HAUS | Regie: Norbert Lechner| DE 2016
Die elfjährige Linh (Lynn Dortschack) und ihre kleine Schwester Tien (Linda Anh Dang) sind plötzlich auf sich allein gestellt, als ihre Mutter nach Vietnam muss, um sich um die kranke Oma zu kümmern. Doch das darf niemand erfahren – vor allem nicht das Jugendamt. Linh ist jetzt nicht nur für Tien verantwortlich, sondern muss sich neben der Schule auch um den Haushalt und den vietnamesischen Imbiss ihrer Mutter kümmern. Doch die selbsternannte Spionin Pauline (Lisa Wihschutz) aus dem Wohnblock gegenüber entdeckt das Geheimnis und droht, die beiden Mädchen zu verraten. Aus der anfänglichen Erpressung wächst bald eine Freundschaft, die jedoch immer wieder auf die Probe gestellt wird. Denn auch die Polizei und Frau Trost vom Jugendamt sind nah dran, hinter das Geheimnis zu kommen. Eine turbulente Zeit beginnt.
MEIN PRAKTIKUM IN KANADA | Regie: Philippe Falardeau | CAN 2015
Guibord ist ein unabhängiger Abgeordneter, der Prescott-Makadewà-Rapides-aux-Outardes vertritt, einen großen Wahlkreis im Norden Québecs. Zu seinem großen Leidwesen wird der Politiker zum Zünglein an der Waage bei einer Abstimmung von nationaler Tragweite: Soll Kanada sich an einem Kriegseinsatz im Nahen Osten beteiligen? Guibords Stimme ist entscheidend. Das ganze Land schaut auf ihn. In Begleitung seiner Frau, seiner Tochter und eines idealistischen Praktikanten aus Haiti tourt der Parlamentarier durch seinen Bezirk, um sich mit seinen Wählern zu beratschlagen. „Mein Praktikum in Kanada“ ist eine Politsatire, in der sich Politiker, Bürger und Lobbyisten einen Wettlauf darum liefern, wer als erster die Demokratie zur Strecke bringt.
Heimkinotipp: THE HATEFUL 8 | Regie: Quentin Tarantino | USA 2015
Wyoming, einige Jahre nach dem amerikanischen Bürgerkrieg: Eine Kutsche bahnt sich mühsam ihren Weg durch den Schnee in Richtung der Stadt Red Rock. An Bord befinden sich der Kopfgeldjäger John „Der Henker“ Ruth, dessen Gefangene Daisy Domergue sowie der Anhalter Major Marquis Warren, der früher Soldat war und nun ebenfalls als Kopfgeldjäger sein Geld verdient, und Chris Mannix, ein Deserteur aus den Südstaaten, der behauptet, der neue Sheriff der Stadt zu sein. Ein Schneesturm zwingt die Gruppe zu einem Zwischenstopp in Minnies Miederwarenladen. Sie treffen dort zwar nicht auf Minnie aber dafür auf den mysteriösen Mexikaner Bon, auf den verschwiegenen Cowboy Joe Gage , auf den Konföderierten-General Sandford Smithers sowie auf Oswaldo Mobray. Während der Sturm draußen immer heftiger tobt, begreifen die acht Fremden, dass ihr Zusammentreffen vielleicht gar nicht so zufällig ist und sie Red Rock möglicherweise nie erreichen werden…
„The Hateful 8“ ist ein von langatmig bis knackig-brutal reichender Rachewestern, mit dem Quentin Tarantino zwar nicht sein bestes, wohl aber sein bösestes Werk abliefert.