Das startet am 24. März 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 24 März, der ganz klar von dem Mega-Blockbuster „Batman vs. Superman – Dawn of Justice“ dominiert wird. Dagegen anzutreten traut sich unter den größeren Produktionen lediglich die Familienkomödie „My Big Fat Greek Wedding 2“. Dafür bietet das Arthouse-Kino einige sehr interessante Filme, die es sich näher zu betrachten lohnt.
Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!
MY BIG FAT GREEK WEDDING 2 | Regie: Kirk Jones | USA 2016
Es ist bereits einige Jahre her, seit die smarte Griechin Toula ihren Mann, den Nicht-Griechen Ian, geheiratet hat. Die gemeinsame Tochter Paris macht das Glück des Paares komplett. Doch mit Paris‘ nahendem High-School-Abschluss könnte eine entscheidende Wende in das Leben der Familie eintreten. Die Teenagerin spielt mit dem Gedanken, die Stadt zu verlassen, um aufs College zu gehen. Und damit nicht genug: In den Augen von Paris‘ unzähligen Verwandten braucht die hübsche Schülerin dringend einen Freund und bekommt einen potenziellen Heiratsanwärter nach dem anderen vorgestellt. Aber nicht nur in Toulas vier Wänden herrscht Stress, auch ihre Eltern stehen einander auf Kriegsfuß. Durch Zufall findet Großmutter Maria heraus, dass sie und ihr Mann Gus gar nicht miteinander verheiratet sind. Eine Hochzeit muss her und alle Nerven liegen blank.
Die Geschichte in „My Big Fat Greek Wedding 2“ gewinnt mit Sicherheit keinen Originalitätsbonus, doch durch die Liebe zu den Figuren und der genauen Beobachtungsgabe eines amerikanisch-griechischen Familienalltags ist Regisseur Kirk Jones ein ebenso warmherziger wie inhaltlich glaubhafter Nachfolger des Kultfilms von 2002 gelungen, der es so aussehen lässt, als wären Teil eins und zwei in einem Rutsch gedreht worden.
BATMAN V. SUPERMAN: DAWN OF JUSTICE | Regie: Zack Snyder | USA 2016
Bruce Wayne alias Batman (Ben Affleck), jener überragende Streiter für Recht und Ordnung in Gotham City fürchtet, dass die Aktionen eines gottähnlichen Superhelden namens Superman (Henry Cavill) außer Kontrolle geraten könnten, wenn er nicht ständig beaufsichtigt wird. Deshalb legt er sich jetzt mit dem meistverehrten modernen Retter in Metropolis an, während die Welt darüber streitet, welche Art Helden sie eigentlich braucht. Und da Batman und Superman nun einander bekämpfen, taucht unversehens eine neue Bedrohung auf, durch die die Menschheit in brisante Gefahren von ungeahnten Ausmaßen gerät.
„Batman v Superman: Dawn of Justice“ scheitert mit einem unkoordinierten Skript, lieblosen Figuren, furchtbaren Computereffekten und mutlosen Twists auf nahezu allen Ebenen. Als einzige Pluspunkte erweisen sich Jesse Eisenberg als Lex Luthor sowie die Musik von Hans Zimmer und Junkie XL.
ROCK THE KASBAH | Regie: Barry Levinson | USA 2016
Rock-Manager Richie Lanz (Bill Murray) hat schon bessere Tage gesehen. Eine Afghanistan-Tournee mit seiner neusten Entdeckung Ronnie (Zooey Deschanel) soll ihn jetzt endlich wieder nach vorne bringen. Doch kaum sind die beiden im chaotischen Kabul eingetroffen, steht Richie plötzlich ohne seine Sängerin, Geld und Papiere da. Mit tatkräftiger Unterstützung des Söldners Bombay-Brian (Bruce Willis), der verführerischen Hure Merci (Kate Hudson) und zwei windigen Waffenhändlern (Scott Caan, Danny McBride) lässt sich Richie wohl oder übel auf ein riskantes Geschäft ein, um Geld für seine Rückreise aufzutreiben. Dabei entdeckt er im tiefsten afghanischen Hinterland eine junge Einheimische mit phänomenaler Stimme. Richie weiß nun, was zu tun ist: Er muss dieses Mädchen zum Star machen!
MEIN EIN, MEIN ALLES | Regie: Maïwenn | FR 2015
Nach einem schweren Skiunfall wird Tony (Emmanuelle Bercot) in ein Reha-Zentrum gebracht. Dort muss die junge Frau nicht nur mühsam das Gehen neu erlernen, sondern auch ihr inneres Gleichgewicht wiederfinden. Zeit, um auf ihre turbulente Beziehung mit Georgio (Vincent Cassel) zurückzublicken: Warum haben sie sich geliebt? Wer ist dieser Mann, dem sie so verfallen war? Und wie konnte sie es zulassen, sich dieser erstickenden, zerstörerischen Leidenschaft auszuliefern? Vor Tony liegt ein langer Heilungsprozess, aber auch eine Chance, die Stücke ihrer zerbrochenen Persönlichkeit neu zusammenzusetzen und am Ende wieder frei zu sein…
Nach „Poliezei“ präsentiert Regisseurin Maïwenn erneut einen Film, der unter die Haut geht: Die Geschichte einer Frau, die nach einer verhängnisvollen Beziehung zu sich selbst zurück findet.
