Monatsarchive: Januar 2014

Oscars 2014: Longlist „Bester Score“

Es bleibt musikalisch! Nach meiner Prognose des Besten Filmsongs widme ich mich nun, einen Tag vor der Bekanntgabe der Nominierten, dem besten Instrumentalscore. Mit 114 Beiträgen fällt die Vorauswahl in der Kategorie „Beste Filmmusik“ derart groß aus, dass die Nennung aller potentiell Nominierten den Rahmen dieses Blog sprengen würde. Nur soviel: Es wird so ziemlich alles vorgeschlagen. Wer genauer nachlesen möchte, kann das an dieser Stelle tun. Ich habe versucht, die fünf aussichtsreichsten Kandidaten herauszusuchen, welche mit einer Oscar-Nominierung geehrt werden könnten. Ob ich richtig liege, sehen wir bereits morgen.

Meine Prognose:

  • Hans Zimmer (12 Years a Slave)
  • Alex Ebert (All is Lost)
  • Steven Price (Gravity)
  • Randy Newman (Die Monster Uni)
  • Thomas Newman (Saving Mr. Banks)

Eigentlich wäre Hans Zimmers Score zu MAN OF STEEL der Beitrag von ihm, welchen ich in dieser Award-Season für auszeichnungswürdig erachten würde. Doch die Academy wird ihn kaum zweimal nominieren. So muss sich Zimmer wohl von sich selbst geschlagen geben: Seine ruhigen Kompositionen zu 12 YEARS A SLAVE gelten Insidern zufolge bereits als sicherer Kandidat auf einen Oscar.

Bei den Golden Globe Awards bereits ausgezeichnet, halte ich Alex Eberts Arbeit für das Survival-Drama ALL IS LOST ebenfalls für sicher. Wie bereits an dieser Stelle erklärt, liefert der Komponist einen enorm wichtigen Bestandteil für das Gelingen des Films ab. Als Nahezu-Stummfilm konzipiert, lebt dieser fast ausschließlich von Musik und Geräuschen – so etwas honoriert die Academy gern.

Steve Price imitiert mit seinem Score für GRAVITY die (nicht vorhandenen) Geräusche im schallleeren Weltraum. Dieser ganz besonderen Kunst gebührt eine Nominierung, vielleicht sogar der Award für die Beste Filmmusik..

Randy Newman inszenierte für DIE MONSTER UNI einen herrlich beschwingten Big-Band-Score, der das Uni-Feeling perfekt untermalt und es versteht, den ohnehin schon ungeheuer lebhaft animierten Bildern noch mehr Leben einzuhauchen. Seine Musik ist authentisch, passt perfekt zu den Figuren und erhält nebenbei viel Zuspruch von Seiten der Insider.

Noch ein Newman: Für SAVING MR. BANKS variiert Randy Newmans Onkel Thomas munter bekannte Melodien aus diversen Disney-Meisterwerken, allen voran natürlich Stücke aus „Marry Poppins“. Dabei besinnt er sich beim Sound stets auf das jeweilige Jahrzehnt, in welchem die einzelnen Szenerien spielen. Zudem komponierte er eigene Melodien, die sich jedoch hervorragend ins Gesamtwerk einfügen. Tolle Arbeit!

Die Wermutstropfen:

Ich bedauere es sehr, dass diese Kategorie lediglich fünf Nominierungen zulässt. Die Vielfalt der Scores und die herausragende Qualität der meisten fleht nahezu darum, noch mehr Nominierungen zuzulassen. So würde ich es dem munter durch verschiedene Musikstile hüpfenden Score von Rick Smith zu TRANCE sehr gönnen, von der Academy ausgezeichnet zu werden. Selbiges gilt für Craig Armstrong und DER GROSSE GATSBY, der die tollen Songs mit seinen Intrumentalkompositionen wunderbar verbindet. Auch DAS ERSTAUNLICHE LEBEN DES WALTER MITTY hätte eine Auszeichnung verdient. Theodore Shapiro komponierte verspielte Klänge passend zu Walter Mittys jeweiliger Gefühlslage. Zu guter Letzt wäre noch Daniel Pemberton für seine rhythmischen Latinoklänge in DER COUNSELOR zu nennen. Diese tonale Ausrichtung hört man beim Oscar nicht alle Tage und sie passt perfekt zum Film.