Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um die Startwoche vom 1. August, dessen größten Start „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ wir leider noch nicht sehen konnten. Dafür haben wir uns den anderen Starts gewidmet und waren insbesondere von dem vorzugsweise in Süddeutschland startenden Komödienkrimi „Leberkäsjunkie“ überrascht. Der neueste Film mit Polizeikommissar Franz Eberhofer in der Hauptrolle ist nämlich richtig gut geworden. Inwiefern sich Familien auf „Benjamin Blümchen“ einlassen werden, nachdem der Trailer leider schon verrät, dass hier optisch Einiges im Argen liegt, wird sich zeigen. Der Rest läuft vermutlich unter dem Radar.
Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!
FAST & FURIOUS: HOBBS & SHAW | Regie: David Leitch | UK/USA 2019

Der Secret-Service-Agent Luke Hobbs (Dwayne Johnson) und der geächtete Ex-Elitesoldat Deckard Shaw (Jason Statham) verpassen seit ihrem ersten Aufeinandertreffen keine Gelegenheit, dem anderen das Leben schwer zu machen – und lassen dabei nicht nur Worte, sondern mitunter auch ihre Fäuste sprechen. Als sie von den bedrohlichen Plänen des internationalen Terroristen Brixton (Idris Elba) erfahren, sehen sie sich gezwungen zusammenzuarbeiten. Durch genetische und kybernetische Weiterentwicklung hat sich Anarchist Brixton zum unschlagbaren Gegner perfektioniert, dem es sogar gelingt, Shaws brillante Schwester (Vanessa Kirby), eine abtrünnige MI6-Agentin, zu überwältigen. Allein haben weder Hobbs noch Shaw eine Chance gegen ihn und so bleibt den beiden Widersachern nichts anderes übrig, als sich gemeinsam in den Kampf zu stürzen. 
Mit „Hobbs & Shaw“ drosselt Regisseur David Leitch den Wahnwitz-Overkill der bisherigen „Fast & Furious“-Filme und setzt stattdessen vornehmlich auf abwechslungsreich choreographierte Stunts und die herausragende Chemie innerhalb des Hauptdarstellertrios. Eine runde Sache.
LEBERKÄSJUNKIE | Regie: Ed Herzog | DE 2019

Schluss mit Leberkäs. Diesmal bekommt es der Eberhofer (Sebastian Bezzel) mit seinem bisher schlimmsten Widersacher zu tun: Cholesterin. Ab jetzt gibt’s nur noch gesundes Essen von der Oma (Enzi Fuchs). Zu den Leberkäsentzugserscheinungen gesellen sich brutalster Schlafmangel und stinkende Windeln, weil Halb-ExFreundin Susi (Lisa Maria Potthoff) den Franz verpflichtet hat, eine Weile auf den gemeinsamen Sohn Paul aufzupassen. Die Verziehung des Sohnes kriegt er nebenbei gut hin, aber wie immer ist die Idylle von Niederkaltenkirchen durch allerhand Kriminalität getrübt: Brandstiftung, Mord und Bauintrigen. Selbstverständlich eilt Kumpel und selbst ernannter Privatdetektiv Rudi Birkenberger (Simon Schwarz) zu Hilfe, um ungefragt bei Ernährung, Erziehung und Ermittlung zu beraten.

Bei den Eberhofer-Krimis weiß man nun schon seit einigen Jahren genau, was man bekommt. Und trotzdem gelingt es Ed Herzog diesmal, mehr Gags zu landen als zuletzt. Was aber vor allem gefällt, ist die, insbesondere im süddeutschen Raum durchaus mutige, politische Positionierung, mit der Ed Herzig beweist: Allem traditionellen Lokalkolorit zum Trotz ist Franz Eberhofer eben auch im Hier und Jetzt angekommen.
LOVE AFTER LOVE | Regie: Russell Harbaugh | USA 2017