WE LOVE TO DANCE | Regie: Tammy Davis | NZL 2015
Tu (Tia Maipi) träumt von einer Karriere als professioneller Hip-Hop-Tänzer. Als ihn die K-Crew – eine der besten Tanz-Crews des Landes – probeweise aufnimmt, scheint er seinem großen Ziel ein Stück näher zu kommen. Doch dann verliebt sich Tu in Sasha (Kherington Payne), die Freundin von K-Crews Anführer Kane. Dieser merkt bald, dass zwischen den beiden nicht nur beim Tanzen eine besondere Verbindung zu bestehen scheint. Als ein wichtiges Turnier näher rückt, an dem Tu eigentlich mit seiner alten Crew teilnehmen wollte, muss er eine schwere Entscheidung treffen – und seinen eigenen Weg zum Erfolg finden.
Die Tanzromanze „We Love To Dance“ von Regisseur Tammy Davis stammt aus Neuseeland und wir hierzulande lediglich in limitierter Auflage in den Kinos zu sehen sein.
SEX & CRIME | Regie: Paul Florian Müller | D 2016
Valentin (Wotan Wilke Möhring) erhält einen alarmierenden Anruf von seinem besten Freund Theo (Fabian Busch), dem er spontan für eine Nacht mit Kellnerin Mörli (Claudia Eisinger) sein gerade bezogenes, eigentlich viel zu teures Haus überlassen hat. Zwischen Theo – Bestsellerautor, Schachspieler und gesundheitlich nicht ganz fit – und dessen Frau Katja (Pheline Roggan) kriselt es seit Längerem. Da kommt Ablenkung durch Mörli wie gerufen – meint Valentin. So weit, so praktisch. Doch als Valentin an seinem Haus eintrifft, ist alles dunkel, Theo verstört, jemand tot und natürlich nichts so, wie es aussieht…
Mit „Sex & Crime“ inszeniert Drehbuchautpr Paul Florian Müller sein Langfilmdebüt: Eine blutige Beziehungskomödie mit schrägen Charakteren und unerwarteten Wendungen!
SCHELLEN URSLI | Regie: Xavier Koller | CH 2015
Spätsommer im idyllischen schweizerischen Unterengadin: Ursli hilft seinen Eltern bei der harten Arbeit auf der Alp. Ihn verbindet eine tiefe Freundschaft zu der gleichaltrigen Sereina, die mit ihren Eltern ebenfalls im nahe gelegenen Maiensäss übersommert. Als bei der Alpabfahrt ein Teil der Ernte verloren geht, muss sich Urslis Familie beim wohlhabenden Ladenbesitzer des Dorfes verschulden. Für Ursli bricht eine Welt zusammen, denn er soll sein Zicklein Zila dem reichen Krämersohn Roman abgeben. Als er für den traditionellen Chalandamarz-Umzug auch noch nur die kleinste Glocke erhält und von den anderen Kindern als „Schellen-Ursli“ verspottet wird, stürzt er sich in ein kühnes Abenteuer, um die große Glocke aus dem eisigen Maiensäss zu holen. Basierend auf dem gleichnamigen Bilderbuch von Selina Chönz und Alois Carigiet
SILENT HEART – MEIN LEBEN GEHÖRT MIR | Regie: Bille August | DK 2014
Esther (Ghita Nørby) und ihr Mann Poul (Morten Grunwald), beide um die 70, laden ihre Familie in ihr Haus auf dem Land ein, um gemeinsam das Wochenende zu verbringen. Esther leidet unter einer unheilbaren Krankheit und will selbstbestimmt sterben. Die Schwestern Heidi (Paprika Steen) und Sanne (Danica Curcic) haben den Wunsch ihrer kranken Mutter akzeptiert, im Verlauf des Wochenendes können sie jedoch immer schlechter mit ihrer Entscheidung umgehen. Verdrängte Konflikte brechen auf, doch nach anfänglichem Zwist verläuft der erste gemeinsame Abend in einem liebevollen und vorsichtigen Miteinander. Später gesteht Sanne, dass sie die Entscheidung ihrer Mutter nur scheinbar akzeptiert hat und plant, einen Krankenwagen zu rufen, sobald ihre Mutter den tödlichen Tablettencocktail genommen hat.
Heimkinotipp: ICH UND EARL UND DAS MÄDCHEN | Regie: Alfonso Gomez-Rejon | USA 2015
Greg (Thomas Mann) will sein letztes Schuljahr möglichst unauffällig durchziehen. Sogar Freundschaften meidet er, nur um das soziale Minenfeld, genannt Teenagerzeit, einigermaßen unbeschadet zu überstehen. Er geht sogar so weit, seinen besten Freund Earl (RJ Cyler), mit dem er Kurzfilmparodien von Filmklassikern dreht, als Arbeitskollegen vorzustellen. Bis Gregs Mutter (Connie Britton) darauf besteht, dass er Zeit mit Rachel (Olivia Cooke) verbringt – einem Mädchen aus seiner Klasse, bei dem Krebs diagnostiziert wurde – und er feststellen muss, wie wertvoll echte Freundschaft sein kann. Gemeinsam mit Earl macht Greg das, was er am besten kann und beginnt, einen Film für Rachel zu drehen…
Alejandro Gomez-Rejon inszeniert seine Tragikomödie „Ich und Earl und das Mädchen“ als freigeistig-unangepasste Coming-of-Age-Story, die mit verschrobenen Charakteren und einer visuell verspielten Inszenierung überzeugt. Durch die konsequente, bisweilen ein wenig zu bemühte Weigerung vor Stereotypen und Klischees bleibt in Ansätzen jedoch auch die Authentizität auf der Strecke.