Wessels‘ Weihnachts-Countdown: Traurigste Szene

Endlich ist es wieder soweit! Die Zeit der Besinnlichkeit, der Ruhe und Rückbesinnung auf zwölf aufregende Monate eines viel zu schnell vorbeiziehenden Jahres hat begonnen: der Dezember, und damit verbunden die Zeit, in der wir für gewöhnlich jeden Tag ein Türchen an unserem Adventskalender öffnen dürfen. Egal ob Ihr aus Eurem Schokolade, Gummibärchen oder ganz etwas anderes zieht: all das kann ich Euch nicht bieten! Dafür präsentiere ich Euch an dieser Stelle bis zum 24. Dezember jeden Tag ein ganz besonderes Top-Ranking, mit dem ich mein Filmjahr 2018 Revue passieren lassen möchte. Weiter geht es heute mit den traurigsten Filmszenen! Achtung: Die detaillierteren Beschreibungen können mitunter leichte Spoiler enthalten!

Das Ende von CALL ME BY YOUR NAME

132 Minuten erleben wir in „Call Me By Your Name“, wie sich Timothée Chalamet alias Elio zum ersten Mal verliebt. Armie Hammers Oliver genießt die Zeit ebenfalls, nur um sich am Ende des langen gemeinsamen Sommers für jemand anderen zu entscheiden. Nach einem herzergreifenden Gespräch zwischen Elio und seinem verständnisvollen Vater endet der Film damit, dass wir ihn weinend am Kaminfeuer in Erinnerungen schwelgen sehen. Da brach mir das Herz gleich mit.

Die Trennung von Freddie und Mary in BOHEMIAN RHAPSODY

Auch wenn man als Zuschauer wusste, dass die Liebe zwischen Freddie Mercury und seiner Mary nicht auf ewig hielt, ist die Trennung zwischen den beiden doch einer der herzergreifendsten Momente im Queen-Biopic „Bohemian Rhapsody“. Und das nicht nur, weil Lucy Boynton das Leid ihrer Figur hier so treffend und behutsam zum Ausdruck bringt, sondern auch, weil es Freddie fast noch mehr das Herz bricht, als seiner Frau, dass er keine leidenschaftlichen Gefühle für sie hegt. Wenn dann auch noch im Hintergrund Queens Gänsehaut-Performance von „The Love of My Life“ im Fernsehen läuft, der diese Szene indirekt kommentiert, brechen einfach alle Dämme.

Das letzte Feuer in NO WAY OUT

In den USA ist das Schicksal der Hotshot-Crew allgemein bekannt, da es zu den größten Katastrophen der amerikanischen Feuerwehrgeschichte gehört. Mir war es dagegen alles andere als geläufig. Und da Joseph Kosinski seinen „No Way Out – Gegen die Flammen“ bis dato eigentlich als zwar sehr starkes, aber doch auch recht konventionell erzähltes Katastrophendrama aufgezogen hatte, erwischte es mich umso härter, als im Finale fast die ganze Crew bei einem ihrer Einsätze ums Leben kommt.

Die Mondlandung in AUFBRUCH ZUM MOND

Damien Chazelles „Aufbruch zum Mond“ erzählt die Mondlandung aus der Sicht der Familie Armstrong. Dabei wird der zunächst eher als Randnotiz wahrgenommene Tod ihrer kleinen Tochter unbemerkt zum emotionalen Antriebsmotor für den Astronauten, der sich verbissen in die Apollo-Mission stürzt, um der erste Mensch auf dem Mond zu sein. Doch erst im Finale wird das überhaupt deutlich, als Neil Armstrong in einem Moment absoluter Stille das Armband seiner Tochter in einen Mondkrater wirft. Sein Ehrgeiz basierte nicht auf Egomanie, sondern einzig und allein auf Liebe.

                Das tragische Schicksal von Chief Willoughby in                   THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI

Eine Mutter, deren Tochter bei einem Gewaltverbrechen ums Leben kam, klagt die örtliche Polizei an, sich nicht ausreichend um ihren Fall zu kümmern. Ins Zentrum gerät dabei vor allem der Sheriff Bill Willoughby, den sie sogar namentlich auf einem ihrer drei Plakate erwähnt, die sie an einer Straße in ihrem Heimatstädtchen anbringt, um die Bevölkerung auf diesen Missstand aufmerksam zu machen. Obwohl Willoughby sich erneut mit dem Fall auseinanderzusetzen beginnt, ahnt Niemand, wie es hinter seiner Fassade wirklich aussieht. Er hat Krebs – und entscheidet sich in der Mitte des Films ganz plötzlich und unerwartet für den Freitod. Seine Gründe schreibt er in einen Brief an seine Frau, mit denen er zuvor noch einen wunderschönen Tag verbracht hatte. In diesem Moment spielt „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ auf einen Schlag mit so vielen Emotionen, dass man am Ende gar nicht anders kann, als hemmungslos vor sich hin zu schluchzen.

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