Suzanne und Glenn sind seit vielen Jahren verheiratet und trotzdem so glücklich wie am ersten Tag. Ihre beiden Kinder Nicholas und Chris wiederum würden sich gern ihre Eltern zum Vorbild nehmen. Schaffen es aber nur zum Teil, ihr Leben in gerade Bahnen zu lenken. Das ändert sich auch nicht, als ihr Vater sie mit der Schockdiagnose Krebs konfrontiert und schon kurz darauf verstirbt. Doch Glenns Tod setzt eine Reihe unvorhergesehener Ereignisse in Gang. Nicholas trennt sich Hals über Kopf von seiner langjährigen Freundin Rebecca und beginnt eine Affäre mit der jüngeren Emilie. Suzanne findet ebenfalls überraschend schnell einen neuen Seelenverwandten und Chris treibt seine Karriere als Stand-Up-Comedian voran, muss aber feststellen, dass ihn längst nicht alle so komisch finden, wie er sich selbst… 
„Love After Love“ ist inszenatorisch reduziertes „Eine Familie streitet sich“-Kino, das mit starken Darstellern besticht, für das man aber Einiges an Muße braucht, um sich voll und ganz auf das Szenario einzulassen. Dann wird man aber, insbesondere gegen Ende, mit tollen, aus dem Leben gegriffenen Dialogen entlohnt.
BENJAMIN BLÜMCHEN | Regie: Tim Trachte | DE 2019

Endlich Ferien! Otto kann es kaum erwarten, die kommenden Wochen mit seinem besten Freund Benjamin Blümchen im Neustädter Zoo zu verbringen. Allerdings ist seine gute Laune etwas getrübt durch die Sorgenfalten von Zoodirektor Herr Tierlieb, der dringend Geld für die anstehenden Reparaturarbeiten im Zoo benötigt. Eine Tombola soll’s richten! Mitten in die Feierlichkeiten platzt der Bürgermeister von Neustadt dann mit einer Ankündigung: Er hat die gewiefte Zora Zack engagiert, um den Zoo zu modernisieren und zum neuen Prestige-Objekt von Neustadt zu machen. Und die emsige Fachfrau fackelt nicht lange: Erst wickelt sie Benjamin mit seinen geliebten Zuckerstückchen um den Finger – er soll das neue Werbegesicht der Kampagne werden –, dann rollen erste Baukräne an. Doch in Wirklichkeit hat Zora Zack ein ganz anderes Ziel…

Ja, „Benjamin Blümchen“ ist für ganz junge Zuschauer gemacht und ja, denen werden so einige Mängel an der Kinderhelden-Realverfilmung gar nicht auffallen. Trotzdem scheitert Tim Trachte – auch aufgrund der mangelhaften Optik – in der Königsdisziplin, einen Familienfilm zu inszenieren, an dem nicht nur die kleinen, sondern auch die großen Zuschauer Freude haben.
FAST & FURIOUS: HOBBS & SHAW | Regie: David Leitch | UK/USA 2019

Dass Feinde zu Freunden oder sogar Familie werden, war von Anfang an eines der wichtigsten Naturgesetze im Fast & Furious-Universum. Dwayne Johnson als Secret Service-Agent Luke Hobbs und Jason Statham als geächteter Ex-Elitesoldat Deckard Shaw verpassen keine Gelegenheit, dem anderen das Leben schwer zu machen – und lassen dabei nicht nur Worte, sondern auch ihre Fäuste sprechen. Als sie von den bedrohlichen Plänen des internationalen Terroristen Brixton erfahren, sehen sie sich gezwungen zusammenzuarbeiten. Durch genetische und kybernetische Weiterentwicklung hat sich Anarchist Brixton zum unschlagbaren Gegner perfektioniert, dem es sogar gelingt, Shaws brillante Schwester, eine abtrünnige MI6-Agentin, zu überwältigen. Allein haben weder Hobbs noch Shaw eine Chance gegen ihn und so bleibt den beiden Widersachern nichts anderes übrig, als sich gemeinsam in den Kampf zu stürzen.
ES GILT DAS GESPROCHENE WORT | Regie: Ilker Çatak | DE/FR 2019

