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Das startet am 15. Dezember 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 15. Dezember 2016, an dem nichts an „Rogue One: A Star Wars Story“ vorbei kommt. Entsprechend übersichtlich gestaltet sich der Rest an Neustarts, der dagegen ohnehin keine Chance haben wird.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

ROGUE ONE: A STAR WARS STORY | Regie: Gareth Edwards | USA 2016

Rogue One: A Star Wars Story

Die junge Jyn Erso wächst schon in frühen Jahren als Waise auf. Mittlerweile schlägt sie sich mit größeren und kleinen Schandtaten durchs Leben, bis sie eines Tages von einer Gruppe von Rebellen angeheuert wird, um gemeinsam mit ihr dem Imperium entgegen zu treten. Unter der Führung von Widerstandskämpferin Mon Mothma soll sie die Pläne des Todessterns in ihre Gewalt bringen – der gefährlichsten Waffe, des Universums. Da auch Jyns Vater Erso einst an dem Bau des Zerstörers beteiligt war, erhoffen sich die Rebellen Insiderwissen von der toughen Lady und tatsächlich erklärt diese sich bereit, Teil dieses Teams aus ganz unterschiedlichen Widerständlern zu werden, um an der Seite von Captain Cassian Andor und dem ehemaligen Imperiumsdroiden K-2SO die Welt vor dem Todesstern zu beschützen. Dabei haben die drei die Rechnung ohne den imperialen Militärdirektor Krennic gemacht… 4 von 5

Das betont düstere „Star Wars“-Spin-Off „Rogue One: A Star Wars Story“ ist eine Bereicherung für das Sternenkrieger-Universum und punktet zu gleichen Teilen mit virtuosen Effekten und einer spannenden Grundgeschichte. Weniger überzeugend geraten hingegen die eher oberflächlichen, wenn auch charismatischen Figuren sowie eine recht einfältige Dramaturgie.


 SHUT IN | Regie: Farren Blackburn | KAN/FR 2016
Shut In

Zurückgezogen von der Zivilisation, in einem ländlichen Teil von Neuengland, kümmert sich die Kinderpsychologin Mary aufopferungsvoll um ihren pflegebedürftigen Sohn, der seit einem Autounfall komplett gelähmt ist. Ihr Ehemann Richard ist bei diesem Unfall gestorben, und die Witwe hat ihren Kontakt zur Außenwelt auf gelegentliche Skype-Gespräche mit ihrem Kollegen Dr. Wilson beschränkt. Trotz allem nimmt die Witwe einen neuen Patienten an, den Waisenjungen Tom, und bietet ihm sogar an für eine gewisse Zeit bei ihr einzuziehen. Aus dem Kontakt zu diesem Jungen schöpft sie neuen Lebensmut, doch noch am ersten Abend verschwindet Tom in einem gefährlichen Schneesturm und gilt seitdem als vermisst. Plötzlich geschehen beängstigende Dinge in Marys Haus und sie beginnt zu zweifeln: Ist Tom wirklich tot? 2 von 5

Was wie ein tragisches Familiendrama beginnt, wird in der ersten Hälfte durch standesgemäßen Horror-Mummenschanz verwässert und von einem Twist in der zweiten Hälfte der Lächerlichkeit preisgegeben. Lediglich die Darsteller und das Setting überzeugen.


PAULA |  Regie: Christian Schwochow | USA 2016
Paula

Worpswede rund um 1900: Schon bei ihrer ersten Begegnung spüren die junge Künstlerin Paula Becker (Carla Juri) und Otto Modersohn (Albrecht Abraham Schuch) eine besondere Verbindung. Aus ihrer gemeinsamen Leidenschaft für die Malerei wird die große Liebe. Als sie heiraten, führen sie eine Ehe fernab von gängigen Mustern ihrer Zeit und stoßen damit auch Teile ihres näheren Umfelds vor den Kopf. Eine Beziehung in satten Farben, reich an Konturen und mit Spuren von Kämpfen. So wie die Gemälde der jungen Frau, die mutig nach dem Leben greift und die als Paula Modersohn-Becker in die Kunstgeschichte eingehen wird. Gegen alle Widerstände lebt sie ihre Vision von künstlerischer Selbstverwirklichung und ihre romantische Vorstellung von Ehe und Liebe, doch nicht jeder gönnt ihr dieses Glück…


DAS UNBEKANNTE MÄDCHEN |  Regie: Jean-Pierre & Luc Dardenne | BEL/FR 2016

Das unbekannte Mädchen

Der 10. Spielfilm der preisgekrönten und von Kritikern gefeierten Brüder Dardenne (ihr Drama „Zwei Tage, eine Nacht“ wurde für diverse Filmpreise nominiert) erzählt die Geschichte der jungen, aufstrebenden Ärztin Jenny (Shooting-Star Adèle Haenel). Als es eines Abends nach Sprechstundenende an der Tür ihrer Praxis klingelt und eine junge Frau, die sich nicht näher vorstellt, um Hilfe bittet, antwortet Jenny nicht, weil sie zur gleichen Zeit den neuen Kollegen vorgestellt wird. Am nächsten Tag erfährt sie von der Polizei, dass eine unidentifizierte, junge Frau tot aufgefunden wurde. Von Schuldgefühlen geplagt, stellt Jenny private Nachforschungen an, um mehr über die Identität der Verstorbenen herauszufinden. Doch vielleicht hatte es einen ganz bestimmten Grund, dass alles genau so kam, wie es letztendlich gekommen ist!?


Heimkinotipp: LIGHTS OUT | Regie: David F. Sandberg | USA 2016

Lights Out

Als Rebecca (Teresa Palmer) ihr Elternhaus verlässt, glaubt sie noch, ihre Kindheitsängste endgültig überwinden zu können. Als Jugendliche konnte sie Realität und Einbildung nie recht unterscheiden, sobald nachts das Licht erlosch. Und jetzt durchleidet ihr kleiner Bruder Martin (Gabriel Bateman) dieselben unerklärlichen, entsetzlichen Vorgänge, die Rebecca einst den Boden unter den Füßen wegzogen und sie an den Rand des Wahnsinns trieben: Wieder taucht das grässliche Wesen namens Diana auf, das auf geheimnisvolle Weise mit ihrer Mutter Sophie (Maria Bello) verbunden scheint und sich in der Dunkelheit den Weg zu seinen Opfern bahnt.  Rebecca versucht, der Wahrheit hinter dem Phänomen auf den Grund zu gehen, doch schnell wird deutlich: die Familie schwebt in Lebensgefahr… sobald das Licht erlischt.
4 von 5

„Lights Out“ funktioniert nach einem simplen Grundkonzept. Was der Regisseur und sein Berater James Wan aus diesem machen, ist in Spannung, Atmosphäre und Psychoterror allerdings kaum zu überbieten. Dazu trägt nicht zuletzt auch das clevere Skript bei. Dieses ist nicht bloß auf den schnellen Schock ausgelegt, sondern stellt Figuren und zwischenmenschliche Dramen in den Mittelpunkt, die das auf der Leinwand Gezeigte noch schlimmer machen.