Gegensätzlicher könnten die Lebenswelten von Marion (Anne Ratte-Polle) und Baran (Arman Uslu) kaum sein, als sie sich am Strand von Marmaris zum ersten Mal begegnen: Marion, die selbstbewusste, unabhängige Pilotin aus Deutschland, trifft auf Baran, den charmanten Aufreißer wider Willen, der von einem besseren Leben jenseits des Bosporus träumt. Zielstrebig bittet er Marion, ihn mit nach Deutschland zu nehmen. Und sie lässt sich auf dieses Wagnis ein, ganz gegen ihre sonst so überlegte, reservierte Art, und schließt einen Deal mit ihm. Vielleicht, weil sie gerade selbst dazu gezwungen ist, ihr bisheriges Leben zu überdenken? Marions Dauer-Affäre Raphael (Godehard Giese) wird von der neuen Situation vollkommen überrascht. Baran gibt alles, um die ihm gebotene Chance auf ein neues Leben zu nutzen. Das beeindruckt Marion – ihre Zurückhaltung beginnt zu bröckeln und beide kommen sich näher als geplant …
DER UNVERHOFFTE CHARME DES GELDES | Regie: Denys Arcand | CAN 2018

Was passiert, wenn ein eingefleischter Kapitalismusgegner buchstäblich an Säcke voller Kohle kommt, zeigt „Der unverhoffte Charme des Geldes“, der neue Film des für „Die Invasion der Barbaren“ mit dem Oscar ausgezeichneten Kanadiers Denys Arcand. Nach einigen anfänglichen, nicht ausschlagbaren Annehmlichkeiten stellt sich für den Protagonisten Pierre-Paul bald die Frage: Wohin mit dem vielen Geld? Denn nicht nur die Mafia und das Finanzamt, sondern auch zwei gewiefte Polizisten haben ein verdächtig großes Interesse an seinem neuen Reichtum. Doch mithilfe eines gerade erst aus dem Knast entlassenen Finanzgenies, eines Offshore-Bankers und einer neuen, teuren Freundin gelingt es ihm, ein System auszutricksen, in dem alles nur auf Erfolg und Geld ausgerichtet ist. Wie von Arcand gewohnt, verbindet auch „Der unverhoffte Charme des Geldes“ geschickt Gesellschaftskritik mit einer großen Portion Humor.
Heimkinotipp: ALITA: BATTLE ANGEL | Regie: Robert Rodriguez | CAN/ARG/USA 2019

Als Alita ohne Erinnerung in einer zukünftigen Welt, die sie nicht kennt, erwacht, nimmt sie der mitfühlende Cyber-Mediziner Ido unter seine Fittiche. Er erkennt, dass tief im Inneren dieses verlassenen Cyborgs das Herz und die Seele einer jungen Frau mit einer außergewöhnlichen Geschichte schlummern. Allmählich findet sich Alita in ihrem neuen Leben zurecht und lernt, sich in den gefährlichen Straßen von Iron City zu bewegen. Ido versucht, sie vor ihrer mysteriösen Vergangenheit zu schützen, während ihr gewiefter neuer Freund Hugo Alita anbietet, ihr bei der Suche nach ihrem alten Ich zu helfen. Als die korrupten Kräfte der Stadt, angeführt von Vector, beginnen, gegen Ido und Alita vorzugehen, entdeckt die junge Frau Hinweise auf ihr früheres Leben – und wird sich bewusst, dass sie übernatürliche Kampffähigkeiten besitzt.

Mit ihrem Mix aus Coming-of-Age-Geschichte und dystopischem Sci-Fi-Actioner erzählen die Macher von „Alita: Battle Angel“ zwar nichts Neues, doch die technische Brillanz des Films, der überbordende Ideenreichtum und die gleichermaßen spektakulären wie brutalen Actionsequenzen machen den 3D-Blockbuster zum Kino-Pflichtbesuch – am besten im IMAX!